Der Drehflügler, späte März-Ausgabe 2015

Das Thema Hubschrauber und kein Ende… Deshalb der neue Drehflügler-Thread, auch im Hinblick auf eine Vorabmeldung aus dem jüngsten Spiegel vom 21. März:

Die Flotte der Transporthubschrauber vom Typ NH90 könnte erneut stillgelegt werden: Wegen eines Triebwerkproblems und eines Designfehlers in der Bordelektronik ist das Absturzrisiko zu hoch. Zu dieser Einschätzung kommen sowohl unabhängige Gutachter als auch die für die Zulassung verantwortliche Dienststelle der Bundeswehr. Flugsicherheitsexperten der Bundeswehr empfehlen daher in einem dringlichen Schreiben an das Luftfahrtamt, „den Flugbetrieb pro Luftfahrzeug auf maximal 20 Flugstunden zu begrenzen“.

Wer die – zugegeben bisweilen sehr detaillierte – luftfahrtrechtliche und technische Debatte zum Thema NH90 hier im Blog verfolgt hat, ist davon vielleicht nicht gar so überrascht:

Wie ist zu erklären, daß die von von AIRBUS Helicopters Deutschland abgeblich „EASA-konform“ dem FSA mittels „European Aviation Safety Agency AMC and GM to Part 21 Acceptable Means of Compliance and Guidance Material“ (vgl. http://easa.europa.eu/system/files/dfu/Annex%20I%20to%20ED%20Decision%202012-020-R.pdf) sowie mittels Bezug auf „Large Aeroplanes – CS-25“ mit dem typischen Lebenszyklus von 20 Jahren bzw. 60.000 Flugstunden und einer Nutzungsrate von 3.000 Std/anno vorgerechnete „Compliance Time“ (vertretbarer Zeit bis zur konstruktiven Mängelabstellung) für den NH90 mit Basis „Large Rotorcraft – CS 29“ von ca. 600 Std – wie von @Schleppi berichtet – überhaupt plausibel und verantwortbar ist?

hieß es hier am 18. März in einem Kommentar. Das dürfte in etwa auf die Spiegel-Angaben hinauslaufen, dass die Ingenieure die Sicherheitsbestimmungen für Großflugzeuge statt derjenigen für Hubschrauber zugrunde legten.

Klarheit darüber, ob die 20-Stunden-Begrenzung (pro Jahr!) für jeden NH90 im Bundeswehrbetrieb kommt, werden wir wohl erst in ein paar Tagen haben.

(Bereits aufgelaufene Kommentare zu dem Thema verschiebe ich hierher.)