Nicht nur Breite, auch mehr Tiefe: von der Leyen kündigt Umsteuern an
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hält nichts ‚von solchen Schlagworten‘ wie ‚Breite vor Tiefe; die Fallschirmjäger-Ausbildung bleibt in Altenstadt, und mit dem Abschied von der ‚Dynamisches Verfügbarkeitsmanagement‘ genannten Mangelverwaltung kommt auch das schon länger debattierte neue Panzerbataillon in Bergen : Mit einem Interview für die Bundeswehr-eigenen Medien hat die Ministerin ein Umsteuern der deutschen Streitkräfte angekündigt – auch wenn es wohl nicht Reform der Reform heißen darf.
Das Interview gibt es als Video hier (allerdings bislang nicht für Mobilgeräte abrufbar) und als Abschrift hier (allerdings ist die Abschrift keine Abschrift, sondern eine redaktionell überarbeitete Fassung, wie sich schon bei den ersten Worten herausstellt. Muss man vielleicht doch noch genauer abgleichen).
Einige Ausschnitte – aus der schriftlichen Fassung – mit Anmerkungen:
vdL: Es ergibt zum Beispiel wenig Sinn, angesichts neuer sicherheitspolitischer Herausforderungen, der Verpflichtungen in den Bündnissen und der realen Einsatzszenarien an einem starren Fähigkeitsprofil festzuhalten.Das müssen wir viel dynamischer gestalten und uns multinationaler aufstellen. Deutschland agiert ohnehin niemals allein, sondern nur in seinen Bündnissen.
Frge: Steht dabei auch das Leitmotto „Breite vor Tiefe“ in Frage?
vdL: Ich halte nichts von solchen Schlagworten. Als gesetzte Rahmennation in der NATO und in anderen Bündnissen wird Deutschland immer eine angemessene Breite an militärischen Fähigkeiten vorhalten müssen, wie zum Beispiel als NATO-Speerspitze, oder bei der Führung der Ausbildungsmissionen im Nordirak und in Afghanistan. Wir brauchen aber ebenso dringend bei einzelnen Schlüsselfähigkeiten mehr Durchhaltetiefe. Die können wir auch dadurch erreichen, dass wir verstärkt mit anderen Nationen zusammenarbeiten. Ich denke da beispielsweise an den geplanten multinationalen Hubschrauberverband, oder an die immer engeren Kooperationen mit Frankreich, Polen und den Niederlanden. Ich bin mir sicher, da geht noch mehr.
Unklar bleibt: Ist das tatsächlich der Abschied von ‚Breite vor Tiefe‘, oder vorerst nur die Hoffnung, dass Verbündete fehlende Durchhaltefähigkeiten liefern sollen?
Frage: Steht das bei den Soldaten enorm unbeliebte Dynamische Verfügbarkeitsmanagement zur Disposition? Das ist ja bislang an die starren Obergrenzen für die Großsysteme gebunden…
vdL: Die eigenen Rahmenbedingungen immer wieder kritisch zu prüfen ist für jede moderne Armee Daueraufgabe. Das Dynamische Verfügbarkeitsmanagement ist in der Breite der Bundeswehr überhaupt noch nicht in Kraft gesetzt. Der Knackpunkt ist doch eher die von vielen Soldatinnen und Soldaten schon heute erlebte Realität, dass es an allen Ecken und Enden Materialengpässe gibt. Ob man es Dynamisches Verfügbarkeitsmanagement nennt oder anders: Entscheidend ist doch, dass die Bundeswehr nicht schleichend in eine Mangelverwaltung hineingeraten darf, die zunehmend den Grund- und den Ausbildungsbetrieb aushöhlt. Diesen Trend
müssen wir wieder umkehren. Sonst steht über kurz oder lang die Einsatzfähigkeit und unsere Zuverlässigkeit in den Bündnissen in Frage. Die Truppe muss auf mittlere Sicht nicht nur in den Einsätzen topp sein, sondern auch ausreichend Material für Grundbetrieb und Übung haben. Da müssen wir wieder hin.
Die an dieser Stelle entscheidende Frage bleibt offen: Werden die Vorgaben der Großgeräte-Liste nach oben korrigiert? Und wie sehen die neuen Zahlen aus? An dieser Stelle ist das noch hinreichend vage.
vdL: Wo sinnvoll und notwendig, sollten wir deswegen eine entsprechende Ausstattung unserer bestehenden Verbände anstreben und auf ein möglichst dezentrales Management der Gefechtsfahrzeuge setzen. Die Erfahrungen aus den Piloterprobungen des Dynamischen Verfügungsmanagements können dabei helfen, ein praktikableres Konzept zu entwickeln. Wie zügig und wie weit wir auf dem Weg vorankommen, hängt auch von künftigen Anforderungen an die Bundeswehr und den finanziellen Spielräumen ab. In einem ersten Schritt wollen wir zum Beispiel mit der Praxis Schluss machen, dass wir überschüssiges gutes Material, beispielsweise Leopard 2, abgeben oder verschrotten.
Das deutet auf mehr schweres Gerät im Betrieb hin. Dennoch bleiben auch hier die Zahlen noch offen.
vdL: Beispiel Panzertruppe: Anstatt funktionstüchtige Leopard 2 auszumustern und zu verschrotten, sollten wir überlegen, wie wir das gute, noch vorhandene Material in die bestehenden Strukturen integrieren können. Deswegen wollen wir am Standort Bergen ein derzeit gekadertes Panzerbataillon aktivieren, vorzugsweise mit ergänzender internationaler Komponente. Wir sind dazu in guten Gesprächen mit den Niederlanden.
Beispiel Altenstadt: Die Fallschirmjägerausbildung dort kann bleiben. Ein aufwendiger Umzug der militärischen und zivilen Kräfte nach Oldenburg ergibt keinen Sinn mehr, weil sich die Voraussetzungen durch die verstärkte multinationale Kooperation seit der Neuausrichtung geändert haben.
Beispiel Saarland: Dort können wir nach einer Überprüfung der Planung die Standorte Lebach und Saarlouis erhalten und gleichzeitig Belastungen für Familien durch Umzüge reduzieren.
Unter dem Gesichtspunkt der Zumutbarkeit und Wirtschaftlichkeit prüfen wir auch, ob der Umzug der Führungsunterstützungskräfte von Köln und Fürstenfeldbruck nach Schortens noch sinnvoll sind. Ebenso, ob die Eurofighter-Ausbildung, die teilweise in die USA umziehen sollte, nicht doch besser am Standort Wittmund konzentriert werden sollte. Da sind die letzten Entscheidungen aber noch nicht getroffen.
Zwar nicht überraschend, aber schon etwas konkreter. Bergen bekommt das zusätzliche Panzerbataillon, auch wenn ich immer noch nicht weiß, ob sich das nun auf die Gesamtzahl der Kampfpanzer in der Truppe auswirkt oder ob es bei den bisherigen 225 Exemplaren bleibt. Altenstand war erwartet worden und dürfte damit offiziell sein, ebenso die Entscheidung zu den Standorten im Saarland. Vermutlich sind die anderen Umzüge und Neustationierungen, die ebenfalls noch heftig diskutiert worden, damit vom Tisch. Mit anderen Worten: Der Sack war aufgeschnürt und ist jetzt richtig zu.
Das letzte Jahr hat der Öffentlichkeit eindrucksvoll vor Augen geführt, dass Sicherheit und eine einsatzfähige Bundeswehr nicht zum Nulltarif zu haben sind. Die meisten Modernisierungsvorhaben sind so angelegt, dass sie sich erst mittel- und langfristig im Etat niederschlagen. Und die Haushaltsverhandlungen für das kommende Jahr beginnen erst in diesem Tagen.
Also: mehr Geld bitte, aber nicht so schnell. Auch das nicht unbedingt überraschend.
Vermutlich entdecken die Kenner in dem Interview der Ministerin noch mehr Details, über die hier zu reden ist.
(Das offizielle Interview-Foto der Bundeswehr: ‚Bundesministerin der Verteidigung, Ursula von der Leyen, spricht in einem Interview mit der Chefredakteurin Redaktion der Bundeswehr Andrea Zückert im Bundesverteidigungsministerium in Berlin am 26.02.2015‘ – Bundeswehr/Lang)
Ich bedanke mich für diese Frage und beantworte sie mit einem: m.E. Nichts.
Aber vor allem unter der Annahme, dass Gegenstand der Frage ist, für wen dieses Gesetz negative Folgen haben wird.
Der Name des Gesetzes suggeriert: Bw soll als Arbeitgeber attraktiver werden. D.h. dieses soll eine Wirkung auf „Neukunden“/potentielle Bewerber haben. Und mit dem Blick würde ich ebenfalls behaupten, ist die Effektivität dieser Maßnahme nicht überragend.
Und da kommt dieses „Umsteuern“ ins Spiel. Das ist m.E. der richtige Schritt in die richtige Richtung (und damit effektiver bzgl. Attraktivität der Organisation als Arbeitgeber;)).
Man muss sehen was nun folgt. Ich schaue da (im Gegensatz zu anderen) aber nicht nur auf vdL, sondern auf alle, die in Führungspositionen bei der Bw hocken. Jedoch erwarte ich da aktuell nicht allzu viel. Warum habe ich in einem anderen Thread schon ausführlich beschrieben und will hier nicht damit langweilen;)
@Kid3001:
Welche künftigen Panzerzahlen?
Man fällt hier ja schon rein auf vdL
@Rainer Arnold:
Eine Vollausstattung wird auch bei Beseitigung des Mittelabflussproblemes mehr Geld erfordern.
Die AG Haushalt lehnt eine Erhöhung des EPl. 14 weiterhin ab.
Werden sie sich da noch mit Herrn Kahrs einig oder bleibt einfach jeder bei seiner unvereinbaren Linie?
@jetflyer:
Schlecht ist, dass einer der für die Soldaten wichtigsten Punkte nicht umgesetzt wurde, offenbar auf Betreiben von UvdL’s Amtsvorgänger: Die Wahl zwischen Umzugskostenvergütung und Trennungsgeld. In Zeiten umfangreicher Standortschliessungen und immer höheren Belastungen für Angehörige einer Pendlerarmee eine ganz massive finanzielle Einschränkung für alle Betroffenen Soldaten/-innen. Hier hätte man für Attraktivität sorgen können, die unmittelbar dort ankommt wo sie gebraucht wird. Dass dies im Koalitionsvertrag so vereinbart wurde, sei nur am Rande vermerkt. Aber dass diese essentiell wichtige Massnahme ausgerechnet von demjenigen blockiert wird, der sie zuvor als Leiter des betroffenen Ressorts gefordert hat, hinterlässt einen besonders bitteren Beigeschmack und wirft kein gutes Licht auf die Halbwertszeit politischer Willensbekundungen der aktuellen Regierung.
Hallo Herr Wiegold! Sie sind ja nun in einer der Expertengruppen für den Weißbuch-Prozess, sehe ich das richtig? Werden Sie denn zwischendurch Ihre Eindrücke über den Verlauf dieses Prozesses wiedergeben können? Ich hab mir das auf der BW-Website ein bisschen angeschaut, bin aber nicht sicher wie offen der Prozess sein wird, also ob man da auch als Normalbürger Inputs geben kann.
@ Wolfsmond:
Sie haben absolut recht, aber noch ist die Legislatur nicht zu Ende. Jetzt sollte allerdings erstmal etwas Ruhe einkehren, denn noch ist zwischen Innen- und Verteidigungsparlamentariern noch absolute Kriegsstimmung. Und für das benannte Vorhaben müssen beide wieder zusammenarbeiten. Schade, dass die Innenleute derart gegen Soldaten aufgestellt sind.
Die diversen Reformen der Bundeswehr, die übrigens ja auch von Teilen der Opposition regelmäßig mit abgenickt wurden, standen in den letzten Jahren offensichtlich ausschließlich unter dem (fehlgeleiteten) Ansatz „design-to-cost“!?
D.h., man hat nicht im Sinne eines klaren Ziels (z.B. „Erhalt der Verteidigungsfähigkeit unter Einbezug international zu übernehmender Aufgaben und der Ausschöpfung möglicher Kostenreduzierungspotentiale“) eine schlüssige Strategie zur Erreichung einer Zielsetzung erarbeitet, sondern schlichtweg ziellos mit „kostenreduzierenden Maßnahmen“ begonnen! – Und war offensichtlich tatsächlich im Glauben, damit die Bundeswehr zu reformieren! – Also Personalabbau (im militärischen wie auch im zivilen Bereich der Bw), Zurückstellung von (eigentlich notwendigen) Beschaffungs- und Modernisierungsmaßnahmen, Reduzierung von Beschaffungsvorhaben, Streckung von lfd. Beschaffungen über mehre Haushaltsjahre, Nutzungsdauerverlängerungen etc.!
Meiner Ansicht nach stellt sich inzwischen daher nicht nur die Frage „ob eine Verteidigungsfahigkeit durch die bisherige Umsetzung der Bundeswehrreforn überhaupt noch gegeben ist, sondern auch welcher möglicherweise (wirtschaftliche) Schaden durch die Umsetzung dieser völlig fehlgeleiteten Bundeswehrreform bislang entstanden ist!?
Nochmal zur geplanten Verlegung der Technischen Lw Schule (jetzt TAZ Süd umbenannt) ins keine 50 km entfernte Lechfeld.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. In Kaufbeuren eine wirkliche gute Infrstruktur dem Zerfall zu überlassen um im Lechfeld eine komplett neue Ausbildungsinfrastruktur plus Unterkünfte neu aufzubauen wäre wirklich Irsinn. Bis heute stehen die kompletten Kosten nicht fest. Es wird insgesamt in den dreistelligen Bereich marschieren. Nicht nur der Umzug selbst ist extrem aufwendig und kostspielig. Der Neubau von Luftfahrzeughallen und Hörsälen sowie eine komplexe IT-Landschaft für die Ausbildung ist sehr komplex und langwierig.
Eine Rücknahme der Entscheidung ist für das Personal in Sachen Planungssicherheit kein Problem, da beide Standorte eh so nahe zusammen liegen.
Gewiss, wenn die Lw der Meinung ist Lechfeld als Ausweichflugplatz und für die Lfz-Industrie aufrechterhalten zu müssen, dann soll sie den Flugplatz weiter offen halten. Die bisher dort noch freien Unterkünfte werden aber von jeder Truppe benötigt, die den Flugplatz temporär nutzt. Das spüren die Neuburger jetzt schon fast ein Jahr.
Alles andere muß komplett neugebaut werden. Das Geld hierfür ist in Ersatzteilpaketen für den EF-Betrieb wirklich sinnvoller investiert.
@wolfsmond and @all
– Da TdM die Aufnahme ins Artikelgesetz des Wahlrechtes in TG und UKV nicht akzeptieren wollte, ist die Verordnung verlängert worden. Momentan ist doch keine Verschlechterung eingetreten. Der Verband bleibt dran und wird in der nächsten Runde die Frage wieder aufwerfen und Änderungen auch im Gesetz fordern.
– Ich finde hier im Blog wird über das Artikelgesetz zu viel gemeckert. Im Gesetz haben Verband und Ministerin, gegen den Widerstand im eigenen Haus, viele positive Dinge erreicht. Dies gilt es aus meiner Sicht zu loben und zwar vorbehaltlos.
Z. B. wann wurden Zulagen zulätzt merklich erhöht. Das ist zwanzig Jahre her. Auch die Änderungen zur Handhabeung von Hinzuverdienstgrenze und Versorgungszuschlag sind absolut positiv zu bewerten. Endlich ist die Benachteiligung gegenüber anderen Bundesbeamten, mit besonderer Altersgrenze beseitigt. Ein langes Ringen der Soldatenverterter beim Versorgungszuschlag gegen die Jusitizministerinnen der letzen 10 Jahre wurde zu einem passablen Ende gebracht. Fragen Sie mal die Betroffenen.
– Sicherlich wünscht man sich noch mehr, jedoch gehören dazu immer zwei Partner. Nach dem Gesetz ist vor dem Gesetz. Unser Verband wird weiter für Verbesserungen kämpfen. Jetzt ist erst einmal Umsetzung gefragt.
– Zur gesetzlichen Arbeitszeitregelung nur eine Bemerkung. Warum sollen Soldaten im Friedensbetrieb in der Heimat schlechter behandelt werden als Feuerwehrpersonal oder Polizisten. Das erschließt sich mir nicht.
Anstatt an der Umsetzung von EU-Recht rumzumäkeln frage ich mich, warum man diese Chance nicht nutzt, vernünftige, inteligente Regelungen zu entwickeln, die zu einem modernen Arbeitgeber – wenn auch ein besonderer – gehören.
In diesem Sinne….
@Groundabort
Danke, so ist es!! :0))
In diesem Sinne
@groundabort
Zustimmun und Planungssicherheit hat im .oment in Kaufi auch keier.
Alleine das Schließen der attraktiven Ausbildungswerkstatt ist ein Verbrechen.
Zudem Premiumairotec dringend die Hallen in Lechfeld benötigt.
Abseits von Einzelaspekten finde ich es bezeichnend, das jegliche Substanz bzgl. Ziele, Zeit, Kosten fehlt.
Aber das BMVg hatte Zeit flickr-Bilder vom Hofinterview zu posten.
Es geht einmal mehr nur um die Selbstdarstellung der Ministerin.
Beim Thema Einsatzbereitschaft gibt es schlechte Presse, also wird weitgehend faktenfrei der Eindruck erweckt, man gehe die Probleme an.
Das scheint heutzutage für politischen Erfolg schon auszureichen. Schaut eh keiner genau hin (siehe Sofortprogramm Infrastruktur).
Es bleibt bis auf weiteres unklar was, wann, wie, womit gemacht werden soll. Wieder ein Alleingang der Ministerin?
Aber bald ist ja Leitungsklausur…
Aber mal will ja eh in der nächsten Dekade wirklich was ändern.
Wie ungestraft dieser Politikstil durch kommt, ist das eigentliche Problem.
re: Groundabort
Gehen Sie einfach mal davon aus, dass es möglicherweise auch „wirtschaftliche Interessen“ gehen könnte, die Gefallen an einer nicht-militärischen Nutzung des Geländes haben könnten (hier: „vorbereitende Untersuchungen gemäß § 165 BauGB (Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme) zur Konversion des Fliegerhorstes Kaufbeuren Dokumentation der Bürgerwerkstatt am 24. Juli 2014“), siehe unter: http://www.kaufbeuren.de/Portaldata/1/Resources/rathaus/bauleitplanung/2014l09l08_Dokumentation_der_Buergerwerkstatt_vom_24.07.2014.pdf ),- oder an einer Weiterentwicklung bestehenden militärischen Geländes respektive Immobilien an (weiterhin) bestehenden Standorten!?- Und das Gelände in Kaufbeuren ist sicherlich auch nicht unattraktiv für Investoren;- u.a. weil es letztendlich, wegen der Erreichbarkeit, auch noch zum Großraum München zählt!
Anders ausgedrückt: Meiner persönlichen Ansicht nach muss es beim Standortkonzept der Bw nicht nur ausschließlich um Fragestellungen aus Sicht der Organisation der Bw gehandelt haben.- Hier dürfte vermutlich auch Lobbying aus „übergeordneten politischen Interessenlagen“ heraus betrieben worden sein! (Ich sage hiermit ausdrücklich nicht, dass das im Fall Kaufbeuren der Fall war!)
In diesem Zusammenhang fällt mir ein augengeradaus-Artikel vom 01. August 2013 („Bundeswehrstandorte: Warten auf den Rechnungshof?“) ein …
@ Zimdarsen
Zitat: „Zudem Premiumairotec dringend die Hallen in Lechfeld benötigt.“
Premium Aerotech hat den Militärflugplatz Lechfeld seit einem Jahr nicht mehr genutzt um die produzierten Flügelteile ausfliegen zu lassen. Statt dessen haben sie Manching genutzt um die Teile auszufliegen. Es erhebt sich die Frage warum ist dies so ?
Zum einen ist es die fehlende ILS-Bodenkomponente (Instrumentenlandesystem) in Lechfeld, d.h. die Anflüge sind nur bei schönen Wetter möglich. Dann braucht man zum Landen eine betriebsbereite Flughafenfeuerwehr. Die ist zwar momentan gegeben, weil das Neuburger Geschwader z.Zt ihren Flugbetrieb von Lechfeld aus tätigt, aber ansonsten ? Eine Tankbereitschaft zum Auftanken des Transportfliegers von Airbus sollte auch noch da sein.
Vereinfacht ausgedrückt, möchte Premium Aerotech einen Flugplatz jederzeit nutzen können, ohne dafür in nennenswerten Umfang zu bezahlen. Diese Voraussetzungen sind in dem dauerhaft von der WTD 61 in Manching auf Staatskosten betriebenen Flugplatz eher gegeben als in Lechfeld.
@ Memoria
Überall nur noch Symbolpolitik ohne dauerhafte Ergebnisse. Mehr Schein als Sein ist das Motto der heutigen Politikergeneration !
Wichtig wäre beim Umsteuern mMn, dass wir uns auf das klassische mechanisierte Gefecht besinnen. Wie bereits gesagt wurde, Infanterie kann jeder und da können wir uns auch mit zB NLD, BEL und FRA austauschen.
Hieße für uns: Wir brauchen wieder mechanisierte Brigaden, JEDE mit PzBtl und ArtBtl.
Also 413 nicht in Jäger umwandeln.
Das neue PzBtl in Bergen dann unter die NLD 43. Brigade, evtl mit den NLD zusammen die Brigade auf DEU Stand bringen, also ArtBtl, PiBtl multinational.
Dazu die groben Fehlentscheidungen der Standorte kassieren, wo noch was zu retten ist.
Ergänzend zu den bereits genannten: Diez erhalten, Koblenz statt Mayen, Roth erhalten als Tiger-Stützpunkt (Global Deal kassieren), OSLw in Fürsty erhalten, CH-53 zurück nach Rheine, NH90 Regimenter in Niederstetten, Fassberg und Holzdorf (multinational?).
Mit 1,5 % BIP und einem vernünftigen Reservistenkonzept können wir auch noch weitere Einheiten aufstellen und wirklich ein vernünftiges Militär zur Abshreckung unterhalten. Und bei den Ausgaben würde auch die regionale Wirtschaft nicht zu kurz kommen.
Attraktiv, auch ohne Wehrpflicht. Man muss nur wollen…
Arnold spricht sich im DLF auch für eine Erhöhung des EPl. 14 aus. Jetzt muss man nur noch Haushälter, Fraktions- und Parteispitze überzeugen.
@audio001
Das war der verzweifelte Versuch der Stadt, die unsägliche Standortentscheidung bezüglich KF irgendwie abzufangen. Ein Strohhalm maximal oder Luftschloss.
Das Argument Anbindung scheitert schon daran, dass weder von Süden, noch von der Stadt aus, der Fliegerhorst eine vernünftige Anbindung hat. Auch der fehlende Ausbau – hierzu gibt es viele Lippenbekenntnisse – der B-12 auf vier Streifen ist ein Argument gegen KF. Kürzlich war in der Presse die Nachricht, dass BMW (Teilelager) ein Gelände mit guter Anbindung sucht. Dazu gab es auch Ende 2013 Gerüchte, dass man ggf. den Süden des FlgH abtrennen könnte um BMW die Flächen zur Verfügung stellen zu können. BMW ist abgesprungen und kommt mit anderen Standorten (ggf. Bad Wörishofen) ins Geschäft. Die Anbindung ist wohl der Grund für die Absage.
Auch Verfügbarkeit spieilt eine Rolle. Wenn das TAusbZLw Abt Süd erst ab 2020+ (so neueste Erkenntnisse) in Untermeitingen sein wird, kann man, bildlich gesprochen, das Fell noch nicht verteilen, selbst wenn er erlegt ist.
In diesem Sinne…
@ Memoria:
Ja, jeder hat seinen eigenen Politikstil. Für mich ist fraglich, ob die Verteidiger in Sachen HH gemeinsam mit vdL eine Erhöhung durchsetzen können. Ich hoffe es, denn sonst kann sich vdL abmelden. Ich hörte, dass für 2016 die globalen Minderausgaben bereits weg seien und es im Finanzplan bis 2019 einen Amstieg des EPL geben soll. Irgendwie scheint es immer noch die zentrale Herausfordung zu sein, dass Industrie nach Bestellung nicht zügig liefern kann. Bevorratung ist nunmal nicht „in“. Und was neue Rüstungsgüter betrifft, hat vdL wohl am Freitag die Insp nachdrücklich aufgefordert die Dinge zur HH-Reife zu bringen. VdL kämpft mit den Unwuchten aus Zeiten ihrer Vorgägner und muss diese step by step angehen. Bei der Anzahl ihrer Gegner in den eigenen Reihen muss sie zusätzlich sehen, dass sie nix überzieht. Schon jetzt gibt es die TdM-Follower, welche durch Berlin laufen und äußern: „Psst, Thomas, die Uschi macht dir deine ganze Reform kaputttt. Das darf man sich doch nicht gefallen lassen…“
@ audio001
Also bezüglich des Standortes Kaufbeuren, sind die Interessen doch anders gelagert, als Sie vermuten. Die Aktion „Bürgerwerkstatt“ war der Versuch möglichst viele Bürger bei einer event. Nachfolgenutzung des Fliegerhorstes zu beteiligen und Ideen zu sammeln.
Die Stadt Kaufbeuren würde liebend gern das Technisches Ausbildungszentrum Lw Abt.Süd, das BwDLZ, die Ausbildungswerkstatt Lw, die SanStff mit seinen ca. 1000 Soldaten und Zivilbeschäftigen und ca. 600 Schülern und 80 Lehrlingen am Standort behalten. Die beschlossene Verlagerung der Schule ist ein „Racheakt“ der Lw-Generalität an der Truppe, da die Truppe und der DBwV im Jahre 2006 an der damals beschlossenen Privatisierung der technischen Ausbildung der Lw-Soldaten nicht mitspielte und mittels Bundesrechnungshof das Gutachten der Fa. Deloitte anzweifelte, nachdem die privatisierte Ausbildung auf 10 Jahre um 100 Mio Euro billiger sein sollte. In dem von der Truppe mit Unterstützung des BRH erstellten Gegengutachten wurde das Gegenteil bewiesen, wonach die privatisierte Ausbildung um ca. 100 Mio Euro auf 10 Jahre teurer geworden wäre. Diese Zahl ist ja auch nicht verwunderlich, denn das Konstrutionsprinzip jeglichen ÖPP-Projektes ist ja die Devise „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“.
Das eine Ausbildung mit Hilfe der Industrie teuerer kommen würde, ist aufgrund der Gewinnerzielungsabsicht und der 19 % MWSt-Pflicht des privaten Betriebes gegenüber dem Eigenbetrieb leicht nachvollziehbar.
Diese Schlappe hat die Lw-Generalität bis heute nicht vergessen, selbst heute noch behauptet der InspLw, die Ausbildung der technischen Soldaten der Lw sei kein Kerngeschäft und könne privatisiert werden.
Mit der Reform von 2011 sollten die Karten diesbezüglich neu gemischt werden. Wenn Investionskosten von 50 – 100 Mio Euro für die Verlagerung auf das Lechfeld anstehen, dann könnte die privatisierte Ausbildung doch wieder kostengünstiger sein, oder ?
@ Hans:
@ Memoria:
Wer DAS alles so liest und sich ansonsten nicht wirklich mit den Details befasst, MUSS zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen:
WAS FÜR EIN CHAOS – und DIE wollen NOCH mehr Geld ?!
Stellen Sie sich einen ( jungen ) Abgeordneten vor, der gar nicht mal contra Bw eingestellt ist, aber eher „sozial denkend“ ( ähemmm ):
Da kommt doch ZUMINDEST das Argument, „die sollen mal das vorhandene Geld SINNVOLL einsetzen“.
Bei dem Durcheinander, das m.E. insbesondere die Herren Vor- und Vorvor-Gänger von Frau vdL verzapft haben, nicht wirklich überraschend.
Hier muß wohl noch sehr viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Gottseidank ( ähemmm ) hilft die aktuelle Weltlage „ein klein wenig“ nach …
Hat mal jemand mitgezählt, die wievielte Reform der Reform der Reform derzeit bei der Truppe läuft ?
„REIN in die Kartoffeln – RAUS aus den Kartoffeln“ – und wenn das durch ist, fangen wir von vorn an.
JEDER ( halbwegs neutrale ) Beobachter MUSS doch den Eindruck gewinnen, JEDER Vtg-Minister darf mal – bei einer „Durchhaltezeit“ in diesem Amt von i.d.R. deutlich weniger als einer Legislaturperiode, bei Beschaffungszeiten von Material und Gerät von z.T. 10 und mehr Jahren und Standortschließungen/ -verlegungen, deren Auswirkungen sich erst nach x Jahren wirklich zeigen, wird kaum ein Minister die Folgen „SEINER“ Reform wirklich erleben.
Mir ist völlig unverständlich, wie – trotz ja mindestens dieser Kenntnis – jedes Kabinett und jeder Kanzler ( selbst unsere nüchtern und „vom Ende her“ denkende Kanzlerin ) das alles SO EBEN MAL durchwinkt. Umd daß sich letztlich ein Finanzminister weigert, die aber und aber widerholte Rolle rückwärts der vorigen Rolle rückwärts zu finanzieren, ist für mich nur logisch.
Und wer trägt das alles aus ?
Die Truppe – und da wundert man(n) sich, daß der Nachwuchs ausbleibt und der vorhandene Teil resigniert oder zumindest gefrustet ist ???
Für Kaufbeuren gibt es genügend Interessenten welche die Lfz technische Ausbildung in Kaufbeuren weiterführen würden.
Das Problem ist, dass die Bw keine verlässliche Planungen weiter gibt.
Georg | 28. Februar 2015 – 11:02
@ Zimdarsen
Zitat: “Zudem Premiumairotec dringend die Hallen in Lechfeld benötigt.”
Premium Aerotech hat den Militärflugplatz Lechfeld seit einem Jahr nicht mehr genutzt um die produzierten Flügelteile ausfliegen zu lassen.“
Dies ist jetzt so, doch es soll eben noch mehr nach ETSL verlagert werden.
„Vereinfacht ausgedrückt, möchte Premium Aerotech einen Flugplatz jederzeit nutzen können, ohne dafür in nennenswerten Umfang zu bezahlen. Diese Voraussetzungen sind in dem dauerhaft von der WTD 61 in Manching auf Staatskosten betriebenen Flugplatz eher gegeben als in Lechfeld.“
So ist es und nun gibt es zwei Möglichkeiten, es in Lechfeld zu ändern (Plan von Airbus/Premium Aerotech) oder der Platz macht ganz zu.
Flughafenfeuerwehr wird ein besonderes Problem in der Lw und da helfen auch nicht mehr Stellen.
P.S.: Was macht die Luftwaffe eigentlich noch in Faßberg? Ist da nur noch die Schulführung? Das wäre dann das Gegenteil von einem TAZ.
Kaufbeuren hätte wohl Zukunft, mit oder ohne Lw doch die Insolvenzverschleppung der Luftwaffe macht es Investoren nicht möglich zu planen.
Ich wiederhole mich ungern. Aber vielleicht kommen wir mal endlich von der ständigen Fokusierung auf die Minister weg. Egal ob Struck, Jung, KTzG, TdM, vdL – alle sitzen im Bendlerblock und haben von Militär wesentlich weniger Ahnung als wahrscheinlich jeder Leser auf AG. Damit sind diese Leute abhängig von ihrem bürokratischen Apparat – was dieser Apparat schreibt, sagt bzw. welches Bild dieser Apparat vermittelt, wird auch die Linie dieses Minsters sein. Die Minister haben und können gar nicht das know how haben diesem Apparat auf die Finger zu schauen.
Also, wir sollten den Blick von den Ministern auf das BMVg verlagern und schauen was der Gi, die Abteilungsleiter oder inzwischen die tatsächliche Arbeitsebene tut bzw. eben nicht tun. Diese Leute entscheiden über den Kurs und nicht die Minister.
Damit ist es auch unerheblich ob vdL FKK macht. Das ist das Spielzeug welches sie von ihrem Apparat hingeworfen bekommt und mit dem sie spielen darf. Man muss doch nur mal ihre Körperhaltung in Interviews anschauen bzw. ihre Aussagen lesen. Sie ist sich völlig unsicher und zu Fachthemen weis sie praktisch kaum etwas zu sagen. Sie ist genauso in ihrem System isoliert wie damals Jung es war. Schwache Minister hat der Bendlerblock schon immer still und leise kalt gestellt.
@ Bang50
Das ist der springende Punkt – und einer der Gründe, warum es z.B. dem BWB (einschließlich Nachfolgeorganisation BAAINBw) gelang, sich selbst als Spitze der Nahrungskette mindest auf Höhe BMVg zu installieren; plakativ: Die MinisterInnen kommen und gehen, die tragenden Säulen in den Institutionen hingegen bleiben unverändert.
Der letzte starke Minister war, so sagt es die Legende, Volker Rühe. Der scheute sich nämlich auch nicht davor, Militärs aus seinem Umfeld und laufenden Besprechungen zu werfen, die ihm „dumm kamen“. Jetzt kann man völlig richtig behaupten, dass mit Rühe auch der „Abstieg“ der Bw begann, jedoch war es wohl tatsächlich der letzte, der seinen Willen durchsetzte. Alle NachfolgerInnen sind bis heute Sklaven ihres Systems, dem sie einfach nicht mehr Herr werden, weil sie keinen blassen Schimmer vom Tagesgeschäft und Geschäftsbereich an sich haben, selbst ein Jung (als PzGrenOffz d.R.) war erschreckend schwach und passiv, wie Bang50 es bereits treffend feststellte.
Dies wird sich solange nicht ändern, bis ein langjähriger (Ex-)Soldat, am besten ein politisch versierter StOffz ohne Hamburger Syndrom, durch Zufall auf dem Ministerposten landet.
@Elahan
Ich stimme den Ausführungen zu. Zusätzlich gilt, dass noch nicht entschieden ist, wie die zukünftige Lfz-technische Ausbildung aussehen wird. EASA => EMAR => DEMAR lässt grüßen. Es wird definitiv strukturelle Änderungen geben, wenn die Ausbildung nach den europäischen Standards auch für die Altsysteme gemacht werden muss. Hier kommt dann wieder die Industrie ins Spiel. OPLuA ist nur ein Schlagwort dazu.
Übrigens glaube ich nicht an die Verschwörungstheorie von Georg. Für mich ist die StO Entscheidung KF/Untermeitingen absolut unprofessionell vorbereitet gewesen. Am grünen Tisch, ohne die Details zu kennen, zu entscheiden, war ein Frevel, den die LwFührung seiner Zeit zu verantworten hatte. TdM wollte eine Auswahl; die hat er bekommen. Wenn auch eine schlecht vorbereitete. Das musste in die Hose gehen. Den Scherbenhaufen sehen wir jetzt. Verschiebungen noch und noch. In der Tat, keine Sicherheit für das Personal, wo man am Ende des Prozesses landet. Vielleicht doch nicht in Untermeitingen, sondern in Manching, wo Tom Enders ja Kapazitäten hat.
Doch das hilft uns nicht mehr weiter. Vielleicht nur noch die Kosten für den Umzug könnten ein Umdenken in der Politik hervorbringen. Anyway
In diesem Sinne…
@ Groundabort | 28. Februar 2015 – 10:25
Immer der Reihe nach, wenn der Sack wieder Offen ist, stehen noch andere Standorte vor Lechfeld & Co in der Schlange !
Die Namensliste ist lang, die sich einsetzen wollten, dass Rheine als Garnisonstadt erhalten bleibt.
z.B. Angelika Kordfelder, Hannelore Kraft, Hans-Peter Bartels, Jens Spahn, Karl-Josef Laumann, Rainer Arnold.
Einer der Sinnreichsten Vorschläge war und ist dass der Flugplatz Rheine / Hopsten erneut für die CH-53 Hubschrauberfliegerei wieder genutzt wird ?
Wie mit den Three-Concept für den operativ-taktischen Lufttransport
– in Norden steht Rheine / Hopsten / Bentlage
– in Süden steht Laupheim
– in Osten steht Holzdorf / Schönewalde.
@ Bang50:
Sie haben sicher recht mit Ihrer Aussage, daß der/ die IBUK ( zumindest größtenteils ) abhängig ist vom Umfeld im BmVg.
„Also, wir sollten schauen … was der GI … macht‘.
Außer , daß er kürzlich irgendein Feuerwehrehrenkreuz bekommen und dafür ein Ehrenkreuz der Bw ausgegeben hat, habe ich in den letzten Wochen nicht sehr viel wahrgenommen – was natürlich nicht viel heißt, da er ja auch nicht im Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung steht.
Aber wenn zu dieser öffentlichen Wahrnehmung u.a. die HP der Bw dienen soll, so gibt es dort ja einen zumindest kleinen Einblick.
Und in den zuletzt aufgeführten 20 ( !!! ) Beiträgen ist absoluts nichts von oder über den GI enthalten.
Ich schrieb es kürzlich schon: Veränderungen in militärischen und zivilen Spitenstellen werden nicht mehr veröffentlicht ( mit SEHR wenigen Ausnahmen wie Insp MarKdo und AFG ), der GI ist nirgends ( öffentlich ) zu finden – und DA sagen Sie, man(n) sollte sich nicht auf die Minister(in) fikussieren ?
Das tut sie schon von selbst.
Mindestens so wie der Herr „Dr.“ …
Und wenn nicht der IBUK, sondern die Herrschaften um ihn/sie herum sagen, wo es langgeht, so lässt das ( zumindest ) zwei Schlüsse zu:
1. Der IBUK hat keine Fachkenntnis, sucht sich aber aufgrund fehlender Menschenkenntnis auch noch die falschen Leute aus oder
2. Der IBUK ist nicht durchsetzungsfähig, besitz kein Selbstvertrauen und ist auf keinen Fall eine Führungspersönlichkeit.
Bei aller Kritik – aber weder das eine noch das andere würde ich Frau vdL nachsagen wollen …
Und daß sie mit dem“Spielzeug, das sie von ihrem Apparat hingeworfen bekommt“, den ganzen Tag beschäftigt, – nun ja, dazu sage ich einfach mal nichts.
Und ob ALLE, die im BmVg arbeiten, SO abgehoben und fern von jeder Erdung sind, daß sie nur noch Wolkenkuckucksheime bauen, möchte ich auch nicht verallgemeinern.
Sie haben aber wiederum recht, daß die Minister allesamt völlig unterschiedliche Persönlichkeiten sind bzw. waren.
Einen „Soldatenpapa“ Leber oder einen ausgebildeten Jetpiloten Wörner kann man(n) sicher nicht mit einem „kleinen, schüchternen, absolut un-eloquenten, aus verarmtem fränkischen Elternhaus stammenden Herrn Dr.“ vergleichen. Oder mit dem Sohn des Vaters der Inneren Führung …
Ähemmm …
@ Wolfsmond
Ich stimmt „vollumfänglich“ zu :-)) Dieses Gesetz ist ein guter Anfang, aber noch lange keine Note 1+.
Ein wirklich guter erster Schritt ist in Rekordzeit getan und nun schauen wir mal, wie es umgesetzt wird. Ein deutlicher Schritt nach vorne, den es schon lange nicht mehr gab.
@BlueLagoon
„Wer DAS alles so liest und sich ansonsten nicht wirklich mit den Details befasst, MUSS zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen:
WAS FÜR EIN CHAOS – und DIE wollen NOCH mehr Geld ?!
Stellen Sie sich einen ( jungen ) Abgeordneten vor, der gar nicht mal contra Bw eingestellt ist, aber eher “sozial denkend” ( ähemmm ):
Da kommt doch ZUMINDEST das Argument, “die sollen mal das vorhandene Geld SINNVOLL einsetzen”.“
Ja es ist ein Chaos und die Bw braucht das Geld um wieder arbeiten zu können.
Das vorhandene Geld kann man sinnvoll einsetzen, wurde bisher aber nicht gemacht.
Bsp. Holzdorf wird für NH90 umgebaut, für ne mindestens hone zweistellige Millionenzahl.
Roth das gliche für Tiger.
Dann kommt die Reform, Fähigkeitstransfer, NH90 komplett zu Heer, CH-53 zur Luftwaffe. Global Deal = Weniger Hubschrauber für mehr Geld.
Holzdorf wurde umsonst umgebaut, hier muss nachgebessert werden auf Betrieb CH. Roth wurde ebenfalls umsonst umgebaut, jetzt wird nochmals umgebaut für die OSLw.
Rheine mit optimaler Infrastruktur wurde umsonst aufgegeben.
Oder: OpInfo-Btl in Koblenz, eine recht gute Kaserne in attraktiver Lage in der Stadt, geräumig, Schießanlage und StOÜbPlatz ca 10 km SO. ZOpInfo in Mayen ca 30 km NW.
Koblenz wird für OpKom aufgegeben, ZOpKom geht komplett nach Mayen, die kleine Kaserne war bisher mit ca 450 Soldaten und Mitarbeitern gut gefüllt, Parkplatzsituation angespannt. Nun sind dort über 1000 Soldaten und Mitarbeiter, Unterkünfte gibt es keine mehr, jeder muss sich was in der Umgebung (Einödstandort!) suchen. Schießanlage und Übungsplatz werden aufgegeben, dafür wird jetzt nach Koblenz gefahren. Die Kaserne muss für Millionenbeträge angepasst und erweitert werden.
Was hätte man mit dem Geld allein aus diesen beiden Beispielen machen können?
Der junge Abgeordnete erkennt hoffentlich, dass nicht die Bw Schuld an der Misere ist, Warnungen und Gegenargumente gab es genug.
Es waren politische Entscheidungen, und wenn die mil. Berater der Minister dies unterstützt haben gehören sie alle ohne Pension gefeuert.
Schaden vom deutschen Volke abwenden ist was anderes und jeder KpChef muss mit den ihm anvertrauten Mitteln vernünftig und sinnvoll umgehen!
@ Hans:
100 % d’accord.
Nur Ihre letzten beiden Sätze …
150 % …
;-)
( Auch, wenn diese zwei Sätze wohl unser beider Wunschträume bleiben … )
@ Voodoo – Sehe ich genauso. Das BAAINBw ist inzwischen schon alleine deshalb die Macht, weil man dort jeden Minister im Handumdrehen absägen kann. Es reicht die richtige Nachricht an die Medien durchzustechen und der Stuhl dreht sich.
Aus diesem Grund würde ich die Politik auch nicht als Ursache der momentanen Lage sehen. In der Politik ist man fachlich weit unterlegen und von den Informationen des Systems abhängig. Daher würde ich jedem Politiker schon aus Eigeninteresse empfehlen, das System BMVg in Berlin und Bonn endlich zu zerschlagen und das BAAINBw wesentlich transparenter zu gestalten. Dort wird nämlich seit 50 Jahren der bull-shit produziert unter dem die Truppe leidet.
Was wir brauchen ist einen völligen Neubeginn in Berlin/Bonn mit einem schlanken und an dier Truppe ausgerichteten Ministerium.
@Bang50:
Ich weiß nicht, woher sie Ihre Kenntnisse über die Bundeswehr haben, oder ob sie überhaupt welche besitzen.
Aber Ihre Äußerungen zum BAAINBw sind unsinnig, bahr jeder Grundlage und sehr polemisch.
@ BlueLagoon – Natürlich siehe ich die Dinge vereinfacht schwarz und weiss und natürlich arbeiten im BMVg auch Leute die an der Sache interessiert sind (wahrscheinlich sind es sogar sehr viele). Aber ich denke es lässt sich kaum bestreiten, dass die gewachsenen Strukturen und die Mentalität im BMVg ein ganz gewichtigen Anteil an den momentanen Problemen zu verantworten hat.
Bsp. In Unternehmen wird in regelmässigen Abständen solche Systeme gnadenlos zerschlagen. Das liegt nicht an einem grundsätzlichen Misstrauen gegenüber den Mitarbeitern, sondern in der Erkenntnis, das jedes abgeschlossene System früher oder später nur noch sich selbst dient und keinen effektiven Output mehr generiert.
Das BMVg exisitiert in seiner Mentalität/Struktur schon seit ca. 50 Jahren so. Dieses System existiert nur noch um seiner selbst Willen. Es ist egal ob man begabte, fähige, fleißige, idealistische Personen innerhalb dieses Systems hat. Die Mentalität bahnt den Weg ins Nichts.
@ Woody – Dann schauen Sie sich bitte nochmal den Euro Hawk Skandal und die Stellungnahmen des BAAINBw an. Danke.
@whiskeyecho
„EASA => EMAR => DEMAR lässt grüßen. Es wird definitiv strukturelle Änderungen geben, wenn die Ausbildung nach den europäischen Standards auch für die Altsysteme gemacht werden muss.“
Ja, für die Luftwaffe gibt es da schon einen Projektgeneral und der Rest?
Auch glaube ich nicht an die Verschwörungstheorie von Georg, doch hat sich aus dem genannten Vorgang im Nachgang keinen Widerstand ergeben.
„Für mich ist die StO Entscheidung KF/Untermeitingen absolut unprofessionell vorbereitet gewesen. Am grünen Tisch, ohne die Details zu kennen, zu entscheiden, war ein Frevel, den die LwFührung seiner Zeit zu verantworten hatte. TdM wollte eine Auswahl; die hat er bekommen. Wenn auch eine schlecht vorbereitete.“
Genau so war es, weder POCAR Lw noch der Inspekteur wusste um die Situation in Kaufi und Lechfeld. Man war der Meinung die Bw muss in KF viel investieren und in ETSL ist alles da. Die Kommandeure vor Ort, wissen das es anders ist.
„Vielleicht doch nicht in Untermeitingen, sondern in Manching, wo Tom Enders ja Kapazitäten hat.“
Ja, denn auch im ziv Bereich ist der Facharbeiter nicht sehr mobil.
@Voodoo
Das sehe ich ganz anders. Kein Minister hatte in der Vergangenheit solch einen desolaten Laden übernommen. Gegen starcke Widerstände setzt UvdL nun sehr viel durch und sie ist lange nicht am Ende. Zur politischen Realität gehört, dass ihr Amtsvorgänger keine unbedeutende Rolle in der Regierung spielt und sie trotz dem viel umsetzt was er auf keinen Fall wollte. Für die Misere im Bereich Personal und Material kann sie nichts und bevor es nun besser wird wird es auf Grund der Altlasten noch viel schlimmer (ziv Pers, Munition, Lfz uvm)
Bang50:
Sie glauben das damalige BWB war / das jetzige BAAINBw ist Herr über die strategischen Entscheidungen innerhalb von Großprojekten? Das BAAINBw hat selbstständige Stellungnahmen im Zusammenhang mit Eurohawk veröffentlich? Habe da keine Dokumente zur Hand.
Aber:
Gerade der Eurohawk Skandal und die dadurch begonnenen Untersuchungen „KPMG-Studie“ zeigen, dass die Schuld nicht so einfach den Projekten im BAAINBw zugeschoben werden kann. In Analogie: Den Einheiten ohne Mütze aber mit Besenstiel gibt ja auch keiner Schuld am fehlen der Mütze.
Daher fand ich es insbesondere erschreckend, dass Closius bereits im zweiten Beitrag dieser Meldung die 1000 zusätzlichen DP kritisierte. Ich kann nur für die zivilen Bereiche sprechen die ich kenne. Diese sind jedoch größtenteils, bezogen auf Ihren Auftrag, nicht ausreichend mit Dienstposten ausgestattet.
Danke
@ Woody – Vielleicht sollten Sie zuerst nochmal lesen was ich geschrieben habe. Dann die Stellungnahmen im Euro Hawk Untersuchungsausschuss und dann dürfte auch klar sein, dass ich nicht dem BAAINBw die GESAMTE Schuld zuschiebe, sondern das BAAINBw den Hebel besitzt jeden Minister los zu werden wenn es ihm beliebt. Daraus erwächst Macht und Macht verändert Rationalitäten.
Übrigens ist es witzig, dass meine Analyse so schön bestätigt wird – keiner will es gewesen sein. Wenn man dann mal den Fokus auf ein Element legt, kommt sofort das Geschrei, dass man ja nicht verantwortlich wäre und ja noch andere Akteure beteiligt sind. Danke
@Woody: Nachdem was hier in AG zu lesen ist in Sachen Zivilbeschäftigte gibt es noch 76.000 Zivilbeschäftigte, und damit weit mehr Zivilbeschäfte als es noch geben sollte. Ich muss also mal konstatieren, daß die Zivilbeschäftigten sich also entweder erfolgreich gegen ihre Reduzierung wehren oder das Verteidigungsministium unfähig ist, die eigene Zielstärke von nur 55.000 Zivilbeschäftigten durchzusetzen.
Und jetzt verkündet die Ministerin, daß die Zahl der Soldaten nicht erhöht werden soll, aber die Zahl der Zivilbeschäftigten soll von 55.000 auf 56.000 als zukünftige Zielstärke erhöht werden bzw. sollen 1.000 Stellen damit weniger abgebaut werden in Wirklichkeit, nachdem im Moment noch 76.000 Stellen vorhanden sind.
Die Truppe ist längst auf nur 181.000 Soldaten noch reduziert, wie kann es da sein, daß wir noch 20.000 Zivilbeschäftigte zuviel an Bord haben?
Angesichts der Bedrohung durch Russland und der Belastung durch die Auslandseinsätze haben wir viel zu wenige Soldaten. Wir haben keine Heeresflugabwehr mehr, keine Panzerjäger mehr, keine Panzeraufklärer, wir haben mit nur 6 U-Booten viel zu wenige U-Boote um das Baltikum gegen eine Seeinvasion zu verteidigen(was will Russland mit den Mistral-Schiffen, wenn niche eine Seelandung durchführen), wir haben viel zu wenige Flaksoldaten der Luftwaffe, viel zu wenig Artillerieeinheiten, zu wenige Fallschirmjäger, zu wenige Panzersoldaten usw.. Deshalb stört es mich, daß die Ministerin mehr Soldaten ausschließt und nur die Zahl der Zivilbeschäftigen erhöhen will. Für mich riecht dies nach Verwaltungswasserkopf und nach dem völlig falschen Signal! Wenn die Truppenstärke erhöht wird, dann kann man auch die Zivilbeschäftigten erhöhen.
Woody ich weiß nicht, wo sie in der Zivilverwaltung arbeiten und kann deshalb zu ihrem Bereich nichts sagen. Allgemein gehe ich von zuviel Verwaltungsleuten aus, daß es aber in anderen Bereichen, wie hier in AG zu lesen war, wie den Feuerwehren Personalnot herrscht.
Rechnerisch ist die Zivilverwaltung in Zukunft personell schwächer aufgestellt als zu Zeiten des Kalten Krieges. 1980 kam auf 2,7 Soldaten ein Zivilbeschäftiger. Bei der geplanten Stärke von nur 55.000 Zivilbeschäftigen käme erst auf 3,3 Soldaten ein Zivilbeschäftigter. Im Moment kommen aber schon auf 2,4 Soldaten ein Zivilbeschäftigter und dies kann nicht gesund sein!
@ Bang50 14:30
Sie schreiben weitgehend richtig. Ich gehe allerdings nicht soweit, dass das BWB/BAAINBw die Macht hat Minister abzusaegen, dafuer gibt es auch keinen ‚Vorgang‘ .
Aber sie haben die Macht aus einer an sich vernuenftigen Forderung (allerdings auch mit Hilfe der Militaers) eine eierlegende Wollmilchsau zu stark ueberhoehten Preisen produzieren su lassen.
Ich kann belastbare Beweise nur aus dem Bereich Marineruestung bringen, aber diese sind auch allen Insidern bekannt.
Nachdem man nun den fachlich kompetenten Unterbau der Marinearsenale und WTD auf eine rudimentaere Groesse zusammengespart hat kann das BAAINBw lustig ohne persoenliche Folgen planen und mit Steuergeldern ueberbezahlen.
Die Ministerin muesste eigentlich als Harun al Raschid durch die Dienststellen, Bataillone und Geschwader wandern um selber ungeschminkte Tatbestaende zu erkennen. Ob sie das allerdings will?
@ Closius 14:54
Wie kommen Sie auf 6 UBoote, mK sind es nur 4?
@ Woody
Natürlich kann man nicht vom „bösen BWB oder BAAINBw“ im gesamten sprechen, da es (siehe G 36 „Affäre“) durchaus sachverständige und engagierte Bearbeiter gab und gibt.
ABER: Die Führungsetage in beiden Häusern (de facto ja eher in ein und derselben Organistaion, nur jetzt unter anderem Namen) hat im Laufe der Zeit ein ausgesprochenes Machtbewußtsein entwickelt und kann seit jeher maßgeblich bestimmen, in welche Richtung die Reise gehen soll. Dies konnten sie auch den Berichterstattungen über die Entlassung führender Köpfe in Koblenz betrachten – „Parallelwelten“ war, soweit ich mich erinnern kann, eine häufig genutzte Vokabel. All das hat sich allerdings bereits ab den 60er Jahren angedeutet und beruht im Grunde auf uralten Konflikten zwischen (ziv.) Beschaffung und Militär, die sogar bis in die Zeit des Heereswaffenamtes zurückverfolgt werden können (eine These, die sicherlich mindestens im Umfang eines Promotionsprojektes liegen würde).
Ganz ohne Verschwörungstheorien: Gegen diesen vielzitierten Filz der hohen bis höchsten Etage kommen sie als Politiker nicht an, wenn sie vorher nicht Teil des Ganzen gewesen sind – und wenn sie das waren, wollen sie es bestimmt nicht ändern. Aufgrund der Lehren aus Weimar wollte man die Beschaffung für die Streitkräfte der Bundesrepublik nicht mehr beim Militär haben. Geschaffen hat man nun aber ein anderes „Monstrum“, dass, so behaupten einige frech, mittlerweile vor allem für eigene Interessen arbeitet und nachrangig für die der Streitkräfte. Deshalb sollte vdL versuchen, eine Schneise in diesen Dschungel zu schlagen, wenn sie doch jetzt anfängt, neu an den Rädchen zu drehen.
@Bang50:
Das klingt schon etwas differenzierter als Ihre erste Aussage. Ja, theoretisch könnte das BAAINBw jedem Minister Schaden. Macht das BAAINBw aber nicht. Ersten besitzen die Mitarbeiter dort, genau wie die Kameraden in der Truppe, über manchmal „zuviel Loyalität“ und in anderen Fällen hat man möglicherweise selbst „kreativ gearbeitet“ um das Projekt doch noch irgendwie zu retten dabei wird oft von zu günstigen Verläufen ausgegangen. Wenn dann noch ein Störfall dazukommt bricht das Kartenhaus zusammen. Man könnte also auch von Mitschuld sprechen. Die Möglichkeit dem IBUK zu Schaden sinkt somit gewaltig.
Und was Ihre Analyse „keiner will es gewesen sein“ betrifft: Die Fülle an Beteiligten, deren jeweils unterschiedlicher Wissenstand sowie Perspektive führt genau dazu. Im Rahmen des CPM(nov.) wurde versucht einen schlanken Prozess mit klaren Verantwortlichkeiten zu etablieren. Aus meiner Perspektive (habe da einen sehr guten Einblick) ist das nicht gelungen. Die Qualität von Forderungsdokumenten war ohne entsprechende Mitprüfung teilweise katastrophal. Das Rad dreht sich dieser Erkenntnis geschuldet somit wieder zurück.
Thema Zielvereinbarung: Bisher meines Wissens nach nicht umgesetzt. Die Zielvereinbarungen wären Mehrstufig von AL AIN bis hin zum Mitarbeiter nötig gewesen. Allein deren Administration und Anpassung bei geänderten Randbedingungen hätte >10% zusätzlichen Arbeitsaufwand erzeugt. Aber selbst AL AIN und PräsBAAINBw zusammen können von Ihrer Seite her die Zielvereinbarung nach unten hin nicht einhalten weil sie eben nicht alles was sie benötigen in der Hand haben (Ressourcen).
Die deswegen oft genannte Agenturlösung könnte dies ändern. Hier gibt es aber genau ein Problem. Die Einflussnahme der Truppe oder auch der Politik auf einmal angestoßene Projekte würde sich erheblich verringern. Eine richtige Agenturlösung würde auch Projektbudgets benötigen und die Jährlichkeit des Haushaltes sprengen. Die Beschäftigungsverhältnisse in einer solchen Agentur würden dazu auch erhebliche Kollisionspunkte mit dem bestehenden Beamtenrecht sowie den Regelungen im öffentlichen Dienst bieten. Die Probleme einer Vergabe der öffentlichen Hand wären damit auch noch nicht gelöst. Die Einbindung des Parlamentes (25 Mio. Vorlagen) würde immer noch zu Verzögerungen und fiskalischen Verdrängungseffekten führen.
Kurzum: Das will keiner.
Letzte Anmerkung zu Schuld: In komplexen Systemen begeben sich die Projekte immer in Abhängigkeiten. Sie müssen realistische Annahmen treffen, eine exakte und auch in die Zukunft gerichtete Prognose über alle Schnittstellen und Ressourcen haben die Projekte nicht. Die Ressourcen und Prozesse erlauben es aber auch nicht flexibel zu reagieren. Schuld für Strukturelle Schwächen hat derjenige der die Rahmenbedingungen setzt. Für individuelle Fehler im Projekt ist natürlich die jeweilige Person schuldig. Es ist jedoch irrsinnig anzunehmen Fehler würden nicht auftreten und ein System so anzulegen als wäre dem so.
bzgl. eines schlanken an der Truppe ausgerichteten Ministerium: Wie das Ministerium aufgestellt ist hängt von seinem Auftrag ab. Die Truppe ist da nur ein Teil der berücksichtigt werden muss. Entsprechend den Ansprüchen an das BMVg ist es in Teilen zu dünn besetzt. Die den nachgeordneten Bereich ereilenden Aufträge lassen zumindest darauf schließen.
@ WiskeyEcho
Zitat: „Übrigens glaube ich nicht an die Verschwörungstheorie von Georg. Für mich ist die StO Entscheidung KF/Untermeitingen absolut unprofessionell vorbereitet gewesen. Am grünen Tisch, ohne die Details zu kennen, zu entscheiden, war ein Frevel, den die LwFührung seiner Zeit zu verantworten hatte.“
@ Elahan
Zitat: „Genau so war es, weder POCAR Lw noch der Inspekteur wusste um die Situation in Kaufi und Lechfeld. Man war der Meinung die Bw muss in KF viel investieren und in ETSL ist alles da. Die Kommandeure vor Ort, wissen das es anders ist.“
Da kann man nun fragen, wer hat denn all die Information für die Situation in Kaufi und Lechfeld gesammelt, aufbereitet und den Politikern zur Entscheidung vorgelegt ?
Wer hat denn die überhöhten Sanierungskosten in KF, bedingt durch den Wunsch einer eventuellen Teilaufgabe des Fliegerhorstes und der dadurch notwendigen Neubauten an Schulungsgebäuden in KF, als tatsächlichen Sanierungskostenbedarf den Politikern zur Entscheidung vorgelegt (Modell 3 von 3 verschiedenen Modellen) ?
Natürlich die Lw-Generalität und die waren meiner Meinung nach wg. den früheren Vorgängen um das Pilotprojekt 9.9.2 sauer auf Kaufbeurer Truppe.
Das Argument, dass alle Lw-StO mit Startbahn aber ohne Flugbetrieb aus Betriebskostenersparnis geschlossen werden sollen, zieht meiner Meinung nach nicht, denn für die geschätzten Umzugskosten von KF nach LF von 50 – 100 Mio Euro kann man bei den Minimum-Wartungskosten der KF-Startbahn für eine Landung pro Jahr wahrscheinlich noch 200 Jahre in Kaufbeuren bleiben.
Außerdem habe ich mit dem damaligen Staatssekretär Christian Schmidt persönlich gesprochen. Er versicherte mir die Entscheidung KF zu schließen ist den Politikern von den Militärs als Wunsch der Militärs vorgelegt worden, d. h. kein Politiker hat eine böse Absicht gehabt um den StO zu schließen, dass hat schon die hauseigene Lw-Generalität verbockt !
Wie gesagt General Müllner, InspLw sieht es heute noch nicht ein, dass man die technische Ausbildung für Soldaten nicht privatisieren kann.
Übrigens gibt es dazu einen Präzedenzfall. Die östereichischen Eurofighter Techniker sind von EADS in KF geschult worden. Das zusammengewürfelte und zusammengekaufte Schulungspersonal von EADS war so grottenschlecht, das die östereichischen Kameraden vormittags zu EADS in den Unterricht gegangen sind und nachmittags zum Ausbildungspersonal der damaligen TSLw 1 gekommen sind um die Sachen richtig vermittelt zu bekommen.
Das ist die Realität und der Rest sind politische Wunschträume über eine Zauberfee die ganz billig in einem ÖPP-Projekt eine Leistung erbringt, nämlich solide technische Ausbildung der Soldaten und Zivilbeschäftigten der Lw, die aber günstiger ist als der Eigenbetrieb sein soll.
Ich habe dem damals zuständigen Generalmajor Grabner, dem Amtschef des LwAmtes gesagt, sein Vorschlag der billigeren Privatisierung kommt mir vor wie der Kellner Luigi auf dem Oktoberfest, der es schafft aus einem Hendl drei Hälften zu verkaufen.
@MikeMolto: U 35 soll laut BW-HP im März 2015 feierlich in Dienst gestellt werden, nachdem dieses sich seit Jahren in der Erprobung befand und eine ganze Reihe von Fertigungsmängeln behoben werden mussten. Die Mannschaft soll bereits bereit stehen.
http://www.marine.de/portal/a/marine/!ut/p/c4/NYuxDsIwDET_yG6yRLBRZWEFVChb2lrFUptUrgMLH08ycCe95d3hE0tjePMclFMMCz6wH_k4fGANApkGkhx3II4vYqUIeUhJCayxAe_1PRGMKZJWloFy4SxBk8CWRJdqskgxwBP2jfFt45p_zPdwvfmuc876c3vBbV1PP1u5Txk!/marine.de
Und U 36 befindet sich auch in der Erprobung und soll im IV. Quartal 2015 in Dienst gestellt werden. Damit sind 6 U-Boote vorhanden, wenn auch noch nicht offiziell in Dienst gestellt.
@Closius:
Die Quote zwischen zivil / militärisch ist kein geeignetes Kriterium. Ein Projekt im Rüstungsbereich benötigt gleichviel Mitarbeiter, unabhängig ob sie 10, 100 oder 1000 Stück kaufen.
Im übrigen möchte ich auf den Ihrem Beitrag nachfolgende Äußerung von MikeMolto verweisen. Er beklagt das Zusammenkürzen z.B. der WTD71 und dem damit einhergehenden Verlust an Fachwissen. Dem BAAINBw geht es aber auch nicht besser. Hier fehlt es bezogen auf die Aufgaben auch an Personal.
Bei allen Statistiken zu Dienstposten oder Mitarbeitern muss betrachtet werden, dass das unterschiedliche Größen sind. DP sind Vollzeitäquivalente. Mitarbeiterzahlen was ganz anderes. Teilzeit, Schwangerschaften/Erziehungsurlaub/langwierige Krankheitsfälle reißen auch da Löcher. Ich kenne nahezu keine Orgeinheit (unterhalb BMVg), in der auf allen DP Dienst verrichtet wird. Der aktuelle Besetzungsstand liegt meist irgendwo zwischen 80 und 90 Prozent. Abweichungen nach oben oder unten gibt es aber immer.
Mal sehen, ob die Oppisition und die Presse kommende Woche die vielen offenen Fragen der Neu-Neuausrichtung aufgreifen.
Bisher verbreitet vdL nur mal wieder den Eindruck der Macherin, macht aber nicht wirklich was.
Treffender Kommentar:
http://www.deutschlandfunk.de/bundeswehrreform-kehrt-marsch.720.de.html?dram:article_id=312896
@ Woody
Mag sein das ihre Darstellung in Bezug Fachwissen stimmt. Jedoch werden in anderen Bereichen zuviele DP verbunden mit Ihren Wasserkopf unnötig gehalten. Beschäftigt will
ich nicht schreiben. Alleine die vielen Dienstposten die hinsichtlich der Doppelstrukturen im
Facilitity Management ,BIMA – Bundeswehr entstanden sind. Das Personal bzw Dienstposten würden in anderen Bereichen ( Feuerwehr ) mehr als dringend benötigt.
@Focusliner:
Meine Darstellungen beschränken sich natürlich auf meinen Erfahrungsbereich vornehmlich BMVg Plg/AIN, BAAINBw, PlgABw, BAPersBw, WTDen. Anderen Bereichen will ich ungern ohne Einblick etwas Böses unterstellen.
Doppelstrukturen/Schnittstellenaufwuchs hinsichtlich der bestehenden Privat-Öffentlichen Kooperationen sind natürlich noch so ein extra Thema. War aber so gewollt, vom Radelpapst und Badefürsten. Diese Entscheidungen werden jetzt halbherzig aber bereits absehbar in nahezu allen Fällen zurückgenommen. Hat nur etwas mehr als eine Dekade gedauert, viele Mitarbeiter frustriert und eher mehr gekostet als gespart,
@Georg @Elahan
POCAR kannte nur ein Modell für eine Kampuslösung, mit Konzentration von Ausbildung und UK auf möglichst zentraler Fläche – heute würde man Goldrandlösung sagen – mit Neubaukosten von 120.000.000,-, die vom Bauamt als Studie in Auftrag gegeben war. Außedem wurde der Umzug der techischen Ausbildung von KF nach LF von POCAR als überschaubar dargestellt. O-Ton: Man hätte Erfahrungswerte für so einen Umzug. Das war das Problem. Aus meiner Sicht, an Arroganz nicht zu überbieten. Die o.g. Zahl konnte trotz intensiver Intervention auch bei StS Schmid, nicht revidiert werden. Ihm werfe ich vor, dass er eine Revision der Entscheidung bei seinem Besuch in KF versprochen hatte, die nicht mal im Ansatz durchgeführt worden ist.
Natürlich ist die Liste der Standortentscheidungen, die eine Überprüfung Wert wären, lang, jedoch ist, zumindest in KF / Untermeitingen noch kein Bau – außer der ASR-S Ausbildungsteile, die ab 2016 dort ausgebildet werden sollen – begonnen worden. Wie schon gesagt, vor 2020 zieht die Lfz-technische Ausbildung nicht um. Noch ist Zeit für Veränderung von falschen Entscheidungen, noch.
In diesem Sinne…
@Georg
U.a. POKARLw doch deren Zahlenwerk basierte auf einer ganz anderen Annahme, nämlich auf den Wunsch des Schulkommandeurs (wenn er keine Rücksicht auf Geld und vorhandene Infra nehmen müsste) die Schule optimal zu gestalten, Ergebnis 120Mio. Diese Zahl nahm POCARLw/InspLw in Ermangelung anderer Zahlenwerke als Grundlage für die Meldung ins BMVg. Erst später wurde korrigiert und man beschränkte sich auf die Sanierung Unterfluranlage (macht man immer wenn man sonst nichts hat, denn die sieht keiner). Bin mal gespannt, was man in Lechfeld alles so in die Unterfluranlage stecken muss.
„Da kann man nun fragen, wer hat denn all die Information für die Situation in Kaufi und Lechfeld gesammelt, aufbereitet und den Politikern zur Entscheidung vorgelegt ?“
Gesammelt hat das Projektteam ohne Einbindung der Kommandeure vor Ort aufbereitet Teile im BMVg und den Politikern vorgelegt TdM.
„Wer hat denn die überhöhten (…) den Politikern zur Entscheidung vorgelegt (Modell 3 von 3 verschiedenen Modellen)?“
POCAR Lw, InspLw, BMVg, TdM, Minister der Länder.
„Natürlich die Lw-Generalität und die waren meiner Meinung nach wg. den früheren Vorgängen um das Pilotprojekt 9.9.2 sauer auf Kaufbeurer Truppe.“
Nein, eben nicht, denn die Betroffenen waren schon in Pension (zB Generalmajor Gräber :-))
Es war die Vermischung mit Lobby Lechfeld/Airbus und die falschen Zahlen in KF.
„Wie gesagt General Müllner, InspLw sieht es heute noch nicht ein, dass man die technische Ausbildung für Soldaten nicht privatisieren kann.“
Doch sieht er ein, wenn Geld das Problem wäre aber das Problem wird nicht Geld sein, sondern Personal.
„Übrigens gibt es dazu einen Präzedenzfall.(…) östereichischen Kameraden vormittags zu EADS in den Unterricht gegangen sind und nachmittags zum Ausbildungspersonal der damaligen TSLw 1 gekommen sind um die Sachen richtig vermittelt zu bekommen.“
Das wir sich nur in den Verband verlagern. Übung und Erfahrung lernt man nicht an der Schule. Leider ist es in vielen Bereichen schon lange so.
„Das ist die Realität und der Rest sind politische Wunschträume über eine Zauberfee die ganz billig in einem ÖPP-Projekt eine Leistung erbringt, nämlich solide technische Ausbildung der Soldaten und Zivilbeschäftigten der Lw, die aber günstiger ist als der Eigenbetrieb sein soll.“
Das glaubt nicht mal der InspLw.
Wir müssen die schulische Ausbildung an den Hersteller vergeben, denn wir haben mit unserem System nicht genügend Soldaten oder wir benötigen ein anderes Ausbildungssystem.
@ Woody – Nein, das ist nicht differenzierter von mir, das ist was ich schon davor zum BWB/BAAINBw gesagt habe.
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Aus der Symmetrie BMVg, BWB/BAAINBw und auch Truppenführung und weiteren hohen Ämtern/Institutionen entsteht bull-shit, nicht weil das Individuum inkompetent wäre, sondern weil das System eine Mentalität ausbildet welche das Individuum einschränkt und mit den Jahren formt.
Der aktuelle Modus Operandi über die gesamte BW-Bürokratie und Militär hinweg ist:
-Niemals Fehler eingestehen weil sonst an die Wand gestellt wird.
-Den eigenen Schreibtisch immer sauber halten.
Und bevor Sie mich dafür gleich wieder angreifen. Das ist ein logisches und nachvollziehbares Verhalten. Und wenn man als Individuum zum Euro Hawk Untersuchungsausschuss geladen wird, dann werde ich das Bild vermitteln welches die Schuld von mir weist. Auch wenn man aus systemischen Sachzwängen Entscheidungen getroffen hat, die einem an dieser Schuld beteiligen. Wenn man dann noch die Chance besitzt den wieso medial angreifbaren und weitgehend ahnungslosen Minister blöd dastehen zu lassen, dann hat der Minister eben Pech gehabt und ist weg vom Fenster. Spätestens jetzt ist jedem zukünftigen Minister klar, dass im BWB/BAAINBw Leute sitzen, die immer einen enormen Informationsvorteil besitzen und jederzeit dafür sorgen können, dass man den Ministerporsten verliert. Dieses Wissen wird auch das Verhalten der Minister beeinflussen und zwar unabhängig ob das BWB/BAAINBw davon Gebrauch macht oder nicht. Und jetzt spinnen wir die Sache um das BMVg weiter. Das BMVg prägt die Realität der politischen Führung. Diese Realität muss nichts mit der tatsächlichen Realität gemeinsam haben, weil siehe Modus Operandi. Ein kluger Minister sitzt jetzt in seinem Büro, kennt sich einerseits überhaupt nicht mit den dortigen Sachthemen aus, muss aber gleichzeitig dem System misstrauen und kann somit niemals mit Gewissheit sagen, ob das System gerade treu zu ihm steht oder ihn demnächst ans Messer liefert. Es ist also unerheblich was tatsächlich getan wird, sondern was voneinander gedacht wird. Der Gedanke formt die Mentalität und damit den Modus Operandi der gesamten Institution.
Und genau diese Mentalität ist schwer vergiftet. Daher kann ein Befreiungsschlag nur erfolgen, wenn man diesen Modus Operandi durchbricht und eine Sachzieldominanz als neuen Modus implementiert. Dazu ist aber ein brutaler Griff (gerade im BMVg) notwendig. Und nochmal! Nicht weil die Leute dort böse, unfähig oder sonst was wären, sondern weil sich die institutionelle Mentalität so eingefressen hat, dass man sie nur noch sprengen kann. Dieses System funktioniert nur noch für sich selbst und ein bisschen Prozesse ändern, Kästchen schieben oder Personalbedarf anpassen etc… wird daran nichts ändern.
Diese Problematik ist in der Industrie bekannt und entsteht, wenn ein System zu lange läuft und sich somit zu viele „Leichen im Keller“ angesammelt haben (Anreiz für Abweichung von Sachzieldominanz). Daher werden in übergeordneten Abteilungen die Strukturen regelmäßig mit neuem Personal durchgemischt und altes Personal versetzt bzw. Strukturen komplett zerschlagen.
Das mag dem einzelnen Mitarbeiter nicht gefallen, aber ich habe gerade als Mitarbeiter in einer solchen vergifteten Atmosphäre die Erfahrung gemacht, dass ein solcher Befreiungsschlag manchmal einem wirklich zum Aufatmen bringt und eine komplett neue Abteilung plötzlich einen selbst erkennen lässt, wie irre sch… es eigentlich die letzten Jahre zuging und wie mies man sich jeden Tag gefühlt hat in dieser Sch.. arbeiten zu müssen. Langfristig also auch für die eigene Gesundheit und Nerven besser ;-)