Jetzt doch wieder öffentliche Infos über die afghanische Armee

Das fiel doch ein bisschen auf, vergangene Woche, dass die Führung der US- und der NATO-Truppen in Afghanistan auf einmal gar keine Infos über die afghanischen Sicherheitskräfte und vor allem keine über die Afghanische Nationalarmee (ANA) rausrücken wollte.  Noch nicht mal die Informationen über die Kosten von Ausbildungskursen für afghanische Soldaten, zum Beispiel fürs Lesen und Schreiben lernen der Rekruten. Das fanden viele nicht lustig, unter anderem der Special Inspector General for Afghanistan Reconstruction (SIGAR) und die New York Times.

Ganz plötzlich ist wieder alles anders, ein Teil der Zahlen wieder öffentlich. Von der New York Times:

The American military command in Afghanistan on Monday abruptly reversed its decision to classify details about the Afghan Army and police, information that it had said could pose a grave security risk if disclosed. (…)

But now a range of the more basic data about the security forces will again be public, the command said.
The command, explaining its reversal, said that much of the information had been deemed secret because it was combined with “related classified information.” But that same information, “when viewed alone, is suitable for public release,” it said.

Geht doch. Vermutlich lag der ursprünglichen Entscheidung die militärische Krankheit gelernte Selbstverständlichkeit zugrunde, erst mal vorsorglich alles einzustufen, weil man weiß ja nicht. (Wenn Soldaten regelmäßig begründen müssten, warum sie etwas einstufen und warum das erforderlich ist, sähe manches anders aus. Dann müssten sie nämlich darüber nachdenken.)

Hier noch die Reuters-Meldung aus der vergangenen Nacht dazu, mein Lieblingszitat: A large volume of the data requested by SIGAR, when viewed alone, is suitable for public release.  Ja warum haben sie es denn dann geheimgehalten, in the first place?

(Archivbild September 2012: ANA NCOs during a train-the-trainer program on the new Mobile Strike Force Vehicle(MSFV), Kabul – U.S. Army photo by Sgt. Christopher Harper)