Fürs Archiv: von der Leyen in Bagdad
Ankunft mit #vdLeyen in #Bagdad. Gleich Fahrt in Green Zone u.a. zum Präsidenten. Thema natürlich #ISIS pic.twitter.com/8whQxEB4LY
— Arnd Henze (@arndhenze) January 11, 2015
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist am (heutigen) Sonntag in der irakischen Hauptstadt Bagdad zu politischen Gesprächen eingetroffen.
Die Bundeswehr plant eine Ausbidungsmission mit rund 100 Soldaten im Nord-Irak, allerdings nicht für die Soldaten der irakischen Armee, sondern ausschließlich für die kurdischen Peshmerga-Kämpfer, um sie für den Kampf gegen die islamistischen ISIS-Milizen zu trainieren. Außerdem sind weitere Lieferungen von Waffen und Ausrüstung an die Kurden geplant.
Ursula von der Leyen zu Gesprächen in Bagdad eingetroffen http://t.co/uG6lmfuI21 via @faznet (jed) pic.twitter.com/PpeNPOx75Z
— dpa (@dpa) 11. Januar 2015
Gepanzerter Pressebus, Bleiwesten für alle – noch strengere Sicherheit als im Sommer. #Bagdad #vdLeyen @tagesschau pic.twitter.com/LYBctV9mT8
— Arnd Henze (@arndhenze) 11. Januar 2015
#vonderLeyen in Erbil. Brauchen die Kurden mehr Waffen? #dpa-Reporter pic.twitter.com/AVS3Q7axUA
— Michael Fischer (@mfischer70) January 11, 2015
Bleiwesten? Wollen die zum Röntgen oder erwarten die jetzt schon, dass sie sich Blei einfangen werden?
Wow, in die Green Zone, wie riskant ;)
Ein Foto mit ‚Rotem Kreuz‘ macht sich immer gut…
Immerhin scheint sie mit einer funktionierenden Transall unterwegs zu sein…
Oh, hoffentlich springt die Maschine auch auf dem Rückweg an.
Oder passen alle Fluggäste in die zweite Maschine, in die Ersatzmaschine in der Luft oder sogar in die Ersatzmaschine in Usbekistan?
Frauen Diskussion und heimlich nach Bagdad
Was für ein gelungener Schachzug
Frauen als General wohl die Höchste bei Kp ebene sind die müssen erst noch Btl übernehmen vor Sie Brig übernehmen
Es geht um Waffen die bei der Truppe eh schon fehlen , aber Verschenkt werden und im Bw Ausbildung wieder fehlen werden
na…das foto wo die uschi im cockpit der transall sitzt ist aber schon ein etwas älteres.
Das wäre doch was für den A400M gewesen….
MAn wird ja laut SPON wohl weitere Sturmgewehere (G3 oder G36?) und dazugehörige Munition liefern.
Da kommen dann mit Blick auf die Munition die Themen Kurdenhilfe und Einsatzbereitschaft zusammen. Wenn man nochmal eine ähnliche Menge liefern sollte, dann bewegen wir uns in Größenordnungen eines Jahreskontingentes der Bundeswehr (!) an Gefechtsmunition 7,62mm und 5,56mm.
Hat man das im Blick?
Memoria | 11. Januar 2015 – 17:26
Natürlich nicht
den eines Tages wundern sich die wieder das wieder zur Ausbildung G3 und G36 Fehlen
Spätestens bei der wieder Einführung der Wehrpflicht die noch kommen könnte , wegen Anspannung mit Russland , die nur wegen Paris ganz hinten angekommen ist die mit abflauern wieder vor kommt
Wenn man die her schenkt sollte man die wieder nachkaufen oder der Nachfolger aber das ist für die zu hoch
Sehr interessant finde ich eine Aussage der Ministerin beim Besuch im Irak:
«Je länger der IS stark und attraktiv bleibt, desto mehr steigt die Bedrohung für uns zu Hause».
Aus meiner Sicht mal wieder ein sehr schönes Beispiel für die fehlende Stringenz der deutschen Sicherheitspolitik.
Wenn vom IS eine Bedrohung (!) für Deutschland ausgeht,die sogar davon abhängt wie lang der IS stark und attraktiv ist, warum ist unser Beitrag im Kampf gegen IS dann so zögerlich und gering?
Wollten wir nicht schneller, entschlossener und substantieller werden?
Insbesondere wenn Deutschland BEDROHT ist?
Man sollte gar nicht mehr versuchen eine Verbindung zwischen Reden und (Nicht-)Handeln zu finden. Dies bezieht nicht einmal primär auf die Verteidigungsministerin, sondern insbesondere auf die Bundeskanzlerin und den Außenminister.
@Memoria:
Weil wir keine Reserven mehr haben.
@Memoria:
Gibt es irgendwo belastbare Aussagen über die Jahreskontingente an Gefechtsmunition der Bundeswehr oder woher kommt ihr Wissen? Das interessiert mich wirklich, hab mich schon länger gefragt, wie das Verhältnis von Kurdenhilfe zu verfügbarem/regelmäßig bestelltem Material ist…
demnächst heisst es noch von uschi: „Deutschlands Freiheit wird in Kurdistan verteidigt“ und der nächste große einsatz der bundeswehr wird folgen ;)
@Jungchen:
Im Jahr 2013 gab es als Beispiel einen Bestand von 6,7 Mio. Schuss Gefechtsmunition 7,62 (AB22) in der Bundeswehr.
Quelle: Stellungnahme des BMVg zum Jahresbericht des Wehrbeauftragten 2012, S. 20, rechte Spale, letzter Absatz, http://tinyurl.com/p36cqs8
Nun ist ein Gesamtbestand noch kein Jahreskontingent, aber für die Kurdenhilfe wurden bisher 3 Mio. Schuss 7,62 zur Verfügung gestellt. Wobei die Darstellung des BMVg nicht aufschlüsselt welche Munitionsarten – Weichkern, Hartkern, Leuchtspur – geliefert wurden. Bei den 2 Mio. Schuß für das G3 handelt es sich naheliegenderweise um AB22.
So oder so eine zumndest signifikante Größenordnung. Verbunden mit der Behauptung in der BPK, dies gehe nicht zu Lasten der Truppe.
@califax:
Das Problem sind n.m.E. nicht die Reserven.
Oder kann die Luftwaffe – im Gegensatz zu Belgien, Dänemark usw. keine 4 Tornados für Recce oder CAS zur Verfügung stellen?
Ich wette, das wurde bisher noch nicht einmal ansatzweise von der Leitung des BMVg abgefragt. Auch nicht in Zeiten von großen Debatten um die Einsatzbereitschaft.
Oh, hoffentlich springt die Maschine auch auf dem Rückweg an.
Oder passen alle Fluggäste in die zweite Maschine, in die Ersatzmaschine in der Luft oder sogar in die Ersatzmaschine in Usbekistan?
Haha ist doch dann normaler VIP Transport… Brauchen doch schon im Inland 3 Transall um nen VIP einigermassen ausfallsicher von A nach B zu bringen. Hot Spare in Air ist ja auch wirtschaftlich :D
@Memoria zu @califax
!1a!
Diese mindestens 4-6 Tornados für Unterstützung unserer auch“ kleinen „Verbündeten ist mehr als längstens überfällig!
Aber unsere Ablenkungsspezialistin Uschi hat es lieber mit Frauenquoten ,Suder und Zückerts
etc.
Solange FKK-Uschi ncht mal aufschreit und Dampf macht, interessiert sich auch Merkel und ihr Kabinett nicht für wirkliche Probleme der Bw.
Auch von der“ Bw-Partei CSU“ hört man schon wieder nichts mehr.
Da passt doch die Reise von UvdL in diesen Zeiten von Paris in den Irak ,für die Zusage von den letzten Milan etc.als weitere Medienschau ganz gut.
Und wieder mal: Boah ey.
Der Ton ist wird mal wieder in Teilen ziemlich übel. Kann man seine Meinung nicht mal kundtun, ohne zu pöbeln?
(Ernsthaft: wie schon im vergangenen Jahr wäre anscheinend erneut eine Kommentar-Pause angeraten… wenn das so weiter geht.)
@Memoria:
„Oder kann die Luftwaffe – im Gegensatz zu Belgien, Dänemark usw. keine 4 Tornados für Recce oder CAS zur Verfügung stellen?“
Da waren sie wieder unsere 2-3 Problemchen ;)
Tornados hinstellen ist sicherlich kein Thema…
Tornados flugfähig hinstellen und das dazu erforderliche Kontingent an Personal und Material zu haben/zu bewegen – schon spannender
Ein Mandat für Recce könnte es ja vielleicht noch geben… CAS? da war mal was mit Tanklastern ;)
Abgesehen von Fähigkeiten zu Interoperabilität, einem brauchbaren Vorrat an entsprechenden Bomben etc etc…
Und dann wäre da einmal mehr das Unterstützungspersonal, das man sich aktuell für Türkei und Baltikum wohl auch quer durch die Bundeswehr zusammenklau(b)en muss…
Mal von der anderen Seite aus gesehen: wir sollten das dringend tun! Wie schon bei den Patrioten könnte man damit wunderbar praktisch zeigen was noch möglich ist und was eben nicht mehr.
@Kerveros:
Nochmal: Man will in erster Linie nicht.
Wenn man will hat man auch ein Mandat.
Probleme bei Personal und Material gibt es sicher.
Aber wenn unsere Lw derlei nicht mehr hinbekommt (vergleichbar zu NRF-Modul), dann wäre es endgültig an der Zeit erhebliche Konsequenzen zu ziehen.
Aber an dem Punkt sind wir nicht, weil man gar nicht will.
Über eine wachsende Bedrohung Deutschlands fabulieren kann man ja trotzdem mal.
Die Diskussion im thread erfolgt sehr emotional und auch stückhaft. Und wer ist „man“, @Memoria? Meines Erachtens hat die deutsche Beteiligung am Einsatz im Irak und in Syrien mehr Dimensionen als die oben genannten. Eine parteipolitische: was können sich die beiden Regierungsparteien vorstellen und halten sie für angemessen? Eine verfassungsrechtliche: Welche Möglichkeiten der Beteiligung erlaubt das Gundgesetz? Eine sicherheitspolitische: Was ist ein angemessener Beitrag Deutschlands an diesem Koalitionseinsatz von ca. 60 Ländern? Und eine gesellschaftspolitische: Welche Beteiligung, wenn überhaupt, sieht denn die Bevölkerung für angemessen an?
Momentan kämpfen nach öffentlichen Schätzungen jedenfalls noch 2/3 von ca. 500 ausgereisten Deutschen und in Deutschland wohnenden Bürgern ohne deutsche Staatsangehörigkeit auf Seiten des IS und zukünftig sollen wohl 100 deutsche Soldaten die Sicherheitskräfte im IRAK, im Schwerpunkt die Sicherheitskräfte der autonomen Region Kurdistan mit militärischer Ausbildung besser für ihren Kampf qualifizieren. Darüber möge sich jeder selbst seine Meinung bilden.
@Memoria
Genau auf den Punkt.
Da wir nicht wollen und nur fabulieren und schöne Worte und Bilder produzieren und keine Taten folgen lassen wird Deutschland demnächst als Feigling in der Welt dastehen!!!
Es wird höchste Zeit,dass die Politik in diesen unsicheren Zeiten der Bevölkerung sagt was Tacheles ist und nicht mehr opportonistisch auf Wählerfang geht.
Sonst wacht Deutschland möglicherweise demnächst traumatisch auf und keiner findet einen Verantwortlichen.
@DT:
„Man“ ist die Bundesregierung.
Ich lege ja nicht meine Ansichten an die Politik der Bundesregierung an, sondern versuche eine gewisse Stringenz zwischen den Aussagen der Ministerin und den Entscheidungen der Bundesregierung zu erkennen.
Natürlich sind wir nicht die Einzigen und die militärische Dimension ist nur ein Element. Aber wenn man als Verteidigungsminisiterin der Ansicht ist, dass der Mythos der Unbesiegbarkeit des IS möglichst schnell gebrochen (!) werden muss, dann ist es doch legitim (ohne Emotion) zu fragen, ob der bisherige deutsche Ansatz der proklamierten Bedrohung entspricht. Das ist also die politische und auch parteipolitische Dimension, die sich mit der Frage der Einstellung der Bevölkerung verbindet.
Aber man führt diese Diskussion ja gar nicht.
Wenn man das nicht will, dann soll man bitte nicht über Bedrohungen fabulieren.
Rechtliche Bedenken sind in diesem Zusammenhang auch nur ein Vorwand um den fehlenden politischen (!) Willen zu verschleiern.
@Memoriam: Ich denke nicht, dass es so einfach ist, die Verfassungsfrage wegzuwischen. Wir werden das sicher noch im Bundestag und in der öffentlichen Diskussion, befeuert durch die Oppositionsparteien sehen.
Und ich habe im Übrigen oben ja auch die Frage der Angemessenheit in den Raum gestellt. Es gibt nur wohl nicht „Die Bundesregierung“ und die Richtlinien der deutschen Aussen- und Sicherheitspolitik werden noch immer im Auswärtigen Amt und nicht im Verteidigungsministerium gemacht.
Was jetzt wohl beschlossen worden ist, ist ein Kompromiss, der auch noch nicht durch den Bundestag ist. Und noch nicht in Karlsruhe überprüft.
Ich denke, dass die Dimension und Tragweite der Bedrohung durch den IS und AQ bisher nicht ausreichend öffentlich diskutiert werden. Und damit meine ich nicht Phänomene wie PEGIDA und AfD, die sich nach den Terror-Anschlägen in Paris jetzt für die Meinungsfreiheit aufschwingen. Das berührt mich nur sehr peinlich.
@Memoria:
„Aber wenn unsere Lw derlei nicht mehr hinbekommt (vergleichbar zu NRF-Modul), dann wäre es endgültig an der Zeit erhebliche Konsequenzen zu ziehen.“
Deswegen sage ich ja… einfach mal machen…
Wird zwar peinlich, aber warum eigentlich nicht ;)
„Probleme bei Personal und Material gibt es sicher.“
Natürlich, die sind ja jetzt schon in Bereichen Dauerthema.
„Rechtliche Bedenken sind in diesem Zusammenhang auch nur ein Vorwand um den fehlenden politischen (!) Willen zu verschleiern.“
Dazu muss man ja nichteinmal rechtliche Bedenken bemühen. Man mache sich einfach auf die Suche nach dem Rahmendokument der Deutschen Bundesregierung zum Thema ‚Deutsche Interessen‘ und wie wir diese Vertreten wollen… das beste was wir dafür haben ist derzeit das Weissbuch und der letzte, der das zitiert hat, ist nach dem Shitstorm gegangen…
@DT:
– Grundgesetz und Einsatz
Ich möchte die Verfassungsfragen nicht wegwischen, aber diee versperren den Blick auf das echte Problem: Politisches Nicht-Wollen.
Das Thema GG wird bei vergleichbarer Rechtslage immer so ausgelegt wie man es gerade braucht (OEF, Mali, Irak):
http://augengeradeaus.net/2014/12/ausbildungsmission-im-irak-doch-ein-einsatz/
Und wenn man hier ein Problem sieht, um einer Bedrohung zu begegnen, dann kann die GroKo ja eine GG-Änderung anstreben (Art. 24 GG unterliegt ja nicht der Ewigkeitsklausel).
– Zur Angemessenheit:
Großbritannien, Kanada, Australien, Belgien, die Niederlande und bald wohl auch Italien stellen Flugzeuge für Aufklärung, Betankung und Luftangriff.
In mehreren Fällen übrigens auch innenpolitisch kontrovers und mit Parlamentbeteiligung.
Die Größenordnung liegt bei 4-7 Flugzeugen. Diese sollen zumeist für ca. 1 Jahr zur Verfügung gestellt werden – der Kampf gegen IS wird nach amerikanischen Schätzungen ca. 3 Jahre benötigen.
Die Beiträge dieser Staaten sind mittlerweile durchaus erheblich:
http://aviationweek.com/blog/dutch-and-belgian-f-16s-bomb-islamic-state
Die Niederlande nehmen zudem mit ca. 60 Ausbildern an der Kurdenhilfe teil.
Angemessenheit?
– „Es gibt nur wohl nicht “Die Bundesregierung”“
Die Bundesregierung ist – gem. GG – eines von fünf Verfassungsorganen.
Die Bundeskanzerin hat die Richtlinienkompetenz, das AA bestimmt die Richtinien der Außen-und Sicherheitspolitik. Daher habe ich bereits oben auf die zentrale Verantwortung von Bundeskanzlerin und Außenministerin verwiesen.
Aber was dabei „rumkommt“ hat man ja die letzten Monaten gesehen.
Noch im Juni 2014 war Steinmeier der Meinung, Deutschland werde sich auf keinen Fall mit Soldaten an der Stabilisierung des Irak beteiligen.
Teilen Bundeskanzlerin und Außenminister die Lagebeurteilung der Verteidigungsministerin?
Das Gerede von Frau von der Leyen soll eben nur mal wieder minimale Aktivität maximal darstellen.
@Kerveros:
Dann warten wir mal auf das Weißbuch 2016 – und sind danach wohl nicht sehr viel schlauer.
Aber man kann auch ohne neues Weißbuch vernünftige Politik machen.
Zum Thema „probieren wir es einmal“ – die RAF zu Beginn des Falklandkrieges:
https://www.youtube.com/watch?v=66Erd5NMF74
Innerhalb von 3 Wochen…
Der Besuch in irakischer Presse:
http://english.shafaaq.com/index.php/politics/12843-barzani-peshmarga-will-continue-to-progress-but-need-better-military-support
Ah, Ozola von der Leyen. Die kurdische Version von Ursula?
(SCNR)
@Memoria:
„Innerhalb von 3 Wochen…“
das war auch lange, bevor das Britische DoD sehr massiv gekürzt hat…
Die Briten, die ich so beim Militär kennen, haben zum Thema Einsatzbereitschaft auch eine sehr differenzierte Meinung ;). Der Britische Anspruch ist in der Sache aber auch ein deutlich anderer.
@T.W.
http://rudaw.net/english/kurdistan/120120152
Hier haben wir auch „German-Kurdish military“
http://www.iraqinews.com/features/german-mod-arrives-erbil-talks-kurdish-officials/
-und eine „Ursula von Derlaan“
http://rudaw.net/english/kurdistan/12012015
-und begeisterte Leserkommentare, Balsam für die Seele!
:-)
@Memoria: Warum sollte man Art. 24 GG ändern? Es wäre einfacher und logischer Art. 87 a GG zu ändern, indem in Art. 87 a Abs. 2 GG geändert wird, z.B. durch die Einfügung des Wortes im Inneren, um damit klar zu stellen, daß die Auslandseinsätze der BW(außer Verbot Angriffskrieg) keiner Einschränkung nach dem GG unterliegen.
Denn bräuchte man jeweils nur noch einen Bundestagsbeschluß.
Wir können entweder die ISIS und Al Kaida richtig bekämpfen, dann müssen wir die BW in den Kampf schicken, mindestens ein paar Tornados, besser aber Bodentruppen um z.B. Schutzzonen für die Bevölkerung im Irak und Syrien zu errichten und zu schützen, oder wir können warten, bis wir in Deutschland von Anschlägen der ISIS und Al Kaida überzogen werden. Angriff ist nun mal die beste Verteidigung, aber kein Politiker in Deutschland hat bisher den Mut, dem deutschen Volk diese einfache Wahrheit zu sagen!
Allerdings sollten wir uns auch schleunigst Kampfdrohnen besorgen, um ISIS und Al Kaida bekämpfen zu können, ohne den Abschuß von bemannten Kampfflugzeugen dann jedesmal riskieren zu müssen.
@Closius
Sie sprechen mir zu 100% aus der Seele!
@Closius:
Das mit Art. 87a GG ist natürlich die elegante Version.
Für mich ist weiterhin unklar, ob die Bundesregierung die Einschätzungen der Verteidigungsministerin teilt und welche Konsequenzen man daraus zieht (Ausbildungsmission?).
Medial sind die Äußerungen von vdL ja beachtet worden, wurden bisher jedoch nicht hinterfragt. Aber das Thema gezielte Tötungen war ja sogar im SPIEGEL-Interview kein Thema.
Mit Blick auf die Lage vor Ort noch interessant ein Bericht von nwzonline.de („Kurden wollen mehr Waffen“) u.a. zum ausgebrannten Dingo.
@Memoria: Politisches Nicht-Wollen kann ich nicht feststellen, sondern höchstens die Frage, was vor dem Hintergrund des politischen Diskurses in Deutschland angemessen erscheint. Hierüber brauchen wir eine verstärkte Diskussion. Frau vdL kann man nicht vorwerfen, dass sie diese nicht gefördert hat.
Und ich kann es als Staatsbürger nicht begrüßen, wenn das Grundgesetz mit einer Zweidrittelmehrheit mal eben für einen akut vorliegenden Anwendungsfall geändert wird.
Zu der obigen Diskussion über einen deutschen, erweiterten Luftwaffeneinsatz möchte ich nur festhalten, dass die Zeit wohl noch nicht reif ist, für den Einsatz deutscher Jagdbomber in einem „nicht-internationalen“ bewaffneten Konflikt. Das mögen Manche bedauern, aber ein solcher Beitrag letaler militärischer Gewalt ist gegenwärtig auch in einer GroKo nicht konsensfähig. Sind wird damit viel weiter als vor anderthalb Jahrzehnten, nämlich 1999 im Kosovo – ich denke Nein.
Was aber sicher zum Stichwort „Angemessenheit“ diskussionswürdig ist, ist der Umfang und die Qualität und Zusammensetzung eines deutschen militärischen Beitrages an der von den USA geführten Koalition in den Bereichen Advise and Assist wie auch Building Partner Capacity. Das bedarf nach meiner Meinung sicher einer weiteren breiten Diskussion und der Beurteilung und Meinungsbildung aller verantwortlichen Politiker in der Bundesregierung und im Parlament.
http://www.armytimes.com/story/military/pentagon/2014/12/30/iraq-1st-infantry-funk/21062071/
@DT:
Richtig, wir waren vor 15 Jahren da schon weiter.
Die Regierungsfraktionen halten das für angemessen was in Fraktion, Partei, Medien und Wählerschaft – vermeintlich – den geringsten Aufschrei erzeugt. Daher mit Blick auf die Abstimmungen zum Ausbildungseinsatz ein wenig Gerede um eine Bedrohung durch IS.
Politische Führung sieht anders aus (siehe: Nachrüstung, Einheit, Euro, Kosovo, Hartz-Gesetze).
Wenn sogar schon durch die Verteidigungsministerin festgestellte Bedrohungen nicht mehr substantiell in Politik und Medien diskutiert werden, dann zeigt das vor allem wie sehr die politische und mediale Debatte in den letzten 10 Jahren verflacht ist.
Hier sehe ich auch die Rolle von vdL nicht so positiv.
Wenn es konkret wird (Drohnen) taucht sie ab.
@Kerveros:
Natürlich haben auch die Briten erhebliche Probleme, aber der Geist scheint noch ein anderer zu sein.
@Memoria:
„Natürlich haben auch die Briten erhebliche Probleme, aber der Geist scheint noch ein anderer zu sein.“
Sieht man ja allein daran, dass einer der zwei Flugzeugträger ab Start eingemottet wird und der andere in Partnerschaft betrieben… ungeachtet dessen: die haben wenigstens einen ;)
Der Britische Anspruch ist grundsätzlich anders, weil Großbritanien eben vom Kolonialmacht-Denken her kommt. Zum einen kann das Commonwealth mit Truppen unterstützen, zum anderen hat Großbritanien seit jeher einen weltweiten Sicherheitspolitischen Ansatz – während Deutschland immer noch mit seiner Rolle in Europa hadert.
Egon Bahr hat seinerzeit ja auch ein Buch zum Thema ‚Deutsche Interessen‘ verfasst.
In jedem Fall ist die jetzige Struktur nach dem Grundsatz ‚Breite vor Tiefe‘ weder für den einen (Landesverteidigung) noch für den anderen (Interventionskräfte) wirklich geeignet. Ich bin mal auf die nächste KdB in Folge des neuen Weißbuches gespannt.
@ Kerveros:
„Der Britische Anspruch ist grundsätzlich anders, weil Großbritanien eben vom Kolonialmacht-Denken her kommt. “
Deutschland war keine Kolonialmacht ?
@BlueLagoon:
„Deutschland war keine Kolonialmacht ?“
Das ist für diese Betrachtung nicht wirklich relevant, weil die deutschen Kolonien in Anzahl und Größe arg überschaubar waren, die Phase zeitlich sehr begrenzt und die zwei Kriege jede Bestrebung in der Richtung negativ belegt haben.
Frankreich und Großbritannien, sogar die Niederlande haben dagegen, selbst mit der Entlassung der Kolonien in die Selbstverwaltung, einen gewissen Anspruch nie aufgegeben.
Frankreich hat daher zum Beispiel immer noch klare Interessen in Nordafrika. Wo interessiert sich Deutschland denn herausgehoben für ehemalige deutsche Kolonien ;)?
Auch kulturell gibt es da mehr Bezüge.
Um vielleicht mit Blick auf UK zurück zum Thema zu kommen.
Offenbar verzögert sich der Beginn der umfangreichen britischen Ausbildungsanstrengungen aufgrund der anstehenden Wahlen:
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/middleeast/iraq/11330486/British-troops-to-Iraq-delayed-by-General-Election-campaign.html
Finnland wird wohl ab März teilnehmen:
http://yle.fi/uutiset/haglund_finnish_troops_could_be_in_iraq_by_march/7733150
Ist der Bundeswehreinsatz im Irak grundgesetzwidrig?
Dem ARD-Hauptstadtstudio liegt ein Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags vor, das die verfassungsrechtliche Legitimation der Bundeswehr-Ausbildermission für Peschmerga im Irak anzweifelt.
http://www.tagesschau.de/ausland/bundeswehr-irak-117.html