Weltweiter Rüstungstrend: Mehr russische Erlöse, leichter Rückgang im Westen

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Das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI hat am (heutigen) Montag seine regelmäßige Übersicht über die größten Rüstungsfirmen weltweit veröffentlicht, und auf den ersten Blick ist die Tendenz nicht so überraschend: Die Unternehmen aus den USA sind nach wie vor die größten und für mehr als die Hälfte der weltweiten Lieferungen verantwortlich; Nordamerika und Westeuropa stehen weiterhin an der Spitze (wenn auch mit leicht abnehmender Tendenz), und Rheinmetall bleibt nach wie vor das größte rein deutsche Rüstungsunternehmen (da Airbus/Ex-EADS als europäisch gezählt wird und der deutsche Anteil nicht eigens herausgerechnet ist). Ein neuer Trend allerdings ist die Zunahme russischer Unternehmen in diesem Segment – offensichtlich befeuert nicht durch Exporte, sondern durch Aufträge aus dem eigenen Land. (China ist übrigens, mangels verfügbarer Daten, wie in den Vorjahren praktisch nicht erfasst.)

Ein paar Kernpunkte aus dem SIPRI-Papier, das übrigens nicht nur die Lieferanten von Hardware umfasst, sondern auch so genannte Military Services Companies, private Diensleister von Logistik bis Waffeneinsatz:

The sales of arms and military services by the SIPRI Top 100—the world’s 100 largest arms-producing and military services companies (excluding China), ranked by their arms sales—totalled $402 billion in 2013. This is a decrease of 2.0 per cent in real terms compared to Top 100 revenues in 2012, continuing the decline that started in 2011, but at a slower rate. Despite three consecutive years of decreasing sales for the Top 100, total revenues remain 45.5 per cent higher in real terms than for the Top 100 in 2002. (…)
Companies headquartered in North America and Western Europe continue to dominate the global arms industry and comprised 69 of the Top 100 companies for 2013. They accounted for 84.2 per cent of the total arms sales of the Top 100 — a slight drop from 85.3 per cent in 2012. The total arms sales of the 39 ranked North American companies (38 from the United States and 1 from Canada) fell by 4.5 per cent in real terms in 2013. The decrease for West European companies (30 in the Top 100) was a modest 2 per cent in real terms. (…)
The 2013 increases in arms sales by Russian companies are largely due to the current State Armaments Plan’s ongoing project to strengthen indigenous arms procurement.
Auf die deutsche Rüstungsindustrie geht die Übersicht nicht detailliert ein, SIPRI verweist daber darauf, dass die nach wie vor sehr fragmentierte Industrie in Westeuropa weiterhin stark von nationalen Aufträgen abhängig sei – und Probleme auf dem heimischen Markt nur mit Exporterfolgen kompensieren könne.
(Foto: Schützenpanzer Puma von Rheinmetall – Rheinmetall Pressefoto)