SPD dringt auf Reform der Bundeswehr-Reform
Der Koalitionspartner SPD dringt immer stärker auf eine Reform der Reform beim laufenden, unter dem früheren VerteidigungsminIster Thomas de Maizière begonnenen Umbau der Bundeswehr. Ihr verteidigungspolitischer Sprecher Rainer Arnold dazu in einem Interview der Bundestags-Wochenzeitung Das Parlament:
Es wäre falsch, eine falsche Reform zu Ende zu führen. Wir sehen doch jetzt schon, dass die derzeitigen Probleme nicht behoben werden.
Wir haben beispielsweise heute eine größere Zahl kleinerer Auslandseinsätze. Dafür braucht die Bundeswehr eine andere Struktur, als wenn sie einen großen Einsatz wie in Afghanistan und wenige mittelgroße zu bewältigen hat. Die Reformen nach der deutschen Einheit bis hin zur Reform unter Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hatten alle das Ziel, aus einer Armee des Kalten Krieges eine Einsatzarmee zu machen. Dies ist auch gelungen. Die Reform der letzten Bundesregierung aber war ausschließlich einem Spardiktat geschuldet. Die Streitkräfte wurden nach Vorgaben der Haushaltsmittel konstruiert. Minister zu Guttenberg hatte gar versprochen, er könne acht Milliarden Euro einsparen. Das war damals schon eine Illusion. Es wurde überhaupt nicht überlegt, welche Einsätze in Zukunft wahrscheinlich sind. Für Minister de Maizière war es bequem, die Reform nach dem Prinzip „Breite vor Tiefe“ zu konzipieren. Die Truppe sollte in ihrer Grundstruktur erhalten bleiben – aber mit weniger Geld, weniger Personal und weniger Gerät.
Das klingt nach einem kompletten Neuansatz. Wie öfter bei der Forderung, auf einzelne Fähigkeiten zu verzichten, stellt sich allerdings die Frage nach einem europäischen Gesamtkonzept. Von dem redet auch Arnold: Was wir brauchen, ist eine Spezialisierung auf bestimmte Fähigkeiten und ein arbeitsteiliges Vorgehen in der Nato und der Europäischen Union. Nicht jeder muss alles können. Aber: Was genau soll die Bundeswehr nicht mehr können?
(Foto: MedEvac-Vorführung mit Hubschrauber NH90 beim Besuch von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Afghanistan im Dezember 2013)
Typisch SPD den wenn wir nicht alles können , erleben wir gerade in der Türkei die wollen nicht ,
Wenn Morgen die Europäische Armee zu einem Einsatz muss Frankreich den ablehnt dann hat kein europäisches Land die Französische Einheiten Ausgleichen können .
Das erleben wir auch Ukraine Ungarn und Tschechen zieht nicht mit Polen und Baltikum will mehr
Und auslassen welche Einheiten Gestrichen werden und welche dafür die mehr wollen wie ihre Hubschrauber sagten sie mehr fach das die mehr wollen
Irgendwie scheint es so als ob das was fliegt einfach riesige Summen Geld verschlingt und am Ende doch nicht die Anforderung erfüllt. Wenn man sich spezialisieren musste, würde ich Panzer, Artillerie und andere gepanzerte Fahrzeuge als Auftrag der Bundeswehr sehen. Da hat man im Vergleich zum Rest der Welt mit die besten oder sogar das beste Produkt der Welt. Das war grad alles eher ein Gedankenspiel aber trotzdem eine interessante Forderung!
…und woanders als zu Hause könnte man die dann auch nicht einsetzen, weil man keine Verlegefähigkeiten hat… sehr praktisch [/Ironie] ;-)
Arbeitsteilung würde für unsere Regierung ja bedeuten:
-Lufttransport
-Sanitätsdienst
Das sind ja die Fähiigkeiten um die uns die Welt ja beneidet….
Mal im Ernst. Europäische Streitkräfte machen erst dann Sinn, wenn sich die europäische Außenpolitik einig ist.
Eine Reform der Reform ist dennoch notwendig. Und erste Schritte (Uschi ist ganz angetan vom neuen PzBtl in Bergen) werden ja auch schon eingeleitet.
Das der Herr Arnold in der Vergangenheit bewiesen hat, das er keine Ahnung hat und zu gerne Interviews gibt, habe ich begriffen. Das er seine Inkompetenz noch toppen kann, war mir neu.
Weniger Material, weniger Soldaten, weniger Geld, weniger Fähigkeiten….
Ja wen hat er denn als Vorbild genommen?? Österreich!????
„Reform von der Reform“…..Bundeswehr weiter verkleinern….hm…wer weiß, vielleicht ist das seine Lösung, um den Nachwuchsmangel demoskopisch zu bereinigen. Für jeden Jahrgang, der in den Ruhestand geht, gibt es eine Reform; sprich: weniger Soldaten. Wir reduzieren die Ausrüstung, so wie es weniger Soldaten gibt. Vielleicht wollte uns Herr Arnold das damit sagen!??
Zurück zum Punkt:
Das Possenspiel, das sich seit Jahrzehnten um die Bundeswehr entwickelt hat, erreicht einen neuen Höhepunkt!
Mir scheint, dass Herr Arnold die Oppositions-Zeiten nicht verkraftet hat. Damals hat es gereicht dumme Forderungen zu stellen und Vorschläge zu machen, deren Umsetzung im Dunst des Verfassers verborgen bleibt. Man sollte Herrn Arnold daran erinnern, dass nicht nur vdL liefern muss….die SPD auch!!!
@ Fussgaenger:
Nur weil man den Eurofighter abschafft bedeutet es noch nicht, dass man die Transportflugzeuge abschafft.
Das Geld, was für 100 Eurofighter bezahlt wurde, plus der Ausbildung der Piloten und des technischen Personals, könnte man gut in logistische Einheiten pumpen. Schon hat man eine Kompetenz abgeschafft und eine andere gestärkt.
Auch wenn das Beispiel stark vereinfacht ist, wird es auf solche Streichungen hinauslaufen. Wobei eher die Transportkapazitäten gestrichen werden und dafür die Kampfflugzeuge gestärkt…
Gestern habe ich in einem Kommentar über den Zustand der BW den bemerkenswerten Satz gelesen, dass ’nach Auffassung von Experten, die BW noch immer in der Lage sei die Bundesrepublik exakt 22 Minuten zu verteidigen‘. Das liegt ergo im Bereich einer „Brennpunkt“- langen Verteidigungsfähigkeit und entspricht somit der demoskopisch-populistisch geprägten Aufmerksamkeits- und Wahrnehmunsspanne des durchschnittlichen, öffentlich-rechtlichen Medien-Konsumenten. Eine Reform der Reform in Richtung „many small missions“ dürfte die reale Verteidigungsfähigkeit der BW auf 15 Minuten senken, dafür aber die Einsatzfähigkeit medial deutlich erhöhen, wobei man natürlich größere Brocken wie Rußland, IS oder Ebola ausklammern wird, denn da passen ja die Realitäten nicht in den politisch gewünschten medialen spin. ;-)
…noch weniger Geld, weniger Personal und weniger Gerät….wozu denn überhaupt noch bundeswehr ??
Wie soll das jetzt wohl heißen?
nach „Reform, Transformation, Neuausrichtung“
Neuansatz von T.W. ist ein guter Vorschlag alle anderen Begriffe sind ja schon verbrannt
Mein Vorschlag
verzichten auf die VIP Maschienen der Flugbereitschaft
Linie oder Charter reicht.
Mir scheint, da wird ein Satz aus dem Interview missverstanden – die Aussage
bezieht sich wohl auf den vorangehenden (!) Satz
Ist wohl ein bisschen unglücklich formuliert—
Eine Reform der Reform? Super!
Und zwar schnellstens!
Zum Beispiel die Luftwaffen-Standorte
Neuburg an der Donau und Manching (Airbus) wieder hochfahren, auf den allerneuesten Stand bringen und als Standort-Süd ausbauen.
T.Wiegold: ;) jupp…jetzt gecheckt !!!
Las ich doch heute die Binnenkonjunktur in Deutschland lahme, man schaue einer Rezession in den Rachen und die Bundesregierung fokussiere sich nun wieder auf Wirtschaftsförderung. Was liegt da näher als den Einzelplan 14 für strukturschwache Regionen und gebeutelte Industrien einzusetzen. Konzepte, Fähigkeiten, level of ambition, egal, Hauptsache investieren. Ach Mist…
@Mirko: Neuburg/Maching/Lechfeld sollte in der Tat in den Focus gerückt werden. Nur anders als sie vorschlagen. Vorausgesetzt sie haben in ihrem Posting nicht die Ironie-Karte gezogen…
Wieder mal Arnolds Mantra … ist dieser Mensch eigentlich kritikfähig?
„Natürlich gehört dann auch außenpolitische Verlässlichkeit dazu. Dies muss jedem klar sein. Deutschland muss seiner Verantwortung auch gerecht werden. Das heißt nicht, dass wir jedem Einsatz zustimmen müssen. Aber wenn wir eine tiefe Integration der Streitkräfte haben […], dann müssen sich unsere Partner auch auf uns verlassen können.“
Man verzeihe mir meine Wortspielerei….
1. Herr Arnold, bitte definieren Sie doch einmal wer unsere Partner sind und den Status unserer Beziehung zu unseren Partnern. Liebelei? Verheiratet? Verlobt? One-Night-Stand?
2. Gehen wir von einer gewünschten festen Beziehung aus, so muss Deutschland _erst_ beweisen, dass es zu einer solchen Beziehung in der Lage ist. Das heißt: Kostspielige Abendessen bei Kerzenlicht, hier und da einmal eine kleine Aufmerksamkeit und Triebverzicht, … Vertrauen?
3. Wir brauchen einen „Ehevertrag“ – d.h. eine Grundgesetzänderung. Finden Sie hierfür genügend Mut? Ist die Braut es wert? Ist es wirkliche Liebe? Herr Arnold, schauen Sie mal in den Spiegel und sie sehen Lothar Matthäus…
eine Reform der Reform der Reform der Reform….. usw.
Kann man das noch eine Reform nennen, oder müsste man nicht langsam über einen „Neubeginn“ reden? Aber wo fängt man den nun an? Ich würde es mal als angebracht empfinden, wenn diesmal nicht unten an der Basis „rumgemurkst“ wird, sondern mal oben an der Spitze, denn: „Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken“!
@c295
Made my day!
Die NDL und wir überlegen ja derzeit zumindest in Teilen zusammen zu ziehen.
Ich hoffe dass, sollte die Diskussion um eine weitere Reform Traktion aufnehmen, man schnellstens einen „Reformstopp“ veranlasst. Will man ernsthaft diese Option diskutieren, muss man verhindern das weiter Personal nebenbei munter abgebaut wird, dass wir unter Umständen in der Reform „SPD“ brauchen. Und Fachleite wachsen nun einmal nicht auf den Bäumen.
Das ganz unabhängig davon, wofür man sich dann letztlich entscheided.
In einem Punkt hat Arnold imho recht: Der Zentralisierungswahnsinn in den Bereichen Personal und Material und HH. Dies ist in der Tat der große „strategische Irrtum“ aller BW-Reformen seit Scharping. Da man den TSK die Rolle eines „selbstorganisierenden“ Unternehmens genommen hat – indem man die Planung und Steuerung der Kernressourcen (Per, Mat, HH-Mittel) in der SKB, bzw. BMVg/Wehrverwaltung zentralisiert hat – ist natürlich die Steuerungsfähigkeit des Gesamtkomplexes BW stark gesunken, da die zentralen Steuerungsinstanzen die operative Komplexität des Gesamtsystems und seiner Untersysteme (TSK, milOrgBer, WV) nicht voll erfassen können. Hinzu kommt das der technisch-logistisch unterstützende Kontext dieses komplexen Systems 2ter Ordnung stark ausgeweitet wurde (Betreibergesellschaften), der sich aber einer direkten operativen Steuerung entzieht, da Verträge eben nicht von jetzt auf gleich geändert werden können. Hinzu kommt die Steuerungs-Monokultur genannt SASPF, die auch nicht in der Lage ist die tatsächliche Komplexität des Systems abzubilden, geschweigedenn zu steuern. Diese Zentralisierung hat organisatorisch nur zu einer Explosion von Schnittstellen geführt, die alle qualifiziert besetzt werden müssen, eine Schnittstelle geht aber mit einem Minus in jede betriebliche Mehrwertberechnungsformel ein.
Der Ansatz von Hrn. Arnold beinhaltet die Gefahr, dass Deutschland total verteidigungsunfähig wird. Bei einer Spezialisierung kann man dann all‘ die unangenehmen Dinge loswerden und sich endlich auf Sanitätsdienst und Transport konzentrieren. Damit ist dann auch festgeschrieben, dass die anderen die Drecksarbeit machen. Ich stimme @Katze123 zu, dass sich Deutschland bei einer Spezialisierung auf seine Kernkompetenzen konzenmtrieren müsste. Als wirtschaftlich stärkste Landmacht in Europa sollte dies die Stellung von ausreichend großen Einheiten zur europäischen Bündnisverteidigung bedeuten.
Die kleinen Auslandsmissionen, von denen derzeit so viele reden, könnten auch die kleinen europäischen Länder stellen – siehe Drohnen für die Ukraine aus Össterreich.
Der Karren ( BW ) steckt fest im Dreck. Irgendwas muss passieren. So kann es einfach nicht mehr weiter gehen.
Herr Arnold verkennt:
a:die aktuellen und zukünftigen Bedrohungen.
b:eine europäische Armee wird es jetzt ,und in naher Zukunft nicht in der ertäumten Umfänglichkeit aus vielen bekannten Gründen,geben.
c:Deutschland muß sich als ZUVERLÄSSIGER Partner erst einmal profilieren(s.AWACS,
momentane „Unterstützung“im IS-Konflikt etc.)
Eine Lösung kann nur lauten,ein neues Weißbuch zur Außen-und Verteidigungspolitik mit
klaren Aussagen,was die Bundeswehr können muß und soll.
Daraus muß folgern,was wir als größte Volkswirtschaft Europas endlich ohne Trämerei
für die NATO und national als angemessenen Beitrag militätisch leisten müßen und vor
allen Dingen WOLLEN!
Extrakt hieraus muß eine bessere Armee mit härterer Ausbildung,besseren Anreizen für
neue Freiwillige und angemessener Ausrüstung sein.Vor allem muß die Bundesregierung
unseren wohligen Mitbürgern klar machen ,wofür diese Bundeswehr tatsächlich in diesen
Zeiten gebraucht wird.
Also meiner Überzeugung eine neue Bundeswehr mit mindestens 250000 Soldaten und
einem Finanzrahmen von 45 Milliarden Euro.
Mal angenommen:
Jemand wird aufgrund falscher Zeugenausagen zu Unrecht verurteilt und wandert deswegen ins Gefängnis.
Jetzt stellt man fest, dass die Zeugenaussagen falsch waren. Was würde die Logik verlangen? Richtig!
Man beschliesst aber etwas anderes: „Wir lassen das jetzt mal so, schließlich ist es beschlossene Sache und alle Beteiligten haben sich daran gewöhnt.“
Zusätzlich versucht man, dem Insassen die Zelle so lange schick umzubauen, bis er es irgendwann von alleine gut finden muss… Schwachsinn? Finde ich auch…
Es fehlt bei Arnold die Aussage, welche Standorte will er erhalten, welche Umzüge genau stoppen, welche Einheiten sollen nicht aufgelöst werden? Was bedeutet seine Nachbesserung also konkret?
Und erst recht, auf welche Fähigkeiten wir verzichten können sollen ? Und sein Eingeständnis, daß wir auch beim Eurofighter unsere Zusagen an die Nato nicht erfüllen können von 60 EF, aber aktuell nur 42 verfügbar sein sollen oder verfügbar gemacht werden könnten in 6 Monaten, spricht gegen den einzigen Sparvorschlag von ihm den ich kenne, und der war 33 EF der 1. Tranche auszumustern und ein Jagdgeschwader damit abzuschaffen. Denn wenn wir schon jetzt von 109 nur 42 EF einsetzen können, wird es bei 33 EF weniger, also nur noch 76 EF erst Recht nicht möglich, die Nato-Anforderung von 60 EF zu erfüllen!
Arnold ist ein Meads-Fan und mag die Marine, so daß einem der Gedanke kommt, er will die EF nur zusammenstreichen, um sein Lieblingsprojekt Meads als neue Luftverteidigung durchdrücken. Daß er mehr Soldaten für die Flugabwehr haben will ist leicht zu erraten, aber nicht mal dies sagt er.
Niemand kann heute wissen, ob die BW in Zukunft wirklich nur viele kleine Einsätze zu bewältigen haben wird oder wieder große wie in AFG. Aber wie soll die BW Struktur dem angepasst werden?
Sollen Korpsstäbe oder Divisionen abgeschafft werden oder die Bataillone oder Kompanien verkleinert werden?
@ Klaubautermann
Ihre Beschreibung der organisatorischen Veränderungen der versch. Bw-Reformen gefällt mir und ich sehe diese Probleme ebenfalls.
Auf der Mikroebene fängt es damit an, wenn man z.B. einen Autokran benötigt um eine schwere Last auf einen LKW zu heben. Früher ist man die Fahrbereitschaft gegangen und hat den eigenen Kran geholt. Heute stellt man einen Antrag, das MobilitätsCenter bearbeitet diesen und ordert einen Kran entweder von einem z.B. 100 km entfernten Truppenteil oder von einer zivilen Firma.
Was würde nun passieren, wenn viele Verbände ihre LKW gleichzeitig oder sehr kurzfristig beladen müssen – Stillstand – bedingt einsatzbereit.
Auswirkung des Zentralisierungswahn von SASPF.
Flugzeuge hier die Transall stehen technisch einsatzklar in Penzing, können aber nicht eingesetzt werden, weil zu wenig SAP-Lizenzen eingekauft wurden, um den Betrieb auf 3 Standorten (Hohn, Wunstorf und Penzing) aufrecht zu erhalten.
Hier kann man sich nur an den Kopf fassen. Lösungen auf Truppenbasis gibt es nicht mehr, weil viel zu viel zentralisiert worden ist. SAP und Lotus Notes als Fluch und Segen. Keine guten Vorzeichen um in einem Einsatzfall, der erfahrungsgemäß am Anfang immer chaotisch verläuft, flexibel auf Truppenebene reagieren zu können.
@c295
Wir haben Eheverträge:
NATO Vertrag ohne militärische Beistandspflicht
Vertrag von Lissabon mit Beistandspflicht
Und wir haben das Grundgesetz 87a
Was gibt es da noch für Unklarheiten?
Wir sind innerhalb dieser Verpflichtungen immer treu gewesen!
Landesverteidigung ist in Europa immer die Verteidigung auch unserer EU Bündnisstaaten und da gibt es keinen Zweifel (außer dass uns die Mun ausgeht und dies ist evtl unsere größte Schwäche).
Für Abenteuereinsätze ist der Parlamentsvorbehalt oder Regierungsvorbehalt sinnvoll und notwendig.
Wo ist das Problem?
Es ist kein alleiniger nationaler deutscher Kampfeinsatz mehr möglich und viele Fähigkeiten haben wir schon aufgegeben. Es wird Zeit, dass wir unsere Strategie unserem Vermögen (Pers, Geld, Mat und Fähigkeiten) in Europa anpassen.
Europa gibt Unsummen für das Militär aus doch zeigt sich dieses Engagement nicht in Schlagkraft …….. das ist unser Problem.
@Georg
Das wirklich Schlimme dabei ist, dass die Verantwortlichen auf Truppenebene keinerlei Gestaltungs- und damit Führungskompetenz mehr haben. Was motiviert denn heutzutage noch einen Truppenoffizier Kompaniechef, Kommandant oder Kommandeur zu werden angesichts dieser top-down „Schablonisierung“ mittels SAP&Co ? Das ist doch das eigentliche Drama. Auftragstaktik ? Ich lach mich weg, die viel gepriesene Auftragstaktik ist doch zur verfahrenstechnischen Formularausfüllübung verkommen.
[Nicht dieser Ton, jedenfalls nicht hier… T.W.]
@Jens Schneider
„Herr Arnold verkennt:
a:die aktuellen und zukünftigen Bedrohungen.“
Nein, er verkennt sie nicht, denn er kennt sie nicht, wie auch wir sie nicht kennen.
„b:eine europäische Armee wird es jetzt ,und in naher Zukunft nicht in der ertäumten Umfänglichkeit aus vielen bekannten Gründen,geben.“
Was die Verteidigung der EU anbelangt bleibt uns nichts anderes übrig als es gemeinsam zu tun. Wer sollte es sonst tun? Gerade weil wir nicht wissen, was auf uns zu kommt, sollten wir uns wenigstens verteidigen können. Im Moment sieht dies schlecht aus. Warum sollte im EU Rahmen etwas nicht möglich sein, was im NATO Rahmen von vielen gewollt ist?
„c:Deutschland muß sich als ZUVERLÄSSIGER Partner erst einmal profilieren(s.AWACS,
momentane “Unterstützung”im IS-Konflikt etc.)“
Deutschland ist ein zuverlässiger Partner und im Moment sind wir im Kosovo, Türkei, AFG uvm. Wo sind da unsere Partner?
„Eine Lösung kann nur lauten,ein neues Weißbuch zur Außen-und Verteidigungspolitik mit
klaren Aussagen,was die Bundeswehr können muß und soll.“
Was soll denn da anderes drin stehen als jetzt?
„Daraus muß folgern,was wir als größte Volkswirtschaft Europas endlich ohne Trämerei
für die NATO und national als angemessenen Beitrag militätisch leisten müßen und vor
allen Dingen WOLLEN!“
Was ist angemessen? Wir wollen und bezahlen nach den USA den höchsten Beitrag. Wir müssen die Mittel welche wir einbringen effizienter einsetzen. Die Umsetzung von Mittel in Schlagkraft ist unser Problem.
„Extrakt hieraus muß eine bessere Armee mit härterer Ausbildung,besseren Anreizen für
neue Freiwillige und angemessener Ausrüstung sein.“
Stimmt
Vor allem muß die Bundesregierung unseren wohligen Mitbürgern klar machen ,wofür diese Bundeswehr tatsächlich in diesen Zeiten gebraucht wird.“
Evtl müssen die Bürger der Bundesregierung klar machen, wofür sie eine Armee haben wollen und nicht umgekehrt. Die meisten Bürger leben mit 87a ganz gut.
„Also meiner Überzeugung eine neue Bundeswehr mit mindestens 250000 Soldaten und
einem Finanzrahmen von 45 Milliarden Euro.“
Woher wollen sie 250 000 Menschen nehmen und wie wollen sie diese mit 45Mrd ausrüsten und bezahlen?
Wie wollen wir Europa schützen und was müssen wir dafür tun? Nur wenn wir Europa schützen können, sind wir ein gesunder Pfeiler in der NATO.
„Wo ist das Problem?“
Die BRD ist das Problem wie es das regelmäßige Theater um die AWACs zeigt.
Das dürfte im Ernstfall auch interessant werden, wenn sich jedes Land bei Fähigkeiten auf ein anderes verlässt.
„Wir sind noch weit davon entfernt, dass die europäischen Verbündeten über eine gemeinsame Armee verfügen. Auf dem Weg dorthin kann man aber viele Bereiche verzahnen. “
Die Träumerei einer EU-Armee muss man sich anscheinend in jedem Interview eines Politikers betreffend BW anhören. Flucht aus der Realität unter dem Motto: „Hoffentlich lösen andere für uns die Probleme“
@klabautermann | 13. Oktober 2014 – 14:41
„Was motiviert denn heutzutage noch einen Truppenoffizier Kompaniechef, Kommandant oder Kommandeur zu werden angesichts dieser top-down “Schablonisierung” mittels SAP&Co?“
Gute Frage! Nach dem letztjährigen 2B am AusbZ sind ca. 10% der Lehrgangsteilnehmer in die Freie Wirtschaft gegangen. Um die „Krönung der Offizierlaufbahn“ zu vermeiden …
Jaja, die arbeitsteilige EU-Armee – da wird also wieder in der nächsten normativen Utopie geschwelgt, da die Politik mit den aktuellen Problemen überfordert ist. Mit der Arbeitsteilung hat es ja schon so gut bei der europäischen Rüstungsbeschaffung geklappt und da hat(te) man noch den grundsätzlich effizienten Allokationsmechanismus über die Märkte.
P.s Was von unten auf EU-Ebene nicht von alleine zusammenwächst, soll auch nicht von oben zusammengeklebt werden.
Bang50
Es ist schon interessant in den Kommentaren zu lesen, wie der jetzige Reformprozess und vor allem das Festhalten an diesem jetzt verteidigt wird, sobald Herr Arnold von der SPD ein Umsteuern fordert.
Aber abseits von politischen Farben sollte man sich die Frage stellen, ob diese derzeitige Reform die endlich an die Öffentlichkeit gekommenen Probleme bei der materiellen Einsatzbereitschaft überhaupt im Fokus hatte.
Die von Gutenberg geplante und durch De Maisiere mit der „Sack zu“ – Mentalität weitergeführte Reform hat die Beschaffungs- und Ausrüstungsmängel nach meiner Meinung in den Planungen realitätsfern ignoriert.
Deshalb haben die Reformschritte und der Transformationsprozess bisher keinesfalls zu Verbesserungen in der Einsatzfähigkeit geführt, sondern im Gegenteil in vielen Teilen der Bundeswehr zum bekannten Materialproblem auch noch den absoluten Personalnotstand hinzugefügt.
Deshalb sollte man jetzt schleunigst ein paar Befehle von der Brücke herausgeben, damit der Kahn nicht noch weiter in die falsche Richtung fährt. Der Bremsweg ist sowieso schon elendig lang. Deshalb muss man nicht das Reformrad vollständig zurückdrehen, aber ein vorne Halt kann vielleicht noch das eine oder andere korrigieren.
Zudem sollte das BW Controlling mittlerweile auch die messbaren Erfolge der bisherigen Reformschritte in Zhalen ausdrücken können.
Bei meinem „Lieblings“- Reformprojekt Fähigkeitstransfer CH53 gibt es dazu eigentlich ganz nüchterne Zahlen. Vor der Reform hat man jährlich noch ca. 5000 Flugstunden produziert. Durch den Wechsel der Uniform von grau auf blau sollten es gemäß Planung mit einer von 82 auf 67 Maschinen reduzierten Flotte 10.000FlgStd werden.
Bisher hat ene substanzielle Reduzierung der Maschinen noch nicht stattgefunden (Kreativität auf dem Zeitstrahl) , allerdings wird das Jahr 2015 (Jahr 3 nach der Strukturreform) Flugstunden-technisch voraussichtlich die größte Katastrophe seit dem die Bundeswehr CH53 betreibt. …
Ich denke es gibt allen Grund dazu die laufende Reform trotz voller Fahrt zu stoppen, um schnellstens eine Richtungskorrektur einzuleiten.
Oder wie es die Indianer auf den Punkt brachten: Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, dann steig ab!
Das wäre noch keine Lösung, aber zumindest ein Anfang, um die anstehenden Probleme aktiv anzugehen.
@Mirko
Was willst Du in Neuburg hochfahren … ? Den Wasserstand unter der Startbahn ?
Der Überlebensfaktor des Standorts hängt mit dem Wahlkreis eines Politikers zusammen, was den Flugplatz angeht, das ist eine der unsinnigstes Gelegenheiten Geld zu verpulvern, Audi kann sicherlich das Stück Asphalt für Bremstests nutzen, aber Nato Flugplatz ist wohl eher Illusion…
Wenn es im Süden der Republik einen Standort mit ausreichend Fläche und Expansionsmöglichketen gibt, dann ist das sicherlich nicht N .a.d.D.
Da bin ich mal gespannt, auf wieviel Gegennliebe bei der CDU/CSU und im BMVg der folgende Gedanke der SPD bzw. des Herrn Arnold stößt?
Vgl general-anzeiger-bonn.de, „Rainer Arnold im Interview – SPD-Wehrexperte fordert für die Bundeswehr mehr Feldjäger“ (von heute)
„Wir halten es für falsch, die bestellten NH-90-Transporthubschrauber nicht in der vereinbarten Zahl abzunehmen, wie es das Ministerium vorhat. Es ist nicht sinnvoll, Regresse zu zahlen, um dann weniger Hubschrauber als vorgesehen zu haben. […] Wir schlagen vor, die rund 35 Hubschrauber [Arnold meint bei den 35 HC die Stückzahlreduzierungen von 22 NH90 und 13 UH-TIGER], um die es geht, abzunehmen und in Betrieb zu halten. Dabei sollten wir uns auch aus Kostengründen Anlehnungspartner suchen – möglichst in Osteuropa -, die mit uns zusammen die Helikopter betreiben.“
Das würde ja das HC-MoU entgültig in Luft sprengen?
@ T.W.
Entschuldigung. Da ist mir doch glatt der Gaul durchgegangen ob der Äußerungen von Herrn Arnold (die ich für völlig realitätsfremd und konzeptionell für Tagträumerei halte).
Mir bleibt nur erneut zu rufen: Stationierungskonzepte überarbeiten, solange es noch geht!
In Ahlen wird ein riesiger, ehemaliger (und fast durchgehend sanierter) Brigade-Standort konsequent an die Wand gefahren, in dem das dortige SanRgt aufgelöst und mit einem anderen zusammen in Rennerod und Koblenz neuaufgestellt werden soll – in Koblenz (!), wo die dortigen Liegenschaften doch noch nicht einmal geräumt sind und die zudem weit weg vom Sennelager oder Bergen/Munster liegen. Und: Der vorletzte Standort am Ballungszentrum Ruhrgebiet wird so geschwächt bzw. kurzfrisitg stillgelegt (bis das Aufklärungsbataillon dort aufgestellt wird (welches übrigens auch so locker in die Liegenschaft passen würde *hust*). Soviel zum Thema „Attraktivität“ – wenn man schon die ersten Monate am Ar*** der Republik eingezogen wird, bleiben bestimmt viele Interessenten an Bord ;-)
„Dabei sollten wir uns auch aus Kostengründen Anlehnungspartner suchen – möglichst in Osteuropa -, die mit uns zusammen die Helikopter betreiben“
Die nächste Utopie. Welcher Militär hat ihm das wohl eingeflüstert?
In Roth stehen übrigens noch die Hallen für den Tiger.
@xyz: „Die nächste Utopie. Welcher Militär hat ihm das wohl eingeflüstert?“
Das wollen sicherlich nicht nur hier in AG Alle wissen?
Was wollt ihr SPD lehnt mehr Geld ab
Warum wird die SPD so Verteidigt es sollte mal erst Vorgestellt werden wie das Finanziert würde , und wie die Marode Bundeswehr Modern und die Oldis wegkommen , die Kosten mehr als was die Bringen , dann kann man über den SPD Vorschlag Diskutieren aber das wissen die auch nicht das ist das Problem
@xyz: Das reiche Deutschland braucht arme Osteuropäer um sich ein paar Hubschrauber leisten zu können…echt peinlich, ich würde mich schämen, so einen Vorschlag zu machen!
Aber ich vermute, daß die Balten oder Polen, unter der Bedingung, daß die Tiger bei ihnen stationiert werden, Hurra schreien und das Scheckbuch zücken, auch wenn ihnen das Geld weh tut, aber sie fühlen sich bedroht, und jede deutsch-baltische oder deutsch-polnische Kampfeinheit würde von der Bevölkerung dort sicher begrüßt werden.
Da der Hubschrauberdeal Steuergeldverschwendung ist, brauche ich doch keine Partner um die paar Hubschrauber zu betreiben und zu bezahlen.
Ein zweites Kampfhubschrauberregiment in Roth wäre wünschenswert, aber ich glaube nicht, daß die Union zugeben wird, das ihre Reform Mist ist.
@Voodoo: Ihr Wort von Stationierungskonzept überarbeiten in Gottes Wort, wäre dringend, aber dafür müsste die Ministerin das Problem doch erst mal verstanden haben!
@vgt-Amtmann: Nach den Vorstellungen von Arnold ist die BW noch ein besseres, fliegendes THW! Lufttransportkapazität, Sanitäter, Logistik, Soldaten zum Aufbau von Feldlagern…… Ich komme mir vor wie bei fliegenden Pfadfindern. Keine einzige Kampffähigkeit wird herausgehoben. Wie soll man für solche Luft-Pfadfinder Personal finden????
Das einzig Vernünftige bei Arnold ist, daß er wieder 100 % Materialausstattung fordert.
@Closius: Nun, ganz so unbedarft wie Sie denken, sollte man Herrn MdB Arnold nicht halten, bestimmt hat er sich „parteiaffinen“ militärischen Rat eingeholt. Und ausserdem gibt es da in den großen Fraktionen noch Fachreferenten, i.d.R. „I.G.ler“ und auf solche wird wohl auch Herr Arnold hören.
@Klabautermann & Georg: Das spricht einem aus der Seele. Danke!
Wir straffen die Strukturen war ja ein Kernelement und wird es wohl bleiben. Das dabei kaum Aufgaben weggefallen sind und zusätzlich die Schnittstellenfunktion hinzugekommen ist, trägt auch nicht gerade zur Entlastung bei.
@Georg:
„Flugzeuge hier die Transall stehen technisch einsatzklar in Penzing, können aber nicht eingesetzt werden, weil zu wenig SAP-Lizenzen eingekauft wurden, um den Betrieb auf 3 Standorten (Hohn, Wunstorf und Penzing) aufrecht zu erhalten.“
Naja, soweit ich weiß soll doch Penzing (wg. Strukturreform??) irgendwann geschlossen werden. Dann löst sich das Problem doch. Von demher scheint es ja doch eine gewisse „Weitsicht“ zu geben. Und Wunstorf müsste doch den A400M bekommen? D.h. da kann doch Hohn schon mal als alleiniger „Herr der Transall“ üben, oder sehe ich da was falsch? ;-)
@klabautermann:
„Das wirklich Schlimme dabei ist, dass die Verantwortlichen auf Truppenebene keinerlei Gestaltungs- und damit Führungskompetenz mehr haben. Was motiviert denn heutzutage noch einen Truppenoffizier Kompaniechef, Kommandant oder Kommandeur zu werden angesichts dieser top-down “Schablonisierung” mittels SAP&Co ? Das ist doch das eigentliche Drama. Auftragstaktik ? Ich lach mich weg, die viel gepriesene Auftragstaktik ist doch zur verfahrenstechnischen Formularausfüllübung verkommen.“
„Top-Down-Schablonisierung“?? SAP&Co? Auch wenn ich jetzt nicht ganz weiß was gemeint ist: Klingt interessant. „Management by Schablone“ statt „Management by Objectives“. Ist halt ein Problem wenn „Schema F“ (die Schablone) nicht funktioniert. Dafür hätte man das verwaltungssichere Handeln (immer wieder sehr beliebt) das dafür da ist, dass man sich an definierten Prozessen hält/halten kann. Und wehe Formular A der Reihe 20-D wurde falsch ausgefüllt… dann geht das gleich wieder zurück (gab es da nicht einen Asterix-Film, bei dem die in Rom… ach herje =) ).
Das Thema mit der Auftragstaktik (was ja im Prinzip Management by Objectives sein sollte/könnte/würde/[setzen Sie hier Ihr Konjunktiv ein!], zumindest wenn ich das richtig verstanden habe…) hatte ich ja auch schon mal mit jemanden in einem anderen Thread diskutiert.
Das Problem dabei wäre – spontan von mir „angedacht“ – ein wenig philosphisch (warum bin ich Techniker geworden?):
Bei der Auftragstaktik ist das Ziel wichtig, richtig? D.h. der Weg ist in erster Ordnung irrelevant [Sie hatten etwas von 2.Ordnung geschrieben was ich nicht verstanden habe. Das klang aber so gut, dass ich das doch auch gleich mal verwenden wollte ;-) ]. Wenn Herr Oberstabsfeldwebel i.G. nun entscheidet, den linken Weg entlang zu gehen, müsste er Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Es könnte ja auch jemand kommen, der einen „besseren“ (weil effizienteren) Weg kennt.
Nun mal ehrlich? Ist die Übernahme von Verantwortung wirklich gewollt? Oder machen wir das lieber mit den Fähnchen/Schablönchen/Prozesschen/[setzen Sie hier ein Substantiv Ihrer Wahl ein. Kenne mich da nicht so aus mit was man „das“ nun machen könnte…]. Wäre ja auch einfacher.
Zum Thema Reform der Reform:
Ich glaube ja, dass jede Änderung von Systemen Unruhe im jeweiligen System mit sich bringt. Es ist ja nicht so, dass die Bw erst seit Hr. z.Guttenberg eine Reform miterlebt. Wenn die aktuelle Reform nicht effektiv ist (effizient wollen wir mal nicht betrachten. Dafür hat sich die Bw SAP eingekauft. Auch mit ohne ausreichend Lizenzen!?), sollte man vielleicht tatsächlich einen „Cut“ machen und dann überlegen, was man wirklich will/braucht und dann in diese (neue?) Richtung gehen.
Dieses „Breite vor Tiefe“ ist vielleicht der falsche Ansatz. Vielleicht wäre es tatsächlich richtig, in Richtung europäischer Armee zu gehen, d.h. auf diverse Fähigkeiten zu verzichten (man müsste dann als Bundeswehr international ggf. Verantwortung übernehmen!? Wo ist die Schablone dafür?). Das wird schmerzen, aber bevor die Bundeswehr alles aber nichts richtig machen kann, sollte sie sich auf das reduzieren, was sie wirklich kann (z.B. verwaltungssicheres Handeln oder was kann die Bw eigentlich richtig? Um dann mit ironischen Klängen in den Abend zu reiten… auch wenn das Pferd tot ist ;-) ).
@xyz
„Die BRD ist das Problem wie es das regelmäßige Theater um die AWACs zeigt.“
AWAC ist NATO und nicht EU. Bei welchem Auftrag zur Verteidigung gab es Probleme?
Gab es nicht bei Einsätzen Probleme für die die AWAC gar nicht vorgesehen waren und die man besser auch nicht geführt hätte?
„Das dürfte im Ernstfall auch interessant werden, wenn sich jedes Land bei Fähigkeiten auf ein anderes verlässt.“
Welches Land in Europa ist ohne Hilfe Verteidigungsfähig? Wenn sie Ernstfall auf Abenteuer reduzieren gebe ich ihnen recht, doch wer sich nicht verteidigen kann sollte sich nicht in Abenteuer begeben.
“Wir sind noch weit davon entfernt, dass die europäischen Verbündeten über eine gemeinsame Armee verfügen. Auf dem Weg dorthin kann man aber viele Bereiche verzahnen. ”
Es geht nicht um eine gemeinsame Armee es geht um abgestimmte Verteidigungsfähigkeit. Mind 25 europäische Länder sind schon jetzt auf enge Kooperation angewiesen.
„Die Träumerei einer EU-Armee muss man sich anscheinend in jedem Interview eines Politikers betreffend BW anhören. Flucht aus der Realität unter dem Motto: “Hoffentlich lösen andere für uns die Probleme”
Wenn wir mit Mongolen und anderen nicht EU Staaten zusammen arbeiten können, dann muss mir mal jemand erklären, warum wir nicht mit unseren engsten Nachbarn Verteidigungsfähig sein sollten. Was vor 25Jahren im NATO Rahmen möglich war, sollte wohl auch mind im EU Rahmen möglich sein, unabhängig ob wir nun die EU Flagge oder die DEU an der Schulter tragen.
Was ist denn die Alternative?
Penzing wird vor allem aufgelöst, weil die Startbahn nicht verlängert werden kann, da ein Fluss im Weg ist. Dadurch kann der A400M wohl nicht betrieben werden. Zudem plant die Luftwaffe nur noch mit einem LTG, obwohl der Lufttransport laut unser Verteidigungsministerin eine Kernfähigkeit ist.
Der Vorschlag von Herrn Arnold, dass wir eine europaeische Armee brauchen, wo sich Nationen auf bestimmte Aufgaben spezialisieren, finde ich, hoeflich gesagt, interessant.
Man denke an die Umsetzung dieses Gedankens. Irgendwo in Bruessel, in einem verrauchten Konferenzraum, lesen sich ein Haufen erwachsener Menschen, gegenseitig Studien vor, warum gerade IHR Land, fuer Logistik und Sanitaetsdienst zustaendig sein muss. Wenn ich mir das so bildlich vorstelle, kann ich ja froh sein Ohren zu haben, sonst wuerde ich glatt im Kreis grinsen.
Aber es kommt ja noch besser. Nehmen wir nun an, die BRD spezialisiert sich auf Bodentruppen. Personalintensiv und mit der herrlichen Aussicht, seine Knochen hinhalten zu muessen, waerend der Nachschubsdurchsatz in der polnischen Logistiktruppe zusammenschrumpft (Tschuldigung).
Doch Spaß beiseite. Bei einer solchen „Kompetenz“-Lösung, wird jeder der Beteiligten das Gefuehl haben, beschissen worden zu sein. Genauso motiviert sind die Leute dann auch.
Ich wuerde gerne mal wissen was der heutige Militaerwissenschaftler dazu sagt.
Wenn ich mir die Werke von van Crefeld, Clausewitz oder Schaposchnikow zur Gemuete fuehre, so lese ich ebenda, dass Truppenverbaende Regionsbezogen aufgestellt werden muessen. Sinn und Zweck ist es ueber zivile Bekannschaften, gleiche Sprache, Braeuche und Tradition eine hoehere innere Festigkeit der Truppe zu erreichen.
Auf diesen Gedanken sind die Herren ja nun auch nicht alleine gekommen, denn per Versuch & Irrtum haben unsere Ahnen ueber Jahrhunderte hinweg an diesem Konzept gefeilt.
Das ist heute nun aber alles nicht mehr von Bedeutung? Ist der europaeische Einigungsgedanke so ein einigendes Band fuer die europaeischen Armeen?
Falls Nein, was passiert wenn unsere europaeische Multi-kulti-Truppe auf einen homogenen Gegner trifft? Am besten noch jeder nach seiner „Kompetenz“, wo er glaubt beschissen worden zu sein?
Irgendwie ueberzeugt mich dieses Konzept einer „europaeischen Armee“ nicht. Das klingt fuer mich nach Soeldnertruppe (Mehr Sold, mehr SOLD, MEHR SOLD!) und reicht imho nur dazu, um in Afrika ein paar Neger zu erschrecken. Wobei auch da schnell die Luft raus ist, wenn der Gegner entschlossen und die Luftwaffe gerade nicht da ist.
An diesem Zustand aendert auch die Reform, der Reform, der Reform nichts.
Aber vielleicht ist ja alles auch ganz anders. Ich passe nicht mehr in die Zeit und unsere Altvorderen konnten die Dinge nicht ueberblicken.
Weiss von nichts,
xxHyFoxx
[An Ihrer Wortwahl arbeiten Sie noch, oder? T.W.]
@xyz:
Nun, das ist dann wohl „höhere Gewalt“ und nicht gerade eine politische Entscheidung, den Flugplatz aufzugeben.
@Elahan: Sie erhalten meine Zustimmung ;)
@xxHyFoxx: Ihren verbalen Ausrutscher ignoriere ich einmal.
Bzgl. Ihrer Ausführung mit dem Konferenzraum: was spricht dagegen jeweils die Stärken des einzelnen (Systems) zu nutzen? Ich vermute nicht, dass die Bw alles kann. Besonders wenn man hier im Blog nachliest kann man doch die eine oder andere Schwäche identifizieren. Ich nutze auch die Stärken des Individuums meines Personalkörpers.
Vielleicht wäre ein Benchmark eine gute Idee. Wie auch immer sowas auszusehen hätte.
Bzgl. Des Einigungsgedankens: klar, das könnte ein Problem sein. Aktuell scheint ja auch die Kultur innerhalb der (einen) Bundeswehr nicht wirklich „gut“ zu sein!? Die Frage ist, ob sich so etwas ändern bzw. beeinflussen lassen kann. In Deutschland soll es ja auch Mitbürger geben, die immer noch eine Mauer im Kopf haben (die da „drüben“, in den neuen Bundesländern… Im Gegensatz zu den da unten in Bayern (um beim Fluß zu bleiben;)).
Alle Reformen nach der deutschen Einheit hatten gemeinsam, dass die entschiedenen Strukturen mit den dafür bereitgestellten finanziellen Mitteln unvereinbar waren. Die Vorgehensweise Strukturen nach verteidigungspolitischen Gesichtspunkten zu entscheiden und dann der Politik die Rechnung zu präsentieren, hat die Bundeswehr hinlänglich oft probiert. Das Ergebnis ist bekannt. Bei der Neuausrichtung hatte Minister zu Guttenberg die Planer im BMVg angewiesen die finanziellen Realitäten einschließlich der nicht vorhandenen Bereitschaft der Regierung zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben als Planungsparameter zu berücksichtigen. Darin vermag ich keinen Fehler zu erkennen.
Bei der „Breite vs. „Tiefe“-Frage ist es im Grunde ganz einfach. Die Regierung bzw. besser noch das Parlament muss nur klar und unmissverständlich vorgeben, welche Fähigkeiten die Bundeswehr bereitstellen und auf welche sie konkret verzichten soll. Damit kann jeder Planer in der Bundeswehr arbeiten. Genau dieses ist bisher aber nicht erfolgt. In der Vergangenheit – einschließlich der Neuausrichtung – fehlten diese klaren Planungsvorgaben. Den Soldaten selber die Wahl der „Tiefe“ bzw. des Fähigkeitsverzichtes zu überlassen, ist unseriös und auch nicht zielführend, da sich die Bundeswehr für die Einsätze nicht selber mandatiert. Die Politik muss die Verantwortung für Fähigkeitsverzichte tragen und die Bundeswehr entsprechend der vorgegebenen „Tiefe“ für Einsätze mandatieren.