Mädels, zum Bund! Neue Werbekampagne für Frauen bei der Bundeswehr
Das bunte, abwechslungsreiche Leben bei der Truppe – dafür will die Bundeswehr jetzt gezielt Frauen anwerben. Zum einen, weil der Anteil der Soldatinnen nach wie vor hinter den Zielen zurückbleibt. Aber zum anderen natürlich auch, weil die demographische Entwicklung dazu geführt hat, dass allein aus den jungen Männern eines Jahrgangs die nötigen, jedes Jahr aufs neue gebrachten Bewerber realistisch kaum rekrutiert werden können.
Deshalb gibt’s jetzt die Webseite frauen-in-der-bundeswehr.de (Screenshot oben) und demnächst eine Werbekampagne in den so genannten frauenaffinen Medien. Genauer erklärt das das Presse- und Informationszentrum Personal:
Um gezielt bei der weibliche Zielgruppe Interesse für einen Dienst in der Bundeswehr zu wecken, startet die Personalwerbung der Bundeswehr Anfang Oktober eine neue speziell für Frauen entwickelte Werbekampagne in frauenaffinen Print- und Onlinemedien. Mit dem Slogan „Ihr Leben ist bunt und abwechslungsreich. Ihr neuer Job ist es auch.“ werben zwei Soldatinnen und eine Beamtin der Bundeswehr für ihren Arbeitgeber.
Neu ist ebenfalls die Webseite www.frauen-in-der-bundeswehr.de, die zusätzlich für die Werbekampagne für Frauen am 1. Oktober 2014 online geschaltet wird. Angelehnt an die Bildwelt gibt sie zusätzliche Informationen zu Studium, zu den vielfältigen Karrieremöglichkeiten und zu familiären Aspekten in der Bundeswehr, wie zum Beispiel der Kinderbetreuung.
Aktuell sind gut 13 Prozent aller Zeitsoldaten und knapp zehn Prozent aller Freiwillig Wehrdienstleistenden Frauen. Insgesamt waren im Juni 2014 rund 18.500 von insgesamt 181.000 Soldaten Frauen. Zum Vergleich: 2001 dienten nur 6.700 Soldatinnen in der Bundeswehr. Dieser positive Trend soll sich mit Hilfe der neuen Werbekampagne fortsetzen, um langfristig einen Frauenanteil von 15 Prozent im Truppendienst zu erreichen. Im Sanitätsdienst strebt die Bundeswehr sogar 50 Prozent an.
Nachtrag: auf Facebook wird derzeit für diese Webseite ein merkwürdiges Vorschaubild angezeigt. Und wenn mal man nachguckt, ist dieses Foto tatsächlich (noch) unter http://www.frauen-in-der-bundeswehr.de/image/share.jpg hinterlegt. Ob das beabsichtigt war? Hier der Facebook-Screenshot:
Nachtrag 2: Mehr als zwölf Stunden nachdem die ersten Angaben zu dem merkwürdigen Vorschaubild auf Facebook auftauchten ist das Bild ausgetauscht worden…
Das Argument „Schad nix“ wäre mir zu wenig. Wenn ich schon Geld ausgebe bzw. Zeit investiere, sollte es auch gut werden, sonst könnt eich mir das auch sparen. Aber bei der Frage, welches Bild das vermittelt, bin ich doch wieder ganz bei Zivi a.D.
@Politikverdruss
Lassen Sie das bloß nicht @KaLEBe und @Heiko Kamann hören…
Wir schützen nur und werfen dabei mit Wattebällchen und Sperren mittels gerichteter Lichterketten. (Vorab: Sorry für die billige Polemik)
Ich bin wahrlich weder mit einem „Rambo“- noch mit einem „Killer“-Ethos versehen. Aber der Zweck meines Berufes ist mir klar. Ich muss „in extremis“ bereit sein Leben zu nehmen und mein eigenes Leben zu geben. Ich verstehe nicht wie man versucht an diesem Fakt vorbei zu kommen. Die Anerkennung dieses Faktums bedeutet weder, dass ich daran gefallen finden würde, noch dass ich besonders daran interessiert wäre diese Erfahrung zu machen. Aber ich akzeptiere, das dies letzten Endes der Mittelpunkt meiner beruflichen Daseinsberechtigung ist.
Wenn mir jetzt @KaLEBe und @HeikoKamann daraus einen Strick drehen möchten….bitteschön…
Was für ein Glück für die Bw, dass die Kollegin von SpOn das mit dem zwischendurch vorhandenen Wisch&Weg-Vorschaufoto offensichtlich gar nicht mitbekommen hat…
angesichts der resonanz auch jenseits von AG kann man wohl festhalten.
Kommunikationsfiasko par excellence.
In gewisser Weise ist die Kampagne und das von ihr transportierte Soldatenbild aber ein guter Spiegel für die Geisteshaltung der Auftraggeber.
Anbiederung statt Selbstbewusstsein. Rückratlosigkeit bis zur Selbstaufgabe. Kultur der Kritiklosigkeit.
jeder hampelmann hätte diese Kampagne vor dem Start in die Mülltonne gelauncht.
Stattdessen muss Sie wohl auf allen Ebenen abgenickt worden sein. Yes Men at work
@Wacaffe +1
Ich hab mir mal die verlinkte Werbung von BMW angeschaut. Obwohl ich so garnicht motorradaffin bin, weckt dieser Clip sogar bei mir Emotionen.
„Wherever you are going, it won’t be boring…“
„Make life a ride“
Natürlich ist es ein Unterschied ob ich für ein Hobby werbe oder einen potentiell lebensgefährlichen Beruf. Es geht mir aber um die Proffesionalität mit der das Ganze angegangen wird…
Oder der Spot der deutschen Bahn, in dem Sie es tatsächlich schaffen, die Vielfalt des Arbeitgebers Deutsche Bahn (Blue Collar / White Collar, diverse Qualifizierungsebenen) in knapp 60 Sekunden darzustellen… Entweder beauftragen wir seit Jahren die falschen Agenturen (Warum nicht mal Springer&Jacoby oder Jung van Matt?) oder geben die falschen Parameter vor.
Interessant ist übrigens auch, daß die Einzelphotos für sich gar nicht so übel und schon gar nicht sexistisch sind. Aber wenn man die Bilder dann mal zusammen am Stück sieht, wird es auf einmal ganz schön übel. :)
Schöner shoppen bei Y-Tours, mit Bällebad und täglich wechselnden Sonderangeboten.
Zur Ergänzung: auch unter Werbern, die nichts mit der Bundeswehr zu tun haben, wird die Kampagne diskutiert.
Köstlich finde ich den nachfolgenden Kommentar bei der Kampagnen-Diskussion:
„Nach Rücksprache mit meiner Feminismus-Beraterin fühle ich mich in der Einschätzung bestätigt, dass das Urteil von SPON übertrieben ist. Das Bild im Schuhgeschäft ist schlecht, aber die anderen sind in Ordnung.“
In Zukunft dürfen wir Männer uns nur noch äußern, wenn wir vorher unsere Feminismus Beraterin vorher befragt haben…..armes Deutschland!
PS: Herr Wiegold, wie wäre es mit einer Gleichstellungsbeauftragen oder Feminismusberaterin für AG :-)?
@ Interessierter
Sie haben geschrieben (heute um 11:04): „Schlussendlich bleibt es der Auftrag des Militärs, “kinetisch” zu wirken. Also Sachen kaputt zu machen und Menschen zu töten.“
Darauf habe ich geantwortet. Auf nichts anderes. Denn es ist schlicht falsch. Sie verwechseln Auftrag („des Militärs“, s.o.) und mögliche zwangsläufige Folgen bei der Auftragserfüllung. Diese Unterscheidung zu finden ist eine intellektuelle Leistung, die man gerade in den erwähnten Einsätzen eigentlich abverlangen muss. Wenn Sie das nicht mittragen wollen, empfehle ich z.B. einen Blick in die jeweilige Mandatserteilung. Aber wer nicht mal einen Namen richtig abschreiben kann oder will, …
Für den Vokabelswitch in ihrem Nick bitte ich um Entschuldigung…ist aber auch dem Smartphone geschuldet…
Ansonsten stehe ich nach wie vor hinter allem was ich (zugegeben drastisch oder überspitzt) geäußert habe.
Okay, in Kenntnis der weiteren Bilder der Kampagne revidiere ich meine bisher eher positive Einstellung zur Qualität der Werbebotschaften ein wenig. Was aber nicht unbedingt heißt, dass sie nicht erfolgreich sein kann.
Der SpOn-Artikel ist aber auch alles andere als überzeugend. Ich finde es ziemlich billig, nach den wirklich gravierenden Dilemmata der letzten Tage (materielle Einsatzbereitschaft, Erfüllung Nato-Verpflichtungen etc.) nun auch von dieser Seite auf den Zug aufspringen und eine staatsgefährdende Blamage konstruieren zu wollen. Weil Bashing gerade so viel Spaß macht. Wenn diese Werbekampagne aus Sicht des Spiegels ein so entscheidendes Defizit darstellt, dann brauchen wir uns über die Bundeswehr nicht mehr so viele Sorgen machen.
@ Interessierter: Schon gut.
@KeLaBe
Nun, angesichts der Schlagzeilen der vergangenen Wochen ist diese Kampagne sicher nicht das Dringendste worüber man sich öffentlich unterhalten müsste. Außerdem überzeiht der SpOn-Artikel auch ziemlich. Das ist völlig klar. Auf die Person Ursula von der Leyen bezogen, die sich ja bislang in ihrer Amtszeit maßgeblich mit Themen der Attraktivitätssteigerung und damit mittelbar auch der Nachwuchswerbung befasst hat, sich in ihrer politischen Karriere aber auch einen Namen mit dem Thema Gleichstellung von Frauen in der Gesellschaft machte, ist das doch eine interessante Meldung. Die materielle Einsatzbereitschaft der Streitkräfte fällt derzeit nicht auf die Ministerin zurück, da sie jene nur geerbt hat. Diese Kampagne sollte aber wohl nicht ohne Abzeichnen der Ministerin ausgeführt werden, weshalb ihr Inhalt und ihre Aufmachung mit den bisherigen Äußerungen der Ministerin verglichen werden.
Leider ist die Bundeswehr inzwischen für Medienarbeit dieser Qualität bekannt. Für die Ministerin wäre es eine der ersten Blamagen in einem Themengebiet, das sie eigentlich sonst beherrschte.
@ Cynic2
Ich stimme Ihnen voll in der Einschätzung zu, dass diese Werbekampagne direkt mit der Ministerin verknüpft werden darf und wohl auch muss.
Was ich mich allerdings frage: Jetzt befassen wir uns hier schon seit Stunden mit diesem Thema. Und nicht nur wir, denn immerhin hat es der Vorgang ja an prominente Stellen in der deutschen Medienlandschaft gebracht. War das vielleicht der (damit erfüllte) Zweck? Wenn ich an so manch andere Werbung denke, die aus meiner Sicht völlig absurd, albern und nervtötend ist (Mediamarkt mit dem geilen Geiz, Seitenbacher Öle, Trigema-Affen usw. – wobei ich das alles in keiner Weise mit der hier erörterten Kampagne vergleichen möchte!), dann muss ja auch dahinter eine vielleicht sogar erfolgreiche Marketingstrategie stecken. Mit anderen Worten: Wir müssen wohl erst das Ergebnis abwarten, und dann (vernichtend oder wohlwollend) urteilen.
Mein Bedarf an Aufmerksamkeit ist jetzt jedenfalls erst mal gedeckt.
Frage an die Spezialisten:
Am Beispiele FWDL, SAZ 4, SAZ 8 und SaZ12:
Wie viel Berufsförderung steht dem Personal zu?
Wann wird die genommen (Anfang/Mitte/Nachher)?
Verlängert eine mögliche Schwangerschaft/Elternzeit die Dienstzeit „nach hinten“?
Danke schon mal im voraus. Bin zu faul mir alles selbst zusammenzugoogeln. Und da es ja regelmässig Änderungen gibt, wäre es schön mal die Fakten zu haben. Und am Besten noch an Hand von realen Beispielen.
@ Kommentator | 02. Oktober 2014 – 13:34
Nur weil frau als Soldatin ein Privatleben hat, ist sie doch kein schlechte Soldatin.
Vielleicht wird sogar anders herum ein Schuh draus. Ich möchte behaupten, die Stärke der Bundeswehr als Wehrpflichtarmee war doch gerade der große Anteil hochleistungsfähiger, jedoch stark militär- wie hierarchieskeptischer junger Männer, die alle zwei oder drei Monate das System fluteten.
Und wen diese Kampagne als Aufmacher anspricht, der (die) kann direkt zur Bundeswehr-Karriere-Seite auf facebook weitersurfen. Da findet man alles, was das Soldatsein ausmacht: Kämpfen, Töten, Sterben – ja, auch ein Beitrag zum Thema Tapferkeit hat sich dort eingeschlichen.
Der Spiegel brilliert ja auch mal wieder mit seinem unnachahmlichen talent am thema vorbeizuschreiben.
Nicht das Frauenbild der Bundeswehr ist Problem der Kampagne sondern das SELBSTbild.
(zu thema „schuhe im hintergrund und sexismus“. laut zalando statistik kauft die durchschnittliche detutsche Frau 9 der Mann 1 1/2 Paar Schuhe. Aber der Rekurs auf Statistik ist vermutlich auch schon sexistisch)
carry on SPON. Eine tragische Karikatur des Journalismus muss es ja auch geben.
Ich warte auf die Verschwörungstheoretiker, die feststellen, dass die mutmaßliche Werbeagentur vor dieser Kampagne (vorab?) schon für die CDU arbeitete…
Btw: Muss man Werbekampagnen für Ministerien eigentlich auch ausschreiben?
@K.B.
falls jemand Facebook nutzen will
Die Seite ist jetzt offline.
Ups, wie? Die nehmen die Seite offline, wg. der Kritik?!
???
Nein, nicht doch. Bestimmt gab es nur ein Problem mit dem Corporate Design.
Durchschlagender Erolg: Traffic war zu hoch, daher sind die Server der Bw überlastet ;-)
@califax | 02. Oktober 2014 – 12:09
Na, jetzt haben Sie es geschafft, mein Entsetzen noch erheblich zu steigern.
Erstens, wir haben da wohl eine sehr unterschiedliche Erfahrungen im Gespräch mit jungen Menschen, insbesondere jungen Frauen, gemacht, die überlegen, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll. Meine Eindrücke waren da völlig andere als Ihre. Meine entsprechen eher denen der Untersuchungen, die in dem zweiten von @califax | 02. Oktober 2014 – 12:09 genannten Link enthalten sind.
Und zweitens, die von Ihnen beschriebenen Charaktere, die sich nur für ihr iPhone interessieren, die Blut sehen wollen und deren Augen leuchten, wenn jemand über Schußwaffen und Wundversorgung redet, möchte ich nicht in der Bundeswehr meiner Vorstellung sehen. Nirgendwo, in keiner Verwendung. Wenn solche Bewerber nicht von der Kampagne angesprochen werden ist das gut so!
„Erfolg“ (editieren mal wieder nicht möglich).
@Patrick Horstmann: Ich will im der Bundeswehr Batteriechefinnen sehen, deren Augen leuchten, wenn es zum Schießen ins Gebirge geht.
Es ist wahrscheinlicher, daß VDL oder das Ministerium wegen der Spiegelkritik die Werbung gekippt haben, als daß diese unter dem Ansturm der Bewerberinnen zusammengebrochen ist.
Da aber selbst eine schlechte Kampagne besser ist als gar keine Kampagne, und schließlich wurde diese in der Presse angekündigt, finde ich es doch sehr schwach, daß diese dann einfach beendet wird, als das (hoffentlich vorhandene) Konzept zu verteidigen.
Denn gerade eine breite öffentliche Diskussion über die Werbung hätte sicher viele Frauen veranlasst, sich die Werbung anzuschauen.
Will ich auch, geht aber nicht mehr. Alle Verbände der Gebirgsartillerie sind längst aufgelöst. Und das hat nichts mit Frauen in der Bw zu tun.
@Sascha Stoltenow
d.h. Artilleristinnen dürfen keine Höhenangst haben?
Jeder Soldat/in muss sich über die Great Wide Outdoors freuen?
@Patrick Horstmann | 02. Oktober 2014 – 18:19:
[Solche persönlichen Angriffe laufen hier nicht. Habe Ihren Kommentar deshalb gelöscht. T.W.]
Ich wette, da hat sich jetzt ein technisches Problem per Telefonat von oben eingeschlichen. Das letzte, was VdL jetzt haben möchte, ist eine Kampagne, die durch nur ganz leicht böswillige Bildfolge als sexistisch interpretiert werden kann. Und das geben die Bilder im Komplettpaket nunmal her, so harmlos, wie sie einzeln auch sein mögen. :)
Auch wenn es eher ein Sturm im Wasserglas ist. Das kann Sie sich jetzt nicht bieten lassen.
Bemühe mich beim PrInfoStab BMVg um Klärung, warum die Seite weg ist – aber weiß nicht, ob ich heute noch ne Antwort bekomme…
@Patrick Horstmann | 02. Oktober 2014 – 18:19:
Die Antwort auf die Beleidigungen, mit denen Sie eine ganze Generation überziehen, muß ich Ihnen schuldig bleiben. Aber da Sie sich so über Notärzte und Chirurgen erregen, hofft mancher der von Ihnen verurteilten sehr, sie möchten im Bedarfsfall nur auf Helfer stoßen, die Ihrem Wunschprofil entsprechen. Und dementsprechend ausbluten. Andere, darunter ich, haben andere Wünsche. Nämlich Leute in diesen Verwendungen, die ganz normale Menschen sind und Leben retten wollen. Auch wenn dieser Wunsch bei Ihnen Entsetzen auslösen mag.
@Sascha Stoltenow | 02. Oktober 2014 – 18:24
@califax | 02. Oktober 2014 – 19:12
Ich habe nichts dagegen, wenn bei jemandem die Augen glänzen, wenn es um seine Pflichterfüllung geht. Aber die Äußerungen von @califax hatten einen gänzlich anderen Kontext.
Aber ich werde diese Diskussion für meinen Teil hier beenden. Sie scheint wohl aus der Spur zu laufen.
Jeder weiß dass in der Werbung gelogen wird. Was soll also die Aufregung.
Die BW wird in den nächsten Jahren massive Nachwuchsprobleme bekommen, da wird es auf jede Hand ankommen, egal männlich oder weiblich. Sie werden nehmen müssen,was sie kriegen können. Falls Industrie und Handwerk noch was übrig lassen.
@TomCat: „Sie werden nehmen müssen,was sie kriegen können.“
Wir hatten vor ein paar Wochen/Monaten die Diskussion bzgl. Frauen in der Bw. Hintergrund war die damalige Studie über die negativen Erfahrungen der männlichen Soldaten.
Vielleicht wiederhole ich mich, aber durch Ansprechen und zugeschnittene Werbung auf eine relativ kleine Zielgruppe bei gleichzeitigem Weg hin zu einer politisch korrekt gegenderten adipositas Bundeswehr mit double Standards, in der jeder seinen BFT besteht, egal wie schlecht er/sie ist
e_n_t_w_e_r_t_e_t
man das Berufsbild des Soldaten.
Sie verlieren damit viele von denen, die sehr wohl kämpfen k_ö_n_n_e_n (!!!) als auch kämpfen w_o_l_l_e_n. Das Alleinstellungsmerkmal wird der Bw genommen.
Wenn ich mir während der letzten Zeit die Abendnachrichten ansehe und mal optische Vergleiche ziehen darf:
Krim-Krise/Ukraine: Die Soldaten beider Seiten erwecken allein durch ihr körperliches Auftreten ein gewisses Unbehagen, vor allem wenn ich da so an unsere Truppe denke.
IS: Die Herrschaften sind echte Fanatiker. Die würden und werden sterben für ihre Sache.
Jetzt kann man sagen, ja was haben wir denn mit denen zu tun? Stimmt. Ohne Krim / IS etc. wäre alles seinen brav gegenderten politisch korrekten sozialistischen Gang gegangen, weil wir nie glaub(t)en Teil solcher Konflikte zu werden. Doch allein durch die Flüchtlingsproblematik werden wir einschreiten müssen. Und auch weil die USA nicht mehr alles carefree erledigen werden/wollen/können.
Wir werden wieder in irgendeiner Art vor Ort sein müssen (Afrika/Asien?). Auch mit Boots on the ground. Ob da weibliche oder männliche Füsse drin stecken ist mir egal. Aber sie müssen vor allem mental und vor allem körperlich bereit sein.
Jetzt kann man wiederum sagen: Kein Problem, wir machen das über die Technologie-Schiene. Mehr Hirn, weniger Muskeln. Nur ist da Anspruch und Wirklichkeit sehr weit auseinander. 10+Jahre wie wir erfahren, bis das mit den Waffensystemen wieder hinhaut. Denken wir an Drohnen! Das ist das perfekte Waffensystem für ein Volk, dass wenig Soldaten hat (Bsp. Israel) oder einsetzen will (Bsp. DEU) ohne sie zu gefährden. Damit können sie dem demographischen Wandel ernsthaft begegnen. Da können sie die abgehalfterten Fliegercrews bis ins hohe Alter ihren Dienst machen lassen. Was machen wir? Treten seit 5 Jahren auf der Stelle und machen eine Ethikdiskussion draus?
„Sie werden nehmen müssen,was sie kriegen können.“
What you want is what you get.
Reinhard Mey „Das Narrenschiff“!
@ califax
Ihre extreme Empörung über den Kommentar von @ Patrick Horstmann lässt einen schon ziemlich ratlos zurück (Stichwort: Beleidigung einer ganzen Generation!?!). Offenbar haben Sie da etwas grundlegend missverstanden. Denn bei dem Wunsch nach „ganz normalen Menschen, die Leben retten wollen“ (frei und richtig nach Ihren Worten), gibt es ja offenbar keinen Dissens. Aber wir sollten diese unfruchtbare Diskussion wirklich nicht weiter vertiefen. Also: keep cool.
@ CRM-Moderator
Einigen Ihrer Ausführungen kann man durchaus zustimmen, auch wenn es sehr vereinfachend ist, alle Soldaten der Bundeswehr gleichermaßen in der Rolle „boots on the ground“ etwa im Irak gegen den IS zu sehen.
Die Gretchen-Frage ist in unserer Debatte aber eine andere: Muss man zum Kämpfer geboren sein, oder kann man die erforderlichen Fähigkeiten und den erforderlichen Willen auch durch geeignete militärische Ausbildung und Erziehung erwerben?
Wenn man Letzteres nicht völlig ausschließt (was eher meine Linie ist), spricht nichts dagegen, in der Nachwuchswerbung zunächst ein wenig breiter anzusetzen. Und dann, wenn sich kein Erfolg einstellt, sich eben mutig von dem einen oder anderen Bewerber rechtzeitig trennt.
Wenn man Ersteres zum Dogma erhebt und deshalb von vorneherein schmal ansetzt, wird die Personaldecke ziemlich schnell ziemlich eng – und vermutlich ohne einen wirklichen Qualitätsgewinn.
@ CRM-Moderator
„Das Berufsbild des Soldaten ?“
Zur Zeit des kalten Krieges war das Berufsbild des Soldaten der Bw klar geregelt.
Und heute ?
25 Jahre nach Ende des kalten Krieges sind militärische Werte in unserer Gesellschaft nicht mehr gefragt. Wie schon festgestellt, ist alles von Gleichmacherei und Beliebigkeit durchzogen. Wir werden einen Stimmungsumschwung in der Gesellschaft nur hinbekommen, wenn man den Soldaten eine gewisse eigene soldatische Gesellschaftskultur zugesteht und wieder auf breiter Front anerkennt, dass sie einen wertvollen Dienst für die deutsche Gesellschaft leisten.
Ansonsten ist das eine stetige Abwärtsspirale was mit der Bw und den Soldaten in unseren Land passiert !
@ KalaBe
Zitat: „Und dann, wenn sich kein Erfolg einstellt, sich eben mutig von dem einen oder anderen Bewerber rechtzeitig trennt.“
Das passiert aber nicht. Im Gegenteil, auch große „Pfeiffen“ werden weiterverpflichtet. Wenn dann ein Chef mal sagt. Herr XY ist sehe sie nicht als SaZ 15 / 20 / 25 geignet, kann er unangenehme Nachfrage vom Personalamt beantworten.
Also in Abwandlung des Spruches von @CRM-Moderator: „Du musst nehmen, wen du bekommst, nicht den du gerne hättest, aber nicht bekommst“.
Mal Hand aufs Herz, welcher Typus Soldat mit knapp unter 30 Jahre ohne Aussicht auf BS legt auf die extrem langen Verpflichtungszeiten auf, um dann mit Mitte 40 auf der Straße zu stehen ?
@KeLaBe:“Einigen Ihrer Ausführungen kann man durchaus zustimmen, auch wenn es sehr vereinfachend ist, alle Soldaten der Bundeswehr gleichermaßen in der Rolle „boots on the ground“ etwa im Irak gegen den IS zu sehen.“
Schön das sie für die Allgemeinheit sprechen wollen. Ansonsten gilt: Bitte nochmal lesen. Ich schrieb: A_u_c_h mit Boots on the ground.
„Wenn man Letzteres nicht völlig ausschließt (was eher meine Linie ist), spricht nichts dagegen, in der Nachwuchswerbung zunächst ein wenig breiter anzusetzen. Und dann, wenn sich kein Erfolg einstellt, sich eben mutig von dem einen oder anderen Bewerber rechtzeitig trennt.“
Genau das ist der Punkt. Das ist keine b_r_e_i_t_e Nachwuchswerbung.
Sie wollen sich m_u_t_i_g von dem ein oder anderen Bewerber trennen? Gelächter in der Südkurve. Sind sie weiblich und wollen BS werden? Dann ist das quasi fast ein Selbstläufer. Ansonsten siehe @Georg.
„Wenn man Ersteres zum Dogma erhebt und deshalb von vorneherein schmal ansetzt, wird die Personaldecke ziemlich schnell ziemlich eng – und vermutlich ohne einen wirklichen Qualitätsgewinn.“
Man sollte schon eine gewisse Grundeinstellung, ggf. auch formbar, mitbringen. Aber Vorsicht: Ihre „Formbarkeit“ werden sie in einer 9:00-16:30h 6-wöchigen Grundausbildung oder in Feldwebel-/Offizierlehrgängen mit massiv gesenktem Anforderungsprofil erbringen müssen.
Frage: Worin sehen sie einen Qualitätsgewinn?
So, jetzt gibt’s einen neuen Thread zum Stopp dieser Kampagne.
Einen Qualitätsgewinn sehe ich bei Soldaten, die kämpfen und zugleich auch denken können. Keines der beiden Attribute reicht alleine aus.
@KeLaBe
Im Zweifel gebe ich der Eigenschaft „kämpfen“ Priorität.
Und für manche Aufträge / DP ist „denken“ eher hinderlich.
@KeLaBe:
Wie wahr.
@CRM-Moderator
Wie fair ist das Spielfeld, wenn für einen Teil noch ungeeignetere Ausrüstung vorhanden ist als allgemein…
Wieviele Soldaten sind denn wirklich so fit, wie es für grüne Verwendungen erforderlich wäre ?
Wieviele dienen in Kampftruppen und Kampfunterstützungstruppen?
Vor 20 Jahren habe ich genug mit G§, Masken etc Befreiungen erlebt, gut genug zum Wehrpflichtdienst waren sie, also wieso ist diese Diskussion nicht doppelzüngig ?
Warum sind die Beurteilungen des „durchschnittlichen“ Rekruten gleichzusetzen mit unseren schlechtesten Auszubildenden?
Ethik ist seit Jahrhunderten ein untrennbarer Teil der Waffenkünste, wir können natürlich zurück zu den Massakern von Jerusalem.
Nebenbei, wenn die BW nach kleinbürgerlicher Maxime ihre Soldaten aussiebt, dann klingt das Gejammer über fehlende und ungeeignete Rekruten hohl und lächerlich.
Desweiteren müssen die Vorgesetzten und das sonstige Umfeld spez in der Grundausbildung auch entsprechend geeignet sein
Ein General der sich hinstellt und befiehlt wann der Soldat warme oder nicht warme Kleidung zu tragen hat, wäre für mich ein sehr überzeugender Grund sofort die AGA abzubrechen.
@Georg
Stimmt, das war so klar geregelt – so das die BW Werbung aussah wie Top Gun für Arme.
Eine Neuauflage der Reichswehr halte ich für nicht sinnvoll
@Thomas Melber
Ich Männer gekannt deren Mut nicht in Frage stand und einfach glänzend mit der Pistile umgehen konnten, sie viel sang und klanglos Männern zum Opfer die auch noch Verstand nutzten.
Sinngemäss nach Ed oder Bat Masterson.
@ThoDan:
Genau. Die konnten kämpfen u_n_d hatten a_u_c_h noch Grips. Aber vor allem konnten sie kämpfen.
@ ThoDan
Zitat: „Eine Neuauflage der Reichswehr halte ich für nicht sinnvoll“
Keiner will einen Staat im Staate schaffen, aber Soldat sein ist eben nicht ein Job wie jeder andere im öffentlichen Dienst. Dies zu akzeptieren ohne gleich die „Sui generis“-Frage zu stellen, gehört zu einer unverkrampften Heransgehensweise für ein tragfähiges Berufsbild. Dieses Berufsbild muss jedoch auch von der Gesellschaft akzeptiert werden. Momentan reden wir über Kitas, nicht versetzbare Zeitsoldaten, weil man ihnen bei der Einstellung den Standort für 12 Jahre zugesagt hat, Frauenquote usw.
Was auf der Strecke bleibt, sind verläßliche Rahmenbedingungen für den „Normal-Soldaten“. Warum redet eigentlich keiner mehr über Pendlerunterkünfte, ein Kasernenmodernisierungsprogramm, ein eigenständiges soldatisches Berufsbild, das bitte etwas mehr aussagt als „wir.dienen.Deutschland“ ?
Und ehrlich gesagt, wenn eine alleinerziehende Soldatin und Mutter einen Laufbahnlehrgang besuchen soll oder muss, dann kann es nicht das Problem des Dienstherrn sein, wie sie eine Kinderbetreuung mit entsprechender finanzieller Entschädigung organisiert. Es gibt einfach Lebensabschnitte und Ereignisse im Leben für die ist man einfach selbst verantwortlich !
Damit will ich die Fürsorge des Dienstherrn nicht absprechen, im Gegenteil, aber verantwortlich ist die Mutter und der Vater des Kindes. Nur, wenn man über solche Probleme spricht und als Hauptproblem der Bw darstellt und gleichzeitig besondere militärische Eliteeinheiten wie die Fernspäher ausphast, dann stimmt etwas in der Gewichtung in dieser Armee nicht mehr.
@CRM-Moderator
Ich glaube die Aussage war , vor allem konnten sie i_n_t_e_l_l_i_g_e_n_t kämpfen.
@Georg
Sie reden hier von einer Organisation, die Geld für die Unterbringung in Kasernen verlangt.
Für mich ist eine angemessene Unterkunft in der Kaserne eine absolute Selbsttverständlichkeit , aber deswegen wurde ja auch über vdL hergezogen.
Vertragstreue ist ein wertvolles Rechtsgut, Verträge mit den eigenen Soldaten zu brechen ist auf so vielen Ebenen einfach nur falsch.
Angefangen von das es Treuebruch wäre.
Es ist aber sowas von Problem des Dienstherren, dafür zu sorgen das Soldaten angemessen ihren Pflichten der Familie gegenüber nachkommen(no Pun intended) können bzw im Fall dienstlich notwendiger Abwesenheit für Betreuung, Hilfe etc zu sorgen, oder gilt der Artikel zum Schutz der Familie nicht für Soldaten?
Ich bräuchte keine 0,34 Sek zu überlegen wäre die Wahl BW oder Familie ginge es um mein Kind keine 0,17 Sek und ich bin kein Androide.