Attraktivitäts-Gesetz gestoppt? BMVg sagt Nein
Es war und ist eines der zentralen Versprechen von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen: Den Dienst in der Bundeswehr attraktiver zu machen, nicht nur mit dem im Frühjahr verkündeten Programm für bessere Unterkünfte und ähnliches, sondern auch mit einer gesetzlichen Regelung. Das so genannte Attraktivitäts-Gesetz allerdings ist nicht Sache des Verteidigungsministeriums allein, da haben einige andere Ressorts etwas zu sagen – vom Bundesinnenministerium (wegen der möglichen Auswirkungen auf andere Bereiche des öffentlichen Dienstes) bis zum, vor allem, Bundesfinanzministerium.
Und am Bundesfinanzministerium, so berichtet es am (heutigen) Sonntag der Spiegel, soll das Gesetz bislang scheitern. Ressortchef Wolfgang Schäuble habe kurz vor der für die vergangene Woche vorgesehenen Beratung im Bundeskabinett erklärt, die Verteidigungsministerin solle das Geld, rund 120 Millionen Euro im kommenden Jahr und rund 300 Millionen Euro in den Folgejahren, lieber in die marode Ausrüstung der Truppe stecken.
Das Verteidigungsministerium hat am Sonntagmorgen diese Darstellung rundweg zurückgewiesen. Schon die Aussage über die Beratung in der vergangenen Woche stimme nicht, sagte ein Sprecher: Erst für den (morgigen) Montag sei die abschließende Ressortabstimmung in der Runde der Staatssekretäre geplant, so dass noch gar kein Gesetzentwurf fürs Kabinett vorgelegen habe.
Schauen wir mal, was noch dazu kommt. Nach Informationen von Augen geradeaus! hat von der Leyen allerdings in den bisherigen Beratungen zwischen den verschiedenen Ministerien Abstriche machen müssen. So werde das grundsätzliche Wahlrecht zwischen Trennungskosten und Umzugsvergütung nicht, wie geplant, in dem so genannten Artikelgesetz festgeschrieben – nicht zuletzt, weil das Innenministerium Widerspruch einlegte. Dessen Chef Thomas de Maizière hatte schon als Verteidigungsminister klar gemacht, dass er eine solches Wahlrecht allenfalls als Übergangslösung während der Bundeswehrreform für angemessen halte, aus grundsätzlichen Überlegungen aber nicht auf Dauer.
(Archivbild 2010: Durchschlageübung der 5. Kompanie des Gebirgspionierbataillons 8 aus Ingolstadt – Bundeswehr/Andrea Bienert via Flickr unter CC-BY-NC-ND-Lizenz mit Freigabe für redaktionelle Verwendung)
Oh … es gibt einen Finanzierungsvorbehalt. Das ist ja mal etwas GANZ Neues …^^
Jetzt werden wir mal sehen, welche politische Durchschlagskraft die IBUK tatsächlich hat. Mein Tipp und meine Erwartungshaltung: NULL.
Ergo: Es bleibt alles beim Alten. Kein Attraktivitätsprogramm, kein erhöhtes Invest-Volumen, nicht mehr Geld für den Epl. 14 …
Die Truppe wird’s schon irgendwie richten … machen wir ja schon seit Jahrzehnten so … „treu dienen und tapfer verteidigen“. Währenddessen denken sich die „Verteidigungsexperten“ ein paar neue Auslandseinsätze aus und erhöhen sich mit ihren Politiker-Kollegen kräftig selbst die Diäten …
Der einzige Hoffnungsschimmer ist, dass der selbstfabrizierte Murks unserer Verteidigungs-Uschi schwungvoll vor die Füße fällt. Bis zu ihrem Rücktritt könnte sie ja das Ministerium noch ein paar mal umstrukturieren. Schließlich haben wir seit ihrem Dienstantritt im Haus ja erst -7- Organisationsstrukturen durchlaufen …
Ob Falschmeldung, Schnellgriff, oder Tatsache:
Immer dann, wenn die (sinnvolle) Gestaltung des Dienstes in den Streitkräften auf deren Finanzierungsplan traf, mussten Abstriche gemacht werden.
Das beginnt bei der Ausstattung mit Munition für (wichtige) Übungsvorhaben und endet eben im privaten Teilbereich jedes einzelnen Soldaten.
Man darf gespannt sein, ob die angekündigten Verbesserungen grade auch für die Veteraninnen und Veteranen tatsächlich umgesetzt werden, oder nicht…
Ich erinnere nur an den selbst gewählten und sehr treffenden Sinnspruch: Wir.Dienen.Deutschland.
Dieses gegenseitige Verhältnis lässt sich sinnvoll erweitern: Treu gedient. Treue verdient.
7- Organisationsstrukturen durchlaufen …? Heißt das tatsächlich 7 mal die Organisation neu/anders strukturieren? Seit Amtsantritt der Ministerin?
Ist nicht ironisch gemeint, aber es klingt so unglaublich, dass ich es genauer wissen möchte, wenn möglich. Wenn nicht hier zum Thema gehörig gern auch als OT.
Wir dienen Deutschland, nur mag uns keiner weil Wir Geld kosten!!!
Die Blockadehaltung des Finanzministers ist richtig. Als Strafmaßnahme hätte ich es gut gefunden wenn er weitere Finanzmittel gestrichen hätte.
Noch vor nicht all zu langer Zeit hat die IBUK damit schwadroniert, dass gesetzte Sparziele noch aus der Zeit KTzGb erreicht wurden und z.T. leicht überboten worden sind.
Das wurde von TW auch hier in AG thematisiert. Ich wundere mich im Zusammenhang mit all den aktuellen „Medialen Mängelrügen“ vor Allem, dass der Ministerin dieser ParadeöAuftritt ( bislang eigentlich Ihre erste wirkliche Erfolgsmeldung) noch nicht achtkantig um die Ohren geflogen ist.
Es war also bis vor 1-2 Monaten oberstes Ziel und Aufgabe des Verteidigungsministeriums und der BW, den Bundeshaushalt zu entlasten. die Aufgaben der Streikräfte gem GG hatten sich dem unterzuordnen ( Erklärter maßen gem. Verteidigungsminister KTzGb und bis heute von keinem seiner Nachfolger revidiert.)
Eine Solche Entscheidung mag dumm Sein, sie ist aber legitim und Politisch akzeptiert.
Deshalb sollte sich Herr Schäuble nicht aus dem Konzept bringen lassen, dass Ziel der Schwarzen Null ist richtig und wichtig. Ob man jetzt ein Jahr mehr oder weniger ohne relevante Streitkräfte ( das Wort sollte mann mal Sinngemäße begreifen) dasteht, scheint eh irrelevant. Bis man die BW wieder Handlungsfähig hat dauert es eh mind. 5-10 Jahre, wenn man ehrgeizig ist. Was wir wohl ehr nicht ist.
Der mediale Gnadenstoss für die Leyensche Nachwuchsgewinnung kommt von Schäuble – meint er hierdurch sein Land zu dienen, oder ist er nur sauer, weil ihm langsam die Einsparungen um die Ohren gehauen werden ?
Btw: warum sollte vdL zurücktreten, und vorallem, was sollte das bringen? Jemand der sich für die STREITkräfte einsetzt, ist mM nicht in Sicht. Sie hat wenigstens mal den Deckel gehoben, um die Missstände aufzudecken. Die BW ist in den Medien, endlich wieder.
KTzG holte die Truppe aus der medialen Versenkung und stellte sich und die Soldaten ins Rampenicht. Ohne Doktor wäre das auch aufgegangen. VdL nutzt ebenso die Medien – mal sehen, ob es klappt.
Das wird für ein oder andere Unmut auslösen
Anderseits war das schon Witz , und für Ausrüstung hat Sie nicht viel bemüht bin da Gespannt was da raus kommt
Was mich schon wieder aufregt, dass Politiker mit Bonn Berlin Gesetz für sich vorgesorgt haben aber ein armer SU wird gezwungen in die Pampa umziehen. Ich werde dem nicht tatenlos zusehen. Den guten bei mir werde ich die Verlängerung ihrer Dienstzeit auf jeden Fall schmackhaft machen….
So ganz nebenbei die nächste Wahl wird lustig, wir Soldaten haben ja auch ein paar Stimmen…
für interessierte: während das bmvg (wie so oft bei negativen news) gereizt dementiert, will das BMF von minister schäuble sich zu der meldung und der auseinandersetzung nicht äussern. daraus mag jeder seine eigenen schlüsse ziehen…
Naja, die entsprechende Abstimmung gab es doch schon letzte Woche. Diesmal hinkt SPON in der Aktualität hinterher. Auch die Sache UKV/TG ist seit Wochen aus dem Entwurf. Und Schäuble äußert sich nunmal nicht zu solchen für ihn unterschwelligen Meldungen – so ist er. Vergangenen Montag war bekanntlich die Anhörung zum Gesetzentwurf nach entsprechender Verbändebeteiligung. Der DBwV hatte über seinen Vertreter den Finger am intensivsten in die Wunde gelegt. Ende Oktober geht es ins Kabinett. Aber es stimmt, nun wird sich zeigen, was UvdL kann und ob Merkel will, ob UvdL erfolgreich ist ;-)
Sorry f.d. Fehlerchen – der Überarbeitungsmodus lief nicht. Ist ja auch Sonntag :-))
Tja, da kann man nur hoffen, dass die 41-Stunden-Regelung bei gleichzeitiger faktischer Abschaffung der finanziellen Vergütungsregelung (–> ergo weniger Ausbildung bei gleichzeitigen Einkommensverlusten vor allem für die jungen Soldaten der Kampftruppe!) dann gleich mit beerdigt wird…
Super das wir Dauerreformiert werden.. (Transformation :)
Dann ist ja die Wahl zwischen TG und Reisebeihilfe noch eine Weile sicher…
Ich weiß schon gar nicht mehr in welcher Reform wir gerade stecken….
Das war doch: Aus Spargründen die Armee auf unter 200.000 Soldaten bringen… so das die Soldaten in mangel AVR (ist ja mittlerweile jede) mindestens alle 2 jahre in irgendeinen Einsatz müssen oder? Außer man ist Truppen-bzw. Stabsdienstoffizier, die müssen ja schnell befördert werden und haben keine Zeit für Einsätze… außer, Sie dienen der Karriere….
Wenn mir nur der richtige Name dieser Reform einfallen würde…. :)
Ich bitte um Hilfe :)
@Soldier
„Außer man ist Truppen-bzw. Stabsdienstoffizier, die müssen ja schnell befördert werden und haben keine Zeit für Einsätze… außer, Sie dienen der Karriere….“
Na, will da wieder mal jemand TROLLen?!
Alf | 19. Oktober 2014 – 12:03
Die meisten Stimmen haben Rentner und Pensionäre zusammen … die „paar Soldatenstimmen“ interessieren nicht. Rentnern und Pensionären ist ein Atraktivitätsprogramm der Bundeswehr aber völlig egal.
61 Mio v/s 185.000
@ Heiko Kamann
Das stimme ich Ihnen zu aber ich denke da nicht nur an die Stimmen der Soldaten sondern auch an die Stimmen der Angehörigen. Ich weiß genau welche Partei meine Eltern und Schwiegereltern wählen werden…
Da kommt ein bisschen was zusammen!
So lange TdM Innenminister und Schäuble Finanzminister sind, geht die Bw immer weiter den Bach runter. Da rettet auch UvdL nichts.
Wir.werden.todgespart
@ Alf
Leider werden die paar Stimmen nicht reichen, um irgendetwas politisch zu ändern.
Das Innenministerium und damit TdM ist seinen persönlichen Grundsätzen treu geblieben. Ein versetzter Soldat zieht um, auch wenn es noch so unsinnig ist. (Gilt natürlich nicht für die Bonner Bundesbeamten, die sich mit dem Bonn-Berlin Gesetz selbst einen goldenen Handschlag geschrieben haben).
Dass jetzt bei dem Attraktivitätsgesetz zurückgerudert werden soll, wegen 300 Mio / Jahr bei einem Etat von gut 30 Milliarden Euro / Jahr sagt eigentlich alles aus. Das Personal ist keine Steigerung von 1 % der Gesamtausgaben wert. 6 Mrd Euro an zusätzlichen Kosten an Airbus für ein verfehltes Rüstungsprojekt (A400 M) sind dagegen okay.
Was sagt uns das über das Loyalitätsverständnis von oben, bzw. über das Fürsorgeverständnis des Dienstherrn gegenüber seiner Truppe aus ?
Die Kasernen werden dann wohl auch nicht renoviert, kostet ja Geld!?!
wieso „werden“ totgespart. Seien wir doch ehrlich: sie ist es schon lange! ein alter Grundsatz, was man nicht geübt hat, wird im Einsatz nicht funktionieren wurde doch schon mit Rühe über Bord geworfen: wo sind denn die Joint Übungen in Div-Stärke und das Ganze freilaufend? Es fehlt auch nicht nur an Ausrüstung, sondern das ganze Umfeld wurde „totgespart“, wie Unterkünfte, Übungsplätze, flexibler Fuhrpark, Instandhaltung, das ganze ThemaTraditionspflege, etc. es ist leider so würdelos, dass man weinen könnte! Aber wir leben in einer Demokratie, wir haben die Politiker die wir verdienen, lassen uns von den Medien täglich fehl informieren und eigentlich geht es uns viel zu gut und unser Frieden ist gottgegeben…
Das schlimme ist, dass die Frau Ministerin immer gleich jedes ungelegte Ei veröffentlicht bzw in die Medien steuert. Das hat ihr zunächst sogar geholfen. So auch hier. Bedauerlicherweise haben es aber die jüngeren Menschen in der Bundeswehr sogar geglaubt. Hnwiese etwas vorsichtiger zu sein, wurden von ihr, vor allem aber ihrem engeren Beraterzirkel hart abgewehrt. Nun glauben ihr die jungen Menschen nicht mehr, die älteren Menschen, egal ob gedient oder nicht, sagen, da hat WIEDR mal jemand etwas versprochen, voreilig und wahrscheinlich wird nichts gehalten. Ist das Afftraktivität? – Menschen zu enttäuschen?? Gerade die älteren, die schon so oft hingehalten wurden, zig Neuausrichtungen, Transformationen etc, etc., zig neue Minister etc, etc.! Wenn es nicht klappt, wird Frau MInisterin abgelöst oder geht freiwillig, allerdings immer bestens versorgt: Nachdem einige Zeit vergangen ist, kommt sie wieder, wie Herr Rötgen, dem derzeitigen, selbsternannten Spezialisten in der Außenpolitik, speziell Kurdenfragen.
In der Truppe, nennt man die, welche immer nur schwätzen, sich selbst am besten und schönsten finden und dann aber nichts, aber auch gar nichts halten, Schwätzer.
Im Einsatz, im Trupp, in der kleinen Kampfgemeinschaft, da braucht niemand Schwätzer. Der, der schwatzt, nur um des Schwatzens willen, ist draußen!!
Da können wir jede Werbung auch gleich lassen, bei dem permanenenten Geschwätze.
Kleiner Nachsatz Bei uns schämt man sich wenigstens, wenn man was falsch gemacht hat, wenn man fehlgeleitet war. Ist das da oben auch so? Oder sagen alle Berater trotzdem, dass alles sehr gut ist? Geht man dann doch zufrieden nach Hause, bestens versorgt? Lobt man sich in den hohen Parteizirkeln, solange bis man Kanzlerkandidatin wird? Egal, der engagierte Hauptgefreite, der blutjunge Stuffz, der Feldwebel (w), der angelockte junge Offizier nach dem Klassestudium- nun in der Truppe, der gediente Stabsfeldwebl, der ältere Major, alles egal.
@ Constantino
Update:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-kaempft-um-bundeswehr-attraktivitaetsprogramm-a-997998.html
Wenn das BMVg dementiert und Recht hat- dann hat der Spiegel einen Bock geschossen! Und dann sollten die sich lieber mal neue Informanten suchen. Ich finde es sowieso ein Unding, dass jeder Spaß daran hat, die Bundeswehr durch den Kakao zu ziehen und die Soldaten zu verunsichern.
Die „Kühlschrank-Krise“ der Welt vor zwei Wochen war ja auch eine Ente! Aber alle denken wieder, im BMVg arbeiten nur Idioten…..
@isokline:
1+
VDL müsste eben mal Rückrat zeigen und sich mit dem Finanzminister anlegen. Spätestens mit der Androhung eines Rücktritts muss ihr die Kanzlerin zu Hilfe eilen, weil einen Rücktritt der Ministerin, weil zu wenig Geld in das Personal der BW und deren Attraktivität investiert wird, kann sich die Kanzlerin im Moment nicht leisten.
Allerdings bezweifele ich, das VDL soviel Rückrat hat!
@ Closius:
Der Show-Down war bereits vergangene Woche und vdL hat Schäuble die Notwendigkeit f.d. ArtGes erklären können. Schäuble ist zwar die „Schwarze Null“ wichtig, aber er weiß auch um notwendige Mittel für Prsonal und Material. Aber es gibt eben auch andere Kräfte, die den Prozess stören und vdL beschädigen wollen. Da gibt es andere Gewerkschaften/Verbände (oh, die Soldaten bekommen schon wieder so viel vom Kuchen) und natürlich die politischen Gegner. Warten wir ab, aber ich tippe auf 2:0 für vdL ;-)
Was macht diese schwarze 0-Politik nur aus unserer Bundeswehr???
Schon wieder eine Meldung von SPON.
Wer spricht endlich mal ein Machtwort in Berlin,unsere gefährdete Sicherheit
betreffent.
Es ist wirklich nur noch zum ko…..
Man müßte eine Protestbewegung lostreten,die in Berlin die Wichtigkeit unserer
Armee verdeutlicht.
@mwk Sie sind also der Meinung die Ministerin hätte die Mängel aufgedeckt?? Was bitte lesen Sie? Die zweifelhafte Berühmtheit der Bundeswehr in den Medien ist in erster Linie denen zu verdanken, die es zugelassen haben, dass das Material in einem erbarmungswürdigen Zustand und das Personal ohne Ende demotiviert ist. Dass diese Tatsachen öffentlich wurden ist nun wirklich nicht das Verdienst der Ministerin.
Es hat aber mittlerweile den Anschein, als ob mächtige Seilschaften in Industrie und Politik der eigenen Partei mit Hilfe des Finanzministers die Ministerin „absägen“ wollen, denn wenn Sie das Gesetz nicht durchbringt, dann taugt sie vermutlich nur noch als Karikaturvorlage.
@ Brabax:
Zu den Org-Strukturen im Ministerium schreib ich was ins „Bällebad“.
Wenn man den Kommentar von Gebauer von heute morgen liest, fragt ,man sich schon, wer hier zickig reagiert! Auf jeden Fall bestimmt nicht nur das BMVg…
Ist er vielleicht sauer, weil seine Geschichte gestern nicht geflogen ist.
Ich halte mich jetzt mal an die Fakten, bevor ich wieder alles in Grund und Boden rede.
Und nach meinem Kenntnisstand ist eine Kabinettsbefassung weiterhin für Ende Oktober geplant.
Selbstverständlich gibt es inhaltliche Kompromisse – dazu dient ja auch eine Ressortabstimmung! Und das wichtigste – für alle aktiven (!) Soldaten und auch die Beamten – ist, dass dieses Gesetz kommt!
Zur Ergänzung von @Harry
Von der Leyens Bundeswehrreform: Mehr Sein als Schein
Am Sonntag war im Wehrressort mal wieder Selbstverteidigung angesagt. Mit teils kruden Dementis versuchte das Haus von Ursula von der Leyen, eine SPIEGEL-Meldung zu zerstreuen.
http://spon.de/aelNi
@schleppi
ja, ich bin der Meinung, dass vdL Missstände medial aufgedeckt hat. Fragen Sie bitte x-beliebigen Bürger auf der Strasse, ob er vorher etwas von der Misere wußte – Sie werden nur Kopfschütteln als Antwort erhalten. Die gegenwärtige Hype ist ursächlich sicher bei den Verantwortlichen des jetzigen Status Quo zu sehen, aber so richtig public wurde die Sache erst mit den Ampeln und dem „das kann doch nicht sein“ von Verantwortlichen bei BMVg und VA .
Frau vdL hatte den Mut eine Inventur zu machen – und hierdurch Probleme zu veröffentlichen, die seit langem totgeschwiegen wurden. Der Beweggrund ist egal, wahrscheinlich war der Karren bereits so an der Wand, dass sie keine andere Option mehr hatte.
SiPol muß Thema werden – ein neues Weißbuch muß Thema werden – und die Bundeswehr muss Thema bleiben – im Guten wie im Schlechten. Was aus einer im Dunkeln vor sich hin dümpelnten Armee und 35 Mrd EUR/anno passieren kann, sieht man jetzt.
@ mwk
Das ist eine spannende, der vdL sicher gefallende Logik. So argumentiert sicher auch die PR Abteilung des BMVg und der persönliche Beraterstab.
Die meisten Mißstände waren schon so weit erkennbar, das die Kiste doch schon an die Wand gefahren wurde. WAS hat sie denn tatsächlich beigetragen. Das was sie gemacht hat hat, das hätte jeder gekonnt. Nahles, Gröhe, Müller oder wie sie da alle heißen. Nichts, aber auch nichts trägt tatsächlich ihere Handschrift, außer natürlich Selbstdarstellung.
Der hörige Apparat hat ihr schnell Themen hingelegt, bei der sie sich vermeintlich auskennt, die sie dankbar aufgriff, kaum prüfte, aber schnell einen Ballon für die Presse aufblies. Schnell versprochen und sich vermeintlich beliebt gemacht. Schnell den Weise auswendig gelernt, aber nichts verstanden.
Das ausschlaggebende Motiv bei ihr ist nicht die Sache, sondern unbeschadet rauszukommen, da konnte sie nicht anders. Da wurde an das Messer geliefert, was die Meute wollte, da würden Leute gleich mal gefeuert, da wurde indirekt auf alle Vorgänger gezeigt, alles Anfänger, die alles durchgehen ließen. Alles schlecht, außer ihr. Muß erst ich kommen, die vdL, um Fehlerkultur und Transparenz einzustellen? Um mal eine Inventur zu machen? Waren denn nur Anfänger und Erfüllungsgehilfen im BMVg? Ja sagt sie und umgibt sich mit einem kleinen Beraterzirkel, die genau das fleißig bestätigen. Und nun sie die Aufdeckerin? Glauben sie das wirklich?
Was macht sie denn tatsächlich in der Sache, außer zu früh und ungeprüft ankündigen (!) und sich dabei immer selbst darstellen. Wie letztlich bei der ILÜ (Internetauftritt BMVg), schön im Mittelpunkt beim Essen im Festzelt, natürlich zufällig eine Dame in Uniform am Tisch, ach, alles so hübsch anzusehen, vdL beim Erbsebeintopf und dann die Tribüne, ernst dreinblickende Generale und sie dazwischen, auch ernst aber doch Fotogerecht. Verstanden hat sie sicher alles beim Heer, daher schüttelt sie auch neue Panzertruppel aus dem Ärmel. Dazu braucht sie kein Weißbuch, sondern den informellen Sprechzettel vom MdB Otte.
Das alles muß man nicht zu hoch hängen, aber wenn sie ihre Hausaufgaben in Attraktivität nicht gemacht hat, obwohl sie und ihre Leute es bereits überall großspurig verspochen haben, dann sollte sie ihern Hut nehmen. Mit solchen Versprechen spaßt man nicht.
@ Harry:
Es ist nicht so sehr wichtig, daß das Gesetz kommt, sondern wenn es kommt was dann drin steht. Den bereits aktiven Soldaten bringt es doch absolut nichts wenn es nur Attraktivität für neueinzustellende Soldaten beinhaltet („Standortversprechen“ über 12 Jahre für neue SaZ12 o.ä. etc.), denn – abgesehen von einigen Prestigeprojekten (Uni-Kindergarten …) – ist es noch sehr weit her mit der Attraktivität für die Truppe, insbesondere an Einödstandorten. Selbst wenn das Gesetz die Erhöhung der Zulage für fliegendes Personal beinhaltet, ist es gut und schön und es sei den Nutznießern auch gegönnt, aber wieviel Attraktivität bringt es für die breite Masse der Truppe … oder schürt es dann in Wirklichkeit nicht doch mehr Neid und Mißgunst und erhöht es infolge dessen vielleicht doch mehr die Demotivation der breiten Masse der Bestandssoldaten?
@Constantino
Na, das mit dem Karren hatte ich bereits erwähnt – ergo sind unsere Meinungen nicht soweit auseinander, was die Beweggründe der neuen „Transparenz“ sind. Anders sieht es aber bei den Folgerungen aus. Die Probleme sind so umfassend, dass einer alleine gar nicht Schuld sein kann. Beschaffung, Ausstattung, Personal… Welche dieser Probleme wurden nochmal von Herrn TdM thematisiert ? Stille.
Es sind eine ganze Menge Hausaufgaben nicht gemacht worden – am schwersten wiegt, dass das Weissbuch nicht geführt wurde. Ohne Weissbuch eine Reform in diesem Umfang anzustoßen, ist gelinde gesagt dilettantisch. Ohne Weissbuch, keine Sicherheitspolitik – und andersherum.
Das Kind ist im Brunnen und scheint sich damit abgefunden zu haben – so ist die Meinung der Öffentlichkeit. Glauben Sie, ein etwas weniger erfolgsgewohnter Minister, hätte so schnell, so viel versprochen? Letztendlich war es ein Glück, dass Frau vdL die Leitung übernommen hat. Seit wann werden denn die mangelnden Klarstandszahlen öffentlich gerügt ? Seit unsere IBUK, etwas blauäugig, der ganzen Welt mehr Engagement seitens der Bundeswehr versprochen hat – und auf dem Boden der Realität gefallen ist. Sie hat mit ihrer Unwissenheit(?) in Wespennester gestochen, die ihrem Vorgänger bereits wohl bekannt gewesen sein mussten. Der jetzige Innenminster hat kein einziges der Probleme gelöst, welche Herr Schäuble mit zu verantworten hat
@mwk
Ja, richtig Kiste und Karren vor der, an der Wand, da sind wir uns einig.
Über Ergebnisse, die nun in der Öffenlichkeit das politische Leben als auch die Gespräche der Stammtische bestimmen, auch da sehen wir Dinge, über die wir nicht streiten.
Ich sehe es aber nicht als Glück, dass Frau vdL die Leitung übernommen hat.
Allgemein gesprochen, Glück ist es, wenn Führungspersönlichkeiten nicht aus auf sich gerichtetetn Antrieben heraus ein Getriebe anwerfen.
Selbstbezug wird sich rächen.
Bundeswehr in Führung! Frauen und Männer in der Bundeswehr haben ein feines Gespür für Gerechtigkeit. Das wird ihr sicher bald mal jemand sagen. Natürlich nicht die Generale und Berater im BMvg. Schauen sie in diverse Blogs. Der Test entsteht, wenn es darum geht, sich ausschließlich(!) für die zu führenden Frauen und Männer einzusetzten. Versprechen zu halten, sich nicht nur wegen persönlichen Erfolges mit den Kabinettskollegen anzulegen, sondern für die Sache. Für die Sache auch zur Kanzlerin zu gehen und ihr Versprechen einzuklagen.
Ganz persönlich finde ich, was man verspricht, sollte vorher geprüft sein und man muss es halten. Das ist gute KInderstube in einer guten Familie. Warum sage ich das wohl?
Abschließend zu unserem Dialog, wir wünschen uns sicher beide, das die Versprechen in der versprochenen Zeit und mit den unabdingbar notwendigen Inhalten eingelöst werden. (Für die Sache, da können persönliche Beweggründe von BM zurückstehen.) Mehr möchte ich nun nicht mehr ausführen. Danke.
OT:
Könnte man freundlicherweise dem betroffenen Verband zuliebe die Bildbeschreibung vervollständigen?