Murphy kehrt heim: NH90-Einsatz in Afghanistan beendet
Die Bundeswehr hat den Einsatz ihrer NH90-Hubschrauber in Afghanistan beendet. Am (heutigen) 1. August übernahmen EH-101 Merlin-Helikopter aus Dänemark die Forward Air MedEvac-Rolle, die Rettung von Verwundeten, von den Deutschen. Auf der Bundeswehr-Webseite zogen die Heeresflieger eine positive Bilanz der gut einjährigen Mission:
Seit dem 23. Juni des vergangenen Jahres sind vier Hubschrauber in Afghanistan rund um die Uhr in Bereitschaft gewesen, um die medizinische Evakuierung verletzter und verwundeter Soldaten sicher zu stellen. „Wir haben unsere Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt“, sagt Oberstleutnant Michael S. Der 54-jährige Angehörige der Heeresfliegerwaffenschule ist der fünfte und damit letzte Kontingentführer der NH90 in Afghanistan. Er ist stolz auf seine Soldaten und den Hubschrauber.
Nach der Bundeswehr-Bilanz waren die NH90 mehr als 900 Flugstunden in der Luft und absolvierten 28 Einsätze, bis hin nach Khilagay in der Provinz Baghlan.
Was in der offiziellen Bilanz leider fehlt, sind die diversen Probleme, die es mit dem Hubschrauber am Hindukusch gab. Der als unpassend empfundene Funkrufname Murphy (wie ist noch mal der neue? Hab‘ ich glatt vergessen) war da noch das geringste. So gab es Schwierigkeiten mit dem Fahrwerk, eine Beschädigung der Zelle, und grundlegende Probleme mit der Navigationsanlage. Das war im vergangenen Jahr, in diesem Jahr gab es im Juni ein Triebwerksproblem in Termez, dessen Auswirkungen noch nicht so ganz klar scheinen.
Im Bundeswehr-Bericht davon kein Wort:
„Seine Einsatzfähigkeit hat der NH90 deutlich unter Beweis gestellt“, sagt der erfahrene Heeresflieger. „Das Luftfahrzeug kann was und hat in der Rolle „Air Medevac“ ausdrücklich bewiesen, dass es für diesen Bereich gut geeignet ist.“
Ich muss noch mal suchen. Da gab es doch eine Evaluierung der Heeresflieger, wo der Hubschrauber nicht ganz so gut wegkam?
(Foto: Simulierte Verwundetenevakuation in Masar-i-Scharif beim Besuch von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im Dezember 2013)
@ Vtg Amtmann
„Mit dem Flugstundenüberbau sowie der Instandsetzungs- und Ersatzteilage haben aber die derart koordinierten 28 FAM-Einsätze m.M.n. bestenfalles mittelbar etwas zu tun. Man vgl. auch bitte hierzu den Hardthöhenkurier, 3/2014 ab Seite 98. Dort steht – trotz aller Lobeshymnen dieser Hauspostille – unter dem Passus “Kritikpunkte und Mängel” ziemlich eindeutig und sehr kritisch was Sache ist.“
Ja das ist unstrittig !!! Gute Infra und Priorisierung … Dem steht ein rigides Wartungsverfahren mit kalendarischen Ersatzteiltauschen/ Inspektionen gegenüber die man in der Luftfahrt bis dato anders löste … Ich muß nur anmerken das es seltenst eine funktionierende PECC (früher RCC gab) weil Führer von Leitstellen mit Erfahrung in Deutschland verbleiben und man querschnittlich besetzt …. Flieger lernen also immer die Koordinatoren an !!!
Man darf auch nicht unterschätzen das es „Colorcodes“ gibt / gab nach Weisung COM RC ( green/amber/red) wann welcher Einsatzstatus der Systeme zu erfolgen hat (Sichten, Ceiling/ Wettererscheinungen etc) …. Amis waren eigentlich immer GREEN wie die Besatzungen zu berichten wussten und wurden „getasked“ bei Primäreinsätzen weil immer toll ! Die anderen Systeme die nach SOP den Staus wechselten ( was nur heißt 15min sind nicht haltbar wegen Flugvorbereitung und Risk Managmnent ) wurden von der PECC oftmals als nicht einsetzbar eingestuft !!!
Dabei sind nach glaubhaften Berichten die Schweden nebst Deutschen IMMER unterhalb der Limits der Amerikaner … also eigentlich GREEN oder AMBER wenn der andere Supporter hätte AMBER / RED melden müssen und es nicht tat … Und wir reden noch nicht vom national bypass USA am COM RC vorbei im multinationalen Szenario obwohl die Deutschen Lead-Nation sind / waren … NATO at its best !!!!!!!!
@SER: Kann es sein, daß die „Rückkehr von Murphy“ uns folgendes lehrt:
1.) Der NH/MH90 ist aufgrund seines Entwicklungs- und Zulassungstandes von 1990 im Vergleich zu seinen Wettberwerbern zu wartungsintensiv?
2.) Der NH/MH90 ist aus gleichem Grunde durch zu viele laufzeitbegrenzte (TBO) bzw. durch zu wenige „on condition“ Komponenten gekennzeichnet un damit sehr instandhaltungsintensiv?
3.) Der NH/MH90 ist durch eine Vielzahl von technischen Mängeln und damit einem deutlich erhöhten Bedarf an ausserplanmäßiger Wartung und Instandhaltung charakterisiert?
4.) Der Wettlauf IOC, IOC+, IOC++, FOC-Complement, FOC, Auslieferungstermine und -Stückzahlen, Anpassungs- und Optimierungsentwicklungen, Retro-Fit, Einsatzprüfungen und Verifizierungen gemäß CPM sowie die gesamten Zulassungsaspekte, haben herstellerseitig zwangsläufig zu einer völligen Verachlässigung des Ersatzteilwesens geführt?
5.) Aus vorgenannten Gründen 1.) bis 4.) ist weder eine vernünftige Klarstands- und Einsatzplanung möglich, noch bei Wartung und Instandhaltung ein „Power on the Hour“?
6.) Die Abnahme aller georderten 122 NH90 zu „Vor-MoU-Preisen“ erscheint als einzig gangbare und wirtschaftliche Lösung das ET-Problem nachhaltig zu lösen und 82 NH90 FOC auf Dauer zu erreichen, ohne daß eine einzige Maschine für die 17 Monate in Werk zwecks RetroFit muß?
7.) Im Falle des MH90 SEA LION wachsen vorgenannte Störgrößen aufgrund der besonderen Einsatz- und Rahmenbedingungen bei der Marine und insbesondere beim Bordbetrieb exponential?
8.) Sollte man deshalb nicht das HC-MoU vom 15.03.2013 bezüglich der NH90 TTH nachhaltig überdenken sowie bei Abnahme aller 122 Maschinen auf die 18 MH90 MTH sowie die 22 weiteren MH90 FTH verzichten, weil mit noch größeren Risiken behaftet?
9.) Aufgabe des BMVg würde damit sein, für die Marine schnellstmöglich Alternativen zu schaffen.
10.) Der NH/MH90 hat sich m.M.n. zu einer deratig beschaffungstechnischen Sackgasse entwickelt, daß man eben mit der ein- und letzmaligen Abnahme aller 122 Maschinen besser ein Ende mit geringeren Schrecken kreiert, statt weitere Schrecken ohne Ende !
@ Vtg Amtmann
m.M.n. 1-8 JA !!!
9 sollte man drauf einwirken weil ich meine Kragengröße und devote Kaulquappensicht nicht überschreiten sollte ! Aber man sollte auch das deutsche Heer nicht vergessen ;-)
10 denke ich wie von ihnen geschrieben !!!
@cradox
„Trainingsweltmeister haben am Tisch leider wenig zu melden“
Die LW beweist das Gegenteil
@SER: Wenn die „kleineren Kragenweiten“ aus ihrer „devoten Kaulquappensicht“ – wobei Sie m.M.n. ob des Levels Ihrer bisherigen Kommentare sicherlich falsche Bescheidenheit ausüben (müssen?) – schon die Lage voll checken, wieso schaffen das nicht die Politik und das BMVg? Daß die höheren bis höchsten Militärs noch „devotere“ Bescheidenheit pflegen, war bislang vermeintlich einer spätestens seit Scharpings BMVg-internen Küchenkabinett der Bw abhanden gekommenen Fehlerkultur geschuldet.
Dieses Problem scheint längst im BMVg erkannt, nur den Mut und offenbar das persönliche sowie politische Format etwas daran wirklich zu ändern, hat offenbar bislang keiner gefunden!
So will UvdL schon seit Januar 2014 eien neuen Umgang mit Fehlern bei der Bw etablieren: „Ich möchte eine bessere Fehlerkultur einführen. Wir dürfen die Industrie zwar nicht aus der Haftung lassen, aber es muss in Ordnung sein, dass die am Projekt Beteiligten Fehler frühzeitig melden, wir daraus Konsequenzen ziehen, aber die Fehlermeldung für den Einzelnen nicht gleich empfindliche Strafen auslöst. [….] Im Vordergrund muss stehen: Wie stellen wir das ab, was lernen wir für die Zukunft, aber die Ausrüstung muss gut sein. [….] Dass bei Großprojekten, die über 15 oder 20 Jahre laufen, immer mal Fehler passieren, ist klar und in der zivilen Wirtschaft auch nicht anders. Deshalb müssen wir dem Parlament regelmäßiger berichten und Probleme von Beginn an schonungslos aufklären.“
(Quelle: 13.01.2014, von der Leyen-BAMS-Interview: „Flexibler arbeiten – verlässlicher planen“, dts Nachrichtenagentur)
Ergo gehören zum Finden einer neuen Fehlerkultur Drei, das BMVg, das Parlament und die Bundeswehr!
Sagte doch schon de Mazière am 16.05.2013 in seiner Regierungserklärung „Die Übernahme von Verantwortung vor Ort soll Freude machen. Wir wollen dem Prinzip des „Führens mit Auftrag“ wieder mehr Geltung verschaffen, eine Fehlerkultur auf allen Ebenen wollen wir ermöglichen, damit wir aus Fehlern lernen.“
Wann nehmen denn endgültig alle verantwortlich Beteiligten sich selber und auch die Führung des BMVg beim Wort? Bedarf es denn erst – wie mehrfach gehabt – eines Insp Heer oder eines Insp Marine oder gar eines GI, der den Büttel hinschmeißt (sofern sich denn ein solcher (General-) Inspekteur noch findet …)?
Wenn ich an den KPMG-Auftrag denke, ist schon lange nicht mehr „High-Noon“, sondern „Abwicklung, statt weitere Isolvenzverschleppung“ angesagt, sofern nicht unmittelbar ab Ende der Sommerpause drastische Änderungen angegriffen und auch realisiert werden!
@vtg amtmann
Ich gebe ihnen eine 1+ und der Post deckt sich mit meinen Überlegungen !
Die Schwierigkeit besteht im Umgang mit Fehlern und Beteiligung komoetenter Fachleute !!!
Sprich nicht der Dienstposten qualifiziert für etwas, er regelt nur eine Zuständigkeit …. Aber auch wenn man keine große Ahnung hat, man darf gerne fragen und Fachleute beteiligen !
Die findet man meist auf der Arbeitsebene unten in der Schlammzone …
Wenn ich mir dann ferner überlege wie z.B. @gc im Drehflügler-Thread über das vermeintliche „Voraussein des BMVg“ schreibt erschließen sich mir die Probleme … Wenn wir nicht ASAP zurückkehren zum Führen mit Auftrag sind wir dem Verderben preisgegeben ! Und wir benötigen Führer die nicht aufgrund eigenen perfekt sein wollens perfekte Meldungen abliefern, sondern auch bei gemachten Fehlern dastehen wie deutsche Männer und sich nicht der Konsequenzen fürchten !!!
Was war denn viele Jahre wenn Truppe Mängel ansprach ??? Selten wurde das wahrgenommen und das Streamlining von Meldungen begann schon im eigenen Hause unterhalb der Brigadeebene …
PS: Ja, ich muß mich etwas zurückhalten ;-)
@SER: Mal eine vielleicht gar nicht so dumme Frage: Wir haben eine neue StSin AIN und einen neuen „Beauftragten für die strategische Steuerung nationaler
und internationaler Rüstungsaktivitäten der Bundeswehr“. Geht da nichts auf dem Dienstweg? Und demnächst haben wir auch noch einen neuen Wehrbeauftragten (evt. Dr. HP Bartels) mit gleich zwei Möglichkeiten der Information bzw. Eingabe.
Ich weiß, daß mich gleich einige User für „bekloppt“ bzw. für „wahnsinnig“ erklären, denn eine „Mutprobe“ ist es für alle Beteiligten, den Verfasser der Vorlage und auch für die Mitzeichnenden und Stellungnehmenden. Ich wüßte da ein paar schöne Beispiele. Sicherlich dürfte es auch noch genügend Kameraden geben, denen man nicht mehr an den Karren fahren kann, ausgenommen diese schreiben einen „riesen Bockmist“!
Natürlich ist es traurig, wenn bzw. daß es soweit kommen muß (mußte ), aber der Zweck heiligt vielleicht die „weniger stromlinienförmigen“ Mittel?
Nachtrag @all: Dem geneigten Leser sticht zum NH/MH90 http://www.flightglobal.com/news/articles/airbus-helicopters-offers-robust-defence-of-nh90-402319/ ins Auge.
Toll, wie da alles so schön geredet und verharmlost wird. Ja und da steht auch noch der Satz „Schoder also heads up Airbus Helicopters’s German operation, which, assuming parliamentary approval is given, will begin delivering NH90s to the German navy from 2018“!
Ungeachtet davon, daß die 18 SEA ANGEL laut MoU vom 15.03.2013 „nur“ 915 Mio. € kosten sollten (soweit der „Geniestreich von de Mazière und Beemelmans), tatsächlich im Invest – inklusive anteiliger Systemkosten – auf vorneweg 1,415 Mrd. € kommen (respektive knapp 80 Mio. € pro Maschine), sollten gemäß MoU die ersten 2 Maschinen bereits ab 2017 in Zulauf an die Marine sein? EADS = Einfach alles deutlich später.
Wie lange soll denn unsere Marine noch auf einen SEA-King-Nachfolger und auch auf einen SRA-LYNX-Nachfolger (verrottende Heckausleger sind ganz akut) warten?
Bereits aus diesen vier Gründen dürfte das HC-MoU längst geplatzt sein! Woher nimmt denn bitte der H&H-Lieferant sein Gottvertrauen in das BMVg und in unser Parlament?
Und weil es von berechtigtem öffentlichen Interesse ist, sei hier das HC-MoU in „nicht VS-eingestufter Form“ eingestellt (vgl. http://www.directupload.net/file/d/3706/n5ajyz5h_pdf.htm ; Quelle Industrie und wie auch längst T.W. sowie anderen Medien und den Bundestagsfraktionen bereits zeitnah seit 2013 vorliegend ).
Die Zeit scheint reif für einen weiteren Untersuchungsausschuß namens „Drehflügler“. Oder etwa nicht?
@Vtg-Amtmann
Nunja.. schöner Gedankengang. Ich versuche mal das Problem an einem fikitiven Vorgang aufzuzeigen:
Projektleiter erachtet die Lage als hoffnungslos und ringt sich zu einer Vorlage durch, die das Projekt grundlegend auf neue Füße stellen soll.
Referatsleiter zeichnet mit (wenn er nicht eh der PL ist)
Gruppenleiter muss das mittragen (läßt sich vielleicht machen, man kennt sich ja)
Abteilungsleiter muss das mittragen (das kann schon heikel werden, da überhaupt am Controlling vorbeizukommen..)
Vizepräsident muss das mittragen
Präsident muss das mittragen
Sollte die Vorlage wider aller Erwartungen bis hierher gekommen sein und alle im Amt den Atem anhalten was wohl passieren wird, dann geht es weiter:
Vorhabenaufsicht bekommt den Vorgang auf den Tisch (und wird wahrscheinlich ohnmächtig, sollte das nicht bereits vorab sehr sorgfältig abgestimmt sein)
Der Tanz durch alle betroffenen Bereiche des BMVg beginnt und der Vorgang wird von oben nach unten „angepasst“. Sprich Formulierungen werden geändert oder aber der PL wird beauftragt diese zu ändern.
Dann irgendwann ist das Ding spruchreif und wird vorgelegt.
Ganz ehrlich, wer glaubt im Ernst dass da dann noch die ungetrübte fürchterliche Wahrheit bei AL AIN oder StSin auf dem Tisch landet?
Irgendwo auf diesem Wege wird irgendwer irgendwas zu verlieren haben weil er irgendwann mal beteiligt war und nun offensichtlich bestätigen muss, dass alles falsch war. Das wird in keiner Organisation klappen. Erst recht nicht in einer die so groß wie die Bundeswehr ist.
@drd:
Genau deswegen wird interessant wie man bei dem „Hubschrauber-Deal“ weiter vorgeht.
Noch habe ich die Hoffnung noch nicht ganz verloren, dass die neue Sts hier Pflöcke einschlägt. Hängt natürlich davon, ab wie sie informiert und beraten wird.
Aber reine Vorlagengläubigkeit ist bei ihr wohl weniger wahrscheinlich als bei manchem Vorgänger.
Am Jahresende wissen wir (hoffentlich) mehr.
@drd: Versuche mal auf Ihren „fiktiven Fall“ pragmatisch zu antworten:
Wenn die Jungs von KPMG Ihren Job ernst nehmen – die treiben sich ja schon lange genung bei BAAINBw in Koblenz herum -, „interviewen“ diese z.B. den ehem. Nutzungsleiter des Projekts „X“ und den ehemaligen AL der Abteilung „Duft“ zu den wahren Sachverhalten. Beide sitzen schon längst in der „Besenkammer“, weil in Sachen Fehlerkultur bis dato viel zu unbequem. Dann schwmmen auch noch ein paar Vorlagen auf, welche ob ihrer Umgestaltung zur „Stromlinienförmigkeit“ auf der Strecke untergegangen sind.
Die „Besenkammer-Kanditaten“ stehen mit dem Rücken zur Wand (höchstem Dienstgrad erreicht, Pensionierung absehbar) und packen schonungslos aus (Aktennotizen, Zweitausfertigung der Dokumente, etc.). Die Nachfolger – teils kommissarisch – schreien „Zeter und Mordio“, Prasident und Vizepräsident werden ohnmächtig. Der neue AL-AIN tritt die Flucht nach vorne an und erinnert sich plötzlich an die Projekte „Y“ und „Z“, die er nie erlebt hat und bei denen die beiden Vorgenannten auch schon mitgewirkt und zur „Fehlerkultur“ beigetragen haben.
Wenn das nun aufkommen würde, dürfte dies auch das letzte Mitglied im Verteidigungsausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss kapiert haben und der BRH wäre erneut voll am Ball. Schwupps, und schon dreht sich das Personalkarusell von ganz alleine, so in Sachen „Fehlerkultur“ bzw. „Fehlerunterschlagung“!
„Same Procedure as every Year“, aber es gäbe neue Köpfe! War bei Wolf, Schlierf, Beemelmans sowie Seelhausen auch der Fall, und nun wäre das eine Etage tiefer längst fällig.
Nur diese Pragmatik erscheint mir trotz des m.M.n. absolut richtigen Ansatzes, eher als hypothetisch. Wo kämen wir denn hin, wenn nach Jahrzehnten eine echte Fehlerkultur aufwachsen würde? Die wahren Schuldigen werden ohnehin über kurz oder lang pensioniert, und die „Pflege der Fehlerkultur“ fängt damit mit neuen Devoten von vorne an. Siehe Marinehubschrauberausschreibung oder geplatztes BSHS-Vergabeverfahren:
Vom EuroHawk-Skandal und denen, welche die Verträge mitverhandelt und unterschrieben haben, einmal ganz zu schweigen.
:-)
Nachtrag / Edit (Ironiemod an) Soviel Planstellen kann m.M.n die Bw-Fuhrpark-Service GmbH, das BIZ in Mannheim und die VEBEG in Frankfurt gar nicht haben?! (Ironiemod aus).
@drd
‚mal sehen ob es nicht doch ein Immediatrecht der PL geben wird bzw. sich der / die Sts direkt vortragen läßt mit entsprechender Verantwortlichkeit des PL.
Dann sieht das schon anders aus.
@ Memoria / all
Also geben wir Frau Suder eine Chance aufzuräumen und dass sie mit den Hubschraubern beginnt.
Bitte unterschätzt nicht die Fähigkeit der neuen Staatssekretärin, sich in Neues einzuarbeiten.
Nachtrag:
ausserdem MUSS Frau Suder eine Portion Idealismus haben, da sie durch den Wechsel auf extrem viel Gehalt verzichtet.
Sicherlich müssen wir uns aber keine Sorgen machen, dass sie nun nicht mehr über die Runden kommt.
@Vtg-Amtmann | 06. August 2014 – 21:24
http://www.flightglobal.com/news/articles/airbus-helicopters-offers-robust-defence-of-nh90-402319/
Danke für den Link.
Leider wird hier bei AG sehr oft nur die Bw an den Pranger gestellt – keine Frage oft zu Recht. Aber die Arroganz mit der hier Schoder argumentiert ist kaum noch zu überbieten. Würde NHI ein vernünftiges Produkt liefern, wäre der Ärger nur halb so groß.
a mature helicopter:
Bisher wurden doch nur Vorserien geliefert. Selbst FOC Complement ist kein Vertragshubschrauber und man hätte ihn auch IOC++ nennen können. Was meint wohl Herr Schoder mit mature, reif für was nach 40 NH 90 Jahren.
„being delivered according to our contracts“.
Offensichtlich gibt es Vertrage mit dem Kunden und our contracts also AH eigene Verträge. Von denen mit dem Kunden abgeschlossenen Verträgen wurde nicht ein einziger Vertrag erfüllt, weder vom Zeitplan noch vom Umfang.
Corrosion
Die Ursache der Korrosion dem Kunden in die Schuhe zu schieben (mangelhafte Reinigung) ist der Gipfel der Unverschämtheit. AHD sollte sich mal den Korrosionsbericht aus dem Internet herunterladen. Und die Sache im Griff haben – schauen wir mal. Man kann es auch kürzer machen AH ist nicht in der Lage einen Marinehubschrauber zu bauen und zu liefern. Der Kunde hat einen Hubschrauber bestellt (Vertrag) der in feuchter und salzhaltiger Umgebung eingesetzt werden soll.
Und von wegen avoid it 100% wir sprechen hier nicht von Peanuts (Spant 14/Fahrwerk)
Delivery 2018(Sea Lion)
Das Parlament hat den Deal noch nicht abgesegnet. Ob die Sache wirklich durchgewunken ist , ist noch offen.
„teething problems“
Das Kind ist nun schon im 8. Betriebsjahr. Aber eben deswegen ist es auch noch nicht mature.
Die NH 90 Probleme dürften sich erst mit der Aussonderung erledigt haben und bis dahin muss Vater Staat noch ganz ganz viel bezahlen.
@Hühnerschrecker:
Genau so sehe ich es auch: Die Sts nun ihre Bewährungsprobe – und durch ihren beruflichen Hintergrund können hier ganz andere Aspekte eine Rolle spielen als bisher.
Zudem ist sie sicher gewohnt einen distanzierten „Gesamtblick“ einzunehmen.
Wenn sie den Durchblick und die Kraft dazu hat (Rückendeckung von vdL?).
Daher bin ich sehr gespannt wie sie sich insbes. beim Hubschrauber-Deal positionieren wird bzw. positionieren darf.
@Vtg-Amtmann
Enddienstgrad, Idealist und fachlich fest im Sattel, das ist der Stoff aus dem die Albträume für Systemnutznießer gemacht werden ;) (und für das mittlere Management einschlägiger Rüstungsfirmen…)
Ich stimme zu, dass es so passieren kann, aber immer erst wenn es eigentlich zu spät ist und nur dann, wenn sich ein paar finden, die nicht wirklich etwas zu verlieren haben. Es wäre toll, wenn irgend ein Genie einen Weg fände, dieses System dauerhaft zu durchbrechen. Mir ist allerdings nicht klar, wie das realistisch funktionieren könnte.
@Thomas Melber, Stuttgart
Das halte ich für den totalen Wahnsinn, es seie denn, man kann sich durchringen nochmal 10 weitere Sts zu berufen (und dann macht es keinen Sinn mehr…). Das wäre in etwa so sinnvoll wie der Trend, dass jeder Unzufriedene seine Sorgen beim Wehrbeauftragten ablädt statt den Dienstweg zu wählen.
Nochmals zum HC-MoU vom 15.03.2013 und auch zu dem längst überfälligen Entgegenhaltungen gegenüber der abgrundtiefen Arroganz von AIRBUS Helicopters:sowie – Entschuldigung bitte – der grenzenlosen Ahnungslosigkeit samt ECD-/EADS-Hörigkeit eines Beemelmans und eines de Mazière!
Die Summe aller bestellten HC beträgt gemäß „pacta sunt servanda“ beim NH90 TTH insgesamt 122 EA, beim UH-Tiger 80 EA und beim SEA ANGEL „= NULL“!
Also nehme man alle HC zu den alten Preisen ab und habe derart bereits bezahlte Umlauf- und Ersatzteilreserven bis zum „Unfallen“! So hätte man beim NH90 TTH 82 Maschinen in FOC, also kein 18-monatiges weitere Kosten verursachendes Retrofit sowie Obsoleszenzen-Abstellungen und hätte zudem 40 weitere NH90-TTH (IOC, IOC+ und FOC-Complement) als Betriebs-Reserve bzw. als voll bezahltes Ersatzteillager (vgl. Schreiben WaSysKdo Lw an BAAINBw L4.4 v. 23.11.2012).
Beim Tiger wäre das Problem ähnlich gelöst und mit 2 Regimentern zu je ca. 34 FOC-Maschinen hätte man ein international respektables Potential an Kampfkraft und sich ferner ca. weitere 300 Mio. € in Roth an verbratenen Infrastrukturkosten, volkswirtschaftliche Schäden sowie viel unsäglichen Personalärger ersparrt.
Die 30 GMRTH MH S92 Multi-Role-HC habe ich mal schnell von 38 Mio. € je EA (Stand 2010 Marinehubschrauber-Ausschreibung) auf 78 Mio. € per 09/2014.erhöht und siehe da, man hätte immer noch ein paar Mio. € übrig und das bei besten Nutzwerten für alle Wirkverbände der Marine bzw. den taktischen Verbund Hubschrauber-Schiff (EGV + Fregatten)!
Die simple Rechnung heißt:
• 232 HC = [80 UHT (davon 11 „Step I und II“ in le LUC und 1 ASGAARD abgestürzt) + [112 NH90 TTH (davon 40 Umlauf-, Inst- umd ET-Reserve)] + [30 MRTH (alle komplett mit EQMT und eben anforderungs- sowie leistungsgerecht)] für insgesamt 10,5410 Mrd. €, entsprechend einem Ø von 45,435 Mio. € je HC,
versus
• 179 HC = [57 UHT (davon 11 „Step I und II“ in le LUC und 1 ASGAARD abgestürzt) + [82 NH90 TTH (samt IOC-, IOC+, FOC-Complement-, ET- und Retrofit-Problematik)] + [18 SEA LION MTH + 22 SEA LION FTH (mit noch mehr ärger als beim NH90 TTH)] für insgesamt 10,5464 Mrd. €, entsprechend einem Ø von 58,919 Mio. € je HC!
Daß dem so ist, beweißt http://www.directupload.net/file/d/3708/ylvyjeup_pdf.htm
und genau an diesem zugrundeliegenden Eurocopter-affinen sowie längst für einen „Drehflügler-Untersuchungsausschuß“ reifen LUG UND TRUG einer nichtrechnenkönnender sowie fachlich völlig ahnungslosen Büroklammer (Beemelmans, sei EQMT-List SEA ANGEL ge. MoU) und einer Aktentasche (de Mazière) werden sich alsbald messen lassen müssen:
• Dr. UVdL, Dr. K. Suder, Dr. G. Scherf und General B. Zimmer,
• sowie KPMG und das Parlament!
Das könnte extrem peinlich werden, für Diejenigen, die am 26.06.2013 diesen Mist durch den HA durchgewunken haben, sofern dies den überhaupt noch im Parlament vertreten sind!?
auf FAZ
„Harte Landung“
Ziemlich starker Tobac in Sachen Fähigkeitstransfer und (Um)stationierungsmehrkosten
@Klabautermann: Marco Seliger, ein Mann der Truppe, recherchierte an dem Thema mehrere Monate und der BRH ist voll am Ball. Die Bauchlandungen werden aber noch größer, den spätestens bis Ende der Sommerpause schwimmen die Schäden aus dem immernoch latenten Beschaffungsvorhaben BSHS auch noch auf und ebenso aus der unterlassenen Erschließung einer soliden Anschlußverwendung für die in Ausmusterung befindlichen BO 105 PAH 1A1 und P1M. Auf den ersten Blick sieht dies beim BSHS gar nicht so extrem aus. Lasse man die neun neuen Vögel mal max 20 Mio kosten (inklusive Systemkostenanteile). Unter dem Strich dürften aber ein dreistelliger Mio. €-Betrag an unterlassenen Betriebskostenersparnissen zusammenkommen. Bei den BO 105 dürften durch die Herumlavierei (u.a. Pakistan-Überlassung) und der VEBEG-Vertwertung ca. 2,5 Mio. € je Maschine zusammenkommen, die dem Wrtschaftskreislauf der Deutschen R&L-Industrie entzogen wurden, also ca.. 500 Mio. €! Habe diesbezüglich jüngst Herrn Dr. G. Scherf angeschrieben. Für mich gibt es ja keinen Dienstweg; aber das könnte ein anderer Thread werden! Übrigens auch hier ist längst der BRH v oll am Ball, seit 2009 bzw. seit 2011!
Der FAZ-Artikel ist eine gute Zusammenfassung der Diskussion.
Da im BMVg die Presseschau ja gut funktioniert, hat die Sts den Artikel sicherlich auch schon gelesen und sich ihre Gedanken gemacht.
Nachdem ja doch ein „kleiner Unterschied“ darin besteht, ob man vor dem HC-Mou vom 16.03.2013 für ca. 10,5 Mrd. € ca. 232 HC hätte erhalten können und nach dem MoU für fast das gleiche Geld nur noch ca. 179 HC, würden mich doch die Reaktionen der AG-User samt der mitlesenden und teils auch hier schreibenden MdB sowie BMVg-Insider auf den Beitrag http://augengeradeaus.net/2014/08/murphy-kehrt-heim-nh90-einsatz-in-afghanistan-beendet/#comment-143421 interessieren.
Ist das etwa „Schnee von gestern“ oder geht das in dem von bekanntem Personenkreis (die 7er-Truppe der Zapfenstreich-; Serenaden- und Versetzungsempfänger) hinterlassenen Gesamtchaos einfach unter?
Meine unerhebliche Meinung sagt mir, daß es zu 10.000% keine öffentliche Rüge o.ä. geben wird für den geschätzten Kollegen Amtsvorgänger der IBUK …. Immerhin ist dieser werte Mensch immer noch Angehöriger des Kabinetts und darf weiterhin ein Ministeramt ausüben !
Ich mag mir bei dem o.a. „Deal“ vom MoU nicht ausmlaen was unsereins oder anderen Führungsebenen darunter bei solch einer Performance passiert wäre …
In Wahrheit ist es skandalös, desaströs und mit einer ministeriellen Eidesformel „zum Wohle des deutschen Volkes“ und der Gesamtarbeit der Ära dMaiziere völlig unvereinbar !
Leider wird es vermutlich im Sande verlaufen, leidtragend wird die Truppe sein und die betroffenen Herren werden weiter fröhlich pfeifend durch Berlin flannieren und die nächsten Meilensteine deutscher Geschichte ersinnen …
@all
Kurze Frage bevor es in Vergessenheit gerät … Steht eigentlich der NH90 mit dem defekten Triebwerk und weiteren Schäden immer noch in Termez / Uzbekistan ?????????
Was ist der Sachstand ????
@ SER 11:19 Meine völlige Zustimmung. Dennoch könnte man sicherlich dieses MOU kippen, ohne den Vorgänger direkt zu rügen – es müsste halt als das Ergebnis einer neuen Betrachtungslage genannt werden. Dass Vtg-Amtmann keine zustimmende Kommentare bekommt, liegt vermutlich eher daran, dass man ihm diesbezüglich schlecht widersprechen kann. In diesem Fall gilt wohl, kein Widerspruch gleich Zustimmung – 236 thumbs up’s würden die Sommerpausenvertretung auch nur unnötig belasten.
@ SER 11:23 Der NH90 wird vermutlich gerade von geschickten lokalen Handwerkern zu Schnellkochtöpfen, Grillroste, Wasserpfeifen und ähnlichem umgearbeitet. Vielleicht gut so.
@SER: „Meine unerhebliche Meinung sagt mir, daß es zu 10.000% keine öffentliche Rüge o.ä. geben wird für den geschätzten Kollegen Amtsvorgänger der IBUK ….“.
Selbiges befürchte auch ich und daß dem so sein wird, beweißt eigentlich bereits die grenzenlose Arroganz und Selbstherrlichkeit eines Herrn Schoder in http://www.flightglobal.com/news/articles/airbus-helicopters-offers-robust-defence-of-nh90-402319/:
Zitat: „Schoder also heads up Airbus Helicopters’s German operation, which, assuming parliamentary approval is given, will begin delivering NH90s to the German Navy from 2018.“
Hier ist rechtverbindlich „Null“ für das MoU gegeben, weil diese Absichtserklärung gleich mehrfach nicht erfüllbar ist sowie die Bundestagsabgeordneten durch selektive Informationen schlichtweg getäuscht wurden! Das HC-MoU war m.M.n. wohl das größte „Trojanische Pferd“ (oder auch ein ministeriell kreiertes und von einem Staatssekretär-AIN unterzeichnetes Elaborat an bodenloser „Frechheit, Bluff, Betrug und Vergaggeierung“, welches jemals der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages entgegen der Empfehlungen des Verteidigungsausschußes vermeintlich auf die Schnelle durchgewunken hat)! Hart ausgedrückt, soll es einige Herren in Regierung und Bundestag geben, welche gut daran getan hätten, in der Sommerpause die Ferienschule der VHS Berlin-Mitte zu besuchen, nämlich den Kurs „Grundrechnungsarten“.
Das Strickmuster des HC-MoU – samt der optionierten weiteren 22 SEA LION – war nämlich m.M.n. so etwas von primitiv, daß es rückblickend „fast gut“ war, dieses als VS-Vertraulich einzustufen und derart viele Parlamentarierer nur die „getürkte“ BMF-Vorlage am 26.06.2013 kannten und nur darauf „reinfielen“. Aber vielleicht können nach ca. 1 ½ Jahren und damit nach der Sommerpause einige Herrn ob der zwischenzeitlichen Entwicklungen beim NH/MH90 trotzdem etwas besser rechnen? Nochmals als Hilfestellung http://www.directupload.net/file/d/3708/ylvyjeup_pdf.htm
.
Zum NH90-Flugunfall in Termez (78+18), zwitschern die Vögelein:
Die Maschine soll derzeit noch in Termez stehen und soll am 15.08.2014 per AN-124 noch Leibzig transportiert werden. Für den Strassentransport nach Fassberg sei der 18.08.2014 geplant. Ab 19.08.2014 sollen zudem die weiteren Untersuchungen zu den umfangreich aufgetreten Störungen im Bereich Avionik und Bordelektrik, wie vom GenFlusi aufgegeben, erfolgen. Das Ganze sei noch zwischen BAAINBw, SUZ und Verband abzustimmen. Die Ergebnisse der Auswertungen von CSMU und DAU lägen vor, die Problematik „Central Clear“ dürfte weitere Rückschlüsse zulassen. Diese seien auch in einem Gesamtkontext zu den originären Flugunfallschäden (Triebwerk, Triebwerksbrand, Zelle und Cowlings sowie Rotorblätter) zu sehen.
Zu dem Artikel „Harte Landung“ bezüglich des Fähigkeitstransfers der CH 53 vom Heer zur Lw.
Die sich jetzt abzeichnenden Folgen, die Mehrkosten, der unattraktive Standort Schönewalde-Holzdorf usw., waren meiner Meinung nach alle vorher bekannt. Daür muss man nun wirklich kein Prophet sein, um dies abzuschätzen.
Schlimmer noch, sobald der Umbau in Holzdorf fertig ist und die CH-53 von Laupheim nach Holzdorf verlegt werden sollen, wird man feststellen, dass man ein ortsfestes Geschwader nicht von einem Ort an einem anderen Ort quer durch die Republik verlegen kann. Man kann ein Geschwader nur an einen Ort nur abbauen und ein neues Geschwader, mit zur Häfte neuen Personal, am neuen Ort aufbauen.
Warum wurde die Entscheidung trotzdem getroffen ? Weil es für führende Politiker nicht um die Effektivität der Truppe geht, sondern nur um Infra- und Personalinvestition in ihrem Heimatwahlkreis. Die in Roth verbauten 165 Mio. Euro hat doch der lokalen Wirtschaft auch gut getan, oder? Wer denkt denn noch an Output, Hauptsache die Investitionen für die Region fließen und Soldaten werden zwangsversetzt, damit der Garnisionsort einen Teil der Einkommenssteuer kassieren kann. So denken doch die Entscheider und die Betroffenen werden mit irgendwelchen Ausflüchten abgespeist.
Bundeswehrrealität 2014 !
Zum Faz Artikel
Ein auf den ersten Blick gut recherchierter Vortrag.
Ab der Mitte des Vortrags wird es allerdings sehr einseitig und entspricht vollständig der „Holzdorf ist aber schlechter als Rheine“ Debatte von 2011 bis 2012. viele der Formulierungen würde ich den damaligen Berichterstattungen um und mit schleppi zuschreiben. Die Recherche ist daher dann doch eher einseitig…
Diese Diskussionen jetzt wieder aufzurollen sind meines Erachtens müßig. Das der gesamte FT Hub vollkommen sinnbefreit war, weiss, gerade hier im Forum, jeder der Beteiligten und Beteiligtinnen. Verantwortliche werden hierfür nicht zur Verantwortung gezogen werden. Der Transfer oder eine Standortentscheidung werden nicht revidiert werden.
Als es schliesslich um die hohen Kosten des Transfers geht und diese dadurch begründet werden, dass die Lw lieber eigene Besatzungen umschult, als erfahrene CH Besatzungen zu übernehmen und das so eine Umschulung sogar bis zu einer Millionen Euro kostet, befinden wir uns im Artikel dann doch eher auf BILD-Niveau.
Zum einen wurden seit 2012 ganze 10 (!) Ehemalige Lw-Soldaten von UH-1 auf CH 53 geschult. Zusätzlich gab es eine handvoll Delta-Schulungen von UH-1 Personal direkt auf CH-53 GA. Mich würde sehr wundern, wenn für solch eine Umschulung eine Millionen Euro angesetzt werden. Ca. Eine Millionen Euro kostete vor ein paar Jahre die komplette (!) Schulung eines Jetpiloten der Lw von Fussgänger bis LCR. Und wir reden lediglich von einer Umschulung! Zudem hat die Lw „kostengünstig“ mehrere Umschulungen international durchgeführt, da das Helicopter Centre of Excellence in Niedersachsen überlastet war.
Ferner stellen dieses knappe Dutzend wohl kaum diesen dargestellten Verdrängungseffekt dar. Wie schon mehrfach beschrieben, tut es mir um jeden Leidtragenden dieses Transfers leid. Die Personalentscheidungen wurden jedoch im Dialog getroffen. D.h. Wenn ein qualifizierter CH Pilot nicht übernommen wurde, jedoch die Umschulung von Lw Personal in Kauf genommen wurde, so wurde dies nach einem Kriterienkatalog getroffen, wo eine Vielzahl von Faktoren wie Jahrgang, Qualifikationen, FD/TrD und viele mehr Betrachtung fanden.
Was auch nicht erwähnt wird ist, dass die meisten der ehemaligen CH LFB nicht übernommen wurden, weil es einfach viel weniger Stellen gibt! Das HSG an zwei Standorten wurde unter Reduzierung der LFZ aus 5(!) Standorten geformt. Hinzu kommen noch diverse Scheinerhalter in Divisionen und Höhere KdoBh aber relativ wie absolut machen die paar Ehemals Lw Piloten wohl kaum den dargestellten Kostenfaktor so gross…
Es ist also auch nicht wie dargestellt so, dass die Lw die CH 53 Besatzungen nicht übernehmen wollte, sondern schlichtweg gar nicht konnte. Es sind nach Einnahme der Zielstruktur deutlich weniger fliegende Stellen übrig geblieben.
Diese Diskussion wird wieder unnötige Unruhe bringen. Und wenn man recherchiert, sollte man mehr als eine Quelle nutzen, dann reduziert sich die Gefahr, etwas falsches zu schreiben.
Bleibt beim FT wohl nur der Punkt, dass die Politik belogen wurde, was die Kosten angeht. Gleiches gilt ja auch für die Verlegung der technischen Ausbildung von Kaufi nach Lechfeld. O-Ton GI „Wenn wir das alles gewusst hätten, dann hätten wir vielleicht anders entschieden! “ Es müsste nur jemand die „Traute“ haben und eine detaillierte Prüfung der Entscheidung veranlassen. Ist auch Meinung des WBdBT. Er sagt, das Militär ist am Zug, nicht die Politik. Allerdings hat er wohlwollende Stimmung voraugesagt, sollte die Lw noch mal anklopfen – das wird m.M.n. nicht passieren. Nur die Kostenfrage könnte Bewegung verursachen.
In diesem Sinne….
Die Sache mit dem Fähigkeitstransfer ist in der Entstehung relativ einfach und gerade deshalb im Ergebnis so kompliziert. Zwei Generale bzw. Inspekteure haben das Ganze „ausgekartelt bzw. eingetütet“ und KTzG hat trotz der Warnungen des damaligen Koalitionspartners FDP samt Wehrbeauftragten zu diesem Unfug den damit einhergehenden weiteren „Bastelspielchen“ seelenruhig zugesehen. Alsdann kam ab März 2011 die „Era de Mazière – Beemelmans“ und im Zuge der äußerst fragwürdigen Stationierungsentscheidungen wurde einfach „der Sack zugemacht“, auch in Sachen Fähigkeitstransfer und dies ebenso ohne jegliche Wirtschaftslichkeitsuntersuchung!
Genau auf diesem Fakt, wie auch seinerzeit klar von der SPD als die Opposition anführende Fraktion (verteidigungspolitischer Sprecher MdB Rainer Arnold) erkannt, reiten nunmehr die Grünen (allen voran Dr. Tobias Lindner) mit Fug und Recht sowie beharrlich weiter herum. Man vgl. die beiden seinerzeitigen Parlamentarischen Anfragen des MdB R. Arnold, nebst deren ärmliche Beantwortung durch das BMVg (gem. http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP17/433/43335.html). Nunmehr ist aber die SPD Koalitionspartner und jeglicher Konfront erscheint deshalb eher als rhethorisch, denn ändern läßt sich sowieso nichts mehr in der Sache!
Was bleibt, ist ein weiteres Stück unsägliche Geschichte, aus welchem keiner mehr zur Verantwortung gezogen wird und welches besten Falles im Zuge der Gesamtagenda ihrer Vorgänger der IBUK und deren neuen StS-Team eine weitere Warnung bzw. ein weiteres von vielen abschreckenden Beispielen sein sollte. Schon die alten Griechen und die Römer sagten „Die Politik regiert wie sie will, nicht wie sie im Interesse der Daseinsfürsorge für die Bürger müsste; und wie sie regieren will, das weiß man im voraus nicht. Die Politik ist flüchtig wie die Begegnung mit einer Hure“. Bismark hat dann angeblich das Sprichtwort übernommen mit dem Zusatz: „…… aber man darf sie bei Bedarf benutzen.“ Andere Quellen behaupten „Jeder legt sie sich so zurecht, wie er sie braucht“!
Noch im Sommer 2011 sprach das BMVg von „kostenneutral“, Ende 2011 wurden bereits 82 Mio. € Transferkosten vom BMVg eingestanden und bereits am 16.01.2012 sagte Generalleutnant Finster in der Stadthalle in Rheine, man kenne noch nicht die Gesamtkosten des Transfers. Da war man aber schon bei 130 bis 250 Mio. €! Und von dem Ganzen will der GI trotz seines Besuchs in Rheine im März 2012 etwa nichts gewußt haben? Ziemlich „Stromlinienförmig“ wäre das, denn man vergleiche bitte dazu http://augengeradeaus.net/2012/03/infrastruktur-fur-die-neuen-standorte-kostet-12-milliarden-euro/#comments
@SER | 09. August 2014 – 11:23
Kurze Frage bevor es in Vergessenheit gerät … Steht eigentlich der NH90 mit dem defekten Triebwerk und weiteren Schäden immer noch in Termez ?
Siehe Vtg-Amtmann | 09. August 2014 – 12:59
@BS | 09. August 2014 – 16:05
Sehe ich genauso wie Sie – das Thema ist durch. Das Interessante am FAZ Bericht sind lediglich die Kosten minus der Umschulungskosten. Der Transfer war die einzige Möglichkeit die Luftwaffen Hubschrauberfliegerei vor der Bedeutungslosigkeit zu retten. Im Übrigen sind die Wartung und Instandsetzungskosten bei der CH 53 ähnlich hoch wie bei NH 90. Auf die Dauer hätte sich das Heer TIGER, NH 90 und CH 53 nicht leisten können.
Zurück zum Thema „Murphy kehrt heim“, denn der Rest ist CH-53 und Fähigkeitstransfer. „Murphy -Termez“, „Murphy-Rampenlandung“ und „Murphy-Hitzeschaden“ samt vieler „Murphys mit Avionik- und Bordnetz-Ausfällen“ (Nav-Com + Rechner + Mechanische Systeme) müßten eigentlich das Maß auf einem Entwicklungsstand von 1990 längst vollgemacht haben?
Bei den Freischaltzeiten ist ein Dialog nur schlecht möglich – warten wir bis TW wieder da ist.
@WhiskyEcho, @bs, @Georg & @SER: Die Sache mit dem Fähigkeitstransfer ist m.M.n. in der Entstehung relativ einfach und gerade deshalb im Ergebnis so kompliziert. Zwei Generale bzw. Inspekteure haben das Ganze „ausgekartelt bzw. eingetütet“ und KTzG hat trotz der Warnungen des damaligen Koalitionspartners FDP samt Wehrbeauftragten und samt Parlament zu diesem Unfug den damit einhergehenden weiteren „Bastelspielchen“ seelenruhig zugesehen. Die Bundeswehr hatte mal wieder „die große Baggerfahrt mit Blaulicht“ in den jeweiligen Wahlkreisen der Abgeordneten gewonnen. Alsdann kam ab März 2011 die „Era de Mazière – Beemelmans“ und im Zuge der äußerst fragwürdigen Stationierungsentscheidungen wurde einfach „der Sack zugemacht“, auch in Sachen Fähigkeitstransfer und dies ebenso ohne jegliche Wirtschaftslichkeitsuntersuchung!
Genau auf diesem Fakt, wie auch seinerzeit klar von der SPD als die Opposition anführende Fraktion (verteidigungspolitischer Sprecher MdB Rainer Arnold) erkannt, reiten nunmehr die Grünen (allen voran Dr. Tobias Lindner) mit Fug und Recht sowie beharrlich weiter herum. Man vgl. die beiden seinerzeitigen Parlamentarischen Anfragen des MdB R. Arnold, nebst deren ärmliche Beantwortung durch das BMVg (gem. http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP17/433/43335.html). Nunmehr ist aber die SPD Koalitionspartner und jeglicher Konfront erscheint deshalb eher als rhethorisch, denn ändern läßt sich sowieso nichts mehr in der Sache. Die Gelder sind und bleiben verbraten!
Was bleibt, ist ein weiteres Stück unsägliche Geschichte, aus welchem keiner mehr zur Verantwortung gezogen wird und welches besten Falles im Zuge der Gesamtagenda ihrer Vorgänger, der IBUK und deren neuen StS-Team eine weitere Warnung bzw. ein weiteres von vielen abschreckenden Beispielen sein sollte. Schon die alten Griechen und die Römer sagten „Die Politik regiert wie sie will, nicht wie sie im Interesse der Daseinsfürsorge für die Bürger müsste; und wie sie regieren will, das weiß man im voraus nicht. Die Politik ist flüchtig wie die Begegnung mit einer Hure“. Bismark hat dann angeblich das Sprichtwort übernommen mit dem Zusatz: „…… aber man darf sie bei Bedarf benutzen.“ Andere Quellen behaupten „Jeder legt sie sich so zurecht, wie er sie braucht“!
Noch im Sommer 2011 sprach das BMVg von „kostenneutral“, Ende 2011 wurden bereits 82 Mio. € Transferkosten vom BMVg eingestanden und bereits am 16.01.2012 sagte Generalleutnant Finster in der Stadthalle in Rheine, „der Sack ist zu und man kenne noch nicht die Gesamtkosten des Transfers“. Da war man aber schon bei 130 bis 250 Mio. €!
Und von dem ganzen will der GI trotz seines Besuchs in Rheine im März 2012 etwa nichts gewußt haben? Da vergleiche man bitte http://augengeradeaus.net/2012/03/infrastruktur-fur-die-neuen-standorte-kostet-12-milliarden-euro/#comments
@Werner und Nachtrag (ungeachtet der Freischaltzeiten für uns von T.W. verwöhnte User und Dank an den OvWa, daß er überhaupt den leidlichen Job eben leidlich macht):
„Der Transfer war die einzige Möglichkeit die Luftwaffen-Hubschrauberfliegerei vor der Bedeutungslosigkeit zu retten. Im Übrigen sind die Wartung und Instandsetzungskosten bei der CH 53 ähnlich hoch wie bei NH 90. Auf die Dauer hätte sich das Heer TIGER, NH 90 und CH 53 nicht leisten können.“
Völlig richtig, nur der „stallgeruchlose ex-Insp Heer General Freers“ hat sich dabei fürchterlich verzockt! Die Lw hat mit der CH-53 an Bedeutung gewonnen, die 15 LUH-SOF kamen zwangsläufig hinterher und passen auch bestens in den PR-Auftrag. Das Heer hat dagegen das einzig zuverlässige HC-System CH-53 aufgegeben bzw. verloren und hat nunmehr zusätzlich den LW-Anteil des Katastrophen–Fliegers NH90 samt dem (ICAO-) SAR-Land am Backen.
Mit nur 82 FOC-NH90 – nahezu der ursprünglichen Heeresplanung entsprechend – bekäme man zwar das Problem halbwegs in den Griff, aber mit der „Beemelman’schen und de Mazière’schen HC-MoU-Milchmädchen-Rechnung“ funktioniert das nicht, denn man hat bislang 32 Vorserienflieger im Bestand, aus denen – wie Sie @werner schreiben – nie echte FOC-Maschinen werden können. Ergo verbleibt nur die Abnahme aller 122 NH90 um weitere Klarstands-, Technik-, Ersatzteil- sowie Retrofit-Probleme und weitere Kostenexlosionen zu umgehen und um letztendlich dem Wirtschaftlichkeitsgebot des § 7 BHO genüge zu tun.
Wenn man allerdings wie der „sächsische Schlossgärtner“ und der „Meißener Elefant im Porzellanladen“ von der Materie keine Ahnung hat und noch nicht einmal Rechnen kann, kommt man vom Regen in die Traufe und AIRBUS-Helicopters lacht sich dabei ob des HC-MoU kaputt (siehe Stellungnahme Schoder in FlightGlobal zum angeblich billigenden Parlamentsbeschluß! Läßt sich nunmehr auch das Parlament von AIRBUS ver…schen?).
Wenn hier UvdL und ihr neues Team keine Zessur ziehen – inklusive des Kapitels SEA LION – ist m.M.n. deren Karriere-Ende vorprogrammiert! UvdL und ihr Team werden der Retourkutsche eines sich übertölpend lassenden Bundestages gegenüber stehen, denn auch dieser will sich „freischwimmen“. Die derzeit auf „laizer faire“ als Koalitionspartner eingestellte SPD dürfte dagegen mit einem blauen Auge davon kommen, denn diese wird stets und auch in einem neuen Wahlkampf immer sagen können, „davor haben wir schon vor Jahren gewarnt“!
P.S.: Für Diejenigen, die Tieferes in Sachen Hubschrauber interessiert (der Drehflügler-Thread ist schon wieder ziemlich weit hinten), ein höfliches, aber bestimmtes Anschreiben an Herrn Dr. Gundbert Scherf, neuer „Beauftragter für die strategische Steuerung nationaler und internationaler Rüstungsaktivitäten der Bundeswehr im Bundesministerium der Verteidigung“ zum downladen (http://www.directupload.net/file/d/3710/7uis7tfg_pdf.htm).
@Vtg-Amtmann:
Und was ist jetzt die Botschaft ihres Schreibens?
Was ist das Problem? Was ist die Lösung?
Man bemüht sich, und falls sich irgendwann jemand wundert, was denn dieses „instant gratification“ ist, das unsere Jugend verdirbt, es ist genau das, dass man das, was man verfasst, ganz dringend sofort sehen muss, weil darin die Versicherung innewohnt, etwas bewirkt zu haben ;-)
Ich lese immer wieder (z.B. im FAZ-Artikel, uvm) dass die CH53 noch das einzig zuverlässige Lfz wäre.
Traut man dem „Buschfunk“ sind diese Zeiten aber auch vorbei und zuverlässig ist hier mittlerweile auch nur noch der „Unklarstand“
@memoria: Erstens kann man durch jahrelange Latenz des BSHS-Beschaffungvorhabens Unmengen an Geldern verbraten (überhöhte Betriebskosten bzw. Unwirtschaftlichkeit der Alternativlösung). Zweitens ist ein Verbrennen von Geldern bzw. von Werten auch bei der Verwertung des „Goldstaubes“ BO105 möglich. Drittens, Problem und Lösung sind, dass in beiden Fällen BAAINBw und AIN langsam mal etwas Vernünftiges tun sollten.
@Tom-E: Klarstandsraten werden seitens der Bw nicht kommuniziert. Beim NH90 gibt es jedoch durch die enge Verquickung mit der Industrie parallele Informationsquellen. Zum CH-53 kann deshalb nur auf http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/16/082/1608225.pdf verwiesen werden. Unterstellt, daß sich diese Situation nicht wesentlich verschlechtert hat (die Kampfwertsteigerungen und Unpgrades der CH-53 sind ja längst abgeschlossen und müßten eigentlich sogar zu einer Verbesserung der Klarstandsraten geführt haben ) wären diese Klarstandsraten des CH-53 (im Grundbetrieb) wahre „Traumzahlen“ beim NH90. Soweit zu den Realitäten die unsere Politik leider auch noch nicht erkannt hat (und leider teilweise und ebenso wie das BMVg immer noch vom SEA LION träumt)!
@Vtg-Amtmann:
Naja, aber so wie das geschrieben ist, versteht ein Beauftragter und seine Mitarbeiter – vor lauter Details – wohl weder was hinter all den Abkürzungen das systemische Problem ist und schon gar nicht was mögliche Lösungswege wären.
Wie sagte Helmut Schmidt:
Ein Problem das nicht auf eine DIN A4-Seite paßt, ist keins.
@Memoria: Das Anschreiben ist nur der Header, die „Würze“ liegt in dem Zip-File und u.a. in den Schreiben an Wolf sowie an Reifferscheid samt deren Antworten. In Sachen „BO105-Evolution“ liegt ferner dem Anschreiben an Dr. Scherf die komplette Feasibiltiy-Study mit allen technischen Details samt technischer und zulassungsrechtlicher Lösungswege bei. Wie das mit der einen DIN-A4 Seite funktionert ist auch bekannt (vgl. http://www.directupload.net/file/d/3711/wbvhjo2q_jpg.htm). Was die wenigen Abkürzungen anbetrifft, so sind diese Standardglossar im Bereich AIN. Trotzdem @Memoria Dank für die konstruktive Kritik, auch wenn es mir als Klimmzug erschien, wenigstens auf 2 ½ Seiten die komplexe Problematik halbwegs verständlich für Herrn Dr. Scherf darzustellen.
Nochmals, die einzig möglichen Lösungswege sind in den Fällen „BSHS“ und „BO105-Verwertung“ _s_o_f_o_r_t_ _I_n_i_t_i_a_t_i_v_e_n_ _z_u_e_r_g_r_e_i_f_e_n_:
Denn Fakten sind im seit 2002 anhängigen BSHS-Vergabeverfahren,
daß seit dem Teilnemerwettbewerb in 2008 eine Leistungsbeschreibung seitens des BAAINBw (exBWB) verfolgt wurde, welche grob wettbewerbswidrig und weitere Bieter diskriminierend, das Produkt EC120B des H&L-Lieferanten begüstigen sollte. Im „scharfen“ Verhandlungsverfahren war alsdann die BSHS-Leistungsbeschreibung endgültig völlig unrealistisch und zudem hoffnungslos überzogen sowie im maßgeblichen Zulassungs-/ Kill-Kriterium technisch absolut unrealisierbar, was uns auch die EASA, die FAA und AgustaWestland urkundsausweißlich bestätigten. (Stichworte: „eierlegende Wollmilchsau“ sowie „Zulassung nach EASA-CS27 Amdt 2 vom 17.11.2008“). Zwangsläufige Folge war, daß ein derartiges Ansinnen des BWB und der HFLgWaS nicht zu wirtschaftlichen und im Sinne der VOL der Wahrheit und den Realitäten entsprechenden Angeboten führen konnte. Es hat auch nur ECD als einziger Bieter ein formelles Angebot abgegeben.
Aber selbst dieses EUROCOPTER-Angebot mußte u.a. gerade deshalb versagen, weil die auf den EC 120B abzielende Leistungsbeschreibung viel zu inkompetent und höchst dilettantisch „eurocopter-freundlich“ war! Man hat aus fünf verschiedenen EC-Flight-Manuals einen Vogel zusammen gebastelt und was dabei herauskam, wenn man noch nicht einmal fachlich richtig lesen und verstehen kann, war schlichtweg Schrott. Solch einen EC120B gab und gibt es nämlich noch nicht! Ungeachtet dessen, daß das ECD-Angebot bei etwa dem Doppelten des Budgets gelegen haben soll, hat der angebotene EC 120B aber von allen noch verbliebenen Wettbewerbern die älteste Musterzulassung, nämlich eine von der EASA („grandfathered“) nationale französische Zulassung aus 1996! Der EC 120 dürfte damit das gefordete Zulassungs- und Kill-Kriterium am Wenigsten erfüllen. Das gilt auch für den recht légèren Nachweises der Autorotationsfähigkeit gemäß “Section 1, JAR 27.75 Landing” mit insgesamt nur lächerlichen neun demonstrierten Autorotationen.(Man vgl. bitte http://www.bfuweb.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2008/Bericht_08_3X006_EC120_Bonn-Hangelar.pdf?__blob=publicationFile , dort S. 4, re Spalte, oben)
Statt mit Erstellung einer korrekten und neuen Leistungsbeschreibung samt entsprechender Bewertungsmatrix die Angebotsphase des Verhandlungsverfahrens mit den noch verbliebenen drei angebotsbereiten Bietern zu wiederholen (seit 2011 sind es übrigens nur noch 2 Bieter), hob das BWB das gesamte BSHS-Vergabeverfahren Ende 2010 wegen dessen „unwirtschaftlichen Ergbnisses“ auf und das BMVg stellte in den Folgejahren allen Ernstes sowie durch Schreiben eines StS – und damit eindeutig urkundsbewiesen -, die Beschaffung der neun BSHS in einen Konnex zur Beschaffung von UH-TIGER, NH90, MH90 SEA LION und LUH-SOF (Übrigens der für die Aufhebung des BSHS-Verfahrens verantwortlich zeichnende Beamte, war der gleiche, welcher am 28.10.2012 das Marinehubschrauber-Vergabeverfahren aufhob, nachdem es dem BWB nicht gelang, mit der Transportvorlage das sehr eindeutige Ergebnis des Verfahrens „zu drehen“. Bekanntlich war ja der MH90NFH NG/NGEN mit „Paucken und Trompeten“ durchgefallen und es gab damit einen „falschen Sieger“ namens Sikorsky MH92)!
Aufgrund des Faktors Zeit und einer stoisch unterlassene Reammortisation der Neuinvestition BSHS aus Betriebskostenersparnis gegenüber der Interimslösung BO105 P1M sind im Beschaffungsvorhaben BSHS seit 2008 Schäden im dreisteiligen Mio.-€-angefallen. Hinzu kommt, daß eine Betriebsbereitschaft der neuen neun BSHS ab 01.01.2016, also nach finaler Ausmusterung aller BO105 P1M als BSHS-Interimslösung nicht mehr realisierbar ist (Ansatz: 1 Jahr Dauer des neuen Vergabeverfahrens bis einschließlich abgeschlossener Vertragsverhandlungen sowie 1 weiteres Jahr Vorlauf für die Industrie bis zur Einsatzbereitschaft der 9 BSHS im täglichen Ausbildungsbetrieb).
.
Fakten bei der BO105-Ausmusterung und –Verwertung sind,
daß zunächst die Maschinen in 2012 – 2013 unter einem sogen. “Ministervorbehalt“ gestanden haben sollen (Pakistan?). Im weiteren hieß es dann (liegt schriftlich von AIN vor), daß allen Ernstes die Maschinen „ausschließlich zur Hochwertersatzteilgewinnung zwecks Aufrechterhalt der _E_i_n_s_a_t_z_b_e_r_e_i_t_s_c_h_a_f_t_ _d_e_r_ _D_e_u_t_s_c_h_e_n_ _L_u_f_t_w_a_f_f_e_ bzw. des Restflugbetriebes bis Ende 2015 vorbehalten sind. Man könne sich dann in 2016 wieder melden, wenn man Maschinen kaufen wolle“!
Bereits dieses Statement beweißt, daß dessen Verfasser (aus dem Spitzen-Bereich AIN) offenbar weder von „Tuten und Blasen“, noch von der Verwertungs- und Wiederzulassungsproblematik, geschweige denn von Technik und technischer Wertezuordnung sowie von „Gouvernment to Gouvernment Business“ und dem KWKG eine Ahnung hatte und/oder in unsäglicher Arroganz die engagierten Deutschen Unternehmen nicht „für ganz voll nahm“ (obwohl diese in 2004 – 2005 schon einmal über 20 BO105M völlig legal und mit ganz erheblichen Kapitalrückflüssen an den Bund verwerteten).
Der Unterschied zu damals ist allerdings, daß man die BO105 PAH 1A1 und P1M von den C20B MTU-Engines mit je 420 SHP auf moderne und wartungsärmere C30 RR-Engines mit je 650 SHP umrüsten kann, sowie die Rüstsätze inkl. STC bzw. EMZ samt FAR- und EASA-Zulassung vorliegen. Ergo ist eine vereinfachte mil. Musterzulassung nach MAWA- bzw. EMAR-Standards problemlos und im Zweifelsfall hätte man sogar die WTD 61 selbstverständlich gegen Kostenerstattung daran beiteiligt!
Zwischenzeitlich erfolgten aber längst die VEBEG-Verwertungen der BO105 nach deren Demilitarisierung („Zerschnippeln“ der Maschinen und damit Substanzzerstörung). Nachdem Ersteigerungserlöse von 10T€ bis zu 35T€ erzielt wurden, also weit über dem Schrottwert von ca. 5T€ je Maschine, stellt sich die Frage, welchen weiteren Wertschöpfungsprozessen nunmehr die Einzelkomponenen zugeführt werden? Die mil. BO-Ersatzteile – und Komponenten passen zwar nahezu komplett in jede ziv. BO 105, sind aber weder zugelassen noch zulassungsfähig! Leisten etwa derart das BMVg und die VEBEG einem dubiosen – ja ich möchte sagen sogar kriminellen – Handel mit sogen. BONGARD – Spare Parts Vorschub? Und selbst wenn alle der ehemals mehr als 200 BO 105 PAH 1A1 und P1M „zerschnippelt“ per VEBEG in Museen und Vorgärten gelandet wären, sind die entstandenen (volks-) wirtschaftlichen Schäden der „helle Wahnsinn“!
Das BMVg und AIN haben unter der Era von De Mazière & Co es schlichtweg versäumt, diesen Goldstaub (sprich die rein militärischen und zivil absolut nicht zulassungsfähigen BO105, welche alle in einem hervorragenden Erhaltungszustand sind sowie zwischen der 3ten und 4ten PE, also bei ca. 3.600 und 4.800 hrs TTSN liegen, samt ET-Beständen, Bodendienstgeräten, Spezialwerkzeugen, Prüfgeräten und technischer Dokumentationen) den heimischen Wirtschaftskreisläufen (L&R-Betrieben) sowie nationalen und multinationalen, verteidigungs- und wirtschaftspolitischen Synergien (Government to overnment Business) zu erschließen! Offenbar hat man auch keinerlei solide Kapitalrückflüsse (z.B. Erlöse je Maschine – ohne die MTU-Engines – i.H.v. ca. 50.000 bis 75.000 €) in Betracht gezogen, sondern nur noch die „Hochwertersatzteilgewinnung“ – sprich die Kannibalisierung des für die Bw werthaltigen „MTU-Triebewerks-Edelschrotts“ im Auge? Daß jedoch pro Maschine durch Upgrades zur „BO105 Evolution“ (Arbeitstitel) für die engagierten Luftfahrttechnischen Betriebe Umsätze im Bereich von 2,5 – 3,5 (je nach Ausrüstung) erzielbar gewesen wären, ist weiterer Fakt gegenständlicher und geradezu ungeheuerlicher Verbrennung von öffentlichen Geldern bzw. Werten!
Genau aus vorgenannten Gründen habe ich das anonymisierte Schreiben an Herrn Dr. Gundbert Scherf (Beauftragter für die strategische Steuerung nationaler und internationaler Rüstungsaktivitäten der Bundeswehr im BMVg) hier in AUGEN GERADAUS eingestellt und die Fälle „BSHS-Beschaffung“ sowie „BO105-Verwertung“ zur Diskussion gestellt (@T.W. evt. in einem gesonderten Thread?).
Noch einmal etwas zum Thema: Aktion Termez verzögert sich. Könnte nun September werden.
@Vtg-Amtmann:
Und sie glauben ein B6er und seine Mannschaft lesen und verstehen ihre zip-files?
Das Anschreiben sollte auf den Punkt kommen (ohne für den Beauftragten sicher nicht verständlichen Standardglossar) – aber bitte das soll jeder machen wie er will.
Ich sehe da halt minimale Effektivität.
Aber geht mich ja auch nichts an.
@werner: War doch eigentlich aufgrund der Verhältnisse in Termez bzw. aufgrund der für AN 124 grenzwertigen Landebahn absehbar?
@Memoria: wenn man die zwei Tops zum BSHS und zu den BO105 in http://augengeradeaus.net/2014/08/murphy-kehrt-heim-nh90-einsatz-in-afghanistan-beendet/comment-page-2/#comment-143802 versteht, dann versteht man auch die Zip-Files, denn da steht im Prinzip nur Gleiches drin und der Rest sind „peinlich nagelnde“ Bezugsdokumente, teils von sehr illustren Persönlichkeiten.
So darf man wohl von einem „B6er“ aus dem AIN-Breich erwarten, daß dieser spätestens bei der Aussage „[BO105] ausschließlich zur Hochwertersatzteilgewinnung zwecks Aufrechterhalt der _E_i_n_s_a_t_z_b_e_r_e_i_t_s_c_h_a_f_t_ _d_e_r_ _D_e_u_t_s_c_h_e_n_ _L_u_f_t_w_a_f_f_e_ “ die Stirn runzelt,
oder auch zumindest in Ansätzen kapiert, was eine „Reammortisation aus Betriebskostenersparnis“ ist!
Den dargestellten Wahnsinn kann selbst jeder beliebige „A9er“ – z.B. sogar mit schwarzen Spiegeln (bitte nicht als Wertung gegen „Schwarz“ verstehen) -, zumindest von der Sorte, wie ich diese noch aus der Truppe kenne!
@Memoria (Nachtrag/Edit): Und wenn mir – als Beauftragter bzw. bieterseitiger Projektleiter eines zivilen LTB und AOC-Holders sowie einer FTO – ein „B6er“ aus dem Bereich AIN schreibt, „Man könne sich dann in 2016 wieder melden, wenn man Maschinen [der Baureihen BO105 PAH 1A1 und P1M] kaufen wolle“, dann steht dieser Mann bezüglich der Erschließung einer möglichen synergetischen Anschlußverwendung von Hubschraubern, welche unter das KWKG fallen, für mich abgrundtief jenseits von Gut und Böse und hat eben „von Tuten und Blasen keine Ahnung“!
Da freut man sich richtig, wenn für diese oder jene „AIN-Karriere“ die Anschluß- bzw- Abschlußverwendungen beim BIZ-Mannheim oder bei der BW-Fuhrpark & Service GmbH sind und die vom Beschaffungswesen gebeutelte Bundeswehr freut sich hoffentlich mit!
@Vtg-Amtmann | 11. August 2014 – 0:50
Klarstandsraten werden seitens der Bw nicht kommuniziert. – Stimmt, aber nicht weil sie so schrecklich geheim wären. Der Klarstand kann nur von einer kleinen Gruppe innerhalb eines Verbandes und von wenigen Dienststellen “draußen“ richtig interpretiert werden. Der Klarstand ist eine kleine Zahl in einem Gemenge aus beispielsweise Flugstundenprogramm, Inspektionen, Ersatzteilen, Buchbestand, Ausbildungsstand und und und. Da wir hier ja auch mit der enormen Freischaltzeit zu „kämpfen“ haben lohnt es sich auch nicht näher darauf einzugehen. Nur so viel, Ihr verweis auf die Anfrage ist löblich, aber die Werte sind total veraltet. Die Wahrheit ist wesentlich grausamer. Das Ergebnis liegt „ganz oben“ vor. Man darf gespannt sein, ob noch mal eine Kurdenhilfe aufgewärmt wird oder nicht. Es spricht mal nicht viel dafür. Wenn wir jetzt bei allen Krisen „mitspielen“ wollen, muss das aber ganz anders laufen.
@Werner: „Kurdenhilfe“ ist ein gutes Stichwort. Ich gehe mal davon aus, daß SPON bzw Gebauer und auch Nouripour mit http://www.spiegel.de/politik/ausland/is-irak-gruener-nouripour-erwaegt-bundeswehr-einsatz-gegen-islamisten-a-985853.html einen detaillierteren Artikel für die nächste SPIEGEL-Printausgabe „aufbauen“. Da dürften dann „Unterstützung der Luftschläge der USA“, „Weitertransport der Hilfsgüter mittels Transall“ und „disloziierte Verteilung per Hubschrauber“ kommen. Nur mit NH90 geht da auf Grund deren Klarstandsraten, deren Zulassungsstatus bzw. deren absoluten Unvermögens außer FAM-Einsätzen und mangels ELOKA-Aufklärung „NULL“! Bei den CH-53 sind abgesehen von deren verstärktem Engagement in AFG auch nicht mehr die materiellen und personellen Voraussetzungen wie seinerzeit bei der Kurdenhilfe gegeben. Ergo verbleiben der Bundesregierung ob eines klar gegebenen Handlungszwangs fast nur so „hohle Sprüche und Pseudoaktivitäten“ wie mit http://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Prinzip-gilt-Keine-Waffen-in-Krisenregionen-article13414181.html erfolgt und nur unter dem Deckmäntelchen umgekehrter Vorzeichen sich von der Initiative einer Frau Roth (vgl. http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2217640/Roth-Humanitaere-Katastrophe-im-Irak#/beitrag/video/2217640/Roth-Humanitaere-Katastrophe-im-Irak) . Im Übrigen haben es uns die Briten mal wieder vorgemacht (vgl. http://www.janes.com/article/41813/uk-to-deploy-tornados-for-isr-over-iraq). Wann wacht unser Parlament denn bitte einmal komplett auf? Einige quer durch die Fraktionen (Dunkelrot natürlich ausgenommen) sind ja schon aufgewacht, aber leider viel zu Wenige. Es bleibt zu befürchten, daß das für das Hubschrauber-MoU und den Komplex NH90/MH90 genauso gilt (zur Erinnerung http://www.directupload.net/file/d/3708/ylvyjeup pdf.htm, denn 80 UHT + 122 NH90 + 30 MRTH MH92 kosten weniger, als uns das HC-MoU kosten wird! Und damit wären wir wieder bei dem Thema „Drehflügler-Untersuchungsausschuß“ samt „parlamentarische Erbausschlagung“ des rüstungspolitischen Erbes von de Mazière & Co).