Murphy kehrt heim: NH90-Einsatz in Afghanistan beendet
Die Bundeswehr hat den Einsatz ihrer NH90-Hubschrauber in Afghanistan beendet. Am (heutigen) 1. August übernahmen EH-101 Merlin-Helikopter aus Dänemark die Forward Air MedEvac-Rolle, die Rettung von Verwundeten, von den Deutschen. Auf der Bundeswehr-Webseite zogen die Heeresflieger eine positive Bilanz der gut einjährigen Mission:
Seit dem 23. Juni des vergangenen Jahres sind vier Hubschrauber in Afghanistan rund um die Uhr in Bereitschaft gewesen, um die medizinische Evakuierung verletzter und verwundeter Soldaten sicher zu stellen. „Wir haben unsere Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt“, sagt Oberstleutnant Michael S. Der 54-jährige Angehörige der Heeresfliegerwaffenschule ist der fünfte und damit letzte Kontingentführer der NH90 in Afghanistan. Er ist stolz auf seine Soldaten und den Hubschrauber.
Nach der Bundeswehr-Bilanz waren die NH90 mehr als 900 Flugstunden in der Luft und absolvierten 28 Einsätze, bis hin nach Khilagay in der Provinz Baghlan.
Was in der offiziellen Bilanz leider fehlt, sind die diversen Probleme, die es mit dem Hubschrauber am Hindukusch gab. Der als unpassend empfundene Funkrufname Murphy (wie ist noch mal der neue? Hab‘ ich glatt vergessen) war da noch das geringste. So gab es Schwierigkeiten mit dem Fahrwerk, eine Beschädigung der Zelle, und grundlegende Probleme mit der Navigationsanlage. Das war im vergangenen Jahr, in diesem Jahr gab es im Juni ein Triebwerksproblem in Termez, dessen Auswirkungen noch nicht so ganz klar scheinen.
Im Bundeswehr-Bericht davon kein Wort:
„Seine Einsatzfähigkeit hat der NH90 deutlich unter Beweis gestellt“, sagt der erfahrene Heeresflieger. „Das Luftfahrzeug kann was und hat in der Rolle „Air Medevac“ ausdrücklich bewiesen, dass es für diesen Bereich gut geeignet ist.“
Ich muss noch mal suchen. Da gab es doch eine Evaluierung der Heeresflieger, wo der Hubschrauber nicht ganz so gut wegkam?
(Foto: Simulierte Verwundetenevakuation in Masar-i-Scharif beim Besuch von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im Dezember 2013)
Da kann man sich gut vorstellen wie die Analyse des Einsatzes abläuft. Nämlich gar nicht. Schließlich war ja alles toll im besten Heer aller Zeiten…
Zitat: „Ich muss noch mal suchen. Da gab es doch eine Evaluierung der Heeresflieger, wo der Hubschrauber nicht ganz so gut wegkam?“
Also Herr Wiegold, das mit dem Doppeldenk müssen Sie aber noch mal üben. Nicht das Sie ein Deldenk begehen. Wir befinden uns schließlich im Zeitalter des Neusprech. Da ist einfach alles doppelplusgut!
;-)
Wir wollen doch schließlich alle Gutdenker sein, damit niemand vaporisiert werden muss.
PS: Bei Verständnisproblemen: http://de.wikipedia.org/wiki/Neusprech
Schön, dass die NH90-Besatzungen wieder zuhause sind. Jetzt übernimmt nicht nur der Merlin, sondern – Überraschung – wieder einmal die gute alte CH-53 im Wechsel mit den dänischen Kameraden. Für die CH-53- Besatzungen geht es ununterbrochen weiter, wie schon seit 2002 an Hindukusch. Ich vermisse allerdings die mediale Präsenz hierfür.
@TW:
Die NH 90 hießen KINLEY, die Tiger TORIC – auszusprechen als TORUK…
@ Sun Tzu
Ach ja , der alte Eric A. Blair. Ist doch schön dass es noch Leute gibt die Bücher lesen. Mich würde ehrlichgesagt eher interessieren wo der wo der Produktionsstatus des NH momentan ist und in wieweit die ganzen Kinderkrankheiten ausgemerzt wurden.
LG HD
@Sun Tzu
Das ist weder Doppeldenk noch Neusprech, sondern ganz klassisch der Versuch einer Litotes.
5 Kontingentführer in einem Jahr? Das ist eine beachtliche Rotation.
Ich stimme @hkp zu: Die CH-53 steht dort seit 2002 im Einsatz. Es kamen und gingen ganz viele Menschen mit ganz vielen Ideen und teilweise sogar neue Muster, alle blieben verhältnismässig kurz und gingen dann unter großem Pomp wieder nach Hause, begleitet von allseitigem Schulterklopfen, wie gut doch alles ging.
Und währenddessen stehen die Besatzungen und Schrauber der CH-53 mitten im „Fähigkeitstransfer“ und verrichten ihren Dienst im In- und Ausland ohne jedes Aufheben.
Und wohl vorerst auch ohne definierten Endtermin. Denn irgendwie kann man auf das Arbeitspferd nicht verzichten, da können noch so viele fliegende Yoghurtbecher kommen und wieder gehen.
@myself+tomtom
Ich habe mich missverständlich ausgedrückt – natürlich übernimmt die CH-53 nicht nur den temporär von NH90 wahrgenommenen Auftrag, sondern führte und führt den bisherigen, eigenen Auftrag wie gehabt weiter. CHAPEAU!
Vielleicht bin ich etwas einfach gestrickt, aber der CH 53 (wie auch die UH 1) werden nach wie vor in Serie gebaut.
In wie weit sind denn NH90 u.a. um so vieles besser als neu gebaute ältere (off the shelf) Modelle? Industriepolitik einmal außen vor gelassen …
@Thomas Melber
Weder die CH-53G noch die UH-1D werden weiterhin in Serie gebaut.
Die CH-53K steht gerade mal ganz am Anfang vom Produktionsbeginn und Bell ist schon längst bei der 412 angekommen.
@-MK20-
Der NH90 kann den CH53 aber nicht ersetzen. Was tun, Bw?
@Thomas Melber
Sollte er meines Wissens auch nie, zumindest nicht von Seiten des Herstellers. Ist ja auch eine völlig andere Gewichtsklasse. Was sich die Bw denkt steht allerdings auf einem anderen Blatt Papier. Was tun? CH-53 Nachfolger in die Wege leiten, am besten pronto. BS und gc (sp?) haben dazu aber schon ausführlicher geschrieben, ich weiß bloß nicht mehr in welchem Thread.
@-MK20-
Oder Fähigkeiten verfallen lassen … z.B. Luftlandefähigkeit.
‚ist schon klar, daß die Baumuster unterschiedlich ausgelegt sind (Lastenheft, und so).
Potzblitz… 20 Jahre nach seinem Erstflug und 13 Jahre nach Beginn der Serienproduktion hat der Hubi immer noch seine Kinderkrankheiten… Donnerwetter… das muss einer mal schaffen.
Wir haben unsere Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt, alles richtig gemacht, super Hubschrauber. Logische Konsequenz: die CH macht es weiter…
Wobei sich also nun wirklich niemand der CH Leute darüber beschweren kann, nicht gewürdigt zu werden (wer giert denn hier nach Wertschätzung?).
Ich wüsste auch nicht, was denn besonders daran wäre, die grösste Strukturveränderung der Bw-Geschichte durchzuführen, während der Einsatz bruchfrei weitergeht, aus fünf Standorten zwei zu machen, zwei quasi neue WaSys einzuführen, neue Tätigkeitsbilder und Befähigungen zu etablieren, mehrere Grossübungen gleichzeitig durchzuführen bei fast vollständigem Austausch des Personals. Da hat so ein Tornado-Verband mit Einführung SASPF deutlich mehr Herausforderungen zu bestehen!
Der Verband bekommt schliesslich den Prinz-Heinrich-Preis. Der kompensiert durchaus die Anstrengungen des Personals in den letzten Jahren.
Ironie Ende…
@ -MK20- & Thomas Melber
Das mit der CH53 Nachfolge ging unter der Betrachtung der CSAR Fähigkeiten etwa hier http://augengeradeaus.net/2014/07/der-drehfluegler-ausgabe-juli-2014/comment-page-1/#comment-136265 los und zieht sich durch bis zum Ende der Juli-Ausgabe des Drehflüglers.
Zumindest ist der NH 90 schonmal im Einsatz geflogen…..ein wichtiges Verkaufsargument gegenüber potentziellen Kunden für Eurocopter. Und dass man auf solche Kleinigkeiten wie Doorgunner bestehen sollte,obwohl dann laut Plan keine „20“ Soldaten mehr reinpassen hat man im Beschaffungswesen BW hoffentlich auch gelernt. Auf eine Rampe als Muss könnte man beim nächsten Mal ebenso verzichten.
@Redy29
Eurocopter hat die Bundeswehr und deren Einsatz von NH90 (und Tiger) als „wichtiges Verkaufsargument gegenüber potentziellen Kunden“ nicht wirklich nötig – auch wenn das gerne der ein oder andere hier auf AG.net immer und immer wieder verbreitet. Warum weiß wohl nur der liebe Gott. Mit den Franzosen und Italienern hat das Unternehmen schon lange was für die Werbung gehabt, noch bevor man bei der Bundeswehr überhaupt an eine Verlegung gedacht hat.. Nur mal so angemerkt.
Auch wieder wahr.
Gleichwohl hat noch niemand den NH 90 ausserhalb Europas gekauft.
Und die 16 Tiger für Australien sind auch nicht der Rüstungsdeal des Jahrzehnts.
Daher hat Eurocopter für den NH 90 sicher Werbung von Seiten der Nutzerländer bitter nötig.
@Redy29
Der NH 90 wurde in Australien beschafft und dort gibt es bereits genauso viel Ärger über die Teile, wie bei uns hier (siehe Hubschrauber-Thread).
Das letzte Mal auf dem Globus lagen Australien, Neuseeland und Oman schon deutlich ausserhalb Europas…
Zitat:
“Seine Einsatzfähigkeit hat der NH90 deutlich unter Beweis gestellt”, sagt der erfahrene Heeresflieger
Zitatende
Klar wenn man dafür 2 Verbände lahmlegen muss
@Redy29
Schön, dann können wir ja schonmal kategorisch AH-64, H-47, H-6, H-60 (möglicherweise sogar V-22) und sowieso alles außer F-22 und F-35 an Flugzeugen für mögliche Lizenzproduktionen in Deutschland ausschließen, von wegen altersbedingt und state-of-the-art und so.. Und es heißt Rh202.
Ernsthaft, Herr Wiegold, aber Ihr Blog gleitet langsam aber sicher auf ein unterirdisches Niveau ab, das selbst die letzten Hamas-Tunnel in den Schatten stellt. Niveau soll bekanntlich keine Handcreme sein und es wäre sehr wünschenswert wenn man die Moderation dem Wachstum des Blogs endlich mal anpassen könnte bzw. sowas wie ernsthaftes Interesse daran bekundet. Aber hey: Ihr Haus, Ihre Party. Leider auch Ihre Aufräumarbeit.
@TomTom, 16:42:
„Und währenddessen stehen die Besatzungen und Schrauber der CH-53 mitten im “Fähigkeitstransfer” und verrichten ihren Dienst im In- und Ausland ohne jedes Aufheben.
Und wohl vorerst auch ohne definierten Endtermin.“
Ist das ohne definierten Endtermin wirklich so. Die Weisung zur Vorbereitung zur möglichen Nachfolgemission ISAF lese ich in Bezug auf CH53 „als Reserve in DEU“. Möchte man es anders haben, sollte man es auch so hinschreiben. Ansonsten läuft man Gefahr, dass es auch tatsächlich ohne Interpretation zwischen den Zeilen gelesen und so umgesetzt wird. Ein weiter Einsatz von UHT und /oder NH90 wäre u.a. vermutlich auf Jahre der Tod für die Regenerationsausbildung bei diesen WaSys.
@BS:
Zum Prinz-Heinrich-Preis. Die anderen fliegenden Verbände der Lw waren offensichtlich so clever, sich nicht auch noch die Vorbereitung und Durchführung dieses Events ans Bein binden zu lassen. Ehrlich verdient hätte ihn sicher ein LT-Verband, für das HSG sind es unabhängig von Einsatzbindung gewaltige „Vorschusslorbeeren“. Die werden ohne Rücksicht als Messlatte für die Entwicklungen der nächsten Jahre herangezogen werden. Und ob der Verband dass durchhalten kann?
Mk20
ein Schreibfehler und schon wird alles in Frage gestellt ?
Sieht einem PzGrenadier nicht ähnlich.
Warum haben Sie ausgerechnet mich zu ihrem Lieblingsfeind erkoren ?
@mk20
Begrenzt witzig und zugleich intellektuell recht überschaubar, mir die Verantwortung für den aus Ihrer Sicht unterirdischen Level der Kommentare zuzuschanzen. Was heißt bitte wenn man die Moderation dem Wachstum des Blogs endlich mal anpassen könnte bzw. so was wie ernsthaftes Interesse daran bekundet?
Es scheint, Sie sind unzufrieden nicht nur mit den Kommentaren, sondern auch damit, dass ich als Alleinunterhalter, Schreibender, Kommentar-Moderator etc. zu wenig tue. Das bedauere ich, und ungeachtet Ihrer Kommentare, die hier viel zur Sache beitragen, mag ich es nicht, wenn man mich am Freitagabend von der Seite anpinkelt. Sie haben offensichtlich keine Ahnung, wie viel Arbeit das kostet, aber das wollen Sie offensichtlich auch nicht zur Kenntnis nehmen.
Danke für Ihre Beiträge, aber Sie werden sich offensichtlich woanders wohler fühlen. Und damit genug des OT.
Da hat wohl jemand das Blog zu Sicherheitspolitik mit „WO“ oder einschlägigen Foren verwechselt… Und selbst dafür war der Kommentar ziemlich flach^^
Btt: Ich finde, beide „Sorten“ Drehflügler-Jockeys bekommen ausreichend Liebe – verglichen mit anderen Truppengattungen evtl. sogar zuviel. Stille Profis und so…
4 212 sind eindeutig zuwenig .
Das stimmt leider.
@ Thomas Wiegold -MK20- Redy29
Ohne dass ich jetzt die verletzende verbale Entgleisung von MK20 hier rechtfertigen oder billigen möchte, denke ich, dass ein Erklärungsversuch vielleicht auf die beteiligten Seiten lindernd wirken könnte.
Ich habe MK20 bisher eigentlich immer als recht besonnen erlebt, und bin durch diesen plötzlichen Ausbruch auch sehr überrascht gewesen. Aber er erschien mir, so zwischen den Zeilen herausgelesen, in den letzten Wochen manchmal etwas angeknabbert oder frustriert zu sein. Den Grund für diese Frustration vermute ich in diesem Fall in der anwachsenden Unprofessionalität und Unreflektiertheit der man heute leider häufig begegnet.
Man weiss nicht was davor sonst noch dazu gekommen ist, aber bei den Äusserungen von Redy29 ist MK20 „die Hutschnur geplatzt“ und der ganze Unmut entlud sich auf das gesamte Forum als „Überbringer der schlechten Nachricht“. Nicht dass ich Redy29 die Schuld zuweisen möchte, aber was er im Vorfeld geschrieben hatte, zeugte nicht wirklich von fundierten Wissen, und machte ihn so unwissentlich zum Opfer. Nur ein kurzer Blick auf die entsprechenden Wikipedia-Seiten hätten genügt, um zu zeigen, dass er das Qualitätsniveau hier zu schätzen weiss. Und das hat MK20 vermutlich gewurmt, und getroffen vom Zorn wurden der vielleicht etwas naive Redy29 und der seine nervigen Kommentatoren erduldende Thomas Wiegold, sehr schade das Ganze.
Aber im sich Entschuldigen und diese Entschuldigung anzunehmen, so formal dieser Vorgang erscheinen mag, zeigt sich die nötige Menschlichkeit.
es-will-merr-net-in-mei-Kopp-enei | 02. August 2014 – 0:53
+1
@all: Mal ein teils „kannibalischer“ Aspekt. Laut Status der Industrie sind per 31.07.2014 von 32 NH90 exakt nur noch 2 Maschinen einsatzklar und 5 IOC+ Maschinen sind in den „Nachwehen des beendeten FAM-Einsatzes in AFG“ gebunden. Das entspricht einer aktuellen Klarstandsrate von 6,25%. Für insgesamt 28 FAM-Einsätze des NH90 in 1 ½ Jahren, bei ca 900 Flugstunden in AFG, erscheint dies als ziemliches Opfer an die Klarstands- und ET-Situation beim NH90 im Grundbetrieb. Oder war dies trotz der vehementen Probleme mit dem NH90 in AFG doch eher eine ECD-/AHD-Marketingveranstaltung auf Kosten des EP14 (Analog zur adäquaten Veranstaltung der Italiener letztendlich für AW)?
Bis Ende August 2014 sollen alle 5 FAM-IOC+ HC nach Deutschland zurückgeführt sein und dann beginnt offenbar die große „Beschraubungs- sowie Avionik- und Rechner-Orgie“ gemäß Analyse von GenFlusi.
Beim UH-TIGER dürfte es mit ca. 260 Sorties bzw. 130 Rotteneinsätzen bei einem bislang noch unbekannten Flugstundenkontingent sowie angeblich ohne einen einzigen scharfen Schuß nicht viel besser aussehen?
@T.W.: „Ich muss noch mal suchen. Da gab es doch eine Evaluierung der Heeresflieger, wo der Hubschrauber nicht ganz so gut wegkam?“ Da kann Ihnen bestimmt ein NH90-Insider hier in das Blog weiterhelfen, bzw. die evt. offiziell beim BMVg nachzufragende Fundstelle benennen.
@all: Welche Wortbedeutung sind eigentlich den Rufnamen „Kinley“ (NH90) und „Toric“ (UHT) zuzuordnen? Bei den Typenbezeichnungen SEA ANGEL und SEA LION war das ja noch einigermaßen klar.
@TomTom: AgustaWestland ist ja auch nicht der größte Hersteller der Welt für zivile Helicopter, sondern mit seinen Hauptsitz in Samarate (Varese) und den Produktionswerken sowie den Entwicklungszentren in Cascina Costa di Samarata (Varese), Vergiate (Varese), Tessèra (Venezia), Anagni, Frosinone, Brindisi, Yeovil (Großbritannien), Philadelphia (USA) und Swidnik (Polen; seit 2009) der größte Hersteller militärischer Hubschrauber der Welt. Und was alles produziert wird und wurde, sieht man in http://www.marken-history.de/marken/a-marken/agusta-westland.html. AW fertigt zumindest auf dem HC-Sektor seit jeher so gut wie alles an, was fliegt!
Wie passen denn diese Klarstandsszahlen mit den löblichen Beurteilungen zusammen? Ich ziehe mir von allen das Beste raus, baue 4 Neue und sage das Teil kann was? – das klingt eher nach Messevertreter… :-)
Bzgl. AW: Ist nur schade, dass man Deutschland nicht mit GB vergleichen kann. Oder hätten wir überhaupt die Unternehmen, zB eine CH53KG in Lizenz zu bauen ?
Es wurde mir vorweg genommen:
Die Zahlen stellen keine „Leistung“ dar….eher im Gegenteil…
Hier hat man mal wieder „Bundeswehr-typisch“ schön im 6-8 Wochen Zeitraum „rotiert“-und der Erfahrene weiß, das jede Rotation gleich „Datenverlust“ ist.
900 Flugstunden mit 4 Hubschraubern in einem Jahr?
Das ist wahrlich keine Glanzleistung…
28 Einsätze bedeutet zudem, das vermutlich mal wieder sehr viel Zeit mit „CTP-Fliegen“ verbracht wurde..
Aber schon gut, das die NH90 nach Hause gehen…..
Die ersten Firmen suchen bereits nach MEDEVAC-Kapazitäten, denn wenn das Militär weg ist-machen die zivilen Firmen weiter…und diese können und wollen sich nicht mehr auf das Militär verlassen…
(Btw: Je weniger Personal vorhanden ist, desto mehr wird man sich auf Hubschrauber verlassen müssen….aber das versteht die Bundeswehr vermutlich erst nach dem nächsten oder übernächsten Konflikt…).
@Vtdg-Amtmann
zu Toric kann ich nichts sagen.
Kinley ist „gerüchteweise“ wohl aus Trotz entstanden, als das Murphy-Callsign verboten wurde.
Zu dem Zeitpunkt gab es in MeS überwiegend Trinkwasser der Marke „Kinley“
Letztendlich sind das ja aber die taktischen Rufzeichen und keine Typenbezeichnungen der Lfz
Die Geschichte von Kinley kenne ich so aus MeS…
Inzwischen gibt’s hier vieles, was in den Drehflügler-Thread gehört und wenig mit NH90 in Afghanistan zu tun hat… Verschiebe mal das eine oder andere.
@huey | 02. August 2014 – 13:41
900 Flugstunden mit 4 Hubschraubern in einem Jahr?
Nein seit Beginn der OP – also in 1,5 Jahren
Just for info. Letzter Rufnahme der NH´s war Lowrider. Schon etwas makaber nach der Geschichte mit dem Fahrwerk.
Torik bezieht sich eigentlich auf den Toruk aus Avatar. Sieht halt gut auf dem Patch aus.
Aber auch das haben andere ähnlich vorgemacht.
@Werner & @huey: Mal ein paar harte Zahlen (Rechenparameter: 900 FlgStd in 1,5 Jahren bei 28 „scharfen“ Einsätzen:
– 900 Std / 1,5 Jahre entspricht 11,54 FlgStd/Woche für 4 Maschinen, das entspricht 2,88 FlgStd/Woche je Maschine,
– 78,214 Wochen / 28 Einsätze entspricht alle 2,78 Wochen/ 1 Einsatz,
– Unter fiktiven Ansatz von 1,5 Std Betriebszeit (on block + off block) für einen „scharfen“ Einsatz entfallen darauf je Einsatz 30,64 Std CTP- und Werkstattflüge!
Wahrlich eine Meisterleistung, auf welche die Bw und das BMVg samt PrInfoStab aufgrund aller Realitätsverluste stolz sein können!
Könnte mir vorstellen, wenn @huey „East of Africa“ derartige Einsatzparameter bei seinem Brötchengeber abliefern würde, wäre er sofort „entpflichtet“ und @werner sowie auch @schleppi bzw. deren Kameraden dürften bereits schon aus Zeiten der Kurdenhilfe von der CH-53 deutlich Anderes kennen?
Werden wir hier etwa alle für dumm verkauft?
Für die Bw ist die Teilnahme ja schon ein Erfolg. Für AHD war es ein Erfolg, weil der NH 90 jetzt das Brandzeichen tragen kann – Afghanistan geprüft.
Das Heer sollte prüfen, ob sie sich zukünftige Auslandseinsätze mit dem NH 90 in nächster Zeit leisten kann. Es kann davon ausgegangen werden, dass es eine parlamentarische Anfrage geben wird, die nach den Kosten fragen wird:
Zusätzliche Beschaffung von IOC+ Hubschraubern
Umrüstung der IOC+ Maschinen auf FAM (+Qualifikation + Zulassung)
Aktion Holloman
Ersatzteile
Transportkosten AN 124
Flugstundenkosten NH 90
Einrüsten M3M
Um mal einige Beispiele zu nennen.
Und wie bereits erwähnt, wurden 2 NH 90 Verbände lahmgelegt. Allein aus dem Aspekt scheint eine Teilnahme am nächsten zeitnahen Einsatz eher unwahrscheinlich.
Und die beiden AFG Rüstrollen waren nie Vertragsbestandteil. Das, was der NH 90 gemäß Vertrag können soll, kann eventuell 2017/2018 realisiert werden – oder auch nicht.
@werner: Sie sind mir ja ein ganz ‚Pöser‘! Jetzt kommt gleich unser EC-/AHD-Foren- und -Werksvertreter sowie -Oberlobbyist @-MK20- und „pinkelt“ Sie in Sachen NH90 mit den den Italienern, den Finnen sowie den EC-Erfolgsstories aus den USA an und wird Sie dann auch noch nach schriftlichen Beweisen für Ihre völlig haltlosen Behauptungen fragen. Jetzt stellen Sie doch bitte die Ministervorlage zum Rüstungsboard im Original ein, ansonsten sind Sie Herr @werner absolut unglaubwürdig und haben von den wahren Fakten um den NH90 und um den H&H-Lieferanten absolut keine Ahnung! .
@vtg-amtmann
Der Ton ist nicht witzig, und Sie sind nicht der weltweit Einzige mit Ahnung. Wäre nett, wenn Sie das berücksichtigen würden.
@TW: Der Ton ist in der Tat absolut nicht witzig, aber den Anspruch weltweit der Einzige zu sein, der Ahnung hat, habe ich im gegensatz zu anderen nie erhoben! Rest siehe http://augengeradeaus.net/2014/08/baellebad-august-2014/comment-page-2/#comment-142863. Der Amtmann ist ob eines ansonsten ziemlich dicken Fells und trotz großer Toleranz ziemlich stinkig.
@ T.Wiegold | 03. August 2014 – 10:51
Also ich habe den Vtg-Amtmann | 03. August 2014 – 5:10 als ironisch verstanden.
Da ich selbst praktisch keine Ahnung vom NH 90 habe und googeln sicher auch nicht die klarste Quelle fuer die obskuren Wege des BAAINBw (habe ich es endlich begriffen?) hergibt ist etwas Pfeffer sicher angebracht.
Die offiziellen Stellen der Bw und deren Vertreter in diesem Forum versuchen doch immer Probleme umzuformulieren oder zu beschoenigen.
@TW: auch ich habe den Amtmann ironisch verstanden und mich würde es sehr wundern, wenn @ werner es anders sehen würde, da seine Aussagen m.M.n. auf „Amtmann-Linie“ sind.
@MikeMolto | 03. August 2014 – 15:03
Ich sehe es genau wie Sie. Ironie schadet nicht und daher fühle ich mich auch in keiner Weise angegriffen. Die „Causa“ MK 20 ist für mich erschöpfend abgehandelt.
Es wäre aber schön, wenn wir wieder zum Thema kommen.
Habe mal gesichtet, was sich so seit 18.04.2013 (http://www.einsatz.bundeswehr.de/portal/a/einsatzbw/!ut/p/c4/LYxRC4JAEIT_0a1HUdRbIkT11kNlL7HqpkvnnpxrgvTjO8EZGJj5YOAJ0YJfrlHZCzp4QF7yvhhNMVb0IpYedYoVPzqQc8tEOpHBd92gcK8ocJ-PKjKlF9I5lUQ5Zh1QfTCdD-pmMoQQieEK8sRmqd2uk0X2t9vcLseztavslF6ha9vDH1Mbtb0!/) zum NH90 TTH, NH90 FAM, MH90 SEA LION und zum „Beemelman’schen & de Maizière’schen“ Hubschrauber-MoU vom 15.03.2013 an Beiträgen gesammelt hat. Das ist wahrer Goldstaub, den die User von AG gemeinsam „erdiskutiert“ bzw. erarbeitet haben.
In Anbetracht der stets „rosaroten Berichterstattung“ des BMVg-PrInfoStabes zu diesem NH90/MH90 und der aktuellen Fakten sowie der erreichten bzw. der eindeutig und seit Jahrzehnten verfehlten Sachstände erscheint es m.M.n. absolut wert, einen Thread mit z.B. dem Header „NH90/MH90, ein Schwarzbuch 2013/2014“ aufzulegen und dort durch alle engagierten User die klaren Fakten zu subsummieren sowie der Objektivität willens Kontrapunkte zu setzen! Und dass exakt dieser Komplex brandaktuell ist, bedarf keiner Erläuterung.
Hierbei geht es m.M.n. keineswegs um ein EUROCOPTER- / AIRBUS HELICOPTERS-Bashing, sondern vielmehr darum, eine absolut tröge Berichterstattung gegenüber der Truppe, der Öffentlichkeit, dem Steuerzahler, dem Parlament und damit dem Volkssouverän in deren reale und wahre Position einzuordnen.
Zu vorgenanntem dürften nur sehr wenige Medien und deren Journalisten samt ihrer Leserschaft kompetent und auch unabhängig genug sein. Genau das erscheint mir aber deshalb als echte Aufgabe und auch klarer Auftrag eines anspruchsvollen verteidigungs- und sicherheitspolitschen Blogs. Und wie sagte T.W. bereits am 16.08.2010 als Interviewter sehr trefflich: „Dass ich eigenständig die Schwerpunkte meiner Arbeit setze – auch wenn ich dann bei diesem Orchideenthema sehr lange auf eine einzelne Blüte schaue…“
@ huey @vtg amtmann
Nur als kurze Anmerkung zu den Zahlen und der CTP – Fliegerei die umsonst und zum Selbstzweck in MeS gemacht wurde ….
Der NH90 war dort eingesetzt als PRIMÄR-Retter zusammen mit den Dust-off der Amis (solange sie die Zahlen hatten) und mit den schwedischen UH-60 Icepac solange es sie gab … Ein TASKING erfolgt immer durch die PECC ….
Da man sich mit Masse den 24/7 Service mit den Schweden teilte und die Rolle der Amis eine extrem „spannende“ Einzelstory die zu weit führen würde ist , ergibt sich eine kleine Rotation …
Aber es mußte eben immer eine Rottenverfügbarkeit plus möglichst ein Spare-Lfz sichergestellt sein so die Aussagen derjenigen vor Ort !!!
Vor diesem Hintergrund sind 28 Einsätze nicht übel …. PECC allein weiß wann das PRIO 1 Mittel eingesetzt werden muß/kann/darf …. Und bitte nicht in der heutigen SAP-Welt vergessen das Hubis auch „abgeflogen“ werden müssen für die Technik ! Sonst sind die Stunden weg in der heutigen Bewirtschaftung mit „kalendarisch ablaufenden Teilen“ …. Somit wird das Bild abseits der nüchternen Zahlen was die Menschen dafür geleistet haben ein etwas anderes sein …
Dies nur um etwas mehr Trennschärfe einzubringen ! Leider bewirtschaftet man nicht mit vernünftigem Konzept und JA es mangelt wohl an Ersatzteilen ….
Der Blog ist echt schön aber die Kommentare darf man sich hier nicht mehr durchlesen. Davon ab das keiner die Kameraden beglückwünscht, endlich wieder in der Heimat angekommen zu sein, wird sich hier nur das Maul zerrissen über Dinge die eben passieren wenn gearbeitet wird.
Eine logistische Meisterleistung sieht anders aus aber wichtig war dieser Einsatz trotzdem. Alleine um Erfahrung zu sammeln und damit in späteren Verhandlungen eine bessere Position beziehen zu können. Nur so kann die Misswirtschaft beendet werden, die wir betreiben. Trainingsweltmeister haben am Tisch leider wenig zu melden.
Vielen Dank SER für die Klarstellung, ein Zeichen dafür das die BW doch zu oberflächlich (oder eben gar nicht) über das berichtet, was dort unten passiert.
Achja und: Wilkommen in der Heimat Jungs!
@SER: Die Komplexität aber auch die Effizienz der verdammt guten Lösung PECC (Patient Evacuation Coordination Centerne) im RCN ist bekannt. Das Ganze erinnert sehr an die erstmals ab 1990 entstande KITH ( Koordinierungszentrale für Intensivtransporthubschrauber bei der Berufsfeuuerwehr in München), welche auch länderübergreifend die notfall- und intensivmedizinsche Versorgungs- und Transportkette der ITH-Einsätze von solchen mit Primärcharakter, weiter über den Interhospitaltransfer bis hin zur Rückverlegung und der Repatriierung leitete.
Mit dem Flugstundenüberbau sowie der Instandsetzungs- und Ersatzteilage haben aber die derart koordinierten 28 FAM-Einsätze m.M.n. bestenfalles mittelbar etwas zu tun. Man vgl. auch bitte hierzu den Hardthöhenkurier, 3/2014 ab Seite 98. Dort steht – trotz aller Lobeshymnen dieser Hauspostille – unter dem Passus „Kritikpunkte und Mängel“ ziemlich eindeutig und sehr kritisch was Sache ist.
@cradox (Zitat): “ Der Blog ist echt schön aber die Kommentare darf man sich hier nicht mehr durchlesen…. wird sich hier nur das Maul zerrissen über Dinge die eben passieren wenn gearbeitet wird.“
Da bin ich leider völlig anderer Mennung, denn dort wo gearbeitet wird – nämlich im bislang einzig für den NH90 „halbwegs zugelassenen“ Mission-Profile FORWARD AIRMEDIVAC hätte die Gesamtheit der mit dem NH90 IOC+ FAM erfahrenen Pleiten, Pech und Pannen eben genau nicht passieren dürfen! Die „Rampenlandung“ (Fahrwerksschaden und vehementer Strukturschaden), der Hitzeschaden (unsachgemäßes Öffnen der vorderen MGB- und AP-Cowling), die Navigationsanlagenausfälle sowie der Flugunfall in Termez seien nur als „aufgeschwommene“ Beispiele für weitere Dunkelziffern benannt. Weder handelte es sich hierbei um Meisterleistungen, noch kann man mit derartigen Erfahrungen in späteren Verhandlungen (über zukünftige Einsätze und Bereitstellungen) „eine bessere Position beziehen“. Mit Misswirtschaft, Desorganisation und einem selbst nach mehr als 20 Jahren immer noch unausgereiften, geschweige denn gemäß CPM qualifizierten und gar zugelassenen HC-System sowie als Trainingsweltmeister hat man am internationalen Tisch in der Tat wenig zu melden.
Unseren NH90-Mädels und Jungs gebührt natürlich ein herzliches Willkommen in der Heimat, vielleicht aber auch eine gehörige Portion Mitleid, denn nun dürfte die technische und fliegerische Aufarbeitung der knapp 1 1/2 Jahre AFG-Einsatz voll zuschlagen.
Aber dennoch, sind wir hier bei AUGEN GERADEAUS etwa in der Beglückwünschungs-, Eigenlob- und FAN-Club-Ecke? Oder gilt es, sich vielmehr mit einem Luftfahrzeugtyp und dessen Einsatz in AFG kritisch und objektiv auseinanderzusetzen, der seitens des BMVg stets an sämtlichen Realitäten vorbei und seit jeher „über den Grünen Klee gelobt“ wird und im Übrigen horrende Summen kostete. Man sehe hierzu auch http://augengeradeaus.net/2014/08/die-neuen-player-in-der-ruestungspolitik-suder-scherf-zimmer-und-gabriel/comment-page-1/#comment-143032.
Solange die Bw von ihren bislang 32 NH90 TTH nicht mindestens 25 % im Grundbetrieb im laufenden Klarstand hat, braucht das BMVg schon mal international mit „mehr Engagenent“ sowie mit „Joined & Combined“ überhaupt nicht auf die Klötze zu hauen. Jetzt gehen nämlich erst einmal alle momentan in AFG befindlichen fünf NH90 in die „Technische Aufarbeitung (Sand, Umwelt, Korossion, NAV-COM, Avionik und Rechner-Systeme). Drei weitere Maschinen (Termez, Rampenlandung und Hitzeschaden) sind absolute Problemfälle und damit echte „Langzeit-Patienten“, davon stehen 2 Maschinen zellenmäßig am Rande eines technischen Totalschadens. Und die Leipzig-Maschine ist auch nicht ganz ohne (Triebwerksschäden), D.h. das sind schon mal vorneweg 8 Maschinen, also bereits 25% der insgesamt 32 NH90 TTH, die für längere Zeit nicht zur Disposition stehen und das ansonsten bei Klarstandsraten im Grundbetrieb von 2 – 3 Maschinen!
Ach so und die Summe „Urgently missing Material“ beträgt per 31.07.2014 die Kleinigkeit von 7.272.577,09 €, wovon wiederum 2.773.206,87 € allein auf die 78+03 entfallen.