Lagebeobachtung Ukraine: Merkel in Kiew und anderes, 23. August
#Merkel in Kiew gelandet: Gespräche mit Präs. Poroschenko, MP Jazenjuk + Bürgermeistern aus allen Regionen d. Ukraine pic.twitter.com/v7zgAARTSM
— Steffen Seibert (@RegSprecher) 23. August 2014
Es wird Zeit für einen neuen Lagebeobachtungsthread Ukraine: Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am (heutigen) Samstagvormittag in Kiew gelandet (siehe Tweet von Regierungssprecher Steffen Seibert oben), und die Erwartungen an diesen Besuch und Deutschlands Vermittlungsrolle scheinen hoch. Wie es ein britischer Kollege formuliert: She’s in town.
She’s in town. pic.twitter.com/not3I4zs4P
— Oliver Carroll (@olliecarroll) 23. August 2014
Unklar ist – aus deutscher innenpolitischer Sicht – derzeit, ob die aktuellen Aussagen des Vizekanzlers und SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel mit Merkel abgestimmt sind: Gabriel hatte in einem Interview mit der Welt am Sonntag erklärt: Die territoriale Integrität der Ukraine kann nur erhalten werden, wenn man den Gebieten mit russischer Mehrheit ein Angebot macht. (…) Ein kluges Konzept der Föderalisierung scheint mir der einzig gangbare Weg zu sein. (zitiert nach einem Online-Vorabbericht der Welt; Link aus bekannten Gründen nicht.) Die Annexion der Krim sei absehbar wohl kaum rückgängig zu machen.
Unterdessen haben die ersten Lastwagen des umstrittenen russischen Hilfskonvois die Ukraine wieder verlassen, wie AP meldet:
Trucks marked as being from a bitterly disputed Russian aid convoy to Ukraine began returning to Russia on Saturday.
An Associated Press reporter counted 67 trucks entering the border crossing in the Russian city of Donetsk before noon Saturday. Another AP reporter on the Ukrainian side of the border said a line of trucks about 3 kilometers (2 miles) long was waiting to cross.
Weiter nach Entwicklung, gerne in den Kommentaren (mit der Bitte, das auf die Entwicklung der Situation zu konzentrieren…)
Die aktuelle Lagekarte von heute 23.08 12 Uhr
http://www.rnbo.gov.ua/files/2014/23-08_eng.jpg
Was glaubt Fr Merkel erreichen zu wollen?
Typischerweise gehen hochrangigen Besuchen ja sehr intensive Gespräche auf Arbeitsebene voraus. Ist über die etwas bekannt?
Oder ganz allgemein darüber, wie deutsche Diplomaten in der Ukraine derzeit arbeiten? Wie ist zum Beispiel die Situation des deutschen Generalkonsulats in Donzek? Auf seiner Website ( http://www.donezk.diplo.de ) steht „Das Generalkonsulat ist vorübergehend für den Publikumsverkehr geschlossen.“
@axel_f
Gehört die Krim auch (noch) dazu?
@ TM,S
Persönlich Ja, Weltpolitisch keine Ahnung.
Keine Bericht über Besuch von Merkel auf RT, ITAR-TASS oder RIA Novosti nur groß und breit die Aussage vom Vizekanzler Sigmar Gabriel.
It is possible to save Ukraine’s territorial integrity only by federalization, German Economy Minister and Vice-Chancellor Sigmar Gabriel said in an interview to Sunday’s Welt am Sonntag, published on Saturday.
Ukraine’s territorial integrity can be saved only if the offer is made to the regions where most of the population are Russians. A well-considered conception of federalization is viewed as the only way, he said.
Ukrainian President Petro Poroshenko repeatedly stated he opposed federalization. In his words, „it has no grounds in Ukraine“.
MikeMolto | 23. August 2014 – 11:53
Alles Bestens wir stehen euch mental zur Seite aber nicht wenn es ernst wird
@axel_f
RIAN berichtet aber:
http://ria.ru/world/20140823/1021132953.html
Thomas Melber, Stuttgart | 23. August 2014 – 13:17
unser Russisch ist nicht so wie dein s
so ist das besser zu lesen
http://de.ria.ru/politics/20140823/269371948.html
Sie wird Poroscheno sagen, dass wir leider keine Militärhilfe leisten können, weil die letzten „Reserven“ gerade an die Kurden gehen. Dann wird sie ihm sagen, dass wir in Sachen Finanzhilfe im Rahmen IWF/EU unseren fair share leisten, natürlich humanitäre Hlfe leisten werden und dann wird Sie ihn fragen, was denn die Reformen so machen.
Und natürlich sieht Deutschland die Krim immer noch als Teil der Ukraine, sie wird dafür Sorge tragen. dass das in den deutschen Schul-Atlanten auch so eingezeichnet wird. Ansonsten werden die wohl Schokoladen-Rezepte austauschen……;-)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/russischer-konvoi-hat-gebiet-der-ukraine-wieder-verlassen-a-987707.html
So, der Konvoi ist wieder raus aus der Ukraine.
Frau Merkel will „Mit der ukrainischen Führung wolle sie „über die Unterstützung Deutschlands auf dem Weg zu einem Frieden, den wir gehen müssen“, sprechen.
Ja welchen Weg müüsen wir denn wohl gehen ? Wohl zunächst den von Gabriel skizzierten. Und natürlich wird Sie weiterhin Unrecht als Unrecht beim Namen nennen, alles andere könnte ihr als Legitimierung der Krim-Annexion in den Mund gelegt werden.
„Deutschland wird der Ukraine in ihrer Krise weiter helfen, ohne direkt in den Konflikt einzugreifen………..sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel Bürgschaften in Höhe von 500 Millionen Euro für die Instandsetzung der Energie- und Wasserversorgung und humanitäre Hilfe in Höhe von 25 Millionen Euro zu. Außerdem sollen 20 schwer verletzte ukrainische Soldaten in Deutschland behandelt werden.“
„Weitere Sanktionen gegen Russland stehen laut Merkel nicht an. Die USA hatten mit solchen Maßnahmen gedroht, weil Russland ohne Erlaubnis der Ukraine mit einem Hilfskonvoi die Grenze überquert hatte.“
Quelle N-TV
500 Mio Hermes-Bürgschaften für die Energie- und Wasserversorgung, die Aufträge dann aber bitte an deutsche Firmen. Tropfen auf den heißen Stein bei der Infrastrukturlage.
Super Timing von Wladimir, der Konvoi ist ja so zum Zeitpunkt der Merkel-Landung in Kiew wohl wieder raus gewesen.
Tja, Frau Nuland, Ihre Zauberlehrlinge Jaz und Tim und Julia haben den hostile take-over der Ost-Ukraine wohl vermasselt ;-)
Hm…
@T.W.
„Aus Sicht der Bundeskanzlerin soll nun die Kontaktgruppe wiederbelebt werden, in der Vertreter der östlichen Regionen mit der Zentralregierung zusammenkommen. Außerdem brauche es einen Waffenstillstand. Die Fragen zur russischen Sprache, zur kulturellen Identität und zu einer dezentralen Verwaltung seien lösbar. Nur könne darüber nicht verhandelt werden, so lange über die russische Grenze weiter Waffen geliefert würden.“
N-TV
Merkel versucht den Waffenstillstand mit den Waffenlieferungen aus Rußland als Kompromissformel zu verbinden, um dann den inner-ukrainischen politischen Prozess neu zu starten. Sie versucht eine gesichtswahrende Brücke zwischen Putin und Poro zu scchlagen. Mehr Dezentralisierung ist mittlerweile unausweichlich, sonst kommt der Donbass nie zur Ruhe.
Die Formel „Waffenstillstand = Niederlage“, und „Kiew= faschistischeJunta“ muß weg.
@Alarich
Ich habe auf den russischen Text verlinkt um zu zeigen, daß auch Russen vom Besuch informiert werden. Da RIA Novosti ja eine (halb-) staatliche Agentur ist erfährt das Ausland oft, was es erfahren soll (gelenkte Information) und es klang an, als ob über den Besuch in RUS nicht berichtet würde.
Manchmal sind die Artikel aber durchaus interessant.
Übrigens, gibt es jetzt nicht eine neue Nachrichtenagentur?
Thomas Melber, Stuttgart | 23. August 2014 – 16:08
Solange die auf Deutsch gibt ka ma die au so hiein tuen
axel_f
Die aktuelle Lagekarte von heute 23.08 12 Uhr
http://www.rnbo.gov.ua/files/2014/23-08_eng.jpg
Schon die Tatsache, dass der Hilfskonvoi nach Lugansk fahren konnte, ohne in den Einflussbereich der ukrainischen Armee zu kommen, spricht dafür, dass die Karte reines Wunschdenken ist. Auch die eingeschlossenen Einheiten gibt es auf dieser Karte nicht.
Diese Karten dürften deutlich näher an der Realität sein.
http://kot-ivanov.livejournal.com/
@Nepomuk
Ein Entsatz der eingeschlossenen Kräfte scheint wohl nicht zu erfolgen (nach letzter Karte). Auch habe ich den Eindruck, daß die UKR Kräfte sich verzetteln.
Die Diskrepanzen sind mir auch schon aufgefallen, ob die untere Karte unbedingt näher an der Realität ist, kann ich nicht beurteilen nur fällt auf daß der „Südkessel“ bei der ukrainischen Regierung noch existiert, was wohl nicht den Tatsachen entspricht.
Was genau rund um Lugansk vorgeht, kann wohl niemand im Moment genau beurteilen, aber daß der Konvoi durchkam spricht wohl gegen eine Einkesselung.
Es könnte zwar sein, daß ukrainische Einheiten ihn passieren ließen, aber dagegen spricht die heutige „Meldung“, die Russen hätten über Nacht in Lugansk ein Radarwerk abgebaut und mit dem Konvoi nach Russland verschifft…
Eine solche logistische Meisterleistung hätte eine Kontrolle am Ausgang wohl verhindert;))
Das merkwürdigste ist, dass die Ukrainische Armee eine ganze Panzerbrigade (ich glaube die 1., die mit den „Bulat“ T-64) aus der Front genommen hat, um sie morgen paradieren zu lassen.
Das spricht entweder für sehr große Siegesgewissheit oder für einen gewissen Realitätsverlust.
Oder man spart sich diese Panzer eben für den richtigen Ernstfall auf.
JCR | 23. August 2014 – 19:18
oder für zu wenig Schutz , Russland hat nur noch in Reserve verbände die T 64 noch .
Wenn AMARTA 2015 Ausgeliefert werden ,wird weiter T 72 durchgeschoben zu den Reserve
http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/bundeskanzlerinmerkelinderukraine_40429979_mbqf-1408786158-37366378/2,c=0,w=650.bild.jpg
OffTopic:
Kurze Frage, ist das die Uniform des Deutschen MilAttaches? In der Farbe habe ich das noch nie gesehen. Oder habe ich gerade ein vollen Blackout bzgl. der Landeszugehörigkeit des Soldaten?
@UmPp
Sommeranzug – darf in DEU nicht getragen werden, sieht aber fesch aus (die Marine hat ihn in „rein weiß“). ‚wundert mich trotzdem, denn es gibt auch geographische Einschränkungen.
Vielen Dank Thomas Melber, das wusste ich nicht.
Schade…diese ganzen Beschränkungen, denn so sieht der Anzug ja richtig gut aus.
MkG
Die Vöglein zwitschern mal wieder:
Ein großer internationaler L&R-Konzern mit Erfahrungen im Airliner- und Frachterbau, aber auch bei Großraumtransportflugzeugen, erwägt ANTONOW zu übernehmen.
Der FuE-und Konstruktionsbereich soll zwecks Übernahme von Know-how erhalten bleiben und sogar zum konzernübergreifenden Design- und Entwicklungsbereich für Großraum- und Schwerlastflugzeuge ausgebaut werden. Der FuE-Bereich wird aber um ca. 33% von „Klüngel-Ballast und kontraprodukiven Politniks“ bereinigt.
Der Produktionsbereich soll zunächst auf den Service für „Aircraft out of Production“ und als reine „verlängerte Werkbank“ für die Produktion von Zulieferteilen westlicher, nd teils auch konzernfremder Produkte zwecks Erwirtschaftung erster echter Deckungsbeiträge (statt Kompensations- und Warenaustauschgeschäfte, wie zu roten Zeiten üblich) zurückgefahren werden.
Neben einer Personalstraffung um vorerst ca. 75 % in der Produktion, wird dies in der Verwaltung zu einem Abbau von ca. 50% und zu einem Personalaustausch von ca. 25% führen. Mittelfristig wird dann die Produktion wieder auf ca. 50% hochgefahren. Unter dem Strich kommt damit ein Erhalt von ca. 50% aller Arbeitsplätze heraus, allerdings unter „halbwegs westlichen Bedingungen“ hinsichtlich Löhne, Arbeitsplatzsicherheit und –Bedingungen sowie sozialer Absicherung.
Genauso habe ich das seit 2002 in Polen bei einem großen Hubschrauberhersteller und nach wie vor als einer der größten Zulieferer im Fix-Wing-Bereich erlebt, welcher im Zuge der Privatisierung von einem multinationalen Konzern übernommen wurde.
Allerdings die „Konzern-Mutterländer“ haben nicht nur Kredite und Bürgschaften „à lá Merkel“ gewährt – sonst wäre nämlich slowakisches und teils tschechisches Auslandskapital aus KGB-Zeiten zum Zuge gekommen, sondern auch von den Gewerkschaften bis zur Regierungsebene vehement Nachhilfe in freier Marktwirtschaft und dies teils mit der Brechstange durchgesetzt, um vorgenannte Ziele zu erreichen!
Ob z.B. Deutschland und z.B. Frankreich gemeinsam zu Derartigem in der Urkraine in der Lage sein werden und auch erkennen, daß man damit Putin wenigstens ein bischen raissonieren bzw. die wirtschafliche „Popo-Karte“ zeigen kann, wage ich allerdings sehr zu bezweifeln.
Vielleicht sollte doch besser Boeing an diesen Speck gehen, der noch immer immense Substanz hat? Deutschland hat dies nämlich schon einmal bei der AN 7X verpennt!
Edit/Nachtrag: Siehe auch http://www.airliners.de/antonow-produktion-in-leipzig/28932., Die Gelegenheit ist günstig, denn RUSLAN klammert sich bereits seit 2013 an „Traumtänzer-Alternativen“ und RUSLAN kennt wohl seine eigene Situation am besten.
Es mehren sich Hinweise darauf, dass es heute ein Gefecht in Nowoasowsk am Asowschen Meer gegeben hat. YouTube-Viedeos zeigen nächstliches Feuer ubd Gefechtslärm und tagsüber einige Trümmer und Rauch. Die Meldungen widersprechen sich allerdings, einerseits ist von einem Vorstoß über Land, andererseits von einer Landung von See her die Rede.
Von Ukrainischer Regierungsseite gibt es noch nichts dazu, nur von Ria Nowosti
Nach dem Zustandekommen des Südkessels 2.0 begann die Volkswehr nach Schwachstellen der Junta südwestlich von Marinovka zu suchen. Mit Erstaunen stellte man fest, dass dort so gut wie keine Sicherung existiert. Alles wurde an die Front abgezogen, wodurch sich südlich von Amwrosiewka ein riesiges Loch auftat das nur spärlich durch Deckungseinheiten gesichert ist. Logischerweise sickerten dort die Einheiten der Volkswehr Richtung Südwesten durch. Das erste Ergebnis war die Einnahme des Kontrollpunktes „Uspenka“. Danach tat sich vor der Volkswehr ein ungesicherter Raum bis zur Küste auf. Als Folge konnten mehrere Diversionstrupps fast bis nach Nowoazowsk zu den Siedlungen Kholodnoje und Sedowo vordringen und dabei mehrere Blockposten unter Beschuss nehmen. Für die Einnahme der Siedlungen fehlen der Volkswehr hier die Kräfte,
(via donbassfront)
Schon mutig die aus Tschetschenen & anderen Söldnern bestehenden Rebellen als Volkswehr zu bezeichnen.
Die russischen/prorussischen Machthaber in Donezk zwingen circa 100 ukrainische Kriegsgefangene unter „Faschisten, Faschisten“-Beschimpfungen durch Donezk zu marschieren. (Stalins Methoden vom Juli 1944 als Vorbild?)
https://twitter.com/ChristopherJM/status/503499597499871232
Parade auch in Donezk:
http://odnarodyna.com.ua/content/tro…v-donecke-foto
https://www.youtube.com/watch?v=64v5nQk4SoA
https://www.youtube.com/watch?v=sbG_HBZi_PQ
https://www.youtube.com/watch?v=sbG_HBZi_PQ
Alles ukrainische technik. Die Rebellen sind nach eigenen Angaben zu Gegenoffensive übergegangen.
Hier der Bericht von LifeNews
von dem @ Hohenstaufen berichtetem Vorführung
Ukrainischer Kriegsgefangener in Donezk
https://t.co/UCuWK3LW3S
@axel_f
Ihre Aussage ist falsch!
https://www.youtube.com/watch?v=gGzdZTWY2XY
https://www.youtube.com/watch?v=S3pXf8hqsPA
Sedovo am Azowschen Meer.
https://www.youtube.com/watch?v=6yJN5IvW6DQ
https://www.youtube.com/watch?v=NQdGQqgnJmw
https://www.youtube.com/watch?v=cPDLzzlhMHM
Die berichte über Rebellenoffensive scheinen zu stimmen.
@ Müller
Er hat lediglich gepostet, was die DPR-Pressestelle verkündet hat.
Don’t shoot the messenger.
Oplochenje könnte man vielleicht eher mit Miliz übersetzen, aber der ganze deutsch-russische Wortschatz ist immer noch ein wenig altmodisch.
Und was „Söldner“ angeht, die kriegen dafür Geld.
Tschetschenen kämpfen wohl eher weil es ihnen ihre Stammesältesten (in diesem Fall Ramzan Kadyrov) befehlen. Und selbst laut ukrainischen (nicht Euromaidan PR) Quellen machen Nichtukrainer weniger als die Hälfte der Kämpfer aus.
Dies war am Anfang wohl anders, aber es hat definitiv eine „Ukrainisierung“ stattgefunden.
Sozusagen stellt der Prozentsatz russischen Equipments und russischen Personals zwei gegensätzliche Linien dar ;)
Na ja, das ist halt die propagandistisch inszenierte Gegenparade zu Poroschenko’s „Friedensparade“ in Kiew.
@ klabautermann
nur das in Kiew wohl alle freiwillig mittgemacht haben
und nicht denuziert wurden
Wenn man da zuschaut zieht es sich einen irgendwie zusammen.
Ich frage mich wie wohl sich erst die Baltischen Staaten dabei fühlen
wenn sie sowas mitansehen.
@R.Schepmann
Besonders clever war das nicht. Deswegen glaube ich auch nicht, dass das von Putin’s Propaganda-Experten inszeniert wurde. Es gibt da eben auch eine ost-ukrainische Fraktion, die mehr und mehr auch den Krieg der Bilder eigenständig führt und eine eigene Agenda hat.
In jedem Fall ein PR-Eigentor gegenüber den westlichen Medien und ein Verstoß gegen die Genfer Konvention (gilt die bei einer „ATO“ überhaupt?)
Es ist praktisch eine Koplie des Marsches der Gefangenen durch Moskau, selbst das Straßenreinigungsfahrzeug am Ende. Das hat starke symbolische Wirkung im russischen Sprachraum.
@ JCR
„gilt die bei einer “ATO” überhaupt?“
„Die“ Genfer Konvention gibt es ja nicht sindern mehrere einzelkonventionen, die im sprachgebrauch zusammengefasst werden.
in der ostukraine herrscht nichtinternationaler bewaffneter konflikt (wobei je nach grad russiischer involvierung auch internationaler vertretbar wäre) für den ist das 2 zusatzprotokoll zur GK einschlägig.
zumindest bezüglich staatlicher „kriegsgefangener“ (die rebellen sind illegale kombattanten und drürfen somit eigentlich gar keine gefangennahmen durchführen) ist das schutzniveau mehr oder weniger mit dem aus dem ZP 1 für internationale konflikte identisch
@JCR
Stimme Ihnen zu. Und ja, ich denke, dass die Genfer Konvention auch bei dieser ATO zumindest sinngemäß angewendet werden sollte, auch wenn Kiew die Separatisten als Terroristen bezeichnet und sie bei Gefangennahme als Strafgefangene und nicht als Kriegsgefangene behandelt. Diese Aktion war völlig überflüssig und belastet den gerade beginnenden Dialog zwischen Poroschenko und Putin. Es gibt leider in der Ukraine und in Rußland Kräfte, die sich zwischen Moskau und Kiew positioneren wollen. Die wollen sich weder von Moskau annektieren noch von Kiew kontrollieren und verwalten lassen.
Die „Parade“ ist auf jeden Fall ein geschmackloser Verstoß gegen die Menschenrechte.
Die Genfer Konvention dürfte, da es sich um einen innerstaatlichen Konflikt handelt, nicht zum tragen kommen.
@magnum066
Welche denn??
Sicher ist es nicht sehr geschickt so etwas zu veranstalten, aber immerhin leben die Kriegsgefangenen und laufen aus eigener Kraft auf ihren 2 Beinen. Ich kann mich an Berichte von vor geschätzt 2 Wochen erinnern da ging es um einen Gefangenenaustausch zwischen den Aufständischen und irgend einer dieser Privatarmeen. die Gefangenen der Aufständler haben diese vollständig aus eigener Kraft und auf eigenen Füssen verlassen. Die Gefangenen der „Todesschwadron“ wurden mit starken Misshandlungsspuren aus dem Auto geworfen und waren so stark verletzt das sie praktisch keine Überlebenswahrscheinlichkeit hatten.
Kann natürlich inszenierte Propagande sein – aber man sollte bedenken das nach diesem Bürgerkrieg genau wie nach jedem anderen auch keine Seite mehr eine weiße Weste hat.
und der Bezug auf die Ereignisse des WK 2 ist bei den Menschen dort immer noch stark und anders vorhanden als man das hier kennt. „Faschist“ ist so ziemlich die stärkste Beschimpfung die man jemandem antuen kann und sie kommt von Herzen.
Das mit Gabriels Idee eine Föderalisierung wird schon wegen den Rechten verfeindeten Kräften auf beiden Seiten (Rus Rechte Nationalisten und Jarosch Ukr Anti gegen alles) scheitern. Die werden keinen Konsens über die Zukunft der Ukraine finden. Ohne Jaroschs Rechter Sektor wird Poroschenko nicht regieren können. Problem an Jarosch ist, dass er das Russische Machtsystem in Frage stellt, und daher für Putin kein Verhandlungspartner. Putin hat die Nationalisten im Russischen Machtgefüge einen Platz gegeben. Der Krieg dürfte so lange weiter gehen, bis eine Partei den Donbass aufgibt.
Amtmanns Plan Antonow zu Sanieren dürfte von 13.500 Beschäftigte etwa 8.000 den Job kosten. Sanierungsbemühungen in anderen Halbstaatlichen Ukr Großbetrieben dürfte wohl genauso schmerzhaft für die Belegschaft werden. Durch den Krieg ist die Wirtschaft enorm geschädigt und Wirtschaftsreformen sind nicht in Sicht. Neue Arbeitsplätze dürften wohl nicht so schnell entstehen, um die Entlassenen in Lohn und Brot zu bringen. Die ganzen Probleme wurden seit dem Untergang der Sowjetunion verschleppt. Jetzt hat Kiew kein Geld mehr, um die Probleme weiter zu verschleppen. Wenn Poroschenko und Jaz da versagen, sind die schnell wieder weg.
Gemäß dem Journalisten Alex Boyko, der schon im Weißen Konvoi dokumentarisch mitgefahren ist, werden derzeit die LKW wieder neu beladen und anschließend wieder in die Ukraine geschickt: https://twitter.com/AlexBoykoKP/status/503795598441467906
Übersetzung von Bing: „LKW lädt Produkte in Voronezh, Asow, Moskau, Rostov-Na-Donu und gehen wieder an die Donbass.“
Lesenswerter Bericht über die Lage/Stimmungslage beim Donbas Battalion:
http://www.kyivpost.com/content/ukraine/abandoned-donbas-battalion-fights-on-361886.html
„Some of these volunteer soldiers believe their battalions are deliberately being sent without backup to hotspots like Ilovaisk in order to remove a potential threat to the authorities. Semenchenko describes his men, now armed and seasoned fighters though many had never picked up a gun until a few months ago, as “a restraining factor” on a government many perceive to be betraying the ideals of EuroMaidan. He suggested that after the separatists are defeated, it may be time to take the battle from the fields and towns of east Ukraine to Kyiv’s government buildings.
“If volunteers can manage equipping the army better than the army bosses, that means volunteers can run the country,” he said. But he added, “I’m not ready to burn my house down just yet. We have to be responsible about these things.” “
Es wird deutlich, dass Kiew keine Strategie für die ATO hat. Innen- und Vtg-Minister scheinen keinen gemeinsamen Operationsplan zu haben. Die Freiwilligen fühlen sich immer mehr von Kiew in Stich gelassen. Genauso wenig hat Kiew einen Plan für die Stabilisierung der ukr. Wirtschaft und die politischen Reformen. Man arbeitet stumpf die Auflagen des IWF, der EU und wahrscheinlich der USA ab , läßt die Oligarchen weitgehend unkontrolliert weiter ihre Strippen ziehen und hofft auf mehr Finanzhilfe aus dem Westen. Der Wiederaufbau des Donbas soll geschätzt 5 Mrd Euro kosten und Poroschenko will mehr als 2 Mrd in die Streitkräfte stecken…..die Widersprüchlichkeiten werden immer größer.
Bestätigt: Die weiße Flotte kommt erneut.
Das könnte jetzt die langerwartete Offensive sein:
Neue Hilfslieferung noch diese Woche wie von @Tom schon angedeutet.
Russian Foreign Minister Sergey Lavrov has announced plans for a second humanitarian convoy to be sent to eastern Ukraine, urging all foreign actors and agencies to participate.
http://rt.com/news/182556-ukraine-russia-lavrov-/