Zurück zum Klein-Krieg der Blöcke? Russland schaltet GPS-Messstationen ab

In der Ukraine-Krise und der zunehmenden Polarisierung zwischen Russland und dem Westen (sofern man den einheitlich sehen kann…) ist es eine Fußnote, aber bezeichnend für den Klein-Krieg der beiden Blöcke: Russland hat entschieden, Boden-(Mess-)Stationen des amerikanischen Global Positioning Systems (GPS) auf seinem Gebiet vorerst abzuschalten, wie die russische Staatsagentur RIA Novosti berichtete:

Russland wird laut Vizepremier Dmitri Rogosin ab dem 1. Juni elf Bodenstationen des US-amerikanischen Navigationssystems GPS auf seinem Territorium vorübergehend abschalten. (….)  Der Grund sei, dass die USA sich geweigert hatten, eine Station des russischen Navigationssystems GLONASS auf ihr Territorium zu lassen. Wenn Amerika die Vereinbarungen über die Stationierung von GLONASS nicht erfüllen sollte, würden die GPS-Stationen in Russland ab dem 1. September endgültig außer Betrieb gesetzt, so Rogosin weiter.

Der Grund liegt also, offiziell, nicht in der derzeitigen Krise, sondern im Verhalten der USA bereits im vergangenen Jahr. (Die von RIA erwähnte  New York Times-Geschichte dazu habe ich bislang leider nicht gefunden.) Dennoch ist das in diesen Zeiten kein beruhigendes Signal.

(Foto: Global Positioning System – Primary function: Positioning, navigation, timing and velocity information worldwide –  U.S. Air Force)