Mehr Bundeswehr nach Afrika?

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Das deutsche militärische Engagement in Afrika wird möglicherweise sehr schnell deutlich ausgeweitet. In Mali könnte die Bundeswehr zusätzlich zu der bisherigen Ausbildungsaufgabe in der EU-Trainingsmission (Foto oben) eine Schutzkomponente stellen. Für den geplanten Einsatz unter EU-Kommando in der krisengeschüttelten Zentralafrikanischen Republik, mit dem französische und afrikanische Truppen unterstützt werden sollen, seien Lufttransport und -betankung geplant, heißt es in weitgehend übereinstimmenden Berichten von Spiegel Online und Süddeutscher Zeitung (hier aus bekannten Gründen kein Link). Für beide Vorhaben seien neue Bundestagsmandate erforderlich.

Die Ausweitung laut diesen Medienberichten im Einzelnen:

• Mali: Einsatz von Teilen der deutsch-französischen Brigade, die auch erstmals in ihrer Brigadestruktur in den Einsatz gehen soll. Auf deutscher Seite wären daran das Jägerbataillon 292 aus Donaueschingen und das Artilleriebataillon 295 aus Immendingen beteiligt, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Laut Spiegel Online sollen diese Truppenteile die Force Protection in der Hauptstadt Bamako und am Ausbildungscamp in Koulikoro übernehmen. An einen Einsatz im Norden Malis (analog zu den Niederländern) scheint aber nicht gedacht.

• Zentralafrikanische Republik: Der Lufttransport mit den Fliegern der Luftwaffe, bislang nur in das Nachbarland Kamerun, soll direkt in die Hauptstadt Bangui gehen. Von einer Präsenz deutscher Bodentruppen im Rahmen der geplanten EU-Mission ist nicht die Rede.

Trotz der Ausweitung: Ein Kampfeinsatz á la France würde das bei weitem nicht. Aber eine Bestätigung dessen, was der Wehrbeauftragte bei der Debatte seines Berichts im Bundestag mahnend angemerkt hatte: Mit der Zusage von Lufttransport sei die Bundesregierung schnell dabei – obwohl es auch dort an die Reserven gehe.

Dazu von Reuters: EU ministers to back sending force to Central African Republic

(Foto: EUTM Mali)