vdL-Personalien: Verteidigungs-Staatssekretär Wolf entlassen

Auch diese Information ist noch nicht offiziell bestätigt, aber Augen geradeaus! erfuhr aus gut unterrichteten Kreisen, dass die neue Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am (heutigen) Dienstagabend den bisherigen Staatssekretär Rüdiger Wolf entlassen hat. (In den Kommentaren hier war das schon vermutet worden.) Wolf war seit Anfang 2008 Staatssekretär im Verteidigungsministerium und zuvor in diesem Ressort unter anderem als Abteilungsleiter Haushalt sehr detailliert mit allen Vorgängen im Haus befasst. Ihm unterstanden die Abteilung Politik, die Abteilung Haushalt und Controlling, die Abteilung Recht sowie der Generalinspekteur der Bundeswehr mit den ihm unterstellten Abteilungen Planung, Führung Streitkräfte sowie Strategie und Einsatz.

Zusammen mit der – ebenfalls noch nicht bestätigten – Personalie, dass der andere beamtete Staatssekretär Stéphane Beemelmans im Amt bleibt, hat die Ministerin offensichtlich genau andersrum entschieden als vermutet worden war: Beemelmans war zum einen langjähriger Vertrauter des bisherigen Verteidigungsministers Thomas de Maizière, zum anderen galt er als wesentlich mit verantwortlich für das gescheiterte EuroHawk-Projekt. Wolf wiederum galt wegen seiner Kenntnis des Apparats als gesetzt für eine weitgehend neue Führungsspitze des Ministeriums.

Dann warten wir mal auf die Bestätigung, vielleicht ja am morgigen Mittwoch.

Da Webseiten auf bmvg.de bisweilen einfach verschwinden, hier mal Wolfs Biographie, wie sie derzeit auf der Ministeriums-Webseite zu finden ist:

Geboren wurde Rüdiger Wolf am 19. November 1951 in Lehrberg, Mittelfranken.
Er ist verheiratet und hat drei Kinder (2 Söhne und 1 Tochter).
Volljurist

AUSBILDUNG UND WEHRDIENST

Frühjahr 1970 Abitur am Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasium in Wetzlar

01.07.1970 – 30.06.1972 Wehrdienst – letzter Dienstgrad: Oberleutnant d.R.

01.10.1972 – 09.11.1977 Studium der Rechtswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Gießen sowie an der Albrecht-Ludwig-Universität in Freiburg im Breisgau

09.11.1977 1. Juristisches Staatsexamen

28.04.1980 2. Juristisches Staatsexamen

BERUFLICHER WERDEGANG

01.05.1980 – 31.03.1982 Rechtsanwalt in Wetzlar

01.04.1982 Eintritt in die Bundeswehrverwaltung (Verwendungen siehe unten)

01.06.1992 – 30.05.1994 Beurlaubt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (verteidigungspolitischer Referent) in eine Bundestagsfraktion

TÄTIGKEITEN IN DER BUNDESWEHRVERWALTUNG

01.04.1982 – 02.01.1983 Dezernent V.1 – Wehrersatzwesen – in der Wehrbereichsverwaltung III in Düsseldorf

03.01.1983 – 17.11.1986 Fachgebietsleiter II und Stellvertretender Leiter des Kreiswehrersatzamtes Köln

18.11.1986 – 08.06.1987 Referent WE 2 – Wehrrecht, Kriegsdienstverweigerungsrecht – im Bundeswehrverwaltungsamt in Bonn

09.06.1987 – 31.08.1988 Dezernent I.B 1 – Personalangelegenheiten der Beamten – in der Wehrbereichsverwaltung III in Düsseldorf

Verwendungen im Bundesministerium der Verteidigung

01.09.1988 – 30.06.1989 Referent VR III 9 – Wehrpflichtgesetz und Kriegsdienstverweigerung

01.07.1989 – 07.10.1990 Referent VR I 1 – Soldatengesetz

08.10.1990 – 31.05.1992 Referent Parlament- und Kabinettangelegenheiten

01.06.1994 – 19.02.1995 Referatsleiter H I 3 – Haushalt Zivilpersonal

20.02.1995 – 01.07.1997 Referatsleiter H I 1 – Grundsatzangelegenheiten des Haushalts

02.07.1997 – 10.12.2002 Unterabteilungsleiter H II – Materialhaushalt, Internationale Haushaltsangelegenheiten und BRH-Angelegenheiten

11.12.2002 – 31.12.2007 Abteilungsleiter Haushalt

01.01.2008 Staatssekretär

(Archivbild: Wolf bei einer Dienstreise in Djibouti, April 2010 – Bundeswehr/PIZ Einsatzführungskommando via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)