Bundeswehr soll Deutsche aus Süd-Sudan ausfliegen
Angesichts der Unruhen nach einem Putschversuch im Süd-Sudan (Foto oben: Zivilisten suchen in der Stadt Bor Schutz bei den Vereinten Nationen) will die Bundeswehr deutsche Staatsbürger aus dem krisengeschüttelten Land ausfliegen. Das Verteidigungsministerium bestätigte im Wesentlichen einen Bericht von Spiegel Online: Eine Transall-Maschine der Bundeswehr, derzeit im Einsatz für die UN-Mission im westafrikanischen Mali, soll in die süd-sudanesische Hauptstadt Juba fliegen und dort die Bundesbürger abholen.
Bei der Aktion handele es sich um eine diplomatische Evakuierung und nicht um eine bewaffnete Rückführung unter militärischem Schutz, betonte ein Sprecher des Ministeriums. Die Bundeswehr setze aber auf Bitten des Auswärtigen Amtes ein Flugzeug ein, habe allerdings entschieden, dass dafür eine mit Schutzvorrichtungen gegen Raketenangriffe ausgerüstete Maschine verwendet werde, weil es eine abstrakte Gefährdung gebe – der Flughafen von Juba ist trotz der Unruhen normal in Betrieb.
Auch der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, befindet sich derzeit zum Besuch der deutschen Soldaten in der UN-Mission im Süd-Sudan (UNMISS) in dem Land. Fritz und seine Delegation sollen allerdings mit einer kleineren Maschine der Flugbereitschaft, einer Global 5000, von ihrem Aufenthaltsort im Norden des Landes abgeholt werden, wo derzeit keine Unruhen herrschen.
Nachtrag zur Vollständigkeit: Die Meldung der Bundeswehr dazu, einschließlich erfolgter Evakuierung des Befehlshabers Einsatzführungskommando:
Berlin/Potsdam, 19.12.2013, Auswärtiges Amt, Presse-Info-Stab BMVg
Auf Anfrage des Krisenstabs im Auswärtigen Amt unterstützt die Bundeswehr die Evakuierung von deutschen Staatsbürgern mit einer Transall, einem Krisenunterstützungsteam sowie einem Arzt mit Rettungsassistenten.
Der Krisenstab im Auswärtigen Amt hat zuvor beschlossen, Maßnahmen zur Evakuierung deutscher Staatsbürger einzuleiten. Alle Deutschen in Südsudan wurden aufgerufen, sich für eine Evakuierung bereitzuhalten.
Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, ist am Nachmittag des 19. Dezembers sicher in Entebbe in Uganda gelandet. Ein Flugzeug der Luftwaffe, das im Rahmen der Unterstützung der diplomatischen Evakuierung von deutschen Staatsbürgern aus dem Südsudan eingesetzt ist, hatte ihn am Mittag aus dem von den Unruhen kaum betroffenen Malakal im Norden des Südsudans abgeholt.
Hans-Werner Fritz befand sich seit dem 13. Dezember mit drei weiteren Soldaten im Rahmen einer seit langem geplanten Dienstreise im Südsudan. Dort besuchte er die aktuell 16 deutschen Soldaten von UNMISS. Aufgrund der Sicherheitslage konnte er nicht wie geplant am 17. Dezember das Land verlassen.
Seit dem 15. Dezember finden im Südsudan Auseinandersetzungen rivalisierender Gruppen statt. Einzelne Flugplätze und der Luftraum waren immer wieder gesperrt.
Schon seit 2011 beteiligt sich die Bundeswehr an der UN-Mission UNMISS. Kernaufgaben von UNMISS sind die Unterstützung der Regierung bei der Friedenskonsolidierung, beim Staatsaufbau und der wirtschaftlichen Entwicklung.
Nachtrag 2: Einen Überblick zur Situation und Lageentwicklung im Südsudan – neben den üblichen Medienquellen wie BBC – gibt der Twitter-Account der UN-Mission dort: @UNMISSJuba
Nachtrag 3: Am 20. Dezember wurden mit zwei Transall-Flügen gut 100 Deutsche und Bürger anderer Staaten aus Juba nach Entebbe in Uganda ausgeflogen, laut Bundeswehr:
Am Vormittag ist die erste Transportmaschine der Bundeswehr mit über 55 Deutschen und Angehörigen anderer Nationen sicher in Entebbe gelandet.
Das geschützte Flugzeug vom Typ Transall war zuvor aus Westafrika nach Entebbe (Uganda) geflogen, um die diplomatische Evakuierung aus dem Südsudan zu unterstützen. Originär gehört es zu dem Kontingent MINUSMA und ist in Dakar im Senegal stationiert.
Im Laufe des Tages werden weitere Flüge zur Evakuierung durchgeführt.
Aktualisierung:
Am späten Nachmittag ist das Transportflugzeug der Bundeswehr erneut sicher in Entebbe gelandet. Diesmal waren 43 Evakuierte aus verschiedenen Nationen sowie der Deutsche Botschafter aus Juba an Bord.
Nach der Liste des Auswärtigen Amtes ist derzeit David Schwake deutscher Botschafter im Südsudan.
(Foto: Civilians seeking refuge in the UNMISS compound in Bor, capital of Jonglei state – UNMISS)
Dann brauchen die diversen Rebellengruppen Dank der Sensationsgeilheit des SPIEGEL ja bloß zu warten, bis die Trall beladen ist. Ne RPG dürfte dann reichen…
Sehr schön, auch bei SPON ist Malakal inzw. südlich der 1-1-56. Ansonsten schlägt es jede Inszenierung. Neue Ministerin keine zwei Tage im Amt und ausgerechnet der Befh EinsFüKdo befindet sich auf (Routine-)Dienstreise im Land, als der lange erwartete Verteilungskampf zwischen Dinka, Nuer, etc. offen ausbricht.
Ich denke die Gruppierungen im Südsudan Werden den Teufel tun und sich mit
anderen Staaten anlegen. Wie so oft in Afrika, ist es ein „innerparteilicher“ Machtkampf um Pfründe….
Jetzt könnte man spekulieren-wieso vor Beginn der Mission bereits alles beim SPIEGEL offen einsehbar ist?
BMVg… Tratschtanten…
EinsFüKdo… Wo ist unser Chef und wie kommt der zurück…
AA… Das ist ne diplomatische Evakuierung mit mil. Unterstützung, da ist Geheimhaltung nicht notwendig…
Internationale Presse… Die Briten hatten es auch angekündigt…
Hier wird wieder alles offensichtlich.
Wir handeln zu langsam, involvieren zu viele und wir mir mal einer erklären warum die Maschine aus Dakar (5.400km) und nicht aus Deutschland (ca. 5.000km) startet.
Unprofessionell. Ein bissel OPSEC täte allen gut.
pi
@politisch inkorrekt | 19. Dezember 2013 – 12:25:
„und wir mir mal einer erklären warum die Maschine aus Dakar (5.400km) und nicht aus Deutschland (ca. 5.000km) startet.“
Es sind auch nur bis Penzing 5000km.
Sind geschützte Maschinen in Deutschland frei?
Sind entsprechende Besatzungen in Deutschland ad-hoc verfügbar?
Ist die (persönliche) Ausrüstung in Deutschland ad-hoc afrikatauglich?
Ist die Mali-Trall gerade in Dakar oder doch weiter östlich?
Ist die Mali-Trall ansonsten ausgebucht gewesen?
Was sagt das EATC in Eindhoven?
…?
Korrekt die BBC hat die „Luftbrücke“ ebenfalls bereits gestern angekündigt.
Nach einer kurzen Ferndiagnose der Verhältnisse kommt man zu dem Schluß, dass die zu Evakuierenden aller Wahrscheinlichkeit nicht Ziel des Machtkampfes Kiir – Machar sind.
Die OPSEC – Frage ist allerdings – a.h.S. – angesichts der relativen räumlichen Nähe zu versch. terroristischen Gruppen bzw. vergleichbaren Fällen (EL AL Maschine in Kenia) in dieser Region Afrikas nicht nur aus Prinzip zu stellen.
@Tom
Jupp alles berechtigte Fragen und ich bin mir sicher, dass einer dieser Punkte dazu führte, dass wir eine Maschine aus den Einsätzen nehmen.
ABER:
D.h. auch, dass wir im Rahmen der nationalen Risikofürsorge Lücken haben. Entweder die Besatzungen, Maschinen, entsprechendes EVACOP Personal, usw. steht bereit oder eben nicht. Dann machen wir eben Weihnachten.
pi
@EloKa: Da mit (berechnender, geplanter) Denke ranzugehen, mag Aufgabe der Chefs der Banden sein. Ein schlecht gelaunter, zugekiffter Waffenträger reicht, um Unheil anzurichten.
Aber von FallJg ist nichts im Gespräch die das alles Absichern könnte.
Wer schützt die Flugzeuge und Flüchtlinge ( Deutsche ) vor angriffe
Der Spezial gibt es jetzt aber ist wohl dann wenn man die Braucht anders verwendet
Hoffentlich passiert da nicht ( Kein Angriff und kein Abgeschossenes Flugzeug )
@Tom und pi:
Genau, die Folgefrage lautet dann: Wann wurde der milEvakOp-Verband abgemeldet?
Und wer ist dafür vor Einsatzbeginn überhaupt zuständig…?
Nur noch peinlich das alles.
Anlehnungsmacht im Realitätstest.
http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYu5DsIwEET_yGsXiKMjSkBQ0kBook28iix8RPaaSIiPxy6YkV7zZuAJpR7fZkY2waOFB_STOYyrGFdNAl-cyVpKAnMaNLmBjE_IH7jXZ1lMwRNXMnk2hXNEDlEsIbKtJsdYjDAaeqnaRm3lP-q7767n7iR3m_bS3GBx7vgDvhWZfw!!/
Bundeswehr reagiert auf ihrer Homepage.
pi
@Memoria | 19. Dezember 2013 – 13:28:
Wurde er denn „abgemeldet“?
Braucht es in der aktuellen Lage einen Einsatz von MilEvakOp?
Nützt MilEvakOp hierbei mehr als es schadet/riskiert/kostet?
Hui, da schlagen die Wellen wieder hoch…
Es ist keine militärische Evakuierungsoperation, sondern die Bundeswehr stellt dem AA ein Flugzeug zur Verfügung. Nun sind die Deutschen zu der Entscheidung gekommen, dass man dafür eine geschützte Maschine braucht – andere Nationen sehen das anders und gehen mit ungeschütztem Gerät da rein. Würden die Diskussionen hier auch so laufen, wenn das AA ’ne Lufthansa-Maschine gechartert hätte?
Was ich nicht begreife ist, wieso es unterschiedliche nationale Verfahren und Vorgehensweisen gibt. Wäre das nicht ein klassischer Job für den Riesen-Stab in Eindhoven?
Der EinsVbd MilEvakOp ist NICHT abgemeldet! Gruss an alle Nörgler und Besserwisser!
@T.W.: Danke! Weiß auch nicht so ganz, wo schon wieder das Problem liegt. Läuft doch bislang alles so, wie es soll: Es gibt ne Krisenlage, das AA beschließt, die DEU-Staatsbürger gemäß der vorher durchgeplanten Pläne (Danke, KUT-I!) zu evakuieren und greift dabei auf die vorhandene Infrastruktur zurück (zivilen Flugplatz, der normal arbeitet). Da man auf Nummer Sicher gehen will, nimmt man halt ne Trall statt nem Airbus der LH, vermutlich ist auch ein KUT vor Ort, um die Sache organisatorisch zu unterstützen. Machen die ständig, meist leise und recht effizient.
Also: weitergehen, hier gibts nichts zu sehen…
Aber könnte man nicht trotzdem ein paar FschJg irgendwo in den Radkästen mitnehmen? Nur so zur Sicherheit, falls doch nur komplette Idioten mit der Materie befasst sind, die grad keine Zeit haben, sich hier im Blog zu rechtfertigen.
Wenn der Flieger denn in Juba landen kann …
Gerade liegt da eine 737-500 mit abgeknicktem Bugfahrwerk mitten auf der Piste. Das kann eine Weile dauern bis die weg ist und die Piste wieder klar ist.
Bei allen Fragen und Sorgen zur derzeitigen Lage ist jedoch zu sagen:
In der Zukunft wird Nationale Krisen- und Risikovorsorge stringent angegangen. In der neuen Struktur gibt es sowohl in unserer LW, der Marine und beim Heer, spezielle Kräfte. Sind zwar die Luftlandekräfte des Heeres in der Neuausrichtung verkleinert worden, so hat man doch der Nationalen Krisen und Risikovorsorge auf der Durchführungseben – Regiment- viel Raum, gelassen. So schreibt das Heer anlässlich der Herausgabe der Broschüre „Die Neuausrichtung des Heeres“:
„……gibt sich General Kasdorf überzeugt. „Für das Deutsche Heer gilt, was für die Neuausrichtung der gesamten Bundeswehr gilt: Wir wollen besser gerüstet sein für die künftigen Einsatzforderungen zum Wohle unseres Landes.“
Da hat er auch die Kräfte des Fallschirmjägerregimentes in Seedorf gemeint(!):
„…..Das Fallschirmjägerregiment 31 ist in eine Versorgungs- und Unterstützungskompanie, sechs Fallschirmjägerkompanien, eine schwere Fallschirmjägerkompanie, eine schwere Luftlandeversorgungskompanie und eine Luftlandesanitätskompaniegegliedert. Es nimmt den Auftrag Militärische Evakuierungsoperationen wahr …….“
Da in der KdB unsere Nationale Krisenvorsorge ganz oben steht, wird dies auch ein Thema für alle „Neuen“ in der Leitung BMVg sein. Und bei aller Kritik, wenn dieses Regiment, und alles weitere in allen OrgBer für solche Aufgaben, erst einmal in Qualität und Quantität steht, dann ist schon viel erreicht. Nun muss man allen Beteiligten die Möglichkeit zur geordneten Umsetzung geben. Wird schon!
Seit wann ist denn der Flughafen wieder offen? Der war doch der erste, der dicht gemacht worden ist. http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-25396853
Die Lage in Juba hat sich wohl wieder entspannt.
Aber auf dem Flughafen sieht es so aus: https://twitter.com/ombogo/status/413627292997283841/photo/1
Und auch vor Ort ist man nicht so recht optimistisch, die Lage in der üblichen Zeit zu bereinigen.
Nach dem was ich höre gehen die Planungen davon aus, dass der Flughafen wieder offen und nutzbar ist.
So sehen das wohl auch andere Nationen; die Niederlande planen die Entsendung einer C-130, die NL-Staatsbürger nach Addis ausfliegen soll:
http://www.volkskrant.nl/vk/nl/2668/Buitenland/article/detail/3565076/2013/12/19/Evacuatie-Nederlanders-uit-Zuid-Soedan-waarschijnlijk-morgen.dhtml
Hmmm. Ausfliegen des BefH EinFüKdoBw nach Entebbe … Djibouti ist auch nicht so viel weiter weg und da gäbe es nationale und internationale Abstütz- / Unterstützungsmöglichkeiten.
Ist nur so ein Gedanke.
Der BefH ist mit 3 weiteren deutschen Soldaten im Süd-Sudan? Also ohne PersSchutz!
@Tom u. John:
Schon klar, dass dies keine MiEvakOp ist.
Mein Ausgangspunkt waren die Fragemn von Tom:
Sind geschützte Maschinen in Deutschland frei?
Sind entsprechende Besatzungen in Deutschland ad-hoc verfügbar?
Ist die (persönliche) Ausrüstung in Deutschland ad-hoc afrikatauglich?
Unabhängig vom Süd-Sudan sind solche Fähigkeiten i.R.v. MilEvakOp ad-hoc (!) vorzuhalten – darum geht es mir. Und wenn man da schon nichts mehr hätte, dann wäre der logische Schluss es abzumelden.
Entweder verfügbar oder abgemeldet.
In der Realität über die Meldewege natürlich stets anders… bis es los geht alles grün.
Darum ging es auch nicht um Nörgelei oder Besserwisserei, sondern um Konsequenz im Handeln und Melden. Aber da sind wir ja beim Kernproblem.
@Memoria.
Ich wiederhole: Der EinsVbd MilEvakOp ist NICHT abgemeldet!
Tipp: Bzgl. ad hoc einfach mal die noch gültige GrdsWsg MilEvakOp lesen und dann im Funkkreis wieder anmelden ;-)
Freu mich dann auf eine fundierte Diskussion.
Glück Ab!
John
@John:
Nochmal – ich habe nicht behauptet dass der MilEvakOp-Verband abgemeldet wurde.
Ich bin nur auf die angeblichen Probleme im Bereich Luftransport eingegangen und habe einen wenn/dann-Zusammenhang hergestellt.
Die angedachten ad-hoc-Zeitansätze habe ich durchaus im Kopf.
Grundsatzweisung und Realität sind ja dann auch nochmal 2 Dinge (siehe Op Pegasus…).
@vklein:
Wenn es der InspH in der Broschüre so sagt, dann wird das ja auch sicher so sein bzw. werden. :o)
Der Presse nach muss ja vor allem erst einmal ein Deutscher abgeholt werden. Sorry aber soviel Ironie musste sein.
Ich sehe es wie politisch inkorrekt: Etwas zielführendere Kommunikation wäre wünschenswert gewesen. Ansonsten darf man gespannt bleiben, wie man mit diesem Konflikt hier und den Scharmützeln zwischen der VR China sowie den USA und Japan umzugehen gedenkt.
Viel Zeit zur Einarbeitung hat Frau von der Leyen in der Tat nicht.
@ Sachlicher
Vielleicht blöde Frage, aber: Welchen kurzfristigen Zusammenhang sehen Sie zwischen den schwelenden Konflikten in Ostasien und der Bundeswehr?
Das, was derzeit in Südsudan passiert, ist nicht ohne Brisanz, aber dennoch „normales“ Business. Kein Anlass jedenfalls für bahnbrechende Ad hoc-Grundsatzentscheidungen der politischen Leitung BMVg.
Der Airport JUBA wurde zwar gestern wieder geöffnet und es liegt bei der FAA auch kein aktives NOTAM auf, aber da soll laut Reuters (heute 14:00 GMT) immer noch die Boeing 737-58E seit dem Landeunfall von heute früh auf der Runway rumliegen. (vgl. http://allafrica.com/stories/201312191095.html & http://aviation-safety.net/database/record.php?id=20131219-0)
Mit der Transall könnte zwar südlich der Runway im Gras etwas gehen, aber Global 5000 = Satz mit „X“.
Da gibt es aber – ebenso wie bei der Runway in Juba – keine Landebahnbeleuchtung. Es dürfte sowieso die ganze Aktion erst morgen über die Bühne gehen, denn von Mali sind es rund 4.500 Km Anflug und von Berlin ca. 5.600 km.
> Bundeswehr reagiert auf ihrer Homepage.
Eigentlich bräuchten die mal einen Wääpdehseiner
@Wolfgang-2: Stimmt! Aber noch interessanter ist zunächst mal, wo die Trall un die Global 5000 möglichst nah an JUBA „zwischengeparkt “ werden? Denn bevor man die Mühlen überhaupt in die Luft lässt, sollte dieser Punkt auf jeden Fall klar sein.
Man denke hierbei auch an Reichweiten und Rückflüge!
Und Auftrag vom AA hin oder her, wie schnell kann daraus im Laufe des Einsatzes etwas werden, was nicht mehr in der Zuständigkeitsbereich des AA liegt und nicht mehr als „Betriebsausflug“ an die Bw durchdelegiert wird?
Wäre doch ganz schön, wenn man dann gleich in der Nähe etwas in Petto hätte, um sofort vor Ort intervenieren zu können? Sicherheit ist die Vorsicht der Porzellankiste! Sonst wird eine Neuauflage von HANSA STAVANGER oder gar Schlimmeres draus.
Zur Info: Die Briten haben eine C-17 trotz des Wracks auf der Runway gelandet:
https://www.gov.uk/government/news/raf-evacuates-britons-from-south-sudan
Wie war das beim letzten Mal? Bewaffnete Dienstreise, kein Einsatz, oder?
Bei Pegasus waren Begleitung und vor allem Gepäck etwas umfangreicher. Aber im Ernst: Das ist – bislang – nicht vergleichbar.
Kann man nur sagen, ‚tough‘ was die Briten da ohne große Vorankündigung hingelegt haben und das offenbar auch mit einer gehörigen Portion Interventionspersonal! Also getan, statt vorher groß rumzulabern!
Zu den Briten:
Who dares wins.
Die Diskussion hier über den MilEvakOp-Verband wiederum kratzt wohl zu sehr am Selbstbild „einsatzbereit – jederzeit – weltweit“.
Für die Interessierten:
Radio Tamazuj hat eine interessante Zusammenfassung über die derzeitige Lage geschrieben: https://radiotamazuj.org/en/article/nine-questions-about-south-sudan-crisis-guide-confused-observers
Ich bin mal gespannt, wie sich der Rest der VN-Truppen verhält, nachdem gestern drei indische Peacekeeper umgebracht worden sind.
@ Memoria
Zu den Briten:
Who dares wins.
Die Diskussion hier über den MilEvakOp-Verband wiederum kratzt wohl zu sehr am Selbstbild “einsatzbereit – jederzeit – weltweit”.
Möglicherweise kratzt es, aber es muss bei diesen Bilder doch allen klar sein, dass im Rahmen der Neuausrichtung das Thema NatKv und MilEvakOp zukünftig ein bestimmendes sein sollte. Die Grundlagen sind gelegt und gar nicht schlecht. Dabei sollte es auch bleiben. Und dies sollten wir so umsetzten, dass o.g. Szenare (die mit Sicherheit zunehmen werden) optimal bedient sind. Ich hoffe das alle Beteiligten das Thema NatKv also fördern (für ALLE OrgBer) und nicht (wieder) zurückstutzen.(vor allem dann wenn mal wieder länger nichts passiert und man glaubt Kräfte und Ressourcen für andere Aufgaben freisetzen zu können).
Die Amerikaner haben am Mittwoch und Donnerstag insgesamt 2 C130 und einen gescharterten Airliner für Evakuierungsflüge aus Juba eingesetzt. Die Britten wollen eine 2te C17 nach Juba entsenden. Bei den in http://augengeradeaus.net/2013/12/bundeswehr-soll-deutsche-aus-sud-sudan-ausfliegen/comment-page-1/#comment-84528 benannten Anflugstrecken Mopti – Juba und Berlin (bzw. Köln – Bonn) – Juba wurden die Air Routes bereits berücksichtigt (also nicht direkte Luftlinie). Dennoch müßten die Maschinen längst in Juba angekommen sein, was aber noch nicht berichtet wurde. Ergo dürften die Trall und die Global 5000 irgendwo „zwischengeparkt“ worden sein. Es darf deshalb angenommen werden, daß das BMVg unter neuer Leitung von UvdL sich des „Dreiecks aus Bilderbuchlösung – Zeitdruck – Hansa Stavanger“ absolut bewußt ist und sich vom AA nicht die Maxime des Handelns nehmen läßt. Derartiges täte auch allen Neueinsteigern im BMVg sehr gut und ist deshalb absolut wünschenswert.
@ Vtg-Amtmann:….. Es darf deshalb angenommen werden, daß das BMVg unter neuer Leitung von UvdL sich des „Dreiecks aus Bilderbuchlösung – Zeitdruck – Hansa Stavanger“ absolut bewußt ist und sich vom AA nicht die Maxime des Handelns nehmen läßt. Derartiges täte auch allen Neueinsteigern im BMVg sehr gut und ist deshalb absolut wünschenswert.
Danke! Aus gegebenem Anlass kann das also eines der ersten Einstiegsthemen sein, bei dem man einfach mal „unbefangen“ Fragen zum „System“ stellen kann. Einfach einer gesunden Logik folgend, eine allgemeingültigen Analyse anwendend….etc, etc Und da wird es schwer werden rückblickend so manche Situation zu erklären. Und dann die Fragen: „Nun, das kann uns doch so nicht mehr passieren?“ Daraus haben wir doch gelernt? Und dann haben ALLE (auch Partner(!)ministerien) hoffentlich die richtigen Antworten: Fähigkeiten, Strukturen, Ausrüstung…Ich bin kein Spezialist, aber die im Internet verfügbaren „offenen“ Papiere (z.B. InspH oder KdB) geben doch Hoffnung! Oder bin ich in Ermangelung von (aktuellen) Fach/Detailkenntnissen zu sehr Optimist?
@Vtg-Amtmann | 20. Dezember 2013 – 8:29:
„Dennoch müßten die Maschinen längst in Juba angekommen sein, was aber noch nicht berichtet wurde. Ergo dürften die Trall und die Global 5000 irgendwo „zwischengeparkt“ worden sein.“
Bereits gestern konnte man auf der oben verlinkten Bw-Seite lesen:
Die Global 5000 ist also erledigt. Fehlt nur die Berichterstattung zur Trall – was ich aber derzeit nicht als Fehl ansehe.
@Tom: Schon z.K. genommen, es las sich aber so, als solle noch eine (weitere) Global 5000 nach Juba.
Das habe ich nicht so gelesen – und lese es auch jetzt beim gezielten Nochmallesen nicht so.
Und jetzt gibt es auch News von der Trall auf bundeswehr.de:
Auf taz.de gibt es bereits ein Interview mit General Fritz zu. Das war schnell. Net schlecht.
pi
@pi
Das war die in Uganda wohnende taz-Kollegin Simone Schlindwein, die zu Kriegen in Afrika auch schon bei jung&naiv zu Wort kam:
http://youtu.be/Oj-WjFHnEDU
Andere berichte sagen das UN Soldaten umkamen, als man ein UN Lager Angriff
Und USA will Truppen hin schicken die US Bürger Schützen s sollen, das hört sich anders an wie Deutsche Evakuierung
@TW
Danke für den Link.
pi
@vklein:
„aber es muss bei diesen Bilder doch allen klar sein, dass im Rahmen der Neuausrichtung das Thema NatKv und MilEvakOp zukünftig ein bestimmendes sein sollte. Die Grundlagen sind gelegt und gar nicht schlecht. Dabei sollte es auch bleiben. Und dies sollten wir so umsetzten, dass o.g. Szenare (die mit Sicherheit zunehmen werden) optimal bedient sind. Ich hoffe das alle Beteiligten das Thema NatKv also fördern (für ALLE OrgBer) und nicht (wieder) zurückstutzen.(vor allem dann wenn mal wieder länger nichts passiert und man glaubt Kräfte und Ressourcen für andere Aufgaben freisetzen zu können).“
Nur leider ist in der Realität (!) das Thema „Rettung und Evakuierung“ kein Schwerpunkt
Das Zusammenwirken zwischen den Ministerien und zwischen den TSK/ OrgBer ist ebenfalls defizitär.
Obwohl klar ist, dass „Rettung und Evakuierung“ eine immer größere Bedeutung haben werden (Staatszerfall) wird das Thema nicht konsequent angegangen.
Auch von der neuen Ministerin erwarte ich hier keine Impulse.