Alles neu – US-Ultimatum an Syrien?

Im Moment überschlagen sich die Eilmeldungen ein wenig: US-Außenminister John Kerry habe Syrien ein Ultimatum gestellt – wenn das Regime von Präsident Bashar Assad innerhalb einer Woche alle Chemiewaffen übergebe, werde es keinen Militärschlag geben. Das ist jedenfalls die Meldung der Nachrichtenagentur Reuters.

Bislang, scheint es, ist Reuters mit dieser Meldung (und mit dieser Interpretation) allein. Und das Zitat Kerry ist hinreichend vage:

When asked by a reporter whether there was anything Assad’s government could do or offer to stop an attack, Kerry said:
„Sure, he could turn over every single bit of his chemical weapons to the international community in the next week – turn it over, all of it without delay and allow the full and total accounting (of it) but he isn’t about to do it and it can’t be done.“

Ein ernsthaftes Ultimatum? Wir werden sehen.

Nachtrag: Zu spät, in Deutschlands Medien wird es ernstgenommen, wie die 12-Uhr-Nachrichten des DLF belegen. Mal gucken, wie alle davon wieder runter kommen.

Nachtrag 2: Der AP-Bericht über Kerrys Pressekonferenz – das Zitat mit der Wochenfrist wird auch erwähnt, aber nicht als Ultimatum verstanden.

Nachtrag 3: Russland fordert Syrien auf, seine Chemiewaffen unter internationale Kontrolle zu stellen.

Das klingt nach einer neuen Zusammenfassung. Aber erst, wenn sich die Wogen ein wenig geglättet haben.