RC N Watch: IED-Anschlag im Highway Triangle (Update: kein Anschlag)

In der nordafghanischen Provinz Baghlan ist am (heutigen) Donnerstag ein IED-Anschlag auf einen deutschen Konvoi verübt worden; es gab keine Verwundeten. Die Meldung der Bundeswehr:

Am 30. Mai wurde um 6.18 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (8.48 Uhr Ortszeit) gegen deutsche Kräfte, die sich auf einem Marsch von Masar-i Scharif nach Kundus befanden, circa 80 Kilometer südlich vom Feldlager Kundus, ein Sprengstoffanschlag verübt. Es wurden keine deutschen Soldaten verwundet und keine Schäden an den Fahrzeugen festgestellt. Die deutschen Kräfte setzten ihren Marsch fort.

Zur etwas präziseren Einordnung: 80 Kilometer südlich vom Feldlager Kundus bedeutet auch im Süden der Provinz Baghlan. Der Anschlag fand im so genannten Highway Triangle statt, dem Straßendreieck, an dem nördlich von Pul-i-Khumri die Straßen von Masar-i-Scharif nach Kabul und von Kundus nach Kabul zusammentreffen. In diesem Gebiet hatte es 2010 und 2011 schwere Gefechte von (auch deutschen) ISAF-Truppen mit Aufständischen gegeben.

Update: Inzwischen gibt es eine Aktualisierung der Bundeswehr: Es handelte sich offensichtlich zwar um eine selbstgebaute Sprengvorrichtung, aber nicht um einen Anschlag auf deutsche Soldaten:

Aktualisierung: 31. Mai, 13 Uhr Der am 30. Mai gemeldete Sprengstoffanschlag auf deutsche Kräfte 80 Kilometer südlich von Kundus hat sich nach neuen Erkenntnissen anders ereignet als zunächst angenommen. Die Explosion war nicht gegen deutsche Kräfte gerichtet. Vielmehr hatten Kinder einen gelben Behälter gefunden und einem erwachsenen afghanischen Zivilisten gezeigt, der durch einen Tritt gegen den Behälter die Explosion auslöste und dabei getötet wurde. Die Kinder blieben unverletzt. Die deutschen Kräfte befanden sich zufällig in der Nähe und interpretierten die Explosion zunächst als Angriff.

(Archivfoto 2010 – Bundeswehr/PIZ Kundus via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)