Großbritannien will Frankreich in Mali logistisch unterstützen

Französische Soldaten bereiten sich in N’Djamena/Tschad auf den Einsatz in Mali vor (Foto: Französische Armee/EMA

Für seinen Einsatz in Mali findet Frankreich jetzt die ersten nicht-afrikanischen Verbündeten: Großbritannien hat den französischen Truppen logistische Unterstützung in dem afrikanischen Land zugesagt. Allerdings hat die Regierung in London einen Kampfeinsatz britischer Truppen ausdrücklich ausgeschlossen.

Aus einer Erklärung des britischen Premierministers David Cameron vom Samstagabend (12. Januar) nach einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten François Hollande:

The Prime Minister has agreed that the UK will provide logistical military assistance to help transport foreign troops and equipment quickly to Mali. We will not be deploying any British personnel in a combat role. They also agreed that the peacekeeping mission from West African countries needs to be strongly supported by countries in the region and deployed as quickly as possible.

Als Grund nannte Cameron in Übereinstimmung mit Hollande die terroristische Bedrohung, die von Mali für die internationale Sicherheit ausgehe. Es sei nötig, einen sicheren Hafen für Terroristen vor der Tür Europas zu verhindern.

Von einer abgestimmten Vorgehensweise der EU ist derweil nichts zu hören, und auch Deutschland hält sich noch zurück. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes mit den Worten, ob deutsche Hilfe in Betracht komme, werde geprüft, wenn die Eckdaten einer afrikanischen Mission feststünden. Interessant wird deshalb der Besuch des Präsidenten der Elfenbeinküste, Alassane Outtara, am kommenden Mittwoch und Donnerstag in Berlin – ob Deutschland die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS, deren derzeitiger Vorsitzender Outtara ist, bei deren geplantem Militäreinsatz in Mali mit Transportmaschinen unterstützt, wird dabei sicherlich ein Thema sein. Wann Outtara welche Mitglieder der Bundesregierung trifft, war der am Samstag veröffentlichten Wochenübersicht des Bundespresseamtes leider noch nicht zu entnehmen.

Nachtrag: Ebenfalls am 12. Januar hat ECOWAS angekündigt, den geplanten Einsatz afrikanischer Truppen in Mali jetzt schnell zu beginnen. Aus der in der nigerianischen Hauptstadt Abuja veröffentlichten Erklärung:

In these grave circumstances, the ECOWAS Commission reiterates the Community’s commitment to support the Government and People of Mali to preserve Mali’s territorial integrity and combat terrorism.
The Commission welcomes UN Security Council Press Release of 10th January 2013 authorising immediate intervention in Mali to stabilise the situation. The Commission thanks the French Government for its initiatives to support Mali.
The Commission reaffirms the previous decisions of the Authority of Heads of State and Government on Mali. In conformity to these decisions and against the backdrop of Resolution 2085 of the UN Security Council, the Chairman of the Authority of Heads of State and Government, in light of the urgency of the situation, has decided to authorise the immediate deployment of ECOWAS troops within the AFISMA framework. Measures will be taken to implement this decision.