Kosovo: Marschbefehl für 3./295

Die zweite Welle der deutschen Eingreifreserve für den Kosovo kommt in Schwung. Seit Ende November ist klar, dass der deutsche Teil des derzeitigen Operational Readiness Reserve Forces-Bataillons (ORF), das Raketenartilleriebataillon 132 aus Thüringen, noch vor Weihnachten durch Soldaten des ABC-Abwehrregiments 750 aus Bruchsal ersetzt wird. Und es gibt weitere Truppenteile, die mit dem Auswechseln der Eingreifreserve noch im Dezember in den Kosovo verlegen: Die Kollegen von der Schwäbischen Zeitung weisen mich freundlicherweise darauf hin, dass in dieser Woche auch knapp 100 Soldaten der 3. Batterie des Artilleriebataillons 295 aus Immendingen ihren Marschbefehl für den Balkan bekommen haben.

Interessant ist, dass nach den Recherchen der Kollegen von den 96 Immendingern 60 in diesem Jahr schon mal im Kosovo-Einsatz waren, von März bis September. Auch wenn sie von den Ende Juli/Anfang August neu aufgeflammten Spannungen weniger betroffen waren als das ORF-Bataillon: Nach knapp drei Monaten erneut in den Einsatz zu gehen, ist schon sportlich. Und deutet darauf hin, dass sich wirklich alle auf eine Entspannung auf dem Balkan eingestellt hatten – und vielleicht mit einem Einsatz des ORF-Bataillons, aber nicht wirklich mit einem zweiten deutschen ORF-Bataillon gerechnet hatten. Die Männer und Frauen – die 3./295 hat eine Batteriechefin – bereiten sich derzeit im Gefechtsübungszentrum in der Altmark auf die erneute Kosovo-Mission vor.

Vorbereitung auf den anstehenden Kosovo-Auftrag: Oberleutnant Christopher Wagner, Hauptfeldwebel Jens Kammerdiener und Hauptmann Alexandra Möckel (von links) vom Artilleriebataillon 295 in Immendingen vor der Karte des Einsatzgebietes. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Ludger Möllers / Schwäbische Zeitung)