Pardon, Tapferkeits-Ehrenkreuz für wen?
Pardon, Kollegen von bmvg.de, ich versteh‘ da was nicht:
Unter der Überschrift Minister zeichnet Soldaten für Tapferkeit aus schreibt ihr heute: Am 22. November zeichnete Verteidigungsminister Thomas de Maizière fünf Soldaten mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit aus.
Auf dem dazu gestellten Foto sind aber nur drei Soldaten.
Und nirgendwo finde ich, wer diese Soldaten sind, wo sie herkommen, zu welcher Einheit sie gehören und was sie getan haben… Sollte die Öffentlichkeit das nicht wissen?
Nachtrag: Inzwischen höre ich, dass zwei der ausgezeichneten Soldaten nicht öffentlich in Erscheinung treten wollten. Was zumindest erklärt, warum nur drei auf dem Foto sind.
P.S.: „Der Held. Ein Nachruf“, von Michael Klonovsky.
Kann ich nur empfehlen, weil es diverse, auch für Soldaten interessante pathologische Erscheinungen unserer Gesellschaft m.E. sehr treffend diagnostiziert.
[Ich bitte um Verständnis – aus verschiedenen Gründen möchte ich hier keine amazon-Links. Wer nach dem Buch dort suchen will, wird es mit Autor und Titel auch so finden. T.W. ]
@Bernd K.:
Nein, da kommt nix mehr. Das sage ich als der Zivilist, der diese Liste größtenteils geschrieben hat. Die Infos zu finden war Glückssache, und es gibt maximal eine pro Verleihung.
@all:
Bin ich tatsächlich der Einzige, der es etwas – nun – lächerlich findet, dass Soldaten wert darauf legen, ja nicht erkannt zu werden? Ich meine, in den USA gibt es den vollen Namen+Regiment+x unter den Fotos.
Hier werden sogar 2 Soldaten gar nicht erst gezeigt, von Einheiten fange ich erst gar nicht an. Was soll das den bringen? Ihr Umfeld dürft eh wissen, dass sie Soldaten sind, der Rest dürfte sie auch mit Bild nicht finden. Wobei ja eh höchst fragwürdig ist, ob denn solche „Besuche“ stattfinden würden. Oder zumindest, ob „Besuche“ bei Fotos+Nennung der Namen/Einheit verstärkt auftreten würde. (Es gab ja wohl mal einen Fall, wo die Reifen platt waren.)
Dies würde ich ganz klar verneinen. Genauso wie bei der Kennzeichnungspflicht von Polizisten. (Die Argumente sind allerdings so ausgelutscht, dass ich sie mir jetzt erspare. Gerne führe ich aber eine Diskussion dazu).
Und ganz persönlich denke ich auch, dass Soldaten die Aufgabe, ja sogar die Pflicht haben, ihren Beruf und die Werte, für die sie damit einstehen zu zeigen und ein Vorbild zu sein.
Wie will die Bundeswehr denn in der Mitte der Gesellschaft sein, wenn sie im Dunkeln bleibt? Ein „freundliches Desinteresse“ wird es erst nicht mehr geben, wenn die Bundeswehr den _aktiven_ Diskurs mit der Bevölkerung sucht. Und den gibt es sicher nicht, wenn man sich wegduckt und Auszeichnungen unter der Hand vergibt.
(Anmerkung: Daher finde ich den Werbespot, der vor einigen Tagen hier diskutiert wurde auch so wichtig. Nicht, weil er so toll war. Aber er hat einen Mut gezeigt, mal offen zu zeigen, was man ist. Man stelle sich mal die Diskussion vor, wenn ein Spot im Stile (und der Qualität!) unserer Verbündeten im Fernsehen zur besten Sendezeit liefe. Würde es nur positive Stimmen geben? Nein. Aber würde die Bundeswehr durch die Diskussion insgesamt gewinnen? Sicher ja.)
Naja, wohl eher Schriftsteller als Philosoph… whatever :-)
Meine Frage war eher rhetorisch zu verstehen, weil ich um die Verlogenheit dieser Diskussion weiss. Kaum jemand ist in der Lage, sachlich über das Thema zu sprechen und nicht sofort reflexartig die sogenannte „Nazi-Keule“ zu schwingen. Wir hatten in jüngster Vergangenheit hier einen Politiker zu Gast, der sich nicht nur anmasste, beim Thema EK für die Allgemeinheit zu sprechen, sondern er unterschlug an dieser Stelle sogleich auch, wo man in der heutigen Republik überall EK findet. Wie kann es denn z.B. sein, das ein soooooooooo böses Nazisymbol (um mal im Jargon zu bleiben) mitten über Berlin für alle sichtbar auf dem Stab der Quadriga trohnt? Regt sich jemand darüber auf? Nein. Oder wie kann es dann sein, das so ein anrüchiges Symbol wie das EK auf jedem Fahnenstock der Armee dieses freiheitlich, demokratischen Landes plaziert ist und Rekruten an diesen Fahnen ihren Eid vorm Reichstag ableisten? Läuft die Bevölkerung Sturm und flüchtet sich, unterstützt von namhaften Rettern der Demokratie, in Lichterketten? Nein.
ABER das EK als Auszeichnung, das ist nationalsozialistisch für immer und ewig vorbelastet und man muss sich überhaupt schon deshalb dafür schämen, es als Auszeichnung zu fordern. „Ja, nee is´ klar“, sagt man hier bei uns dazu.
Ich habe weiter oben deshalb einmal die „andere Seite des EK“ aufgezeigt, weil ich es leid bin, das es immer nur auf sechs Jahre deutscher (Militär-)Geschichte reduziert wird und das auch noch von Leuten, die offensichtlich uninformiert sind oder zumindest eine bestimmte Sichtweise propagieren und diese als die einzig Wahre positionieren. Bei den Amerikanern heisst es nicht umsonst „all the way“, also den ganzen Weg gehen, oder auch einfach nur alles aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und nichts zu verschweigen.
@CMS
„Wie will die Bundeswehr denn in der Mitte der Gesellschaft sein, wenn sie im Dunkeln bleibt?“
Die Bundeswehr bzw. ihr kämpfender Teil ist eben nicht „in der Mitte der Gesellschaft“, denn diese Gesellschaft gibt immer wieder zu verstehen, das sie keine Kämpfer möchte. Die Kluft zwischen diesem Teil der Bundeswehr und dieser Gesellschaft ist real und wird täglich tiefer, was aber nicht daran liegt, dass die Bundeswehr hier Distanz geschaffen hat, sondern daran, dass diese Gesellschaft sich immer weiter von den harten Realitäten fortbewegt, die Soldaten z.T. im Einsatz erfahren. Das „freundliches Desinteresse”, das auch diverse Meinungsumfragen mehrfach bestätigt haben, bezieht sich nur auf das freundliche Gesicht der Bundeswehr zwischen Hochwasserhilfe und gemutmaßtem Brunnenbau in Afghanistan. Herr Arnold hat als Vertreter der sog. „Mitte der Gesellschaft“ ja netterweise recht offen erklärt, was er von Kampftruppe im Einsatz (sinngemäß: „gewaltbereite Rambo-Typen“) hält. Dieses Urteil ist m.E. repräsentativ für das, was die real existierenden Eliten dieser Gesellschaft in dieser Frage denken.
Diese Lage halte ich für sehr problematisch, denn eine derartige Entfremdung der Eliten von jenen, die sie verteidigen, ist für erstere noch nie gut ausgegangen.
@Orontes:
Die Ausgangslage ist klar. Aber die Bundeswehr wird ihr Lage nicht ändern, wenn sie im „Dunkeln“ bleibt. Und hier ist auch die Bundeswehr schuld, wenn sie keine Anstrengungen unternimmt, die Meinung der Bevölkerung zu ändern.
Und ich glaube, man unterschätzt hier die Bevölkerung. Ist es denn so, dass „die Bevölkerung“ keine Kämpfer will? Oder doch nur Oppositionspolitiker, die sich profilieren möchten.
Eine ernsthafte Debatte, nicht im Schatten eines „Skandals“, würde die Bundeswehr stärken. Denn selbst wenn am Ende die klare Absage an „Kämpfer“ stehen sollte – dann hätte die Bundeswehr dies zu aktzeptieren und wüsste wenigstens, wofür sie da ist (und hätte dafür dann auch den Rückhalt in der Bevölkerung!). Aber das ist eine völlig theoretische Betrachtung: Wer erinnert sich noch an die ach so anti-kriegerische Haltung zu Beginn des Libyen-Krieges? Ich hatte eher das Gefühl, da würden größere Teile der Bevölkerung gerne die Bundeswehr hinschicken.
Generell gilt ja: Mehr Transparenz und Offenheit => Besseres Bild in der Gesellschaft. Diese Folgerung gilt hier denke ich besonders. Denn in der Vergangenheit hat es die Bundeswehr geschafft, in den Nachrichten immer nur in Verbindung mit Skandalen zu erscheinen. Was, wenn das mal anders wäre. Gegen Oppositionspolitiker können nicht nur andere Politiker argumentieren, auch Offiziere (bzw. Generäle) könnten sich ja zu Wort melden. Welcher Politiker würde es denn noch wagen, billige Polemik gegen die Bundeswehr zu gebrauchen, wenn diese unmittelbar in den Medien beantwortet würde?
Nein, die Bundeswehr ist in der Mitte der Gesellschaft. Aber da sie eine Tarnkappe aufhat, sieht man sie dort nicht.
@CMS
„Und ich glaube, man unterschätzt hier die Bevölkerung. Ist es denn so, dass “die Bevölkerung” keine Kämpfer will? Oder doch nur Oppositionspolitiker, die sich profilieren möchten.“
Die große Mehrheit dieser Bevölkerung hat nun einmal entweder die Partei dieses nach Profil suchenden Oppositionspolitikers oder die Partei der opportunistischen Regierungspolitiker gewählt, die sich im Kern einig zu sein scheinen: Der deutsche Soldat darf auf keinen Fall ein Kämpfer sein. So hörte man es sinngemäß von Jung, so sagte es Guttenberg mit etwas Rebellenpose, und so äußern es auch Arnold und diese in jeder Hinsicht grüne Politikerin.
@CMS, Orontes:
Ich glaube, eine ergebnisoffene Diskussion über die hier angesprochenen Punkte ist nicht denkbar, ohne ständig in Parteipolitik oder Polemik zu verfallen.
Gerade wenn man bedenkt, dass ständig irgendwo innerhalb der nächsten 1-2 Jahre Wahlen sind und Politiker sich positionieren und profilieren wollen.
Dies ist zwar ärmlich und unwürdig, scheint mir aber leider wohl unabwendbar.
@CMS: Mittlerweile wurden sogar schon an den Autos ziviler Mitarbeiter der Wehrbereichsverwaltung die Radmuttern gelöst und Sie fragen ernsthaft, wie es sein kann, dass Soldaten in diesem Fall die Anonymität vorziehen? Wenn man in Uniform schon als „Mörder“ beschimpft wird, wenn man nur zum Bäcker geht, dann will ich gar nicht wissen, was Leuten passieren kann, die auch noch für Tapferkeit ausgezeichnete „Mörder“ sind.
Die Radmuttern-Diskussion – mit 90 Kommentaren – hatten wir hier schon, und ich wäre dankbar, wenn es nicht wieder so ausarten würde.
@T. Wiegold
„… und ich wäre dankbar, wenn es nicht wieder so ausarten würde….“
Als „ausartend“ scheinen Sie leider jede potentiell interessante grundsätzliche Diskussion zu definieren, die auch solche Dinge berührt, über die ansonsten nicht gerne gesprochen wird. Muss sich eine artgerechte Diskussion denn stets auf das Widerkäuen der allgemein genehmen „Talking Points“ beschränken?
@T.W.
Vorschlag: Anstatt die Amazon-Links zu löschen, ersetzen Sie die Links doch durch einen mit Ihrer Partner-ID. Damit hätten wir eine Win-Win-Situation:
Ich kann mir mein Buch dort kaufen, wo ich es so oder so tue. Und nebenbei erhalten Sie noch einen Beitrag zur Finanzierung Ihres Blogs.
Nur mal so als Denkanstoß
Wäre in der Tat der Weg, aber ich habe bislang keine Amazon-Partner-ID und aus verschiedenen Erwägungen (die allerdings nicht hier hingehören, sondern zu gegebener Zeit auf WiegoldZwo) keine Absicht dazu…
Und ich bin auch ein großer Fan des vom Aussterben bedrohten Buchhändlers um die Ecke, der jedes verfügbare Buch genau so schnell besorgt.
@Orontes
Ich hatte Sie schon mehrfach drauf hingewiesen, dass ich niemanden zwinge, hier zu lesen, und jeder eine Webseite nach seiner Façon aufmachen kann… Da steuern wir wieder drauf zu.
Das manch einer nicht öffentlich in Erscheinung treten will kan ich gut verstehen – ich selbst habe da auch keinen Bedarf. Muß nicht mit der hier viel genutzten „Soldat und Gesellschaft“-Diskussion zu tun haben. Genausowenig wie mit Angst vor der ach-so-bösen Gesellschaft und angriffen aus dieser Richtung. Laut Pressemitteilung wurden die Orden aufgrund von „außergewöhnlichem Mut“ verliehen; ob die dann Angst haben, möglicherweise auf der Straße einen blöden Spruch zu bekommen? Kann auch einfach z.B. aus unwillen kommen sich vorführen, fotografieren, interviewen usw. zu lassen. Manch einer bleibt halt lieber im Hintergrund.
Zu der Soldat-Gesellschaft-Diskussion: wie sieht das Idealbild aus? Sollen jeder Bundeswehrangehörige wie ein gottähnliches Wesen verehrt werden? Manchmal habe ich den Eindruck, dass das so manchem gefallen würde.
Gibt es denn eigentlich weitere Erkenntnisse, was die Radmuttern angeht? Denn wenn dieses Beispeil den Bach runtergeht, was bleibt denn dann? Mal genz davon abgesehen, dass vor so etwas auch der geheim gehaltene Name nicht hilft. So intelligent schätze ich den 08/15-Extremisten schon ein, dass er es schafft die Kaserne zu Dienstschluss zu finden. Und es widerspricht ja auch irgendwie dem üblichen (Links-)Extremisten, dass er gegen Personen geht.
@Hekto:
Aber Anonymität hilft hier nicht (s.o. und vgl. Diskussion „Namensschilder Polizei“). Und wenn sie jemand als Mörder beschimpft, dann ist das nur ein weiteres Beispiel für die jahrzehntelangen Verfehlungen in der BW-Kommunikation (etwa: Wer immer Defensiv bleibt, verliert).
@Horst:
Dass manch einer nicht öffentlich in erscheinung treten will ist ja in Ordnung. Aber es geht ja nicht um offensives Marketing, sondern um eine Pressemeldung. Der Radius dieser Pressemeldung dürfte in Metern messbar sein. Und das Idealbild sind Soldaten, die ihre Werte a) Kennen b) Verstehen und c) Verteidigen. Nicht nur gegen „Feinde“, sondern auch und gerade gegen „Freunde“ (=Verbündete/Bürger).
@TomTom:
Tatsächlich denke ich, dass so eine Diskussion möglich sein kann. Eine breite Aufklärungsarbeit auf allen Kanälen, um die Bevölkerung zu sensibilisieren für die sicherheitspolitischen Probleme. Danach kann man auch fundiert diskutieren. Ohne Politiker. Denn wen interessieren Politiker, wenn der Offizier von nebenan erklären kann, was gerade passiert ist? (Dafür muss es eben auch einen „Offizier von nebenan“ geben. In der heutigen Zeit vielleicht auch der „Offizier auf Facebook“).
Aus meiner Schulzeit, die noch nicht soo lange her ist kann ich sagen: Die Jugend hat erstmal keine Ahnung von Sicherheitspolitik (vgl. dazu auch den Bericht Jugendoffiziere 2010). Wenn man aber nachfragt, dann ergeben sich durchaus große Übereinstimmungen mit grundlegenden BW-freundlichen Positionen – nur wissen das die Jugendlichen halt nicht.
@T. Wiegold
„Ich hatte Sie schon mehrfach drauf hingewiesen, dass ich niemanden zwinge, hier zu lesen…“
Ich habe doch auch nie behauptet, dass Sie mich zum Lesen Ihres Blogs zwingen, sondern nur wieder einmal Kritik vorgebracht, auf die Sie leider auch dieses Mal nicht inhaltlich eingehen wollen.
@ Bang50 | 23. November 2011 – 14:06 —
Zunächst möchte ich etwas grundsätzliches klarstellen: Wie auch immer Sie konkret meine Worte auffassten, Sie befinden sich mir gegenüber nicht in einer Rechtfertigungsposition. Das müssen Sie folglich nicht, insofern Sie bitte auch bei dem folgendem Statement nicht entsprechend hochfahren müssen. Danke.
[…]Sie legen mir eine Verklärung in den Mund welche ich nicht beabsichtigt habe. Den Begriff “großer” habe ich in seinem eigentlichen Sinn verwendet. Als Vertreter für Kriege mit einem “großen” Einsatz von Mensch und Material.[…]
Ich respektiere Ihre Interpretation von „groß“. Sollten Sie sich durch meine Interpretation mißverstanden bzw. beleidigt gefühlt haben, entschuldige ich mich bei Ihnen in aller Form dafür.
[…]Nein das tue ich nicht. Ich kritisiere das man den höchsten Orden der BW inzwischen zu oft vergeben hat anstatt für eine weitere Abstufung zu sorgen.[…]
Das schrieben Sie leider nicht, sonst hätte ich Sie dahingehend interpretieren können. Btw: Sie laufen bei mir offene Türen ein. Ich habe nichts dagegen, noch weitere Stufen zu schaffen. Ich möchte aber am Rande bemerkt wissen, dass es niemanden dem BP verbietet, wenn er von sich aus einmal sagen würde: Herr Minister, Ihre Auszeichnungen in Ehren, aber für diese Leistungen reicht sie nicht mehr aus, ich übernehme und beleihe selbst (sprich hier: Bundesverdienstorden). Denn semantisch kann man durchaus eine besondere Tapferkeit, eingesetzt gemäß des Eides, auch als eine besondere Leistung gegenüber der bzw. für die Bundesrepublik Deutschland im Sinne des Stiftungserlasses interpretieren.
Ansonsten schrieben Sie selbst: […]Aber Sie haben Recht, ich hätte mich präziser ausdrücken sollen, das es mir primär um die Abstufung geht. […]
Ich füge an: Das Denkmal am Bendler-Block selbst ist vielleicht gar nicht so „unwürdig“, aber die Diskussion darum war es. mEn gehört dieses Denkmal aber auf den Pariser Platz.
[…]Das war meine Intention hinter diesem Satz.[…]
Es ist bitte nicht so, dass ich Ihre Intention nicht respektierte.
[…]Die deutschen Eliten sind heute so fixiert darauf die Verbrechen des NS Regimes hinter jedem Wort hervorzutreiben das sie für ewig in diesem Kreislauf verbleiben ohne den Blick mal nach vorne zu werfen um aus der ewigen Kurve auf die gerade Bahn zu schießen.[…]
Hier schießen Sie mEn etwas über das Ziel hinaus. Selbstverständlich ist auch die Zeit 1933-45 zu thematisieren, wichtiger noch: zu reflektieren, wenn es um Deutschland im Allgemeinen geht, um deutsche Soldatengeschichte im Besonderen.
[…]Glauben Sie mit dieser Einstellung wird es jemals möglich jungen einfachen BW Soldaten die nicht wie wir zig Geschichtsbücher verschlungen haben, ein positives Traditionsbild zu vermitteln?[…]
Selbstverständlich gelingt das. Ich schreibe Ihnen einmal eine Illustration dazu: Der CdS des KG Smilo Freiherr von Lüttwitz trug einen Befehl des mit Eichenlaub, Schwertern und Brillianten beliehenen GFM Schörner vor, der beinhaltete an relevante Straßenkreuzungen in Polen Zivilisten aufzuhängen, um die Bevölkerung anzumahnen die Straßen für den Militärverkehr freizuhalten.
Der CdS trug vor, man habe schon eine idee: wir nehmen Strohpuppen.
Die überlieferte Antwort des mit Eichenlaub und Schwertern beliehenen KG`s: Deutsche Offiziere hängen niemanden ohne Rechtsurteil auf, auch keine Strohpuppen.
Der Befehl wurde nicht ausgeführt.
v. Lüttwitz diente in 4 deutschen Armeen und seinem Volk in 2 Weltkriegen. In der Bw war er erster KG des III. Korps, seine Leistungen in und für die junge Bundesrepublik ließen ihn u.a. auch noch das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und den U.S.-Legion of Merit bekommen.
Schörner wurde u.a. wegen erfolgten und versuchten Totschlags zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe (die er aus gesundheitlichen Gründen tlw. absaß) und der Aberkennung der Pensionsberechtigung (die er von Lübke tlw. wieder zuerkannt bekam) verurteilt.
Warum bitte, soll man z.B. diese Geschichte nicht genau so erzählen, mit der hellen UND dunklen Seite? Was bitte schön ist so schwer daran zu verstehen, das Bild Schörners, u.a. Gebirgsjägergeneräle, eben nicht kommentarlos, wie der Fall, in der Gedenkstätte des „Kameradenkreises der Gebirgstruppe e.V.“, neben denen zu zeigen, die sich ehrenwert verhielten und sich so höchsten Respekt verdienten bis in die heutige Zeit hinein?
Ich meine, dass (auch) junge Soldaten sehr wohl damit umzugehen verstehen und höchstselbst ihre Schlüsse zu ziehen in der Lage sind, in wessen Tradition sie sich warum stellen wollen.
Einschübe:
@ Voodoo | 23. November 2011 – 15:36 […]Es gibt also auch ein Kapitel des Eisernen Kreuzes, das von Courage und Streben nach Gerechtigkeit erzählt. Eines, in dem sich selbst “Nazis” nicht trauten, dieses Symbol bzw. deren Träger anzutasten. Wieso lässt man das immer unter den Tisch fallen?[…]
Ich habe gar nichts unter den Tisch fallen lassen. Es war reine Absicht neben der positiven Geschichte des EK, die es ganz unzweifelhaft gibt, die bang50 aber beleuchtete, die andere Seite, die es unstrittig gab, dazu zu erzählen. Mit keiner Silbe behauptete ich, dass das EK ein „Nazisymbol“ sei und/ oder in Gänze abzulehnen sei.
Es bleibt für mich dabei: Es gab Widerstand, ehrenvolles Verhalten, aber eben auch Mittäterschaft, unehrenhaftes Verhalten bei den Trägern des EK und gegenüber Trägern des EK, wenngleich nicht nur dort-beides. Und beides gehört bei einer diesbezüglichen Diskussion für mich auf den Tisch. Das hat bei mir weder etwas mit politischer Opportunität/ political correctness zu tun, noch etwas mit der, bei mir nicht vorhandenen, Absicht das EK in seiner Gesamtheit zu deshavouieren.
@ Voodoo | 23. November 2011 – 18:56 […]ABER das EK als Auszeichnung, das ist nationalsozialistisch für immer und ewig vorbelastet und man muss sich überhaupt schon deshalb dafür schämen, es als Auszeichnung zu fordern. “Ja, nee is´ klar”, sagt man hier bei uns dazu.[…]
Das schrieb hier niemand, auch ich nicht.
@ Voodoo | 23. November 2011 – 18:56 […]Ich habe weiter oben deshalb einmal die “andere Seite des EK” aufgezeigt, weil ich es leid bin, das es immer nur auf sechs Jahre deutscher (Militär-)Geschichte reduziert wird […]
Sie haben etwas geschrieben: ja. Und dessen Inhalt negiere ich auch nicht.
@ Voodoo | 23. November 2011 – 18:56 […] und das auch noch von Leuten, die offensichtlich uninformiert sind oder zumindest eine bestimmte Sichtweise propagieren und diese als die einzig Wahre positionieren.[…]
Bei uns sagt man: Ich verbitte mir eine solche infame Unterstellung in Richtung meiner Person, ich hätte einen unreflektierten/ uninformierten Umgang mit der NS-Zeit im Allgemeinen und mit deutscher (Militär)-geschichte im Besonderen aus politisch opportunen/ mitunter fragwürdigen Gründen heraus, auf das Schärste!
@ Bang50 […] Was schlagen Sie also vor? Sollen wir das Eiserne Kreuz wieder einführen und dann bei jeder Verleihung dem tapferen Soldaten auf die Nase binden das wir auch der Verbrechen des NS Regimes gedenken müssen und eine historische Verantwortung haben. […]
Sie interpretieren diese Vorgänge rein negativ. Ich sehe das anders. Wenn ein deutscher Soldat heutigen Tages sich u.a. mit der Zeit 1933-45 beschäftigt und mit dem soldatischem Tun dieser Zeit und für sich zum Schluss kommt: da (bei den Verbrechen) mache ich nicht mit, ich verteidige diese Demokratie mit Mann und Maus, mit allem was ich habe: mit seinem Leben eben. Dann bewerte ich das positiv, dann ist viel erreicht und es ist ja erreicht.
Wenn andere Nationen sich der Vearntwortung gegenüber ihrer eigenen Geschichte in anderer Art und Weise stellen, es unterlassen/ anders handhaben, muss ich das a)nicht übernehmen, b)nicht toll finden , c)nicht für nachahmenswert halten und d) aber auch nicht vollumfänglich kritisieren.
Und der Bw-Soldat erhebt sich, nebenbei bemerkt, damit automatisch selbst über alle Vorwürfe diverser Kreise einem zweifelhaftem Geschichtsverständnis anzuhängen. Und wenn ihm nach Lesen des Heftes „Der Landser“ dabei ein unreflektiertes :“Wow, hatte der es drauf“ herausrutscht, dann werde ich bestimmt nicht den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören. Wenn er aber nicht klar zwischen verbrecherischem Verhalten und durchaus respektvoll zu betrachtenden/ zu bewertenden soldatischen Leistungen differieren kann, dann sehe ich das durchaus kritisch. Soldaten, die ich kennenlernen durfte, beherrschen diese Differenzierung aber.
Und selbst wenn Sie es nicht historische Verantwortung nennen wollen -und dafür gibt es ganz sicher nachdenkens- und beachtenswerte Gründe und Begründungen- so bleibt eben immer noch die Verantwortung stehen. Und von dieser will ich den Soldaten der Bundeswehr auch nicht entbunden wissen.
[…] So wie es ja die Politik bei jedem Anlass ganz korrekt zelebriert. Meinen Sie der Soldat fühlt sich danach stolz, wo man ihm wieder eine angebliche Erbschuld attestiert hat bei einem Anlass wo es eigentlich um seinen Mut ging?[…]
Hier schrieb ich es bereits, auch dem MdB Arnold http://augengeradeaus.net/2011/11/killerspiel-oder-imagewerbung/comment-page-3/#comments Sachlicher | 18. November 2011 – 13:06, dass ich sehr viel dem Minister abgewinnen kann, wenn er sagt, dass man sich Tugenden wie Ehre, Stolz, Treue, usw. nicht von zweifelhaften Kreisen wegnehmen lassen darf, sondern sie positiv demokratisch besetzen muss -aber eben auch: darf-, um sie zu echten demokratischen Werten, die dann auch Soldaten Leilinien, die im Feuer bestand haben, geben können, erwachsen zu lassen.
Daraus folgt, dass ich dem Begriff „Erbschuld“ nichts abgewinnen kann, besser: will. Aber durchaus betone, dass ich es für wichtig halte sich u.a. mit der Zeit 1933-45 zu beschäftigen und dem Soldaten zu ermöglichen zu erkennen, dass sein Mut, seine Tapferkeit, seine Ehre, sein Stolz und seine Treue nunmehr auf demokratische Grundsätze und Verfasstheit rückkoppeln, im Jetzt rückkoppeln können und er damit eben nicht auf vergangene Zeiten, ganz gleich welche, rückkoppeln muss.
[…]Machen Sie einen guten Vorschlag wie wir diesen gordischen Knoten auflösen können. Ich bin an dieser Frage nämlich gescheitert. […]
Ich werde für Sie bestenfalls Denkansätze, die für Sie wohl auch unbefriedigend sind, parat haben.
Ich meine die Bw hat eine veritable, sehr vorzeigbare eigene Tradition. Diese gilt es den Soldaten vorrangig auch zu vermitteln. Und wenn man denn sagen möchte, ja aber die, die sie aufgebaut haben, dienten ja auch in anderen Armeen und überhaupt beginnt deutsche Militärgeschichte nicht erst ab 1956 positive Seiten zu haben, das darf man nicht alles unter den Tisch fallen lassen.
Von mir aus. Dann möge man aber bitte diese Männer und allgemein diese Geschichte auch so in das Traditionsverständnis einbauen. D.h. für mich eben nicht auf die/ den WK zu verkürzen in der Betrachtung, auch wenn Sie das evtl. so heraus lasen.
Ich persönlich (!) hätte mir gewünscht, das Parlament hätte von Innen heraus einen eigenen, ja: „neuen“, Orden in verschiedenen Stufen gestiftet, verliehen grds. vom BP im Beisein des Ministers vor dem Parlament, für das Anwesenheitspflicht bestünde. Mit der Frage, wie dieser hätte aussehen können/ sollen habe ich mich ehrlicherweise nie beschäftigt, hätte gegen das EK aber nichts einzuwenden gehabt, persönlich (!) aber wohl auch eher den Bundesadler bevorzugt. Und das nicht lediglich wegen der Geschichte rund um das EK.
In jedem Fall aber ich die Diskussion um die Stiftung und die Ausgestaltung des Ordens, wie um das Ehrenmal auch, für unwürdig befand.
[…]Im übrigen lohnt sich der Blick auch mal auf andere Länder. Diese scheinen wenig Probleme damit zu haben Helden zu verehren die durchaus einen zweifelhaften Ruhm geniesen. Da wäre z.b Napoleon Bonaparte oder Bomber-Harri als prominente Beispiele. […]
Harris war aus den unterschiedlichsten Gründen nie unumstritten bei den Briten. Aber ich weiß, worauf Sie hinaus wollen, bleibe aber bei meinem Standpunkt. Auch jemanden wie Harris würde ich nicht als „traditionsgebend“ für die Bw wollen.
Im übrigen ich nicht in andere Länder schaue diesbezüglich.
Als ich mich einmal mit einem serbischen Offizier über die Vorgänge in und um Srbrenica stritt, sagte er mir: Was wollen Sie eigentlich? Deutscher! Was habt Ihr denn gemacht?
Ich antwortete ihm: Ja und wer hat es nachgemacht? Wer macht(e) es in der heutigen Zeit wider besseren Wissens?
Und darauf kommt es mir an. Die Veränderung, die die deutschen Soldaten zu einem Teil gemacht haben: nämlich sich zu einem glaubhaften Verteidiger der Demokratie zu wandeln -wenngleich das nicht als genereller Vorwurf an die Soldaten anderer deutscher Armeen zurückfallen soll-, zu einem anderen Teil aber, und hier: , zum Glück nicht: immer noch tapfer kämpfend.
Um dies darzustellen, braucht es in meinen Augen aber (auch) beide Seiten der Geschichte des Ordens EK, braucht es (auch) die Feststellung, dass die Soldaten der Bw nicht die ersten deutschen Soldaten sind, die tapfer, mutig und ehrenvoll kämpfen, aber die Darstellung, dass es die ersten sind, die es für eine FDGO, die auch den Namen verdient, tun. Nebenbei: Ich halte das durchaus für ein sehr, sehr , sehr positives und erwähnenswertes Alleinstellungsmerkmal der Bundeswehr gegenüber anderen deutschen Armeen, welches den Soldaten zu hoher Ehre gereicht, ohne positive Leistungen der Vergangenheit generell mit Schimpf und Schande aus selbsterklärten politisch opportunen Gründen bei Seite wischen zu müssen.
[…]Die Ausgabe als “Ehrenkreuz für Tapferkeit” wurde deshalb von vielen einfachen Soldaten als Enttäuschung wahrgenommen. Dieser Orden steht für diese Männer und Frauen für den verklemten Umgang mit unserer Geschichte und den ewigen Hitler in uns. Er erfüllt also den eigentlichen Zweck nicht….nämlich Stolz zu sein. […]
Ich bewerte für mich, dasss dies die logische Konsequenz aus der Diskussion um den Orden ist. Ob der Orden selbst, mit dem Bundesadler bestückt, ohne diese recht unwürdige Diskussion im Vorfeld, auf diese nun offensichtlich auszumachende Ablehnung/ Enttäuschung gestoßen wäre, weiß ich nicht.
@ TomTom | 23. November 2011 – 16:49 — […] Weil man reflexartig alles verteufelt, was vor 1956 schon existierte.[…]
Auf diesem Level kann ich auch: …und weil man nicht reflexartig verteufeln darf, darf man auch nur noch die positiven Seiten deutscher Geschichte, die es ja in der Tat gab, vor 1956 erwähnen?
@sachlicher
Ich bewundere Ihre Ruhe und Ihren Glauben an die Kraft der Argumente. Leider hilft beides nicht gegen Schaftstiefelträger.
@ sachlicher
Den Großteil meiner Argumentation bezog ich nicht auf ihre Ausführungen, die ich im übrigen als sehr fundiert und sachlich betrachte, sondern auf das allgemeine BlaBla des durchschnittlichen Politikers zur heutigen Zeit (und seiner speziellen Abart, die sich kürzlich zu Wort meldete). Jene betreiben bei diesem Thema nämlich fast ausschließlich Stimmungsmache und weniger eine sachliche Diskussion mit ALLEN Facetten.
Entschuldigen sie also daher den Eindruck, ich hätte ihre Beiträge in diesem Kontext gesehen, denn ich bin prinzipiell ihrer Meinung – wenn man etwas beurteilen möchte, muss man alles berücksichtigen, was damit zusammenhängt.
@ Voodoo | 24. November 2011 – 15:21 —
[…]Den Großteil meiner Argumentation bezog ich nicht auf ihre Ausführungen, […]
Bitte sehen Sie mir meinen Egozentrismus an dieser Stelle nach.
[…]Entschuldigen sie also daher den Eindruck, ich hätte ihre Beiträge in diesem Kontext gesehen, […]
Vielen Dank. Ich nehme die Entschuldigung an.
@Sachlicher
Zitat:“Sie interpretieren diese Vorgänge rein negativ. Ich sehe das anders. Wenn ein deutscher Soldat heutigen Tages sich u.a. mit der Zeit 1933-45 beschäftigt und mit dem soldatischem Tun dieser Zeit und für sich zum Schluss kommt: da (bei den Verbrechen) mache ich nicht mit, ich verteidige diese Demokratie mit Mann und Maus, mit allem was ich habe: mit seinem Leben eben. Dann bewerte ich das positiv, dann ist viel erreicht und es ist ja erreicht. “
Das habe ich in dem Satz angedeutet bei dem ich gemeint habe das nicht jeder zig Geschichtsbücher verschlungen hat. Sie sind ein intelligenter und gebildeter Mensch, deshalb wissen Sie das es keine Geschichte ohne Schatten gibt. Sie wissen das es keine absolute Moral gibt. Sie wissen auch das kein Held ohne Makel gibt. Das weis ich und viele die sich auf dieser Platform so angeregt unterhalten.
Ein einfacher Gefreiter den man diesen Orden anheftet weis dies eben nicht bzw. er hat sich nicht durch hunderte Seiten Geschichte gewühlt um zu wissen welche Makel dem EK anhängen oder welche besonderen Geschichten es dazu gibt. Er weis nur dass EK ist ein Orden mit einer langen Tradition die ihm große Bewunderung einbringt. Diese Bewunderung ist der Lohn für seine Taten.
Vor diesem Hintergrund habe ich auch geschrieben, das ich ganz froh bin das man das „Ehrenkreuz für Tapferkeit“ nicht EK genannt hat.
Die logische folge der Politik wäre es nämlich dann geswesen, bei jeder Verleihung auf die besondere historische Verantwortung und die besondere Schuld zu verweisen. Ich frage mich wie das bei einem Gefreiten ankommen soll, der gerade für seine Taten in Afg. ausgezeichnet wird. Sein Land aber damit beschäftigt ist sich selbst zu erniedrigen und die ewige Schuld zu bedienen. Kann ein einfacher Soldat auf so ein Land stolz sein? In Afg. hat er leicht bewundernd auf die Amerikaner geschaut, die auf:“America fuck ya!!“ unterwegs waren. Was jetzt an Amerika so geil sein soll oder warum die Amerikaner die tollsten überhaupt sind, können diese Soldaten nicht erklären. Brauchen sie auch nicht, den sie haben noch nie eine Seite eines Geschichtsbuches gelesen. Sie wissen aber zu Hause werden sie für ihre Taten bejubelt und wenn es keine Anschiß vom Vorgesetzten gibt, haben sie alles richtig gemacht. Das hat jetzt vielleicht nicht viel mit einem mündigen Bürger zu tun, aber das ist nun mal die Realität in einer Gesellschaft die nicht nur aus Eliten besteht. Entscheidend dabei ist, die Amerikaner haben sowas wie einen „spirit“ der die komplette Nation zusammenhält. Vom gebildeten MIT Absolventen bis zum einfachen Bauarbeiter sind alle stolz auf „Great America“ .
Das dieser „spirit“ nicht lupenrein und auch moralisch nicht einwandfrei ist, wissen die gebildeten MIT Absolventen. Trotzdem müssen sie es nicht bei jeder Gelegenheit dem Volk auf die Nase binden. Den anders als bei uns weis man dort, das man diesen Gedanken als Mörtel braucht um die Gesellschaft zusammenzuhalten. Menschen wollen an etwas glauben das größer ist als sie selbst. Eine Idee, ein Held ganz gleich. Aus einer ewigen Schuld entsteht keine Begeisterung, keine Motivation, kein Drang die Dinge zum bessern zu wenden, sondern nur eine ewige Schleife.
Ich habe auch geschrieben das EK ist eine Legende. Den ganz unabhänig davon wie seine wahre Geschichte ist, ganz gleich wieviel unmoral ihm anlastet. Es ist ein Symbol für Mut, Tapferkeit etc.. es ist ein Stück konservierter „spirit“. Diesen „spirit“ durch eine Stiftung des EK zu Brei zu quatschen (ganz gleich wie berechtigt die Kritik ist) würde ihm den „spirit“ nehmen. Es stände dann nicht mehr zur Verfügung für eine dunkle Stunde in der Soldaten Hoffnung brauchen.
Ich muss dazu weiter ausholen weil wir sonst ewig aneinander vorbei reden.
Mir geht es darum das dieses Volk eine Zukunft besitzt, den es verdient eine Zukunft. Wir sehen uns heute einer agressiven nationalen Politik anderer europäischer Nationen ausgesetzt. Diese lenken ihr Volk so, das diese Völker meinen sie hätten einen Anspruch auf das Geld der deutschen Steurzahler. Natürlich wissen die Eliten dieser Länder das die jetzige Situation selbst verschuldet wurde durch einen vorgezogenen Konsum. Stellen sich nun diese Eliten hin und sagen, es ist unsere Schuld? Nein sie bedienen gezielt das Bild von Hitlerdeutschland. In Griechenland wird Frau Merkel wegen den Sparanstrengungen als Adolf Hitler dargestellt. In England wird Deutschland als das neue imperalistische Deutschland tituliert weil wir die Frechheit besitzen für unsere Kredite Sparanstregungen zu fordern. In Frankreich hingegen möchte man das Deutschland gleich ganz seine Taschen öffent. Ein Austritt Deutschlands wird jedoch auf der anderen Seite genausowenig toleriert. Da werden dann z.t ganz starke Wörter gebraucht. Also was ist jetzt diese europäische Idee? Es stellt sich gerade heraus, sie europäische Idee hat sich schon immer nur darauf reduziert das es um deutsches Geld ging. Kein europäischer Staat wollte jemals seine hoheitlichen nationalen Rechte beschränken (Dazu gibt es gerade bei Focus einen interessanten Artikel). Mit was sehen wir uns nun konfrontiert? Wir sehen gerade ein Europa des gnadenlosen Nationalismus. Die einzige Nation welche nicht ihre nationalen Interessen vertritt, ist Deutschland. Dabei genügt ein Wort (wir kennen es alle) und die deutsche Politik und Medienwelt zuckt zusammen. Das Volk fühlt sich hilflos und verraten.
Ist das der Lohn für den ehrlichen Umgang mit unserer Geschichte? Oder würde uns im interesse unseres Volkes nicht etwas mehr Selbstbewusstsein ganz gut tun?
Auch sonst sieht es für uns schlecht aus. Wir haben kaum noch Kinder dank Gendermainstreaming, Verteuflung der Familie und traditioneller Werte. Während uns Nationalitäten die die diesen starken Zusammenhalt haben und sich für völlig übertriebenen Nationalstolz nicht zu schade sind wie z.b die Türken, uns bei den Geburtenraten weit in den Schatten stellen.
Diese Gedankengänge waren der Anlass dafür, das ich mich damit beschäftigt habe was eine Gesellschaft braucht damit sie im Kern gesund bleibt.
Ich habe für mich folgendes festgestellt.
1. Eine positiv besetzte Tradition ist sehr wichtig. Sie definiert woher wir kommen, wie wir uns zu verhalten haben etc..
2. Jede Gesellschaft braucht ihre Helden. Es müssen nicht immer Soldaten sein. Es können auch Politiker sein oder auch die liebevolle Mama die 3 Kinder groß gezogen hat. Wir bewundern Helden weil sie über sich hinaus gewachsen sind. Der Ritter musste sich zuerst seiner Angst stellen bevor er den Drachen erschlug. Weil wir sie bewundern, eifern wir ihnen nach. Somit wachsen wir selbst über uns hinaus. Das ist der Treibstoff der eine Gesellschaft antreibt!!
3. Eine Idee zu der wir alle stehen. Unter Demokratie und Freiheit kann sich keiner etwas vorstellen, weil wir es nicht in unserem tägliche Leben anweden können. Die Amerikaner verwenden die „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ Idee (die ich persönlich für eine schlechte Idee halte, weil eben nicht jeder Millionär werden kann) trotzdem funktioniert sie und jeder Amerikaner strebt nach seinem persönlichem Reichtum.
Diese Punkte zusammengesetzt, ergeben den „spirit“. Dieser muss gelebt werden von Eliten, Politikern usw…. . Den nur dann wenn dieses Volk wieder eine gewisses Gefühl eint, sehe ich eine Zukunft.
Ansonsten fürchte ich wird sich meine Theorie bewahrheiten. Die Selbstabschaffung getrieben durch moralische Schuld.
An diesem Punkt habe ich die Frage mit dem gordischen Knoten gestellt. Den so sehr ich Ihre Einwände verstehe, das wir ehrlich mit unserer Geschichte umgehen sollen Doch so wenig lässt sich daraus eine positive Idee formen, wenn man bei jedem Gedanken ansetzt:“Ja aber das war ja auch mal so und so. Das war moralisch nicht korrekt etc..“
Wie man dass auflösen kann, daran bin ich gescheitert. Deshalb ziehe ich die Konsequenz für mich in soweit daraus das ich es eben den Amerikanern, Franzosen, Briten gleich tue und einfach Stolz bin. Obwohl ich zu viele Bücher gelesen habe um nicht zu wissen das es so einfach nicht ist. Aber das weis ich und jemand anderes der sich damit nicht beschäftigen möchte, sondern nur Stolz auf sein Land sein möchte, würde ich damit keine gefallen tun wenn ich bei allem meine Einwände hätte. Wir haben nämlich eine Verantwortung (hier finde ich persönlich das Wort angebrachter) gegenüber der Gesellschaft in der wir heute leben. Unsere historische Bildung und unsere Bendenken zu jedem Detail können wir dann gerne in endlosen Diskussionsrunden erschöpfen.
Zitat:“Hier schießen Sie mEn etwas über das Ziel hinaus. Selbstverständlich ist auch die Zeit 1933-45 zu thematisieren, wichtiger noch: zu reflektieren, wenn es um Deutschland im Allgemeinen geht, um deutsche Soldatengeschichte im Besonderen.“
Gerne jederzeit und endlos. Doch bitte nicht bei einer Verleihung eines Ordens für Taten die heute geschehen sind.
Zitat:“Und der Bw-Soldat erhebt sich, nebenbei bemerkt, damit automatisch selbst über alle Vorwürfe diverser Kreise einem zweifelhaftem Geschichtsverständnis anzuhängen. Und wenn ihm nach Lesen des Heftes “Der Landser” dabei ein unreflektiertes :”Wow, hatte der es drauf” herausrutscht, dann werde ich bestimmt nicht den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören. Wenn er aber nicht klar zwischen verbrecherischem Verhalten und durchaus respektvoll zu betrachtenden/ zu bewertenden soldatischen Leistungen differieren kann, dann sehe ich das durchaus kritisch. Soldaten, die ich kennenlernen durfte, beherrschen diese Differenzierung aber.“
Dies wäre so, wenn es gewissen Kreisen nicht darum gehen würde, das Militär generell zu beschädigen. Den wie ich der möchte das dieses Volk überlebt, so möchten gewisse Kreise seine Abschaffung. Es ist also ganz gleich ob der einfache Landser einem Doktor der Geschichte das Wasser reichen kann. Vorwürfe werden produziert um Schaden anzurichten. Nicht um Recht einzufordern. Hier stößt Ihre edle Haltung an ihre Grenzen und etwas mehr Selbstbewusstsein würde hier mehr erreichen. Den Fair wird nicht mehr gespielt.
Zitat:“Und selbst wenn Sie es nicht historische Verantwortung nennen wollen -und dafür gibt es ganz sicher nachdenkens- und beachtenswerte Gründe und Begründungen- so bleibt eben immer noch die Verantwortung stehen. Und von dieser will ich den Soldaten der Bundeswehr auch nicht entbunden wissen.“
Verantwortung wem gegenüber? Den europäischen Nationen? Uns gegenüber? Verantwortung ist ein lobenswerter Begriff, doch muss man damit nicht das Volk/Soldaten auf ewig lähmen. Es reicht wenn Leute in verantwortlicher Position dieser Verantwortung gewahr sind.
Abschließend möchte ich sagen das ich alle Ihre Gedanken wirklich nachvollziehen kann und alle wohl gewogen habe. Meine Antwort sich aber auf Grundlegendes bezieht, weil ich der Meinung bin die EK Diskussion ist ehr eine Stellvertreter Diskussion.Es wird sie vielleicht verwundern, das ich mal genau wie Sie gedacht habe. Doch mir ist irgendwann aufgefallen, das wir in einer Welt leben in der es nicht darum geht was Recht ist, sondern wie man sich durchsetzt. Das trifft auf gewisse Gruppierungen hier in Deutschland zu und eigentlich fast alle Nationen dieser Welt. Der übertriebene Nationalstolz mancher Nationen hängt mir dabei selbst oft zum Hals heraus.
Doch ich muss mir inzwischen eingestehen dass das Spiel so läuft und wenn die Eliten dieses Landes es nicht schaffen eine positive Idee für dieses Volk zu entwickeln, die über eine EU hinaus geht und das ganze Volk mit auf den Weg nimmt, wird dieses Volk endgültig scheitern. Dann waren wir zwar frommer als der Papst aber am Ende hat es nichts genützt. Die Balance zu halten zwischen ehrlichem reflektieren und dem mitnehmen der Massen ist die Herausforderungen vor der die meisten zurückschrecken und sich auf absolutmoralische Plätze flüchten.
Gelingt dies nicht, so landen wir auf dem Ramschtisch der europäischen „Integration“ oder es steht erneut jemand vor der Tür der es schafft die Massen mitzunehmen in eine Richtung, die in einer Katastrophe endet.
@ Bang50 | 24. November 2011 – 18:42- – – – Ich danke für Ihre umfassenden Worte, die eine Grundsatzdebatte verlangen, die weit über die „Ordensdiskussion“ hinaus reicht.
[…]Ein einfacher Gefreiter den man diesen Orden anheftet weis dies eben nicht bzw. er hat sich nicht durch hunderte Seiten Geschichte gewühlt um zu wissen welche Makel dem EK anhängen oder welche besonderen Geschichten es dazu gibt.[…]
Ich möchte den durchschnittlichen deutschen Gefreiten nicht so unterschätzt wissen.
Ich will es einmal so ausdrücken: Jeder der z.B. bis zum Besuch von Auschwitz eine Affinität zum Rechtsextremismus hegte, wusste es vielleicht nicht besser, war evtl. naiv, jung, dumm, was auch immer…aber jeder der nach dem Besuch von z.B. Auschwitz noch Sympathien hegt, hat nachgewiesen, dass er zum deutschen Gefreiten nichts, aber auch gar nichts taugt. Das gleiche gilt für den Besuch der STASI-Verbrechen-Gedenkstätte Hohenschönhausen, etc. Und nein: eine Klasse tiefer geht das nicht.
Die bereits erwähnte Gedenkstätte der Gebirgsjäger in Mittenwald kann aber auch ein solcher Ort sein, um solch einen Prozess anzustoßen-der eigentlich bereits in die Schulausbildung gehört.
Dazu braucht es also eher keine intellektuell hochstechende, erschöpfende Diskussion. Im weiteren aber eine Politische Bildung mit Pazifisten/ Studenten/ deutschen Intellektuellen/ Politikern und deutschen Gefreiten gewinnbringende Veranstaltungen für alle Seiten sein können.
[…]Sein Land aber damit beschäftigt ist sich selbst zu erniedrigen und die ewige Schuld zu bedienen.[…]
Sich zu seiner Schuld zu bekennen als Nation/ Staat, heißt nicht automatisch sich zu erniedrigen. Das Gegenteil ist der Fall. Es hat uns auch international viel Renomee eingebracht, auch wenn das dort im Ausland mitunter anders artikuliert wird.
Lässt man die politische Instrumentalisierung bei Seite, dann sind Deutsche, dann ist Deutschland alles, aber nicht unrespektiert. Das war harte Arbeit, die auch nicht umsonst war.
[…]Es stände dann nicht mehr zur Verfügung für eine dunkle Stunde in der Soldaten Hoffnung brauchen. […]
Ich drücke es einmal drastisch aus: Dieses EK hat dem deutschen Volk in seiner dunkelsten Stunde-welche ganz gewiss nicht die war als der WK II nach Deutschland kam und verloren wurde- nichts, aber auch gar nichts geholfen! Bis auf eine kleine Minderheit hat dieses Volk in dieser Stunde -als es darauf ankam!- auf eine Art und Weise versagt, wie sie aufs heftigste zu kritisieren, aber ganz generell: schlichtweg zu bemerken ist.
Das ist für mich so zu konstatieren, ohne die positiven Geschichten zu verschweigen, die diesem Volk die Hoffnung zurückgeben durften und dürfen, wieder anerkanntes Mitglied der Weltgemeinschaft zu sein.
Konkretes Beispiel: Wenn ich im Geschichtsbuch lese, dass z.B. Schweden und Schweizer deutsche Juden wider besserem Wissen kein Asyl gaben, dann ist für mich eben nicht Konsequenz ihnen es nachzumachen mit dem Hinweis: machen alles so, sondern sage: ARt 16 und 16a sind richtig und wichtig-deren sachgerechte Anwednung freilich auch.
Das ist mein Anspruch. Und wenn Briten, US-Amerikaner, Russen, Franzosen, usw. da einen anderen verfolgen: so what. Ich bin Deutscher, ich bin anders.
[…]In Afg. hat er leicht bewundernd auf die Amerikaner geschaut, die auf:”America fuck ya!!” unterwegs waren. […]
Ich habe nichts gegen „All around the Flag“, wenn diese Symbol für ein freies, als Demokratie organisiertes Staatssystem sei und diesem auch Grenzen gesetzt sind-wie aber die U.S. Rechtssprechung durchaus beweist. Doch es birgt auch Gefahren, wie es Bush jun. nicht zuletzt aber auch aufzuzeigen vermochte, mit eben jener Konsequenz, die U.S.-Soldaten den ein oder anderen Gerichtstermin einbrachten.
Wenn ich betone, dass ich nicht den deutschen Gefreiten aufwärts möchte, der unreflektiert durch die Gefechtsfelder dieser Welt rennt und „Hurra Deutschland“ schreit, dann hat das Gründe, die ich Ihnen gern skizziere:
1. Es würde niemand mehr die Politik, hier: das Parlament, zur Reflektion von „Innen heraus“ auffordern.
2. Der deutsche Gefreite aufwärts braucht und soll ein Gewissen haben.
3. Der deutsche Gefreite aufwärts steht unter einem Eid, dessen Dimension er begreifen soll und muss.
Äußert mir gegenüber dieser Gefreite aufwärts, dass er stolz auf dieses Deutschland sei, dieses ja unbedingt auch sein Land, halte ich das für unkritisch.
Man kann verschiedene Ansichten von seinem Sein im (National-)Staat haben ohne in Extreme zu verfallen, hier einmal gegossen in Spruchform:
Von sehr konservativ: Der Mensch ist nicht auf der Welt um glücklich zu sein, sondern um seine Pflicht zu tun. (Otto von Bismarck)
über:
Fragt nicht, was euer Land für euch tun wird – fragt, was ihr für euer Land tun könnt. (JFK)
über:
Der Staat solle lediglich dafür sorgen, dass sich jeder nach seinen Fähigkeiten entwickle (frei nach Kant/ Rawls),
bis hin zu:
Das Zeitalter der Nationalstaaten ist vorbei.
Alle diese Aussagen bergen in sich diskussionswürdige Kerne. Und nur weil es diese Nation auf das Kritisierenswerteste unterlässt, sich dieser Diskussion zu stellen und innergesellschaftlich in einem akzeptablen Maße auszutragen, darf das nicht heißen, dass sie für den deutschen Gefreiten aufwärts nicht möglich, ja: nicht notwendig, wäre.
Es muss dem deutschen Gefreiten aufwärts von Heute anders ergehen als Teile seiner Vorgänger, die heimkehrten und ihre Leistung in den Orkus der Geschichte verbannten, ja verbannen mussten, nicht weil es die Sieger so verlangten, sondern weil sie es selbst im Angesicht des Geschehenen als geboten erkannten.
[…]Also was ist jetzt diese europäische Idee?[…]
Diese Idee ist eine Idee des Friedens. Das darf man nie vergessen in dieser Diskussion. Und nur weil sie mal weniger, mal mehr mit mehr Erfolg gelebt wird durch die Völker Europas, muss man sie nicht verteufeln.
Nur weil diese Idee in eine durchaus ernstzunehmende Krise geraten ist, soll man mEn nicht gleich davon ablassen.
Wir Deutschen werden in Europa respektiert, aber nicht geliebt. Das ist wohl so, wie jemand einmal in Bezug auf das dt.-frz. Verhältnis sagte, doch werden wir immerhin das. Auch für unsere freie pluralistische Gesellschaft übrigens. Ob Europa alernativlos ist, wie es letztlich ausgestaltet werden müsste/ könnte, ist eine andere Debatte, der ich mich aber gerne stelle.
Damit zu Ihren Thesen:
{…]1. Eine positiv besetzte Tradition ist sehr wichtig. Sie definiert woher wir kommen, wie wir uns zu verhalten haben etc..[…]
Um die deutsche positive Tradition herauszustellen, benötigt es der Darstellung wo wir waren, wo wir herkommen, aber richtig: in seiner Gesamtheit, wie z.B. voodoo ja zu Recht auch hier einforderte.
Zu erzählen, dass es z.. B. die Preußen, um beim EK zu bleiben, waren, die nicht nur eine herausragende Armee stellten, sondern auch sowohl aus wirtschaftlichen Gründen, wie aus einem nicht zu unterschätzendem Toleranzverdikt sich selbst gegenüber verfolgten Menschen unterschiedlichster Religionen/ Herkunft Aufnahme und Rechte gewährten, reicht dazu dazu genauso nicht aus, zu erwähnen, dass es wohl auch die so gern als preußisch bezeichnete Werte waren, die z.B. den Kreisauer Kreis und/ oder den 20.Juli ermöglichten.
Es ist auch zu erzählen, dass es Menschen in diesem Land gab, die diese Menschen wieder aus dem Land jagten und ermordeten und dieses Volk in einer beeindruckenden Mehrheit Beifall klatschend daneben stand und warum das schlichtweg eine große Scheiße war.
Es geht auch eine Nummer kleiner: also warum weder Bazeilles (bayerische Truppen) 1870 noch Leuven (das waren Truppen aus den Hansestädten, der hannoverschen Provinz und S/H) 1914 verhindert wurde, trotz bereits seinerzeitiger Auffassung, dass dies unzulässige Handlungen waren.
Es gehört dazu, um darzustellen warum und wie dieses Volk sich eine demokratische Verfasstheit gab, die es nun tapfer zu verteidigen gilt und auch um herauszustellen wie man dies nun zu tun gedenkt.
Mit Suffisance bemerkt: Weder die Indianer, noch der Algerien Krieg, geschweige denn Harris gehören da in erster Linie dazu.
[…]2. Jede Gesellschaft braucht ihre Helden. […]
Ganz sicher und ganz gleich ob man sie Helden oder Vorbilder nennen mag. Ganz sicher ist dies eine Eigenart und Schwäche der Deutschen, die Vorbilder, die es ja durchaus gibt, solange durch den Kakao zu ziehen, dass nichts positives mehr erkennbar ist.
Aber ein Beispiel aus der Republik Polen heutiger Zeit: Es kam zu einem Gefecht polnischer Truppen in Afghanistan. Dabei kam es zu Handlungen, die es dem zuständigen Militärstaatsanwalt geboten erschienen, Anklage zu erheben und der zuständige Richter erließ Haftbefehl, der vollstreckt wurde. Die polnische Öffentlichkeit (und auch Medeinlandschaft) war erbost, dass nun die Soldaten in Haft säßen. Die Begründung war denkbar einfach und verkürzt lässt sie sich auf folgenden Nenner bringen: Die polnische Armee ist eine Armee der weißen Weste, da dienten noch nie und dienen keine Verbrecher. Die Soldaten wurden unverzüglcih wieder auf freien Fuß gesetzt, in einem -allerdings in einem unbedingt als rechtsstaatlich, fair und transparent zu bewertenden- Verfahren letztlich frei gesprochen. Mal unabhängig vom Ausgang des Verfahrens: Wollen wir das wirklich? Wollen wir wirklich Soldaten unreflektiert in den Status „Held“ erheben, wie das andere Nationen mitunter tun?
Wenngleich damit nicht impliziert ist, dass man den Soldaten nun an jeder Ecke und Stelle als „Soldateska“, oder sogar als Mörder, diffamieren darf, möchte ich das so im anderen „Extrem“ auch nicht.
[…]3. Eine Idee zu der wir alle stehen. Unter Demokratie und Freiheit kann sich keiner etwas vorstellen, weil wir es nicht in unserem tägliche Leben anweden können. […]
Hier skizzieren Sie aber IMHO das allergrößte Problem. Weil dieses Volk wieder satt-in jeder Hinsicht- ist, werden Demokratie und Freiheit als etwas selbstverständliches, als etwas „schwer vorstellbares“ bewertet.
Dass es das nicht ist, beweisen uns Links-, Rechtsextremisten und Fundamentalisten auch in Deutschland jeden Tag auf das Neue. Dass es dieser Gesellschaft so schwer gelingt diesen „Mehrfrontenkrieg“ so schlecht zu führen, zumindest in der medialen Darstellung, lässt einen an die Weimarer Republik erinnern. Doch soweit sind wir noch nicht. Wo wir aber bereits sind, ist die Tatsache, dass es zu bedauern ist, dass sich diese ja durchaus wehrhafte Demokratie so wenig wehrt, ihre scharfen Instrumente so ungern und ohne Esprit einsetzt.
Und wenn Sie mir in Ihrer wohlbegründeten Ausführung mitteilen, dass Demokratie und Freiheit keine sexy Idee wäre, die sich im täglichen Leben anwenden bzw. verwenden ließen, dann sage ich Ihnen, dass dies sehr wohl ganz feste Fixpunkte des Ntionalstolz anderer Nationen (FRA, UK, USA) sind und auch der Idee: „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ Inhalt gibt.
Dann sage ich Ihnen in Abwandlung eines alten Soldatenspruchs: Demokratie, Recht und Freiheit sind nicht alles, aber ohne diese ist alles andere nichts. Was führt Sie zu der Veranlassung, dass Franzosen, Briten und US-Amerikaner (und hier gerade auch die „einfachen Bürger“) dies anders bewerteten?
[…]Doch bitte nicht bei einer Verleihung eines Ordens für Taten die heute geschehen sind. […]
Ich meine doch. Allein weil man benötigt herauszustellen, warum nun gerade diese Beleihung gerechtfertigt ist. Nochmal: Hier muss nicht in Richtung „Erbschuld“, wie Sie es auszudrücken pflegen, diskutieren/ rhetorisieren.
Tapferkeit ohne Sinn ist sinnlos. Die gezeigte Tapferkeit von Bw-Soldaten ist aber nicht sinnlos. Das darzustellen, ist nmE nicht unbedeutend.
[…]Verantwortung wem gegenüber? Den europäischen Nationen? Uns gegenüber? […]
Der deutsche Soldat, ganz gleich welcher Dienstgradgruppe, hat ganz konkret aus dem Eid abgeleitet Verantwortung gegenüber seinem Volk -dass in Freiheit und Demokratie in friedlicher Nachbarschaft zu anderen leben will-, seinem Land -das rechtsstaatlich und demokratisch verfasst ist und in NATO/ EU, usw. gebunden und Verantwortung übernommen hat- und seinem Gewissen, als Christ: auch vor Gott.
Etwas abstrakter: gegenüber seinem Auftrag, der rechtmäßig und verbindlich zu sein hat.
Das ist von der Dimension her zielmlich gewaltig.
Etwas Trivia: Wenn Sie ein Brite dazu auffordert die Frage zu beantworten- was er nur zu gern tut, wenn er am Ende seiner „Argumentation“ anlangt- wer denn den WK II verloren hätte: Er oder Sie.
Dann antworten Sie ihm doch einfach ganz entspannt: Schau Dir das British Empire von damals und heute halt nochmal an, wenn Du es nicht weißt bzw. vergessen hast.
[…]Verantwortung ist ein lobenswerter Begriff, doch muss man damit nicht das Volk/Soldaten auf ewig lähmen. Es reicht wenn Leute in verantwortlicher Position dieser Verantwortung gewahr sind. […]
Nein. Das ist nun wirklich abzulehnen. Verantwortung hat jeder, Verantwortung lähmt auch im Grundsatz nicht. Das Gegenteil muss und sollte der Fall sein und ist es für mich auch. Es mag in unsrer Zeit als unchic gelten, sich dieser Verantwortung zu stellen, diese Verantwortung zu benennen gar, aber sie ist da. Das ewige Geplärre der Staat solle dies, der Staat solle das, ist nicht zielführend.
Und das ist auch keine politik-romantische Diskussion, das ist eine ganz real-praktische, in anderen Ländern (USA, FRA) sogar noch mehr als bei uns.
Auch Verantwortung gegenüber der Geschichte gehört dazu. Und auch diese Verantwortung lähmt mitnichten, zumindest grundsätzlich nicht. Das Gegenteil ist der Fall und hier komme ich nocheinmal zurück auf: Jeder einzelne ist berufen und VERPFLICHTET seinen Beitrag zu einem Deutschland zu leisten, in dem jeder nach seiner Fasson glücklich werden und leben kann und auch möchte -Extreme und Fundamentale als Feinde dessen einmal ausgenommen.
Und es führt uns doch gerade jedesmal in dieses Dilemma mit Extremisten und Fundamentalisten, weil sie davon ausgehen, ausgehen können, dass der Einzelne eben doch nur zuschaut, eben keine Verantwortung übernimmt, solange nicht direkt betroffen.
Noch ein paar allgemeine Punkte:
{…]Stellen sich nun diese Eliten hin und sagen, es ist unsere Schuld? Nein sie bedienen gezielt das Bild von Hitlerdeutschland. In Griechenland wird Frau Merkel wegen den Sparanstrengungen als Adolf Hitler dargestellt. In England wird Deutschland als das neue imperalistische Deutschland tituliert weil wir die Frechheit besitzen für unsere Kredite Sparanstregungen zu fordern. In Frankreich hingegen möchte man das Deutschland gleich ganz seine Taschen öffent. Ein Austritt Deutschlands wird jedoch auf der anderen Seite genausowenig toleriert. [..]
Mit Verlaub, Sie nehmen hier Headlines der jeweiligen Boulevardmedien und verallgemeinern dies, mehr noch behaupten Sie, dass dies die Eliten so propagierten.
Nicht einmal der Vorwurf, dass die Eliten sich nicht dem gegenüber in Opposition befänden, wäre richtig.
Und ein Austritt, ein Schaffen einer „deutschen“ Kern-EU wird befürchtet, besser: als mögliches Szenario diskutiert, aber da man nicht davon ausgeht, auch nicht besonders heftig. Im übrigen Deutschland dafür nicht einmal kritisiert wird.
[…]Wir haben kaum noch Kinder dank Gendermainstreaming, Verteuflung der Familie und traditioneller Werte. Während uns Nationalitäten die die diesen starken Zusammenhalt haben und sich für völlig übertriebenen Nationalstolz nicht zu schade sind wie z.b die Türken, uns bei den Geburtenraten weit in den Schatten stellen. […]
Ich sage es Ihnen in aller Deutlichkeit: kleinster gemeinsamer Nenner bzgl. eines Wertekanons im Jetzt hat für mich das GG zu sein. Und es ist richtig zu fordern, dass sich auch Ausländer/ Zugewanderte Deutsche diesem zu beugen haben oder aber eben weiterziehen müssen bzw. rechtstaatlich verurteilt gehören.
Aber: Sollten Sie sich auf die türkische Community in Deutschland beziehen, dann teile ich Ihnen mit, dass es mir egal ist, welche Hautfarbe, Herkunft, Religion, Geschlecht, sexuelle Neigung und „kulturellen“ Präferenzen ein Deutscher hat, der das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes-als dessen legitimer Bestandteil- tapfer verteidigt bzw. allgemeiner: hier friedlich in Respekt hiesiger Gesetze zu leben gedenkt.
Sollten Sie die Republik Türkei gemeint haben: Ich betrachte die Türkei nicht als Feind, insofern mich eine „zahlenmäßige“ Überlegenheit des türkischen Volkes gegenüber dem Deutschen herzlich wenig interessiert.
Gleichberechtigung ist eine enorm wichtige Sache, wenngleich ein kompliziertes Geschäft. Gender Mainstream hat gute, aber auch überdenkenswerte Ansätze gebracht. Aber Schuld an der niedrigen Geburtenrate ist es nicht und auch nicht dazu geeignet den Untergang des Abendlandes heraufzubeschwören. Etwas mehr Reflektion Ihrerseits würde ich mir hier schon wünschen.
[…]Gelingt dies nicht, so landen wir auf dem Ramschtisch der europäischen “Integration” ….[…]
Die europäische Integration ist kein Rammschtisch. Es war darüber hinaus unsere „Eintrittskarte“ in eine friedliche Nachbarschaft. Im laufe der Jahre hat Deutschland dabei Vertrauen gewonnen, mit diesem Vorgang aber auch Verantwortung gegenüber diesem Vertrauen übernommen. Auch wenn das unsere europäischen Freunde in ihren Medien/ Eliten mitunter anders verlautbaren lassen, so setzen sie darauf viele ihrer Hoffnungen auf die Zukunft: mit Recht.
[…]oder es steht erneut jemand vor der Tür der es schafft die Massen mitzunehmen in eine Richtung, die in einer Katastrophe endet.[…]
Mitunter kann man den Eindruck gewinnen, als klopfte der mitunter ganz laut an Ihre Tür. Sie sollten ihn auch weiterhin nicht hereinbitten -ganz gleich was er Ihnen verspricht- setzen Sie Ihre Tür lieber unter Spannung und geben Sie Ihren Nachbarn einen Plan, wie man dies tut.
[…]Doch ich muss mir inzwischen eingestehen dass das Spiel so läuft und wenn die Eliten dieses Landes es nicht schaffen eine positive Idee für dieses Volk zu entwickeln, die über eine EU hinaus geht und das ganze Volk mit auf den Weg nimmt, wird dieses Volk endgültig scheitern.[…]
Eine positive Idee hat dieses Land, ich habe sie seinerzeit in meinem Eid geschworen tapfer zu verteidigen. Mein seinerzeitiger Kommandeur hat nicht gesagt, dass das grundsätzlich ein einfaches Unterfangen ist, auch nicht sie in den Köpfen ankommen zu lassen, aber aufzugeben hat er mich auch nicht gelehrt.
@Sachlicher!
Grosses Kompliment!
Seit ich „AugenGeradeaus“ lese – und mich zuweilen auch in bescheidenem Rahmen an Diskursen beteilige – kann ich mich nicht an derart geist- und sinnvolle Diskussionen, den tatsächlichen Austausch von Gedanken, Meinungen, Erfahrungen und Erkenntnissen wie im Verlauf der vergangenen Tage erinnern. Mein Dank und meine Hochachtung dafür Ihnen, den geschätzten (und das ist wahrlich k e i n e Floskel) Kommentatoren.
Und auch wenn ich sonst Zusammenkünften wie den in anderen Blog- oder Social Communities so gerne initiierten „Chattertreffen“ eher skeptisch bis desinteressiert gegenüberstehe…einer eventuellen Soirée, einer Art Salonabend oder einem „sicherheitspolitischen Frühschoppen“ dieses „Funkkreises“ würde ich ohne Zögern mit höchstem Interesse beiwohnen.
Schliesslich bedeutet (und wohl nicht nur mir) „AugenGeradeaus“ auch „AufAugenhöhe“. Und bei einer Vielzahl hier besprochener und auch disputierter Themen könnte diese Augenhöhe in realitas zu nicht unerheblichen positiven Effekten führen.
Dem eventuellen Wunsch nach der Wahrung des Inkognito könnte mittels (nicht dienstlich gelieferter) Sturmmasken entsprochen werden ;-)
Möglicherweise empfinden auch andere „Funkkreis-Teilnehmer“ diesen Gedanken als reizvoll und einer Überlegung wert. Schliesslich: Berlin ist Vielen eine Reise wert – und für Manche ohnehin Wahlheimat bzw. Standort.
@ Sachlicher:
Dem Kompliment von @ Soehnke Marahrens möchte (nein, muss…) ich mich anschliessen. Chapeau, Monsieur.
@ Soehnke Marahrens:
pls check yr fb…
@E.T.
Ich nehme das mal als Anregung… und denke nach. ;-)
@sachlicher
schließe mich dem BZ von Soenke M. und E.R voller Überzeugung und Herzens an, und einen Augenhöhe-Augengeradeaus-Workshop – vorzugsweise in Berlin – fände ich in der Tat angebracht.
@T.W. nicht nur denken, machen ;-)
@all
Gerne, ich schulde T.W., S.St und dem Klabautermann eh noch ein Bier, dann kann ich auch ein paar mehr bezahlen!
@Etienne
FB ist nichts angekommen….. Achtung, man sollte es nicht glaube, ich habe einen Namensvetter an der Uni Bonn (Haette ich mir im Leben nicht traeumen lassen!)
Wäre ein schönes Ding und würde meine volle Unterstützung finden.
@ Soehnke Marahrens:
Virginia Beach, right…?
Mein „sent“-tray meldet: Nachricht verschickt „4 hours ago“.
Als Soldat und Historiker kann ich nur sagen, dass ich selten so eine lebhafte und zum Nachdenken anregende Diskussion erlebte habe, leider mit zu wenig Öffentlichkeitswirkung! Die Idee eines „Frühschoppens“ o.ä. in Berlin gefällt ausnahmslos, vielleicht mit den einigen Damen und Herren Politikern, aber nur als Stille Beobachter!
Respekt allen Diskutanten, weiter so!
@Einige: Danke für die Komplimente, die ich gern zurück gebe. Aber nicht nur die Bescheidenheit gebietet es, darauf hinzuweisen, dass es auch die Kommentare von bang50 u.a. waren/ sind, die diese Antworten abverlangten.
@ Hr Wiegold: Sofern es zeitlich möglich wäre, würde ich auch anreisen. Es böten sich nmE Chancen auf interessante Gespräche mit hohem Lerneffekt.
Gegen die Teilnahme von Politikern am „Kamingespräch“ hätte ich nichts. Mir „reichen“ aber die gesellschaftlichen Vertreter, die hier posten, ebenfalls.
Als unsachliches Statement möchte ich bemerken: Und wenn für diese „geschlossene Gesellschaft“ das „Cafe Einstein“, oder wo man heuer so hingeht, geblockt würde, gelänge vielleicht sogar, die SiPo/ Bw/ Soldaten in den Köpfen so mancher anderer, bisher vielleicht nicht so interessierter, Politiker wieder etwas mehr ankommen zu lassen.
In diesem Sinne allen ein schönes Wochenende! Danke Herr Wiegold.
@sachlicher
Kompliment für Ihren Beitrag!
Von einem Soldaten der etwa 500m von der Roten Flora entfernt wohnt, der jeden Morgen in Uniform zu seinem draußen geparkten Mittelklassewagen geht und Abends zurückkommt. Der seine Nachbarn freundlich grüßt, der schon im DA in einem Café an der HU Berlin saß, der in Uniform Zug fährt und der noch niemals angespuckt, angepöbelt oder als Mörder bezeichnet wurde. Klagt nicht, kämpft. Nirgendwo ist diese abgedroschene Phrase besser gesagt als in unserem „Kampf“ um Anerkennung in der Gesellschaft.
Ach ja: Ob Menschen, die den Untergang des Abendlandes an jeder Ecke wittern, die Wörter wie „Überfremdung“ benutzen, die sich insgeheim das Familienbild der Fünfzigerjahre wieder wünschen und „Journalist“ nur mit einem Zischen aussprechen überhaupt Anerkennung verdient haben, ob nun in Uniform oder nicht, das lasse ich mal dahingestellt.
@chris_aufkl
„Ach ja: Ob Menschen, die den Untergang des Abendlandes an jeder Ecke wittern, die Wörter wie “Überfremdung” benutzen, die sich insgeheim das Familienbild der Fünfzigerjahre wieder wünschen und “Journalist” nur mit einem Zischen aussprechen überhaupt Anerkennung verdient haben, ob nun in Uniform oder nicht, das lasse ich mal dahingestellt.“
Tun Sie sich von mir aus keinen Zwang an! Als vorbildlich toleranter und weltoffener Mensch legen Sie mit der rhetorisch verblümten Verachtung des Andersdenkenden schon mal einen guten Start hin. Aber wenn man in der aktuellen Lage keine fundamentalen Probleme wahrnehmen kann oder will, muss man ideologisch ohnehin in einem Maße gefestigt sein, das keinen Zweifel mehr zulässt. Dennoch mein ganz persönlicher Tipp für Sie: Auch wenn in unserem Land alles so super läuft, sollten Sie, falls Sie noch größere Mengen Bargeld auf der Bank haben, diese ggf. in den kommenden Tagen anderswo unterbringen. Es spricht sich einfach entspannter über die Großartigkeit der Lage Deutschlands und den keinesfalls bevorstehenden „Untergang des Abendlandes“, wenn man sich weniger materielle Sorgen bzgl. der Konsenquenzen der eigenen Worte machen braucht. Aber Regierung und Medien (nur verachtenswerte ewig Gestrige sind diesen gegenüber skeptisch einegstellt) sagen ja bestimmt die volle Wahrheit über die bevorstehenden Entwicklungen, weshalb Sie meinen Tipp getrost ignorieren können.
@Orontes
Wunderbar. Sie sind im Besitz der absoluten Wahrheit, alle anderen sind, nun ja, zumindest nicht einsichtig, und Sie können alle abwatschen, aber wehe, es widerspricht Ihnen jemand…
Auch wenn Sie hier den Troll geben: Hören Sie auf, sich absolut zu setzen. Und hören Sie auf, andere in diesem Ton zu belehren.