Tag: 6. September 2011

Übergabe ohne Verantwortung?

In einigen afghanischen Provinzen und Städten Afghanistans hat die internationale Schutztruppe ISAF die Übergabe von Festgenommenen an die afghanischen Behörden vorerst gestoppt. Grund ist nach Angaben der BBC ein noch unveröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen, in dem vor allem dem afghanischen Geheimdienst NDS (National Department of Security), aber auch der Polizei vorgeworfen wird, Gefangene zu foltern – unter anderem durch Schläge mit Gummischläuchen und mit Elektroschocks, aber auch mit sexueller Nötigung. Es geht dabei um Gefängnisse der beiden Sicherheitsbehörden im

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RC N Watch: „Die Falle von Badakshan“

Der Kampf gegen den Drogenanbau und -schmuggel in Afghanistan gehört ausdrücklich nicht zum Aufgabenbereich der Bundeswehr am Hindukusch. Dennoch wird sich natürlich demnächst die Frage stellen, wie das deutsch geführte ISAF-Regionalkommando Nord und das deutsche PRT in Faisabad sich verhalten, wenn in der entlegenen Provinz Badakshan der Kampf gegen die Drogenhändler massiv verstärkt wird. Eine gemeinsame Initiative in dieser Provinz hat nämlich der Chef der Föderalen Russischen Drogenaufsichtsbehörde, Viktor Iwanow, bei einem Treffen des zentralasiatischen Anti-Rauschgiftquartetts mit Vertretern Afghanistans, Pakistans,

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RC N Watch: Afghanische Sicherheit in Char Darrah

Es ist nicht die große Transition, die Übergabe in Verantwortung, aber einer der vielen kleinen Schritte:Die Sicherheitsverantwortung für den südlichen Teil des Distrikts Char Darrah bei Kundus in Nordafghanistan wurde heute von ISAF an die afghanischen Sicherheitskräfte übertragen. Im Rahmen von taktischen Maßnahmen hätten die Afghanen die Raumverantwortung für dieses Gebiet übernommen, bestätigte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr. Solche Übergaben gab es in der Vergangenheit an anderen Stellen wohl schon öfter; die heutige ist dennoch aus zwei Gründen bemerkenswert: Zum einen

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RC N Watch: Feuergefecht und gestellter Selbstmordattentäter in Baghlan

Ach, manchmal wäre es schön, wenn die in Afghanistan aktiven Institutionen nicht nur sehr exakt aus ihrem Aufgabenbereich informieren würden. Wenn die Bundeswehr heute meldet Am 6. September um 5.41 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (8.11 Uhr Ortszeit) wurden deutsche ISAF-Kräfte nördlich von Pol-i Khomri (Provinz Baghlan, Afghanistan) in ein Feuergefecht verwickelt. Die feindlichen Kräfte wichen aus und wurden von der Afghan National Police (ANP) verfolgt. Die ANP untersuchte den Ereignisort mit Unterstützung deutscher ISAF-Kräfte. Es gab keine Verwundeten oder Schäden. und

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„Wir haben eine sehr gefährliche Zeit vor uns“

Gut einen Monat nach seiner Rückkehr nach Afghanistan hat der deutsche Kommandeur des ISAF-Regionalkommandos Nord, Markus Kneip, der Kollegin Simone Meyer von der Welt ein Interview gegeben – wenn ich nicht eines übersehen habe, ist es das erste Interview nach Kneips schwerer Verwundung bei dem Anschlag in Taloqan. „Soldaten sind meine Helden des Alltags“ lautet der Titel des Interviews, was schon klar macht: Der Generalmajor redet dort auch über seine persönlichen Empfindungen nach dem Attentat, das zwar in erster Linie

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