Bundeswehr-Raketen für Libyen-Einsatz?

Die Bundeswehr wird möglicherweise den NATO-Verbündeten Munition, Raketen und Waffenteile für ihre Luftangriffe in Libyen zur Verfügung stellen. Das berichtet jedenfalls Spiegel Online. Ungeachtet der grundsätzlichen deutschen Ablehnung des Nichtbeteiligung am NATO-Militärschlag gegen das Gaddafi-Regime.

Das Bundesverteidigungsministeriums hat das im Wesentlichen bestätigt: es liege eine Anfrage der NATO-Nachschuborganisation NAMSA (NATO Maintenance and Supply Agency) vor – und es sei grundsätzliche Bereitschaft signalisiert worden, unterstützend tätig zu werden.

Mit anderen Worten: Es ist schon recht wahrscheinlich, dass die Verbündeten für ihren Libyen-Einsatz deutsche Waffen bekommen.

Noch mit Waffen: britischer Tornado vor dem Libyen-Einsatz (Foto: SAC Lisa Conway, Crown Copyright, via flickr unter CC-Lizenz)

Ich müsste noch mal suchen – aber nach meiner Erinnerung hat Deutschland den Irak-Krieg unter US-Führung zwar offiziell abgelehnt. Und dennoch nicht nur mehr Soldaten als manche US-Verbündete zur Verfügung gestellt, um US-Basen in Deutschland zu sichern und so Truppen für den Irak-Einsatz frei zu stellen. Sondern auch Bomben und/oder Bombenteile geliefert, die in den Depots lagen.

Nachtrag: Am wahrscheinlichsten, höre ich von Kennern, dürfte die Abgabe von Laser Guided Bombs an die Verbündeten sein. Zum Beispiel vom Typ GBU-24. Davon hat die Luftwaffe genug: Außer bei Übungen haben die Deutschen, anders als andere NATO-Staaten, diese Bomben noch nie abgeworfen.

Paveway ILA06

GBU-24 auf der ILA 2006 (Foto: Wikimedia Commons/axesofevil20/gemeinfrei)