Drei gefallene Deutsche auf dem Weg in die Heimat

Die drei deutschen Soldaten, die in der vergangenen Woche in Afghanistan gefallen sind, sind auf ihrem letzten Heimweg: In Anwesenheit von Generalinspekteur Volker Wieker traten die Särge am Montag von Masar-i-Scharif die Reise nach Deutschland an. Auch vier verwundete Soldaten, unter ihnen der deutsche ISAF-Regionalkommandeur Markus Kneip, werden zur weiteren Behandlung und Untersuchung in die Heimat geflogen.

Ehrenspalier zur Verabschiedung der gefallenen Soldaten in Mazar i-Sharif. Die Särge der gefallenen werden in ein Luftfahrzeug der Bundeswehr Typ „Transall“ gebracht. Von rechts im Bild: Brigadegeneral Dirk Backen, der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker und der verletzte Kommandeur Regionalkommando North, Markus Kneip, die den Toten ihren Respekt erweisen. (Foto: Bundeswehr/Andrea Bienert via flickr unter CC-Lizenz)

Die Gefallenen sind ein 33-jähriger Hauptmann aus dem Stab der Division Spezielle Operationen (DSO), der am Mittwoch vergangener Woche bei einem Sprengstoffanschlag im Distrikt Char Darrah nordwestlich von Kundus getötet wurde, ein 43-jähriger Major aus dem Führungsunterstützungsbataillon 282 in Kastallaun und ein 31-jähriger Hauptfeldwebel des Feldjägerbataillons 152 aus Hannover. Die zwei letztgenannten starben bei dem Anschlag am vergangenen Samstag auf den Gouverneurspalast in Taloqan in der Provinz Takhar, bei dem Kneip leicht, seine Übersetzerin schwer verwundet wurden. Insgesamt  beklagt die Bundeswehr nach dem Attentat in Taloqan sechs Verletzte. Die zentrale Trauerfeier für die Gefallenen ist für kommenden Freitag in Hannover geplant.

Auf afghanischer Seite wurde in Taloqan der Polizeichef für Nordafghanistan, General Daoud Daoud, getötet – ihm vor allem hatte offensichtlich der Anschlag gegolten.

Der afghanische Sender TOLONews berichtete unterdessen unter Berufung auf den afghanischen Geheimdienst NDS, der Anschlag in Taloqan sei nicht wie vermutet mit Selbstmordattentätern, sondern mit ferngezündeten Sprengladungen durchgeführt worden. Zunächst waren mehrere Suicider vermutet worden, die sich – möglicherweise in afghanischer Uniform – zutritt zu dem streng bewachten Treffen von afghanischen und ISAF-Offiziellen verschafft hätten.

In Abwesenheit von Kneip wird vorübergehend der deutsche Brigadegeneral Dirk Backen das ISAF-Regionalkommando Nord übernehmen und zugleich Kommandeur des deutschen Kontingents. Kneips eigentlicher Stellvertreter, der U.S.-Brigadegeneral Sean P. Mulholland, befindet sich derzeit im Heimaturlaub. Backen nimmt normalerweise im Regionalkommando den Posten des für Sicherheit zuständigen stellvertretenden Stabschefs (DCOS Security) wahr.