Die neue Bundeswehr: 170.000 plus

Durchs Kabinett hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière seine Eckpunkte für die Reform der Bundeswehr gebracht, jetzt stellt er sie den Spitzen der Streitkräfte und der Öffentlichkeit vor. Außerdem gibt es neue Verteidigungspolitische Richtlinien, dazu später mehr. (Update: Mittlerweile stehen sie hier zum Herunterladen bereit.)

Die Kernpunkte der neuen Bundeswehr:

Umfang der Streitkräfte: 170.000 Berufssoldatinnen und -soldaten einschließlich Reservisten; 5.000 bis 15.000 Freiwillige – also in der maximal möglichen Form 185.000 (wahrscheinlicher aber erst mal 175.000)

55.000 zivile Mitarbeiter.

Der nationale Level of Ambition: 10.000 Soldaten zeitgleich durchhaltefähig für Einsätze verfügbar.

An Teilstreitkräften und militärischen Organisationsbereichen wird es künftig weiterhin geben: Heer, Luftwaffe, Marine, Streitkräftebasis und Zentraler Sanitätsdienst.

Aus-, fort- und Weiterbildung von zivilem und militärischen Personal und die Durchlässigkeit der Laufbahnen sollen verbessert werden.

Das Verteidigungsministerium wird auf neun Abteilungen mit rund 2.000 Mitarbeitern verkleinert. Die Inspekteure der Teilstreitkräfte werden ihre Organisationsbereiche außerhalb des Ministeriums führen.

Beschaffung und die grüne IT (Waffensysteme/Führungsunterstützung) werden gebündelt bei einem Gremium imBMVg unter Hinzuziehung externen Sachverstandes; alle gegenwärtigen Beschaffungs- und Ausrüstungsvorhaben werden überprüft.

So weit die Grund-Informationen; dieser Thread wird im Laufe der Rede de Maizières in der Berliner Julius-Leber-Kaserne fortgeschrieben.

Oha: Wir haben zu viele Stäbe und damit auch zu viele Generalsterne.

Ziel der Neuausrichtung ist unter anderem, sagt der Minister, dass wir als Land unsere Interessen wahrnehmen.

Bei der Herleitung der sicherheitspolitischen Grundlagen für die Reform zitiert de Maizière recht ausführlich aus den neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien – lässt sich dort nachlesen.

Einsatz der Bundeswehr für internationale Organisationen, auch dann, wenn keine deutsche Interessen erkennbar sind: Wohlstand erfordert Verantwortung, für andere Nationen ist das längst selbstverständlich.

(ups, zwischendurch geht hier immer der Server in die Knie. Ich bitte um Entschuldigung.)

Hier die Folie zu Aufgaben und Fähigkeiten, die der Minister vorhin gezeigt hat:

Jetzt hat er’s gesagt: 170.000 Soldaten plus 5.000 Freiwillige plus X.

Und: Das Durchschnittsalter der Zivilbeschäftigten ist deutlich zu hoch. Aber nicht warten bis alle gegangen sind – wir brauchen einen Einstellungskorridor und Beschäftigungsmöglichkeiten bei anderen Bundesbehörden.

Auch die Zahl der Generale wird deutlich verringert, der Stellenkegel zu Gunsten der Truppenstrukturen verschlankt.

Die neue Grobstruktur des BMVg, die der Minister gerade zeigt, lässt sich hier herunterladen.

Die Inspekteure TSK sind aus dem Ministerium raus.

In der Tat: Reduzierung ist nicht nur so dahin gesagt – die Luftwaffe hat künftig keine Divisionen mehr.

Eine Schönwetterveranstaltung wird das nicht werden.

Und: der Minister verlangt von allen Kameradschaft auch in der Neuausrichtung.

Wir sind gewissermaßen eine ganz besondere Nationalmannschaft.