NATO-Bodentruppen in Libyen? Vielleicht ja doch.

Es gibt ein paar Dinge, die einen selbst in der anscheinend so wohl geordneten Welt des Militärs irritieren. Zum Beispiel die Rolle des jeweiligen NATO-Oberbefehlshabers, des SACEUR (Supreme Allied Commander Europe). Das ist immer ein US-General (oder, wie derzeit, Admiral), der natürlich die Doppelrolle eines US-Befehlshabers und des höchsten Offiziers im Bündnis hat. Double-hatted, wie der Fachbegriff lautet.

Deshalb muss man sich auch gar nicht wundern, dass der SACEUR Admiral James Stavridis zum NATO-Einsatz für und über Libyen erstmals vor dem US-Senat öffentlich Auskunft gibt und nicht, wie es seiner Rolle im Bündnis angesichts eines Bündnis-Einsatzes vielleicht zukäme, vor einem Gremium der Allianz, womöglich in Europa. Zumal es gerade, wie der social media-begeisterte Stavridis über seinen Facebook-Account wissen ließ, Zeit ist für seine jährliche Anhörung vor dem Armed Services Committee des Senats.

Erstaunlich ist allerdings, was die Kollegen von Danger Room bei dieser Anhörung mitbekommen haben. Da hat der Admiral nämlich, so berichten sie, auf Fragen von Abgeordneten nicht ausgeschlossen, dass es nach den ganzen Aktionen aus der Luft auch eine Operation des Bündnisses am Boden geben könnte: The possibility of a stabilization regime exists.

Das kann man durchaus so verstehen: Vielleicht gibt es dann doch noch Bodentruppen der NATO. In Libyen. Vielleicht gibt es ja noch eine Abschrift der ganzen Anhörung. Vielleicht wird es dann etwas klarer. Vielleicht aber auch nicht.

(Nachtrag: Es gibt inzwischen wohl ein Transkript, allerdings kein öffentlich verfügbares. Falls da jemand Zugang haben sollte…)