RC N Watch: Afghanischer Soldat erschießt drei deutsche Soldaten – Update/Zusammenfassung

Der Übersichtlichkeit halber hier noch mal die Erkenntnisse zum Vorfall am Freitag  in Baghlan zusammengefasst:

Ein Afghane in  Soldatenuniform hat am Freitag im Außenposten OP North in der nordafghanischen Provinz Baghlan das Feuer auf eine Gruppe deutscher Soldaten eröffnet und dabei einen 30-jährigen Hauptfeldwebel, einen 22-jährigen Stabsgefreiten und einen 21-jährigen Hauptgefreiten getötet. Die drei Männer erlagen nach dem Anschlag ihren Schusswunden; zwei weitere deutsche Soldaten wurden schwer und vier leicht verletzt. Der Attentäter wurde bei dem anschließenden Feuergefecht getötet.

(Fotos vom Ort des Anschlags sind hier zu finden.)

Der Angreifer schoss aus kurzer Distanz auf die deutschen Soldaten, die nahe der Einfahrt des Außenpostens an ihrem Schützenpanzer Marder arbeiteten. Die Bundeswehr spricht von einem ANA-Soldaten, damit scheint es ausgeschlossen, dass ein Aufständischer in afghanischer Uniform Zugang zum Lager bekam.

Die Bundeswehr erlebt damit zum ersten Mal, was andere ISAF-Nationen schon mehrfach erfahren haben – dass afghanische Soldaten oder Polizisten die Waffe gegen ihre Ausbilder bzw. Kameraden richten. Dabei muss es sich nicht zwingend um Aufständische handeln, die Armee oder Polizei infiltriert haben: es gab auch Fälle, wie im August vergangenen Jahres bei den Spaniern, in denen Afghanen aus Rache für vermeintliche falsche Behandlung und/oder im Drogenrausch das Feuer auf ISAF-Soldaten eröffnet haben.

Dem Außenposten im Norden der Provinz Baghlan hatte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erst vor zwei Tagen einen Besuch abgestattet und auch dort übernachtet.

Das Statement des Ministers zu dem Vorfall – und auch zum Konzept des Partnering:

(Direktlink: http://audioboo.fm/boos/281739-guttenberg-zum-op-north-18-februar-2011)