Unübersichtliche Piratenlage: Weiteres Schiff einer deutschen Reederei gekapert?

Nachdem es gestern neue, auch nicht ganz übersichtliche Nachrichten im Fall des gekaperten Frachters Beluga Nomination gab, wird die Piratenlage vor Somalia jetzt noch ein bisschen unübersichtlicher: Nach einer Vorabmeldung des Spiegels soll ein weiteres Schiff einer deutschen Reederei, die New York Star, am Freitag gekapert worden sein. Außerdem habe es an Bord der Beluga Nomination eine Schiesserei gegeben – ausgelöst von den Soldaten eines Küstenwachbootes der Seychellen.

Nach Angaben der NATO gestern hatte es einen Angriff auf die New York Star gegeben, allerdings meldete die Operation Ocean Shield nicht die erfolgte Kaperung (was noch nichts bedeuten muss, weil es die Bestätigung oft erst gibt, wenn zweifelsfrei fest steht, dass die Piraten die Kontrolle über das Schiff übernommen haben). (Nachtrag: es gab allerdings, ist mir durchgerutscht, gestern schon eine Bestätigung der Wirtschafts-Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires unter Berufung auf die Reederei.)

Auch gibt es nur vom Spiegel den Hinweis, dass der gekaperte Flüssiggastanker York (zwar nicht kürzlich gekapert, sondern bereits im Oktober vergangenen Jahres) als Mutterschiff die Piraten auf der Beluga Nomination unterstützte. Aus deutscher Sicht interessant, weil der Kapitän der York der derzeit einzige deutsche Staatsbürger ist, der in der Hand der somalischen Piraten ist.

Vielleicht mehr Einzelheiten im Laufe des Tages. Die mögliche Kaperung der New York Star passierte übrigens mitten im Indischen Ozean, etwa auf halbem Weg zwischen Somalia und Indien:

(Größere Karte von OpenStreetMap hier)

Nachtrag: Die NATO bestätigt die Schiesserei an Bord der Beluga Nomination bislang nicht.