Die erste Gefechtsmedaille für einen Gefallenen

Die erste der neuen Gefechtsmedaillen der Bundeswehr hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg verliehen: Die neu gestiftete Medaille erhielten am Donnerstag die Angehörigen des Hauptgefreiten Sergej Motz, der am 29. April 2009 bei Kundus als erster Bundeswehrsoldat in einem Gefecht gefallen war. Das Gefecht, in dem er fiel, markierte eine bis dahin nicht gekannte Intensität des Afghanistaneinsatzes für deutsche Soldaten, erklärte das Ministerium.

Auch vor dem 29. April hatte es deutsche Gefallene gegeben – angefangen mit Oberstabsarzt Dieter Eißing, dessen Hubschrauber 2001 beim Einsatz für die UN-Mission in Georgien abgeschossen wurde. Doch er wie die Soldaten, die in Afghanistan durch Feindeinwirkung ums Leben kamen, starben bei Anschlägen, nicht in einer Gefechtssituation. Der Stiftungserlass für die Gefechtsmedaille sieht vor, dass der Auszuzeichende mindestens einmal aktiv an Gefechtshandlungen teilgenommen oder unter hoher persönlicher Gefährdung terroristische oder militärische Gewalt erlitten hat; außerdem ist als Stichtag dafür der 28. April 2009 festgelegt.

Am kommenden Montag will Guttenberg im Bendlerblock, dem Berliner Sitz des Verteidigungsministeriums, weiteren Soldaten die Gefechtsmedaille verleihen, die ja eine Sonderstufe der Einsatzmedaille der Bundeswehr ist. Außerdem sollen an diesem Tag Soldaten und Angehörige von Gefallenen weitere Auszeichnungen wie das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold und  das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit erhalten.

(Foto: BMVg)

(Diese Information vom Donnerstagnachmittag hatte das Verteidigungsministerium mit der Sperrfrist Freitag 6 Uhr versehen. Da sie bereits über die Agenturen und andere Medien läuft, geht jetzt natürlich auch meine Meldung raus. Während das Ministerium noch auf der Sperrfrist beharrte, hat nämlich der Minister selbst bei dieser Veranstaltung von der Verleihung berichtet. )